30 min, Eishöhle verlassen

Die Musik nimmt mich gleich für die kristalline Weiße ein; klar, aber nicht zu kalt. Auch der Aufbau des eisigen Startgebiets gefällt mir. Es ist nicht schnurgerade, lädt zu kleineren Erkundungsgängen ein, hat dabei aber wenigstens ganz am Anfang noch genügend leitende Struktur, damit ich mich nicht gleich zu Beginn verfranse. Ab der zweiten Rückblende wurde es mir schließlich doch zuviel der Lauferei und ich bin nur mit Glück dem von Lucien schon erwähnten Spielzeitstrecker entgangen.
Über den ruhigen Rundenkampfmodus habe ich mich gefreut, einfach deshalb, weil mir gerade danach ist. Nur die Startgegner fand ich nicht so gut, denn Gift ist so eine Spezialattacke, die ich nur in kleinen Dosen schätze und zu Beginn gar nicht. Gegen Gegnergruppen setzte ich den Spezialangriff ein, gegen einzelne Monster kämpfe ich mit normalen Attacken. So dauern die Kämpfe nicht zu lang, ich halte meine Ressourcen zusammen und bislang funktioniert es. Dass besiegte Gegner wiederkehren, verheißt mir nichts Gutes. Zur Zeit nehme ich an, man solle sich wohl geduldig Stufe um Stufe hochprügeln. Ich habe Spiele lieber, deren kämpferische Balance ganz ohne Wiederholungen auf das natürliche Wegfutter ausgerichtet ist. Mal gucken, wie es sich entwickelt.

Obwohl ich kein allzu ungeduldiger Spieler bin, ist mir die Anschlagsverzögerung im Menü einen Tick zu lang. Gerade bei dem Spielbestandteil habe ich es gerne zack, zack, bloßes Verwaltungsgeklicke lebt für mich mehr von seiner Funktionalität als seiner Präsentation. Mal sehen, ob mir das im weiteren Spiel auch noch auffällt oder sich wieder legt. Was mir hingegen nicht zusagt, ist der überstürzte Zeilenbruch in den Textboxen.
Die Grafik gefällt mir, sie spielt die Stärken des XP aus. Die klaren, nüchternen Linien passen ausnehmend gut zu einer Eiswelt und Scriptspielereien wie den weitestgehend funktionierenden Schattenwurf finde ich eh nett.

Die Rückblenden hielt ich zunächst für einen Bug, als ich plötzlich aus der Höhle heraus in ein Haus teleportiert wurde. So ein Eindruck dämpft die erzählerische Effizienz. Nach einer halben Stunde Spiel wurde ich unvermittelt in eine neue Höhle versetzt, sehe keinen roten Handlungsfaden außer dargestellter Ratlosigkeit und der Held hat auch noch nichts gemacht, das ihn interessant erscheinen lässt. Die Spielvorstellung habe ich mir nicht angeguckt, ich bin völlig unbeleckt ins Spiel gegangen. Nun scheinen stärkere Monster zu kommen und ich hoffe, im Verlauf der nächsten Etappe wird mir eine neue Spezialattacke zugespielt.
Ich finde den Beginn hübsch anzusehen, aber spielerisch und erzählerisch bisher insgesamt eher zäh.