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Ganz deutlich sieht man das ja an der Figur des Balder mit seinem Tod und der Einleitung einer neuen herrlichen Zeit, wenn er aus dem Hel zurückkehren sollte. Also da ist dann der Christengott schon stark präsent in der Überlieferung. Wobei man eben aber auch sagen kann, dass wohl ohne die Kirche und die Schrift womöglich auch Sagengut aus dieser mündlichen Tradierung verloren gegangen wäre, im Verlauf der Christianisierung. Wobei es interessant ist, wie stark das noch über Jahrhunderte nebeneinander funktioniert hat. Es gibt da diese Geschichte über die Bekehrung der Norweger (glaube ich, dass die das waren) wo Ordin auftritt und versuchte den christianisierenden König zu vergiften, um den Siegeszug des neuen Gottes zu verhindern. Das ist eigentlich noch tief polytheistisches Denken, wo es darum geht, welcher Gott sich in einem Kräftemessen durchsetzt, also der Christengott noch gar nicht absolut ist und auch die wichtige Regel mit "Es gibt keinen Gott, außer Gott" völlig außer Acht gelassen wird, weil ja der Gott Odin direkt in dieser Geschichte als existent angenommen wird. Eine Maßnahme zu der man wahrscheinlich greifen musste, weil die Menschen vermutlich gar nicht verstanden hätten, dass es ihre Götter gar nicht gibt bzw. geben kann, also musste man sich des polytheistischen Weges bedienen und den Christengott durch einen Siegeszug über die anderen Götter mittelbar einführen.Zitat
Auch erstaunlich wie anpassungsfähig die Kirche einmal gewesen ist. Heute ist so starr und dogmatisch, dass sie es nicht einmal schafft, geborene Christenmenschen überhaupt noch in der Kirche zu halten XD. Zumindest die Katholiken.