Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
Allerdings muss ich sagen, dass ich den Anime nicht so ganz kapiert habe. Soll man wohl auch nicht. Dachte am Ende käme noch irgendeine Enthüllung oder zumindest ein Hinweis dazu, was diese Welt, die Mauer und die Haibane eigentlich darstellen sollen. Aber das ist vermutlich wie so oft der Interpretation der jeweiligen Zuschauer überlassen und stand nicht so sehr im Vordergrund. Mir kam ebenfalls der Gedanke, dass die Haibane Kinder waren, die Selbstmord begangen haben oder deren Leben zu früh beendet wurde, und dass der Traum im Kokon bzw. die daraus abgeleiteten Namen zeigen, auf welche Art sie gestorben sind. Hätte mir insofern schon gewünscht, wenn es zumindest nicht ganz so offen gelassen worden wäre.
Puh, naja. Ich habe Haibane Renmei als ein etwas anstrengedes, symbolüberladenes Teeniedrama in Erinnerung. Den scheinbaren Interpretationsspielraum habe ich als beschränkter empfunden, als es mir die Serie weißmachen wollte. Die zentralen Motive etwas uninspiriert zusammengeschraubt (Hard-Boiled Wonderland, Kinderbibel, Einführung in den cartesianischen Leib-Seele-Dualismus, "pity-me-i'm-japanese!"-Zauberformel). Aber das Opening war schön. Und insoweit unterhaltsam und gut gemacht, dass ich das Zeugs zu Ende gesehen habe. Und um ehrlich zu sein: die Serie hat genau die richtigen Knöpfchen gedrück um mich wie eine 14-jährige korrumpierte Teenagerin fühlen zu lassen. Das ist auch was.