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Thema: now watching / now reading #7

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  1. #11
    Die aktuelle Season neigt sich ja langsam dem Ende zu, und mit Chuunibyou und Sword Art Online habe ich nun auch zwei Serien beendet. In den letzten paar Tagen habe ich aber auch noch ein paar andere Sachen geguckt, deshalb hier mal wieder ein generelles Update:

    Nachdem ich mich mit Yoshiura Yasuhiros eigentlichen Werken beschäftigt habe, habe ich gesehen dass er auch noch als Chief Director in Kimi no Iru Machi: Tasogare Kousaten auftaucht. Die beiden OVA-Folgen habe ich mir dann angesehen, aber besonders gut waren sie leider nicht und irgendeinen Einfluss durch Yasuhiro habe ich auch nicht gemerkt. War nur ein seichtes Liebesdrama, das in keiner Weise wirklich hervorstach und auch nicht besonders gut ausgeführt war.

    Eine andere OVA, die aber dafür umso besser war, war Golden Boy. Im Grunde genommen ein Klassiker, aber bisher kannte ich nur Ausschnitte. Hat mir sehr gefallen, Kintaro ist einfach awesome. Dabei bin ich normalerweise gar nicht so der Fan von so einem Humor, aber in Golden Boy hat das durch den Protagonisten und die wirklich lustigen Situationen (und die stellenweise herrliche Präsentation) erstaunlich gut funktioniert.

    Auf Empfehlung eines Freundes habe ich anschließend mal mit Shiki angefangen. (Bzw. eigentlich lief es so ab, dass ich ihm einen Anime genannt habe, den er schauen soll, und umgekehrt.) Anfangs hätte das Pacing etwas schneller sein können, denn in der ersten Hälfte ist eigentlich nicht besonders viel passiert. Gelangweilt habe ich mich nicht (zumal auch die Musik sehr gut war), aber die zweite Hälfte hat mir dann auch wesentlich besser gefallen. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Distanz zwischen Charakteren und Zuschauer zu groß ist, aber am Ende gab es dann mindestens drei interessante Charaktere. Ein paar Ungereimtheiten bzw. nicht nachvollziehbare Begründungen und Handlungsweisen gab es aber, vor allem im ersten Teil der Geschichte. Die Gründe, aus denen sich die Dorfbewohner und Ozaki nicht an die Außenwelt gewendet haben, schienen mir doch arg schwach.
    Ich bin eigentlich auch kein Fan von Vampiren, aber in Shiki hat mir die Umsetzung des Themas sehr gut gefallen. Das war eine schöne Mischung aus klassischen Darstellungen und Horror. Am besten an Shiki gefallen haben mir die ziemlich dichte Atmosphäre, die durch den tollen Soundtrack von Yasuharu Takanashi noch so viel besser geworden ist, und das gesamte Ende als es dann doch ziemlich heftig wurde. Das war schon sehr extrem, nicht nur auf visueller sondern auch auf psychologischer Ebene. Vor allen war die Darstellung auch gar nicht einseitig. Die beiden OVAs (Folge 20.5 und 21.5) haben da nochmal ordentlich einen drauf gesetzt, und sehr viel Grausamkeit, auch auf emotionaler Ebene, gezeigt.

    What's next? Ah, ja. Durch Paranoia Agent ist mein Interesse an den Werken von Kon Satoshi gestiegen, weshalb ich danach auch seine bekanntesten Filme auf meine Wishlist gesetzt habe. Angefangen habe ich chronologisch mit Perfect Blue. Den Mindfuck-Tag, der auf AniDB so fett geschrieben war, habe ich in der ersten Hälfte gar nicht so sehr gemerkt, aber im zweiten Teil wurde es dann doch extrem verwirrend, und zwar auf mehreren Ebene. Sodass es kaum möglich war, die psychologische Ebene von der Realität zu trennen, die eine Persönlichkeit von der anderen und die Wahrheit hinter all dem zu erkennen. Dass ich fast gar nichts verstanden habe, habe ich am Ende gemerkt, und als ich mir danach Erklärungen dazu im Internet durchgelesen habe.
    Paprika war so ähnlich, nur dass es hier fast noch schlimmer war. Der Film war auf einem psychologischen Level allerdings wesentlich harmloser als Perfect Blue, aber dafür durch den Surrealismus auf visueller Ebene ansprechender. Auch hier habe ich ziemlich wenig verstanden, und konnte mich auch nicht so recht konzentrieren, weil ich immer das Gefühl hatte, bei den recht fließenden Übergängen dem Handlungsstrang nicht folgen zu können. Ein paar schöne Inception-Elemente gab es hier, und das Thema Traum wurde doch ganz gut umgesetzt. Insgesamt konnte ich aber weder Perfect Blue noch Paprika wirklich viel abgewinnen, obwohl beide zweifelsohne wirklich gut sind.
    Anders war es bei Tokyo Godfathers. Der Film war viel eher nach meinem Geschmack. Auch hier konnte Satoshis Stil aufleben, und die verrückte Handlung, die im Kern doch recht ernst war, wurde durch die schönen, makelbefleckten aber trotzdem sympathischen Charaktere wirklich lebendig. Es war sehr interessant, die Handlung aus der Sicht von drei Obdachlosen zu sehen, die alle ihre eigenen Probleme hatten. Trotzdem hatte ich häufig das Gefühl, dass sie zu den Charakteren gehörten, denen es noch verhältnismäßig gut ging.
    Die weihnachtlichen Elemente haben mir natürlich auch gut gefallen und bei mir für ein bisschen Weihnachtsatmosphäre gesorgt, die bei mir leider aber immer noch nicht wirklich vorhanden ist.
    Ich würde gern noch mehr von Satoshis Werken sehen, und umso mehr hat es mich geschockt, dass er bereits tot ist. Ich habe das Gefühl, einige vielversprechende Anime-Regisseure sind vor ihrer Zeit gestorben. o:

    Ungefähr ein Jahr nach Clannad habe ich mir dann endlich mal Air angesehen. Die erste Hälfte der Serie war nicht besonders gut, besonders was die Nebencharaktere betraf, die wirklich alle extrem schnell abgehandelt wurden und auch keine wirklich interessanten Geschichten hatten. Die Logik bei der Hauptstory habe ich auch manchmal vermisst, aber okay, so etwas muss auch nicht unbedingt in allen Details erklärt werden. Jedenfalls wurde durch die Verbindung von Vergangenheit mit der Gegenwart eine schöne Bindung geschaffen. Am besten fand ich in Air die Episoden, die in der Vergangenheit gespielt haben (inkl. den OVAs Air in Summer), und die Mutter-Tochter-Episoden am Ende waren auch ziemlich schön. An vielen Ecken und Kanten hätte noch geschliffen werden können, und Air gehört sicherlich nicht zu den tollsten Animes, aber insgesamt hat mir die Serie ganz gut gefallen. Mal gucken, wann ich mir dann mal Kanon ansehe.

    Ich habe vor ein paar Tagen auch den schlechtesten Anime gefunden, den ich bisher gesehen habe: Crystal Blaze. Hab ihn mir nur wegen meiner Timing- und QC-Arbeiten angesehen (ja, nächstes mal schaue ich mir die Projekte vorher an), und muss sagen, dass hier einfach nichts gut war. Langweilige (und teils nervige Charaktere), furchtbare Antagonisten, eine nicht sehr gut und ziemlich schlecht ausgeführte Geschichte. Aber die Charaktere waren wirklich am schlimmsten, da gab es keinen Sympathieträger, und keinen, den man auf irgendeine Weise wirklich mögen konnte. Das Potential, das sich zumindest im Setting finden konnte, wurde leider auch kaum bis gar nicht genutzt. Immerhin waren es nur zwölf Episoden. Aber das war schon sehr, sehr schlecht.

    Kommen wir wieder zu den schönen Dingen des Lebens: Habe endlich nun auch mal On Your Mark gesehen, der siebenminütige Ghibli-Musikvideo-Kurzfilm. Den fand ich toll. Die Musik war sehr schön, und es wurde ein großartiger Kontrast zwischen der Hässlichkeit und der Schönheit der Dinge in der Welt dargestellt. Das Mädchen war natürlich sehr süß, und dass sie am Ende davongeflogen ist, hat mich natürlich gefreut.
    Sehr experimentell, künstlerisch und ungewöhnlich war für mich Iblard Jikan. Man kann es nicht wirklich als Film bezeichnen, weil die dreißig Minuten fast nur aus Standbildern (ab und zu mit einigen sich bewegenden Elementen) bestanden. Und Musik. In den ersten Minuten habe ich mich etwas gelangweilt, aber als ich mich dem ganzen dann etwas mehr geöffnet und meiner eigenen Fantasie freien lauf gelassen habe, war es ein schönes Erlebnis. Die Bilder hatten schon etwas Beeindruckendes, und die surrealen Elemente in dieser interessanten Welt haben einiges zur Atmosphäre beigetragen. War ein sehr friedliches Erlebnis. ^^ Der Typ dahinter ist natürlich ein Künstler, der für Ghibli bei Whisper of the Heart (einem meiner Lieblingsfilme) die Fantasiepassagen entworfen hat. Das merkt man auch, denn der Stil ist unverkennbar.

    Das Ende von Chuunibyou demo Koi ga Shitai! war, wie erwartet, ganz schön. Ich hatte Episode 11 auch noch nicht gesehen, sodass ich mir die letzten beiden Folgen Donnerstag hintereinander ansehen konnte. Ich hatte gehofft, dass das Ende das Vorhergegangene nochmal übertrifft, was aber leider nicht der Fall war. Schön war es aber durchaus. Die Auflösung bzw. Aussage war zum Glück auch so, wie ich sie mir vorgestellt habe und hat einen sympathischen Kompromiss zwischen Realität und Fantasie geschaffen, den ich auch so unterschreiben würde. Insgesamt ein toller Anime mit wundervollem Humor und eine sehr süßen Liebesgeschichte.

    Nun kommen wir zu Sword Art Online. Das Ende hat mich nicht enttäuscht, aber ich hatte auch keine sehr hohen Erwartungen. Wirklich zufrieden war ich dann aber trotzdem nicht, insbesondere als in den letzten Minuten der Fokus nochmal auf die Beziehung zwischen Kirito und Suguha gerückt ist. Das Finale war auch nicht so beeindruckend, insbesondere weil es in der ersten Hälfte von SAO schon so viel bildgewaltigere und auch emotionalere Momente gab. Es gab ja nicht mal einen epischen Kampf, und der Antagonist (dessen Namen ich nicht einmal mehr weiß) war auch langweilig (aber immer noch sehr hassenswert). Das Wiedersehen von Kirito und Asuna, sowohl im Spiel als auch in der echten Welt, war dann aber doch ganz schön. Und die Musik ist natürlich immer noch gut. Am 23. Januar kommt zusammen mit der vierten Blu-Ray der erste Soundtrack heraus, darauf freue ich mich schon.
    Was soll ich abschließend zu Sword Art Online sagen? Meine Meinung hat sich eigentlich nicht groß geändert: den ersten Teil fand ich toll (auch wenn man natürlich auch hier einiges kritisieren könnte). Die zweite Hälfte habe ich immer noch sehr gerne gesehen, aber da haben mich einfach so viele Dinge gestört. Der unnötige Fanservice, ein zweiter weiblicher Hauptcharakter, der Asuna komplett verdrängt hat. Episoden, in denen eigentlich fast gar nichts passiert, das für die Haupthandlung relevant war (das gab es in der ersten Hälfte auch, aber da war das vollkommen okay so, weil es keine wirklich Haupthandlung gab, die unter Zeitdruck fortgeführt werden.

    Schließlich habe ich mich noch einem Kult-Anime gewidmet, mit dem ich mich vorher noch kaum beschäftigt hatte: Suzumiya Haruhi no Yuuutsu. Die ersten acht Folgen (=in der Original-Reihenfolge, also nicht die chronologischen ersten acht Folgen) habe ich nun gesehen, und ich kann ein wenig verstehen, warum die Figuren eine solche Bekanntheit erlangt haben. Episode 00 war extrem langweilig, was auch (wie ich mich jetzt erinnere) der Grund war, dass ich vor ca. 2-3 Jahren den Anime nicht weitergeschaut habe, als ich ihn mal ausprobieren wollte. Abgesehen davon finde ich den Humor recht ansprechend. Haruhi ist natürlich toll, Kyon ist ein schön zynischer Hauptcharaktere und die anderen Chararaktere erfüllen auch gut ihre Rollen. Dass die Handlung dann noch so schön verrückt ist, rundet das ganze dann noch schön ab. Trotzdem bin ich nicht einer von denen, die das alles wirklich unglaublich awesome finden. Ich habe meinen Spaß an der Serie, aber ich selbst würde sie keinesfalls hypen. Dass sich Chuunibyou an Haruhi orientiert hat, scheint mir übrigens recht offensichtlich. Schon die Openings ähneln sich sehr. Natürlich gehen die beiden Serien letztlich ganz andere Wege.


    So, das war's erst mal wieder von mir. Morgen steht noch Tokyo Marble Chocolate an, und Haruhi wird in den nächsten Tagen noch zu Ende geschaut. Danach lasse ich es mal wieder etwas ruhiger angehen und widme mich mal wieder andere Hobbys. Auf meiner Wishlist stehen aber dennoch einige Titel, die ich noch in den nächsten Wochen und Monaten gucken will:



    Mal gucken, was die nächste Season so bringt. Die werde ich wohl nicht so aktiv verfolgen wie die aktuelle, aber ich will trotzdem in einige Animes zumindest mal reinschauen. Wirklich gucken werde ich sie dann wohl erst, wenn sie beendet sind. Bin momentan sogar unentschlossen, Shinsekai Yori und Zetsuen no Tempest (und Psycho-Pass?) erst mal zu pausieren, bis sie vollständig sind. Habe seit zwei Wochen auch kaum noch was von den aktuellen Serien gesehen. Montag kommt dann die letzte Folge von Tonari no Kaibutsu-kun.

    Geändert von Narcissu (24.12.2012 um 13:20 Uhr)

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