Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen

IMO ist ein guter Charakter jemand, der eine gewissen Facettenreichtum hat, in mehrerlei Hinsicht.
Einmal muss er Emotionen ausdrücken können, und das verschiedene. Sowas schafft z.B. die Cast aus XIII im Prinzip nicht. Bei denen ist alles immer scheiße. Worauf das hinausläuft? Es war mir im Prinzip egal, wenn die Situation NOCH schlimmer für sie wurde, weil das Spiel (ab der Hälfte) nie einen Kontrast schafft.
Also würdest du kritisieren, dass das Spiel zu viel Drama Drama macht und von dem Schema dann auch nicht mehr abweicht?

Zitat Zitat von Sylverthas
Dann muss er natürlich noch mehr als eine definierende Eigenschaft haben. Das ist vermutlich das schwierigste und es gibt wirklich viele Charaktere in RPGs, die das nicht schaffen. In der To-Reihe haben die Chars fast ausschließlich nur eine definierende Eigenschaft, die sie das Spiel über behalten. Luke ist hier in gewisser Weise ne Ausnahme, aber er wechselt von einem Extrem ins andere, also kann man das auch nicht unbedingt als Vorteil bezeichnen.
Wobei ich die Charaktere in Tales of Vesperia sehr sympathisch fand, obwohl die auch nicht viel mehr als ,,eine definierende Eigenschaft'' haben. Selbst Yuri zieht bis zum Ende hin eigentlich nur die immergleiche Nummer des Antihelden durch. Es kommt einem wohl nur so erfrischend vor, weil es wirklich so konsequent durchgezogen ist.

Zu Luke: Ich verstehe auch den Vorwurf, dass viele ihn nach seiner Wandlung als 08/15 Helden abstempeln und das stimmt irgendwo ja auch. Für mich war es dennoch so, dass sein späteres Handeln immer von den Negativereignissen geprägt waren und seinem Wunsch sich gänzlich zu ändern. Es war für mich was anderes, einen 08/15 Helden im Vorfeld zu bekommen oder eben so einen, der aufgrund diverser Ereignisse erst zu einem 08/15 Helden wird. Ich fand auch, dass die Wandlung gar nicht so plötzlich kam, sondern von ein paar Startschwierigkeiten gekennzeichnet war - er ist ja immer wieder kurz in alte Muster zurückgefallen, auch wenn die Party ihn darauf komischerweise kaum noch angesprochen hat. Hat mir ehrlich gesagt ganz gut gefallen ^^

Zitat Zitat von Narcissu
Andere Beispiele, die bei mir gut gewirkt haben, sind Persona 3 und Persona 4. In Persona 3 fand ich es toll, wie aus den Charakteren gegen Ende hin immer mehr eine Gruppe geworden ist. Am Anfang herrschte ein relativ kaltes Verhältnis zwischen allen bis hin zu offenkundigen Unsympathien zwischen den Protagonisten. Sie waren mehr oder weniger eine Zweckgemeinschaft. Im Verlauf des Spiels gibt es aber einige wirklich gute emotionale Konflikte, die von den Charakteren ganz andere Seiten offenbaren, die man bis dahin gar nicht kannte.
Stimmt! Die Persona-Spiele habe ich ganz vergessen. Das zeigt mir auch, dass Social Links eigentlich eine gute Idee sind - oder generell Sequenzen, in denen es ausschließlich um die Persönlichkeit des anderen Charakters geht. Hier finde ich es im Übrigen auch gut, dass der Protagonist stumm bleibt, weil der Fokus so ganz und gar auf dem Gegenüber liegt. Das ist auch die Sache, die mir P3 gerettet hat, denn das hätte ich sonst wohl nicht durchgespielt.

Zitat Zitat von Enkidu
So etwas klappt natürlich besser ab einer gewissen Partygröße, daher finde ich es schade, dass die Gruppen in vielen Spielen immer kleiner zu werden scheinen.
Das finde ich ehrlich gesagt viel besser. So kann man die vorhandenen Charaktere besser charakterisieren und sich mehr Zeit für sie nehmen. Wenn die Gruppen zu groß wurden (was gefühlt bei zu vielen PS1-RPGs der Fall ist), dann wird immer jemand vernachlässigt. Oder das Potenzial zur Vernachlässigung wächst zumindest. Ganz krass ist das z.B. bei Chrono Cross oder Suikoden. Aber auch schon in den Final Fantasy-Spielen (außer vllt. 7) ist das der Fall. In 9 hätte man sich Mahagon und Quina komplett schenken können und es hätte auch nichts gemacht. Sie stören zwar nicht, aber das sind für mich verschwendete Ressourcen.