Story: MGQ 3 setzt genau da an, wo Teil 2 geendet hat. Luka hat die Heavenly Knights und Alice besiegt, woraufhin Ilias eine Horde aus Engeln und Chimären auf das Schloss des Monsterlords loslässt. Gleichzeitig finden auch überall sonst auf der Welt Angriffe statt.
Das Ziel für Teil 3 ist von Anfang an klar: Ilias muss aufgehalten werden. Auch wenn ich jetzt gerne sagen würde, dass ich zur Handlung nicht viel mehr verraten will, muss ich bedauerlicherweise sagen, dass es zur Handlung auch nicht viel mehr zu verraten gibt.
Die meisten Stroryentwicklungen finden am Anfang und am Ende statt, dazwischen klappert man nacheinander alle Orte ab, die man bereits in den ersten beiden Teilen besucht hat, um die unschuldigen Menschen zu retten. MMn ein deutlicher Rückschritt gegenüber den ersten beiden Teilen, wo man zwar auch ständig sein Ziel vor Augen hatte, sich aber oft genug mit unterhaltsamen Sidequests beschäftigen konnte, die nicht allzu eng mit der Hauptquest in Verbindung standen. Immerhin werden einige Storystränge aus den ersten beiden Teilen voran- bzw. zu Ende gebracht
Zudem scheitert MGQ 3 daran, eine wirklich bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Während der anfängliche Aufmarsch der Gegnertruppen an altbekannten Orten einen nichts Gutes ahnen lässt, wirkt die Bedrohung, wenn man dort später ankommt, deutlich weniger groß. Es hilft auch nicht, dass, wenn man an einen geretteten Ort zurückkehrt, die Bürger wieder ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen und Kommentare ala "Dieser Angriff neulich hat vielleicht genervt" abgeben.
Am dichtesten ist die Atmosphäre ziemlich am Anfang, wo die Gegner tatsächlich sämtliche Trümpfe in der Hand zu halten scheinen. Auch das Ende kann da leider nicht mithalten, welches die Reihe zwar zu einem befriedigenden Abschluss bringt, aber leider keine übermäßige Spannung aufbauen kann.
Gamplay:
Erwartungsgemäß beginnt man das Spiel damit, dass man alle Spirits zur Verfügung hat, was die anfänglichen Kämpfe ziemlich leicht macht.
Und ebenso erwartungsgemäß bleibt es natürlich nicht lange dabei. Nachdem man kurzzeitig auf das Niveau von Teil 1 zurückgefallen ist, was die Optionen im Kampf betrifft, kommt es bald darauf zu einer personellen Umbesetzung des Hauptcharakters:
Not the hero we need, but the hero we deserve...
Ok, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber es tut sich trotzdem etwas:
Nein, das ist nicht Black Rock Shota sondern Luka, nachdem sein Badass-Faktor durch die Decke geschossen ist...
Zusammen mit diesem bekommt man auch eine Reihe neuer Skills, die dem seit Part 1 doch deutlich gestiegenen SP-Vorrat Rechnung tragen. Dadurch verfügt man nun über einige Attacken, die den Gegnern ordentlich zusetzen können - mit dem Risiko verbunden, dann nicht mehr genug SP für die Defensive/Heilung zu haben.
Auch Alice kommt nun im Kampf zum Einsatz, allerdings beschränkt sich das auf eine einzelne Aktion während des Kampfes, die man anstelle einer eigenen einsetzen kann. Man kann ihr entweder eine starke Attacke befehlen oder Lukas HP vollständig heilen lassen.
Außerdem können die Gegner in Part 3 auch während des Kampfes ihre Taktik wechseln. Da man nicht mehr sämtliche Spirits gleichzeitig zur Verfügung hat, muss man daher die Augen aufhalten und diese Taktikwechsel entsprechend kontern. So ist z.B. Undines Serene Mind Zustand wirkungsvoll gegenüber normalen Monstern, falls diese jedoch auf den künstlichen Spirit Zylphe zurückgreifen, sollte man schleunigst Gnome beschwören, um den folgenden Mehrfachattacken standzuhalten.
Alles in allem sind die Kämpfe zwar immer noch keine Komplexitätsmonster, aber ich würde es zumindest einen Fortschritt gegenüber den ersten beiden Teilen nennen.
Auch schafft man es in Part 3 zum ersten Mal, über den Levelempfehlungen für Gebiete zu sein. Das bedeutet allerdings nicht, dass man Sidequests überspringen soll, sondern liegt daran, dass man nichtmehr in jedem Gebiet ein Levelup verdient. Die Zahlenwerte diienen damit nur noch als Orientierung, in welcher Reihenfolge man die Gebiete angehen sollte.
Hat man das Spiel beendet, so schaltet man zudem einen neuen Schwierigkeitsgrad frei, bei dem man alle Gegner mit einem einzigen Angriff besiegt. Perfekt geeignet, wenn man Lust auf einen reinen Storydurchgang hat oder einfach mal sehen will, wie sich der Spielverlauf verändert, wenn man nicht sämtliche Sidequests erledigt.
Sonstiges:
Das ist nicht mal annähernd die gewöhnungsbedürftigste "Kombination" auf die man im Spielverlauf trifft...
Während sich an den technischen und künstlerischen Aspekten nicht viel Erwähnenswertes verändert hat, sei zumindest auf die neuen Gegnerarten hingewiesen: Zusätzlich zu den bereits bekannten normalen Monstern trifft man in MGQ 3 oft auf Chimären (meinst aus mehreren Kreaturen und/oder mechanischen Teilen zusammengesetzt) und Engel (die ebenso wie die Monster von schön bis grotesk so ziemlich alle Erscheinungsformen abdecken). Wer schon bei einigen der ausgefalleneren Monsterdesigns in den bisherigen Teilen schlucken musste, wird mit einigen der neuen Gegner wohl nicht sonderlich glücklich werden...
Fazit:
Auch wenn ich in der Storysektion wohl nicht allzu begeistert geklungen habe, bringt der dritte Teil die MGQ-Story zu einem würdigen, wenn auch teilweise etwas spannungsarmen Abschluss. Das Gameplay hat sich gegenüber Teil 2 nochmal etwas verbessert, und stellt somit den Gipfel der reihe dar, auch wenn es wohl trotzdem keine Preise gewinnen wird. Alles in allem habe ich auf mehr gehofft, kann aber über das Endergebnis auch nicht wirklich klagen.