Die drei Schwestern Yukino, Hazuki und Ayaka sind auf dem Weg zu einer Pension und verlaufen sich aber, weil sie Frauen sind und den Flyer mit der Wegbeschreibung verloren haben, im Wald. Ein Glück finden sie dort ein altes, verlassenes Herrenhaus, da es auch gerade anfängt zu regnen.
Irgendwie ist die Haustür auch offen und sie gehen rein um sich dort erst einmal auszuruhen und auszuziehen, denn schließlich ist ja die Kleidung nass. Die älteste Schwester Yukino kommt auf die Idee, das Haus nach was zu Essen abzusuchen, während die jüngste Schwester Ayaka einfach ohne Grund sich von Hazuki trennt, schließlich ist es sehr spannend alleine in einem verlassenen Haus rumzulaufen.
Als kurze Zeit später Schreie von Ayaka irgendwo aus dem Haus zu hören sind, kommt den Schwestern der Gedanke, dass das Haus vielleicht doch nicht so verlassen ist, wie es anfangs schien und dass es wohl auch keine so gute Idee war sich zu trennen.
Nun ist jedes Mädchen auf sich allein gestellt. Es gilt nun, das große Haus zu durchsuchen, die beiden anderen Schwestern zu finden und das Haus zu verlassen. Und zu überleben, denn irgendetwas ist hier ... und es hat es auf die drei Mädchen abgesehen ... und auf ihre Jungfräulichkeit!
Die drei Schwestern haben sich im Wald verlaufen. Süß.
Drill Otoko ist ein ziemlich altes Spiel von 1999, was aber für das Alter erstaunlich gut aussieht. Zwar ist das Interface schrecklich, aber wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man mit leben. Die Artworks sind hingehen überraschend hochwertig für die Zeit. Außerdem gibt es auch Sprachausgabe von den weiblichen Figuren. Dass die etwas verrauscht ist, war zu erwarten. Aber mir haben die Stimmen doch ziemlich gut gefallen, weil sie auch ein wenig dieses trashige Feeling des Spiels mit übertriebener Betonung oder dummen Gedanken unterstützen ... wie man es von den Protagonistinnen eines Horror-Schlockers erwartet.
Das Besondere an dieser Visual Novel ist natürlich das Gameplay, welches Ähnlichkeiten zu Clock Tower hat.
Am Anfang bekommt man die Auswahl das Szenario eines der drei Mädchen zu spielen. Alle Mädchen spielen sich etwas anders. Yukino ist vergesslich und kann sich das Layout des Hauses nicht merken. Hazuki ist recht sportlich, was sich als positiv erweisen könnte, sollten Schwierigkeiten auftreten, und Ayaka ist klein und kann sich überall verstecken, sollte die Situation das verlangen. Das gesamte Spiel wird man dann mit dieser Figur spielen.
Das Spiel über ist man dann damit beschäftigt, durch das Haus zu gehen und verschiedene Zimmer anzuschauen und diese in Point&Click-Manier abzusuchen. Das macht Laune.
Und wenn es doch etwas brenzlig beim leider nicht so sorglosen Erkunden der Villa werden sollte, dann kommt man in den Panik-Mode, wo man wie panisch mit der Maus fuchteln muss. Falls man das nicht gut macht, kann es schon mal passieren, dass man seine Kleidung verliert. Das ist schlecht.
Das Haus ist nicht zu groß, aber verschiedene Rätsel verlangen, dass man alle Winkel genauestens untersucht.
Apropos Kleidung; das Spiel hat auch ein geniales Kostüm-Feature. Überall im Haus kann man verschiedene Kleidung finden, wie eine Maid-, eine Kellnerin- oder eine Krankenschwesteruniform und diese dann anziehen. Großartig. Das ist auch nötig um einige Rätsel zu lösen.
Und wo ich bei Rätsel bin; ja, das Spiel hat auch Rätsel. Und die sind auch gar nicht mal so schlecht. Sie sind weder viel zu einfach, nur frustrierend schwer. Manche zwar unlogisch, aber dafür gibt es Ingame auch Tipps und wenn man ordentlich das Haus erkundet und ein bisschen nachdenkt, dann ist auch alles zu schaffen. Ich habs geschafft. Ohne externe Hilfe.
Einige der Bad Ends sind zwar etwas unfair platziert, aber im Normalfall kann man nach dem Ende kurz vor der falschen Entscheidung weitermachen. Das klappt allerdings nicht immer, sodass man trotzdem öfter mal speichern sollte.
Alles mal anklicken ... aber Vorsicht! Besser nicht zu lange an einem Ort bleiben ...
Das Spiel ist natürlich trotz nettem Horror-Setting und Gameplay ein Eroge, das heißt es gibt H-Szenen. Diese sind dumm und lächerlich, das stört aber nicht sonderlich, denn im Normalfall deuten diese sowieso auf ein Bad End hin und sind damit nicht wirklich zur Story hinzu zu zählen. Ich habe fast gar keine bekommen. Die Geschichte erweist sich nämlich als durchaus spannend und wartet mit einigen interessanten Plottwists und -enthüllungen auf, die man gar nicht erwartet hätte. Es bleibt natürlich Horror-Trash, das ist klar, aber innerhalb des Genres macht sich dieses Spiel doch gar nicht sooo schlecht.
Ich fand das Spiel jedenfalls sehr kurzweilig. Hat Spaß gemacht. War ein bisschen spannend. Und allem voran war es mal was anderes. Die Artworks sind für die Zeit recht hübsch, der Soundtrack angemessen und in seiner Einfachheit schon fast etwas atmosphärisch und die Geräusche des Drill Man natürlich unheimlich und angsteinflößend!
... Drill Man? Oh ja, Drill Man!
Ich kann
Kaiki! Drill Otoko no Kyoufu auf jeden Fall empfehlen. Spielt es ruhig mal an, und wenn auch nur für ein paar Lulz. Es lohnt sich.
Keiner da? ... oh, wenn die drei Mädchen nur wüssten ...