Anime ist kein Genre, da gibt es auch von allem etwas – auch erwachsenere Werke ohne Melodrama und Standardphrasen. Ich verstehe aber was du meinst.
Aber es ist ja nicht so, dass Kingdom Hearts noch gar nicht damit angefangen hat. Als Sora beispielsweise sein Herz verloren hat und damit zum Herzlosen wurde, um Kairi zu beschützen, war das auch schon so ein Moment. Und das war praktisch der Anfang der gesamten Komplexität, weil das der Moment war, in dem Roxas geboren wurde.

Ehrlich gesagt finde ich das Gerede im ersten Kingdom Hearts von „Herz“ und „Licht“ wesentlich plumper als die Auflösung der komplexen Hintergrundhandlung, die gar nicht so in-your-face ist. Zwar entstehen dadurch einige dramatische Momente, die die Gefühle des Spielers vielleicht auf nicht ganz elegante Weise lenken wollen, aber man sollte das ganze zumindest nicht als undurchdacht, zweckmäßig oder billig abtun.

Kingdom Hearts I hatte einen gewissen Charme, der sich bei den Nachfolgern in der Form nicht mehr wiederfindet. Mich persönlich hat aber die Handlung mit ihren Hintergründen, die in Chain of Memories und Kingdom Hearts II aufgespannt wird, viel mehr beeindruckt. Das ist natürlich Geschmackssache, und ich kann verstehen, dass es auch genug Leute gibt, die den ersten Teil am liebsten mögen.