Ich denke, das hat viel mit einer persönlichen Assoziation der Tageszeiten auf die eigene Produktivität zu tun.
Ich habe von ein paar Leuten gehört, sie würden tagsüber, so Mittags am Produktivsten sein. Diese Leute haben allerdings auch einen relativ gewöhnlichen Tagesablauf. Stehen morgens normal auf, arbeiten und gehen abends ins Bett. Wenn die Sonne untergeht und es dunkel wird, wird automatisch assoziiert, dass nun der Tag vorbei ist und das man müde werden wird und ins Bett gehen sollte. Analog dann das umgekehrte beim Sonnenaufgang.

Es heißt ja immer, der Mensch sei am produktivsten am Tag, aber ich habe das nie als universelle Wahrheit ansehen können, weil das auf mich so gar nicht zutrifft. Als jemand der viele Filme guckt und Videospiele spielt und dabei sehr auf Atmosphäre achtet, liebe ich die Nacht und warte den ganzen Tag darauf, dass es endlich dunkel wird. Wenn die Sonne untergeht, fühle ich keine Müdigkeit kommen sondern bin gerade energiegeladen, weil ich nun so viele Dinge tun kann, auf die ich den ganzen Tag gewartet habe (ich kann schließlich nachmittags keine tollen Filme gucken, das wäre ja absurd!).

Das gilt dann auch fürs Lernen oder Arbeiten zum Beispiel. Im Dunkeln mit einer Kerze und einem Glas Rotwein vor dem Laptop oder noch besser vor einem Block Papier und einem Buch sitzen, lässt für mich eine Atmosphäre aufkommen, in der ich mich besonders konzentrieren kann. Etwas, dass tagsüber, wenn man von draußen die Geräusche der Menschen hört, für mich überhaupt nicht möglich wäre, weil viel zu unruhig.

Derzeit gehe ich immer so um 11 Uhr ins Bett (uh, gleich wieder so weit) und stehe um 19 Uhr auf. Ich habe da das Gefühl, dass ich so für mich persönlich den Tag am effizientesten nutzen kann.