Ich hab nur Teil 1 und 2 durchgespielt (und Teil 3 mal angezockt), aber 3, 4, Tactics, 5 und Tierkreis liegen hier rum.
Fand die ersten beiden ziemlich gut, wenn auch teilweise etwas überbewertet. Es gibt zwar verdammt viele Charaktere, aber die wenigsten davon sind wirklich ausgearbeitet. Da wo mir bei anderen RPGs die Party zu klein ist, ist sie mir hier viel zu groß *g* Aber es ist schon cool und mal was anderes, so eine eigene Armee aufzubauen und sich in einem schicken erweiterbaren Hauptquartier zu verschanzen ^^ Die Duelle und Strategie-Schlachten brachten auch Abwechslung rein (in das ansonsten für meinen Geschmack zu simple Gameplay) und überhaupt mag ich Geschichten mit geopolitischen Elementen bzw. Intrigen um Macht und Verrat, hehe. Außerdem hatten zumindest die ersten beiden Teile sehr gute Soundtracks mit einigen der besten Town-Themen die ich in dem Genre bisher kennengelernt habe!
Das Konzept, mit jedem Teil eine andere Großregion zu behandeln und dadurch nach und nach eine riesige Welt mit langer Geschichte und unzähligen Figuren aufzubauen, in der alles mehr oder weniger stark ineinander verwoben ist, war genial ... oder wäre es, wenn es konsequent durchgezogen worden wäre. Ist das selbe Problem wie bei Star Trek imho - die fiktive Welt wird so umfassend, dass sie, wenn nicht der entsprechende Aufwand weiter betrieben wird, unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbricht bzw. die inzwischen feigen oder neuen Kreativen es sich einfach machen und in eine ganz andere Richtung gehen, bei der sie nicht mehr auf die umfassenden Vorgänger zu achten brauchen.
Soweit ich das mitbekommen habe, sind Suikoden IV und V storymäßig mehr oder weniger (Side-)Prequels (immerhin), aber Tierkreis und das neuste für PSP im Grunde nur noch Spin-Offs in einer ganz anderen Welt (wodurch auch die bekannten Charaktere oder Cameo-Auftritte fehlen). Was würde ich drum geben, wenn es ein *richtiges* Suikoden VI gäbe, in dem man unter anderem endlich mal das sagenumwobene Harmonia (hieß doch afair so, oder?) im Norden besucht oder das sogar gleich der Hauptschauplatz der Handlung ist. Bzw. dass man endlich mal das gesamte Ausmaß der Spielwelt kennenlernt und überblickt. Aber nö ... ich glaub der Zug ist abgefahren für die Serie.
Dabei sind es doch gerade die großen Zusammenhänge, die die Serie imho ausmachen! Und die in jeder Geschichte geil sind, egal ob nun RPG oder sonstwas. Ich meine, das ist doch ein ganz besonderes Gefühl, wenn in einem späteren Suikoden das Land aus dem ersten Teil auch nur erwähnt wird und man sich denkt "Ich hab das damals zusammengeführt /gegründet /befreit!"
Schade was aus so vielen "klassischen" Serien in den letzten Jahren geworden ist, die damals irgendwie immer dazu gehörten. Bei Wild Arms sieht es ja nicht ganz unähnlich aus, und die zählte immer zu meinen Favoriten. Schlechte Zeiten für das Genre.