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Legende
Die Ereignisse in Sydney hatten die Welt verändert. Es war ein historisches Ereignis, dass in seinem Wirkungsgrad und kurzen Spanne kaum mit etwas aus den letzten Jahrhunderten vergleicht werden könnte. Selbst die Weltkriege verblassen im Kontrast. Die Menschheit stand vor ihrem möglichen Abgrund, einen Abgrund den sie selbst geschaffen hatten. Was dich nicht umbringt, macht dich stärker, sagte eins ein großer Mann. Zynisch erscheinen diese Worte angesichts einer Plage, die die Toten selbst wieder zum Laufen bringt. Doch fassen sie auch die Lage der Spezies Homo Sapiens gut zusammen. Ein solche Krankheit zu meistern, kann sie langfristig nur gestärkt zurück lassen.
So ähnliche Gedanken gingen auch Fawyer durch den Kopf, als er sich an die Reeling lehnte Es war Nacht und nur die eiskalte Briese hielt ihn davon ab die Augen zu schließen. Ihm gingen nochmal die Ereignisse der letzten Monate und Jahre durch den Kopf. Zuerst war er einige Zeit bei ihrer Gruppe geblieben. Es hatte lange gedauert, bis sie verstanden hatten was in der Welt passiert war. Auf der Festung in Wallis et Fortuna hatte sich Fawyer schließlich entschieden: Er wollte nicht tatenlos abwarten. Von den USA gab es nur wenige Berichte. Die Armee war zwar noch tätig, aber nur wenig war über die Lage im Landesinneren bekannt. Es musste noch viele Überlenden geben, dessen war sich Fawyer klar, egal was ihm irgendwelche Generale sagen würden.
Er wollte nicht hilflos warten. Er konnte es nicht. Es machte ihn verrückt, es war nur eine Frage der Zeit bis er sich entschloss etwas zu tun.
Er hatte eine kleine Schaar von einfachen Zivilisten um sich gesammelt, die ebenfalls zurück in die Heimat wollten. Einige von ihnen waren noch naiv, glaubten, dass ihre Familie wieder sehen würden, doch andere teilten Fawyers Überzeugungen. Es ging nicht darum, alles ungeschehen zu machen, sondern um Schadensbegrenzung zu machen. Je mehr sie retten konnten desto besser.
Der Plan war es, eine Schneuse zu bilden, mehr und mehr in sichere Basen und große Frachter zu bringen. Es hatte lange gedauert, aber schließlich brachen sie zusammen mit einem kleinen Versorgungschiff auf, das ihnen die Militärbasis „geliehen“ hatte. Fawyers musste lächeln als er sich erinnerte wie riskant ihr Manöver war. Doch sie hatten es geschafft, sie waren auf dem Weg.
Fawyer beobachtete wie der Vollmond sich auf dem sehr ruhigen Meer spiegelte und eine lange Linie nach sich zog. Ob die anderen ihn auch sahen, zurück auf der Insel? Es war das zweite Mal, dass er von einer Insel floh, das zweite Mal, dass er eine kleine Truppe anführte. Doch diesmal war so vieles anders und fühlte er dieselbe Unsicherheit. Aber auch etwas anderes. Etwas Starkes.
Entschlossenheit.
Er hörte Schritte hinter sich, und schließlich lehnte sich jemand von der Crew an der Reeling.
„Eine schöne Nacht, ich frag mich wie viele in den Staaten sie genießen können wie wir…“
Fawyer antwortete ihr nicht gleich.
„Auf einem sicheren Schiff? Niemand. Aber dank uns werden sie es irgendwann können. Komm, lass uns runter gehen, du holst dir noch eine Erkältung.“
"Du bist doch der, der der letzte Woche fiebrig war."
"Vier Tage, bitte. Und überhaupt sollt....."
Ihre Stimmen verklangen, als sie die Luke hinter sich schloßen, und die eisige Kälte des pazifischen Meeres verließen.
Die MS Hope steuerte langsam aber stetig auf die nordamerikanische Westküste zu. Auch wenn ihre Crew nur rudimentäre Informationen über die Lage der großen Städe hatte, waren sie entschloßen unter der Leitung eines der " Survivor of Sydney", wie die Gruppe weltweit Bekanntheit erhielt, ihr Bestes zu tun.
Geändert von Mivey (08.09.2012 um 22:44 Uhr)
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