-
The Big Guns
Danis Tod traf Yuki wie ein Schlag direkt in die Seele. Aber nach außen hin zeigte sie sich weiterhin so souverän, wie eine Frau in dreckiger Rüstung, mit Schrammen im Gesicht, Schnittwunden an den Armen, abgetrennten Fingern, zerschmetterten Rippen und einer Schusswunde in der Schulter eben souverän aussehen konnte. Sie war noch zu emotional distanziert, um die Sache zu verarbeiten. Sie würde sich Zeit nehmen, sobald sie aus dieser Scheißsituation raus wären.
Doch nun fragte Tess nach Ethan. Fuck. Sie hasste es.
"Ethan ist höchstwahrscheinlich tot."
Sie hassste es, Todesbotschaften zu überbringen. Zu oft getan, zu oft dieselben Floskeln, "Hielt bis zum Ende durch.", "Hat alles getan um seine Kameraden zu retten.", "Hat bis zuletzt nur von Ihnen geredet.", alles Bullshit. Sterben war niemals würdevoll, man konnte nur die Umstände anpassen, damit ein Leichnam mit toten Augen und vollgeschissener Hose nicht mehr ganz so abstoßend wirken würde. Es gab kein "Ich hab' dich immer geliebt.", kein "Sag' meiner Frau dass ich heute abend nicht zum Abendessen kommen werde." wie in schlechten (und guten) Hollywoodstreifen - die Kugel trifft, du stolperst ein zwei Schritte vorwärts, kippst nach vorne über und bist tot, plus ekelige Details. Kein Licht, kein Schatten, nur das abrupte Ende eines nichtmal halbwegs erfüllten Lebens. Ethan war wegen seiner Freundin gestorben. Verständlich auf eine romantische Art und Weise. Aber dumm. Sterben aus einem romantischen Grund war dumm. Und der fucking Irish Boy war ebenfalls dumm genug gewesen, um Ethan gehen zu lassen. Doch sie hielt sich zurück, dieses eine Mal würde sie sich zurückhalten und nicht ausfallend werden. Sie schuldete Alistair und den anderen diesen Anstand.
Tess hatte kurz innegehalten vom In-den-Boden-schlagen, um ihr zuzuhören. "Er hat sich abgeseilt bevor wir das Lager attackiert haben, ging ans Ufer des Flusses zu seiner Freundin.", jetzt warf sie Alistair einen durchdringenden Blick zu. "Ging aus eigenen Stücken. Wir konnten ihn nicht von seinem Vorhaben abhalten.", dann wandt sie sich wieder Tess zu. "Haben ihn danach nicht mehr gesehen. Es tut mir leid, ich... ich übernehme dafür die Verantwortung." Sie blieb ein paar Sekunden lang einfach nur stehen und wartete auf eine Reaktion von Tess. Dob ging herum mit einer Schachtel Zigaretten. Doch jetzt zu schnorren wäre mehr als pietätslos gewesen.
Geändert von T.U.F.K.A.S. (07.09.2012 um 11:56 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln