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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 7 - Garden Island Ferry Station

Baum-Darstellung

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  1. #10
    [Zsfg: Tess klaubt sich Schussweste, Waffe und die Gedanken zusammen]

    Bei den Absperrungen – hinter einer zusammengefallenen Mauer (Alistair, Yuki evtl in der Nähe)

    Nach der ersten Schrecksekunde und einem heftigen Stechen in ihrem rechten Bein, loderte kalter Hass in Tess Brust auf. „Ich hab keinen Bock auf wettkriechen, Einbein.“ ihre Hand ergriff etwas kühles – „Abgesehen davon wäre Hinkebein vs. Einbein auch kein faires Wettrennen, meinst du nicht auch? Kürzen wir es also ein wenig ab...“ und mit einem Schwung mit dem Lederkoffer drosch sie dem „ehemals attraktiven jungen Mann“ den Unterkiefer weg. Blut spritzte in einem weiten Bogen neben Tess und dem Mutie davon, als der von der Wucht zur Seite geworfen wurde. Der Lederkoffer knackte, eine Schnalle öffnete sich.
    Tess stemmte sich auf dem simplen schwarzen Gehstock, den sie zwischen den Koffern gefunden hatte hoch. Scheiße, war das knapp gewesen. Die blaugrauen Augen des jungen Mannes glitzerten über der abgerissenen Nase und dem freigelegten Oberkiefer. Sie konnte nicht sagen ob vor Wut oder Glück oder Wahnsinn. Es war eine Schande, das überhaupt jemand so enden musste. Und noch dazu einer der ADF-Leute. Scheiße, das sie keine Waffe mit Schalldämpfer hatte um ihn...

    Da schnellte sein rechter Arm nach vorne und mit einer einzigen langen, hechtenden Bewegung robbte der zerfledderte Körper zu ihr.
    Die andere Hand schloss sich um ihr heiles Bein und presste zu. Gurgeln, Fleischbrei und nach kotze stinkende Galle sprudelten aus seiner Kehle hervor. „Gnnnhhh....“ ein Röcheln, ein „Schnauze“ von ihr.
    Zwei Hiebe mit dem Stock auf seinen Kopf und einem letzten heftigen Hieb von oben mit dem Lederkoffer um das eingeschlagene Kreuzzeichen in der Luft über ihm zu vollenden, später knackte der Kopf vom halb verwestev Hals weg und fiel wie eine Bowlingkugel zu Boden. Aus dem malträtierten Lederkoffer flatterten Dollarnoten zu Boden.

    Was für ein Drecksbastardfreak! "Ich hab doch gesagt - fass mich an und du bist tot. Erkenn die Grenzen einer Lady, bevor sie dir in den Arsch tritt. Penner." Sie rieb sich mit dem Handrücken über die Stirn. Ihr Herz raste. Sie hatte Glück gehabt. Und immerhin hatte sie jetzt wonach sie gesucht hatte. Sie klemmte sich den Kragen des Uniformhemdes unter die Nase und zerrte an dem Verstümmelten bis sie die Schussweste selber überstreifen konnte. Dann nahm sie ihm sein Gewehr und das Funkgerät ab. Sie zog sich unter Schmerzen um die zusammengestürzte Mauer herum, damit sie von der scharfschützenbespickten Mauer in ihrem Rücken keinen Schuss abbekommen konnte und atmete zum ersten Mal wieder bewusst. Ihr Blick fiel auf den weiten blauen Himmel. Und das Schiff in der Ferne. „Scheiße.“

    (Jetzt könnte man Tess auch vom Kai aus an der Mauer sitzen sehen)

    Blau. Blaugrau. Das kühle Metallplättchen auf ihrer Brust und der Schmerz in ihrer krummen Nase stachen mehr als das letzte Schiff das da weg fuhr. Versagt. Sie hatte versagt. Das die Kinder rausgekommen waren bedeutete ihr herzlich wenig. Dani. Sie war die einzige wirklich Gute in ihrer Gruppe gewesen. Nichtmal die andren Leute, die wie Sanders und sie im Staatsdienst waren, hatten Moral gezeigt. Moral in dieser Truppe? War ein schlechter Witz. Dani hätte Hinkebein oder den Eierkopf locker als Kugelfänger hernehmen können. Hätte ohne einen von ihnen wegrennen können. Aber sie war bei ihnen geblieben und hatte ihnen geholfen – wie es ein richtiges Team tun sollte. Und nun war sie tot. Und Axels Mörder lebte. Dieser Möchtegernanführer lebte. Diese nutzlose Sängerin lebte.
    Es bereitete ihr Kopfschmerzen nur darüber nachzudenken, wie oft die Nutzlosen in den letzten Tagen sich einfach von den ums überleben Kämpfenden hatten mitziehen lassen. Sie hatten sich nicht in die Schussbahn begeben. Waren nicht in mit Fallen überzogene Lagerhallen geklettert. Hatten sich nicht von Lemming-Zollwütigen den ganzen verdammten Strand entlangjagen lassen um der Truppe den Arsch zu retten.
    Und doch - gerade durch ihr Nichtstun waren sie über Leichen gegangen. Berge von Leichen. Und es ging völlig an ihnen vorbei. „Denn wir haben ja uns.“ Kotz.

    Der Zufall war nicht fair, nicht gerecht. Aber sie selber hatte ebenfalls versagt, als Michail sie an Schanze 2 alleine rausgeboxt hatte. Sie hatte einen Plan gehabt – einen verdammt guten sogar – bei dem Michail und Fawyer mit ihr zusammen einfach einen Haken am Strand entlang geschlagen hätten. Es gibt immer einen andren Weg, du Penner. Improvisieren ist mein zweiter Name du Penner. Schonmal in nem OP vor nem offenen Patienten gestanden und dann eine Komplikation gehabt weil die CT eben nicht alles anzeigt? Ja gottverdammt, jedes beschissene Mal wenn es um einen Risikopatienten mit Herzschwäche ging kam sowas. Und dann muss man vorbereitet sein um zu improvisieren. Plan B, C, D, welchen hätten sie gerne? Und daher kannte sie immer einen andren Weg. Auch hier, ihr Kopf konnte gar nicht anders. Aber hei, was ist einfacher als sich in die Luft zu sprengen und die verdammte Sache alleine zuende zu bringen und ein Team von undankbaren Idioten zu retten...? Sie haben ihren Molotov-Cocktail vergessen Sir, nehmen sie den Whiskey und das Benzin und jagen sie ihren Hintern doch gleich direkt in die Hölle.
    Sie vermisste ihn. Scheiße und wie sie den wortkargen, Sicherheit ausstrahlenden Knackarschrussen vermisste. Sie vermisste ihre Arbeitskollegen. Sie vermisste Dani. Sie vermisste jeden von dieser Bande. Der Kerl der wie der Teufel Harley gefahren war. Jeden, dessen Name auf Yukis Weste prangte. Auch wenn sie sich das selber nicht eingestand. Es war zu schwer... zuviel... weiterzuleben war immer schwerer als zu gehen.

    Es wird immer erst schlimmer, bevor es besser wird. .

    Geändert von Viviane (06.09.2012 um 19:35 Uhr)

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