-
Held
Der Blick auf den leeren Hafen schockte den Iren ersteinmal weniger, das einzige was für ihn momentan zählte, war die Tatsache, dass er es überhaupt geschafft hatte, und die Frage, wie es mit den anderen aussah.
Als er stehen blieb und über die am Boden verteilten, zurückgebliebenen Sachen blickte, löste sich yuki von ihm und richtete sich eigenständig mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht auf.
"Ab hier kann ich alleine weiterlaufen irish boy."
Alistair nickte und gab ihr ihre Pistolen und das Katana zurück.
"Solltest dich vielleicht mal von Tess untersuchen lassen wenn ...", er schaute sich nocheinmal kurz um, konnte jedoch noch niemanden außer denen aus seiner Gruppe erkennen, "... sie es geschafft haben sollte."
[Sie müssen es einfach geschafft haben. Joshua, Noah, Leo, Tess, Clover, der kleine Niki ...]
Auf dm Boden verteilt konnte man überall die Überreste der Leute finden, die wohl auf den Schiffen die hinter dem Horizont verschwanden, Platz genommen hatten. Darunter waren neben Kleidung und sonstigem Alltagskram auch Waffen und Munition.
Der Ire kniete sich hin und begann dabei ein wenig herumzuwühlen, denn ihm waren die Kugeln auf der anderen Seite der Mauer so gut wie ausgegangen. Diese Fleischberge hatten einiges ausgehalten, und es glich fast einem Wunder, dass sie vier ihn ohne Verluste erledigt hatten können.
Nur Ethan war nicht mehr zurückgekehrt. Alistair verstand, was der junge Mann tun musste, er hatte selbst nicht anders gehandelt. Jedoch schien es umso trauriger, dass er es dann nicht mehr aus der Sache heil rausgeschafft hatte, oder vielleicht auch nicht wollte. Ohne ein Ziel das man erreichen will, wäre auch sein Leben sinnlos gewesen, deswegen konnte er Ethan nichts übel nehmen, egal wie es wohl ausgegangen sein mag. Das einzige was zählte war die Tatsache, dass er wieder mit seinem Mädchen vereint war.
Voll beladen mit frischer Munition stand Alistair dann wieder auf, indem Moment erschienen die ersten anderen Überlebenden rechts von ihm, die von der Mauer aus in Richtung des Hafenbeckens strömten. Fast schon panisch suchte er mit seinem Blick die Menschen ab, und dann sah er sie, alle, Noah, Joahua und Leo, Tess die den Boden absuchte, Clover die an Ians Hand ging, der kleine Niki.
Sofort stürmte er los, und als Abbys Kinder und Leo den Hünen rennen sahen, liefen sie ihm entgegen.
Sie fielen sich in die Arme und Alistair schien sie dabei fast zu erdrücken, so fest hielt er sie.
"Ihr habt es geschafft", sagte er glücklich und fügte dann flüsternd und lächelnd hinzu, "Aber ihr müsst jetzt leise sein, noch sind wir in Hörreichweite der Gardisten."
Joshua und Noah sahen ihn aus Tränenfeuchten Augen an.
"Und wie versprochen bin ich nun hier. Ihr müsst euch keine Sorgen mehr machen."
Dann drückte er allen dreien einen Kuss auf die Stirn und grinste breit.
"Irland kann kommen."
Ihm war es in dem Moment egal, dass die Boote schon weg waren.
Niki stand etwas geschockt abseits und schien trotzallem traurig.
Ein Blick durch die Runde verriet dem Iren, dass es wohl nicht alle geschafft haben. Neben Ethan, kamen auch Andris und Dani nicht zurück.
Alistairs großer Schatten legte sich über den kleinen Jungen und dann die raue Pranke auf seinen Kopf.
"Hey Kleiner", begann er dann sanft, "Weinen ist nichts schlimmes", wie oft hatte er diese Worte in den letzten Tagen schon gesagt, "Du darfst sehr wohl um die Gefallenen trauern. doch musst du dich auch zusammenreißen und bereit halten, wenn solltest du jetzt hopps gehen, waren ihre Opfer umsonst."
Er ging vor Niki in die Hocke und legte ihm die Hand auf die Schulter.
"Trauere jetzt einen Moment um sie, und dann schluck die Tränen hinunter. Wenn wir hier raus sind, heben wir Gräber für alle Gefallenen der letzten Tage aus, für jeden einzelnen. Und wenn du es willst stampfe ich auch höchstpersönlich ein verdammtes Monument für sie aus dem Boden."
Er lächelte sanft, wuselte dem Jungen durch die Haare und richtete sich dann wieder auf.
Wie sollte es jetzt weitergehen? Was war ihr nächster Schritt? Die großen Schiffe waren bereits weg. Vorsichtig ging der Ire zur Hafenbucht und späte hinunter zum Kai um zu überprüfen, ob noch andere Boote vor Anker lagen.
Geändert von Streicher (06.09.2012 um 14:21 Uhr)
-
[Eure Daenigkeit]
Die Schweizer Ärztin hatte kein Problem, Tote zu finden. Das Durchsuchen gestaltete sich schon schwieriger, wie sie am eigenen Leib erfahren musste...
Es war im Grunde eine dieser Leichen, die man dieser Tage in Sydney leider viel zu oft fand.
Ein Soldat der ADF, wahrscheinlich einstmals ein wirklich attraktiver junger Mann, der mit einem Bein unter einer eingestürzten Mauer eingeklemmt war und nun verwest dalag.
Mühsam humpelte Tess auf die Leiche zu und es kostete sie viel Kraft, sich mit ihrem verletzten Bein dort niederzulassen.
Ihr schien, als wolle ihr Unterbewusstsein ihr panisch eine Warnung zurufen, doch war sie zu erschöpft und hatte zuviel Grauen gesehen um jetzt noch darauf lauschen zu können. Ein fataler Fehler wie sich herausstellen sollte.
Hätte sie auch nur eine Sekunde ihrer inneren Stimme gelauscht, hätte sich ihr die Frage aufgedrängt, warum Jemand mit so einer einfachen Beinverletzung hier gestorben war.
Doch so war es nur der jäh hochzuckende verweste Kopf des jungen Soldaten, der sich in ihre Richtung werfen wollte und nun - da er förmlich die Beute vor Augen sah - so heftig zuckte, dass sein Bein an der Stelle durch das verrottete Fleisch riss und die nun freie Kreatur auf sie zukriechen konnte.
Tess konnte sich nur nach hinten werfen und entsetzt den Schmerz ihrer Wunde spüren als der Zombie unweigerlich näher kam...
Alistair löste sich aus der kleinen Gruppe und spähte vorsichtig die Kai entlang, doch konnte er bis auf zwei traurige versenkte Wracks kein einziges Boot mehr ausmachen.
Geändert von Daen vom Clan (06.09.2012 um 14:38 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln