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Held
Alistair stand auf und schaute Tess in die müden Augen. Dann griff er ihren freien Arm sodass seine Hand ihren Unterarm griff und ihre Hand den seinigen. Er grinste breit und zeigte dabei die Zähne.
"Danke, Tess, egal was irgendjemand sagt, du bist volkommen in Ordnung. Mit deiner Hilfsbereitschaft und deiner Ehrlichkeit hast du dir mit mir einen wahren Freund gemacht. Egal was es ist, egal was du brauchst. Ich werd immer zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst, und du wirst immer bei mir Willkommen sein, egal wo das sein mag."
Für eine Sekunde überlegte er, dann umarmte er die verblüffte Ärztin kräftig und klopfte ihr brüderlich auf den Rücken.
"Zudem bin ich dir noch Hilfe schuldig."
Tess schaute ihn noch etwas verwundert an und schüttelte sich dann.
"Solange du einmal am Tag an mich denkst ist das in Ordnung. Manchmal reicht es eben, wenn man im Geiste bei jemandem ist."
Sie grinste zurück und stützte sich dann kurz mit Schmerzverzerrtem Gesicht auf den Gehstock.
"Außerdem hast du mir ja schon einen sicheren Hafen angeboten. Solange ich das im Hinterkopf habe, bin ich zufrieden.", presste sie zwischen zusamen gebissenen Zähnen hervor, "und bevor ich es vergesse. Auch wenn du nicht der gläubige Typ bist, werd ich ab jetzt jeden Tag nen kleines Gebet zu einem Freund da oben hochschicken, er solle dich doch trotz deiner Ungläubigkeit trotzdem zu uns an die Bar schicken, wenn es mal mit uns allen zu Ende geht."
Alistair schüttelte lachend den Kopf und klopfte ihr noch einmal vorsichtig auf die Schulter.
"Mach das", sagte er und zwinkerte ihr zu.
Als sich der Ire umsah erblickte er plötzlich den kleinen Niki, der zusammengerollt auf dem Boden lag.
Alistair seufzte und stapfte dann auf den Jungen zu, um vor ihm in die Hocke zu gehen. Vorsichtig legte er ihm die große Hand auf den Rücken und beugte sich ein wenig zu ihm runter.
"Hey Niki, alles klar?", fragte er.
Der Kleine schaute traurig zu ihm hoch und dann wieder auf den Boden.
"Wenn all das hier vorbei ist, dann ... dann werde ich wieder alleine sein."
Dieses Gefühl war ihm nicht unbekannt, deswegen konnte er mit Niki mitfühlen.
"Nein", sagte er dann bestimmt und setzte den Kleinen auf, "wirst du nicht, verstanden?"
Zuerst hörte es sich noch so an, als wäre er verärgert, jedoch als Niki ihn ansah, lächelte Alistair und nickte ihm zu.
"Mein Angebot steht immer noch. Irland wird jederzeit für dich offen sein. Du bistn tapferes Kerlchen, hast am Schrottplatz dein Leben für uns aufs Spiel gesetzt. Und selbst wenn du das nicht getan hättest", er blickte kurz zu Tess, Keiner wird zurückgelassen, dann grinste er Niki an, "Keiner wird zurückgelassen. Du mist nicht mehr alleine sein. Ich werd für dich immer einen Platz freihalten."
Das ließ den Iren einen Augenblick lang nachdenken.
Keiner wird zurückgelassen. Das gilt für alle, nicht nur für die mit denen er klar kommt. Nachdenklich blickte er in die Runde der Überlebenden und stand dann auf, dem Kleinen auf die Beine aufhelfend und tätschelte ihm den Kopf.
"Komm, geh zu den anderen rüber an die Hafenbucht. Meine Jungs und auch Leo können dich gut leiden, die sind allesamt in Ordnung und werden dich schnell in ihre Runde aufnehmen. Du musst nicht alleine sein."
Dann ging er auf den Rest der Leute zu, atmete tief ein und aus.
"Hört mal Leute, wenn das hier alles vorbei sein sollte dann", er nahm die Mütze vom Schädel und kratzte sich am Kopf, "seid ihr alle auf meiner Insel willkommen. Laut Willys letztem Bericht ist Irland frei von Zombies, und ich will niemandem die wunderschöne grüne Insel verwehren. Ich hab vor zurück dort angekommen nen paar Kumpels von mir zu besuchen und, ich weiß nicht genau, werd nen Pub eröffnen, zu Ehren all jener die uns auf dieser Reise begleitet haben. Falls der ein oder andere nicht weiß, was er hier nach mit sich anfangen soll, ich werd für jeden ne gescheihte Arbeit finden."
Er blickte noch einmal zu Ian hinüber und seufzte dann.
"Und damit mein ich wirklich jeden, jeder ist auf meiner Insel willkommen."
Dann setzte er sich die Mütze wieder auf, stapfte an seinen alten Platz zurück und holte das Funkgerät aus der Hosentasche.
[Wird Zeit sich zu revanchieren meine Freunde.]
Geändert von Streicher (08.09.2012 um 20:08 Uhr)
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