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Held
Tess kugelt sich immer noch am Boden und rang lachend nach Luft, während Alistair den Whisky öffnete, ansetzte und mit dem ersten Schluck kräftig den Mund ausspülte und dann auszuspeien.
"Ihr macht doch sicher noch ne Runde zwei, oder Ire? Na komm, das kannst du doch nicht auf dir sitzen lassen Großer. Tihihi."
"Darauf kannst du Gift nehmen, in der zweiten Runde zeig ich ihm wo der Hammer hängt."
Auch wenn er noch so ernst schaute, Tess musste nur noch mehr lachen und versuchte dabei so leise wie möglich zu sein.
"Ich kann nicht mehr", presste sie piepsend hervor und wischte sich Freudentränen aus dem Gesicht.
"Wa...?", wollte der Ire Fragen als es ihm dann selbst auffiel, "Jaja, schon gut."
Alistair konnte darüber nicht lachen. und trank grimmig einen Schluck aus der kleinen Flasche, die damit schon zu dreivierteln geleert war.
BGM
Dann stapfte er zur Hafenbucht und kippte sich auch den Rest in den Hals, um dann die leere Flasche ins Wasser fallen zu lassen.
"Blöder Penner", murmelte er als jemand an seiner Hose zog.
"Alles ok?", hörte er Noah sagen.
[Oh gott, hoffentlich hat das Spektakel keiner von den Jungs gesehen.]
Es schien zumindest so, als interessiere es die beiden nicht.
Joshua stand hinter seinem Bruder und rieb sich müde die Augen. Der Ire räusperte sich und setzte sich dann auf die Kante der Bucht.
"Klar, alles in Ordnung. Ihr seht müde aus."
"Josh schon."
Noah lächelte seinen Bruder an, der schläfrig zurücklächelte.
"Wir habens fast geschafft", ermutigte der Ire die beiden, "ab hier wird uns nichts mehr aufhalten."
Ja, fast war es soweit. Die Rettung der beiden war zum greifen Nahe. Abby konnte unbesorgt sein, wo immer sie jetzt auch sein mochte.
Leos Stimme unterbrach ihn in seinem Gedankengang. Sie kam auf die beiden Jungs zu und fragte sie, ob sie ihr helfen wollten, bei was genau, bekam er nicht mit. Jedoch lächelte Alistair der kleinen zu und sah den dreien dann fröhlich hinterher, als sie abzogen.
Abby. Auch wenn ihr Tod ihn am meisten schmerzte, war sie nicht die einzige, die sie zurücklassen mussten. Die ersten unter ihnen waren ein Weißrusse, Nikita wie er später erfuhr, der Kerl, dem er am Flughafen geholfen hatte, indem er den Amerikaner von ihm runter geholt hatte und Mike, ein weiterer Amerikaner. Er kannte ihn nicht wirklich. Aber er war seine Wahl für einen Anführer gewesen. Auf dem Schrottplatz kamen dann drei weitere auf die Liste. Travis, Ryan, Kekoa. Alle hatten sie sich für die Gruppe geopfert, damit sie überlebt. Dann die Kanalisation und ... Abby. Er wünschte er hätte sie besser kennen lernen können. So eine Frau hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Alistair lächelte. Eine Frau die ihn aus dem Latschen zu hauen vermochte. Im Hotel lief es deutlich glimpflicher für alle ab. Wie ein Paradies, über das eine höhere Macht schützend seine Hand zu halten schien. Immerhin hatte es selbst ein betrunkener Suparman geschafft ohne auch nur einen Kratzer durch die frei umherlaufenden Gruppen von Untoten zu laufen. Der Ire grinste. Vielleicht hatten sie ihn auch einfach nicht als Mensch identifizieren können, so wie Tess, die ins Lagerhaus ging und dort das Geld fand, mit dem sie sich dann dank Ellen die LKWs besorgen konnten.
Das Militärlager war eine andere Sache. Den Tod von Michail hatte er nicht wirklich mitbekommen, aber er schien sich für das andere Team geopfert zu haben, während Alistair zusammen mit Riley und Axel für ihre Gruppe den Weg freiräumten. Axel, umgebracht von einem Verräter. Alistair hatte Tess seine hilfe versprochen. Als ob es nicht schon genug gewesen wäre forderte die Flucht aus der Militärbasis, die Rettung vor der Bombardierung auf die Boote, ein weiteres Opfer. Isabelle, ihre alte Anführerin, ein noch so junges Mädchen. Und dann diese verdammte Mauer. Ethan, Dani, Andris. Alle drei tot. Der Ire biss die Zähne zusammen. Und dann waren da noch Riley, Cyrillus, Helena und Sanders, die für sie zurückgeblieben waren. Was aus ihnen wurde, wusste er nicht. Jedenfalls schien es vorerst ein Ende zu haben. Fast. Eine Sache gab es noch die getan werden musst ...
Er blickte zu Tess hinüber. Das Funkgerät. Verdammt nochmal, er würde dafür sorgen, dass es keine Toten mehr gibt. Er würde der ADF die Chance geben sich zu revanchieren!
Geändert von Streicher (07.09.2012 um 23:54 Uhr)
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