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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 7 - Garden Island Ferry Station

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Ethan ist höchstwahrscheinlich tot. Er hat sich abgeseilt bevor wir das Lager attackiert haben, ging ans Ufer des Flusses zu seiner Freundin. Haben ihn danach nicht mehr gesehen. Es tut mir leid, ich... ich übernehme dafür die Verantwortung." Seine Freundin? Meinte Yuki etwa Isa? Habt ihr Isabelle gesehen? Lebt sie noch?“ Alistairs Blick wurde zu einem düsteren Gewitterhimmel. „Wir hätten ihn nich abhalten können ihr die letzte Ehre zu erweisen. Aber das Mädchen war tot. Angespült. Da war was in seinem Blick, das...“ Er blickte auf Josh und Noah. Und Tess verstand. Sie war traurig. Aber sie verstand. Ethan hatte Isa nicht einfach liegen lassen können. Genau wie Alistair Abby nicht hatte liegen lassen. Die Liebe ist doch eine der machtvollsten Kräfte der Erde. Auch wenn sie uns in den Tod reißt.

    ~*~ Guns n' Roses Patience ~*~

    Tess blickte Ian nach seiner „ich liebe euch“-Nummer nur sprachlos an und langte sich mit entnervtem Stöhnen an den Kopf. Fawyers Worte waren viel sinniger. „Du hast Recht. Fang schonmal an zu packen Fawyer und komplettier deinen Anzug - wenn noch was in die Tasche geht, kannst du n paar weiße Sachen reinpacken? Vielleicht ist Terence mit dem Heli noch da draussen und wir können ein Ausrufezeichen am Boden auslegen oder sowas. Und Leute, selbst wenn wir ein Schiff kriegen – einer ist immer infiziert. Ihr habts im Hotel gesehen. Dann müssen wir vorbereitet sein.
    Tess biss die Zähne zusammen und blickte auf ihr Bein. Sie wollte nur von jemandem zugeflickt werden und schlafen. Aber das würde dauern.
    Als sie wieder aufsah stand Ellen in der Uniform vor ihr und hielt ihr einen Stapel zusammengesuchter Kleider hin. "Die Gardeuniformen sind vielleicht in der jetzigen Situation etwas zu auffällig. Wir wollen ja keinen Schießstand für unsre eigenen Leute bieten. Und die an der Mauer wissen wohl inzwischen das wir nicht zu ihnen gehören." Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. "Danke Ellen. Du hast Recht... schaust du das der Rest auch aus den Klamotten rauskommt?" Ellen nickte mit einem leichten Lächeln.

    ~*~

    Hugh... Clover... Ian und sie selber hatten noch die Uniformen an. Sie musterte Ian nach seiner Liebeserklärung an die Welt nur noch einmal mit abfälligem Blick - seine Stimmungshochlage ging ihr derbst auf den Zeiger. Und nach Yukis Erklärung hatte sie heftig Lust etwas oder jemanden zu schlagen. Ethan und Helena hatten trotz der Waffen nicht kämpfen wollen. Es hatte in dieser Truppe keinen Grund für sie gegeben weiterzumachen - nur einen um zurückzubleiben. Um zu sterben. Und das machte sie wütend.
    Ian, nur damit das klar ist: Für mich bist du das schwache Glied in unsrer Kette. Die Leute, die wirklich für jemanden ins Grab gesprungen sind, sind vielleicht nur deswegen tot weil wir dich hierher mitgeschleift haben. Oder sie sind tot weil sie lieber alleine gestorben sind, als mit dieser Freaktruppe weiterzuziehen. Heb dir das Sonnenscheinchen für dann auf, wenn wir aus der Hölle hier raus sind, Mann. Oder gehen dir die Toten wirklich so am Arsch vorbei wie es scheint?"
    Es widerte sie an das Ian, der selbernannte Anführer, weiter über Leichenberge schritt und dazu noch den Nerv hatte "Hakuna Matata" zu singen. Als wären diese Menschen nie da gewesen. Aber er konnte sie wohl wirklich einfach vergessen, er hatte keinen ihrer Leute sterben sehen. "Mieser Feigling.", zischte sie ihm nur zu. In einem wortlosen Anfall von kaltem Zorn verpasste sie Ian gleichzeitig mit dem Gehstock einen heftigen Hieb auf den Arm, der ihm eine Strieme beschehrte. Obwohl Alistair sie augenblicklich am Arm festhielt, damit sie nicht umfiel, hielt er sie nicht zurück. Von Ian geliebt zu werden stand wohl eher nicht ganz oben auf seiner „Dinge-die-ich-tun-muss-bevor-ich-sterbe“- Liste.

    ~*~

    Ian versuchte erst gar nicht auszuweichen oder ihr den Stock wegzuziehen, sein Arm schmerzte von dem Schlag. Aber das Grinsen ließ sich nicht aus seinem Gesicht treiben.
    Na komm, Ian! Sie hat viel getan und musste viel leiden. Sie hat die Wahrheit verdient. "Können wir kurz... ein paar Schritte...?", fragte er, fasste die Ärztin vorsichtig an ihrem Arm, was sie aber mit einem Ellbogenhieb kommentierte und selber neben ihm her humpelte. Bei jedem Schritt keuchte sie schwer und schmerzvoll auf. Als sie auf grasigen Untergrund kamen setzte er sich. "Ich glaube, dass ich Ihnen erzählen kann, was seit einer Woche in meinem Kopf vorgeht. Wollen wir uns setzen? Meine Beine sind... und Ihre wahrscheinlich auch..." Tess legte nur den Kopf schief, abwartend stützte sie sich schwer auf den Gehstock. Sich hinzusetzen tat mehr weh als zu stehen.
    "Also... ich hoffe, Sie können mir folgen!", begann er und ließ die vergangene Woche vor seinem geistigen Auge an sich vorbeiwandern. "Du." Ian blickte kurz auf, als die Ärztin ihm ins Wort fiel. "Junge, wenn du mich nochmal siezt hau ich dir das Ding nochmal auf den Arm. Tess. Nochmal stell ich mich nicht vor. Also... erzählst du mir jetzt nochmal das deine Eltern dich nicht lieb hatten und das dein Heldenkomplex total verständlich ist und das du nur ne Waffe brauchst um den Posten dahinten alleine auseinanderzunehmen?" Er lächelte wieder und fuhr unbeirrt fort. "Ich hatte einen langen Flug hinter mir, war fix und fertig, als ich hier in Sydney ankam und wir uns alle in D52 trafen. Deswegen war ich nicht in der Lage dazu, irgendwelche sinnvollen Entscheidungen zu treffen. Was Isas Wahl angeht - es war blöd, ja, aber ich war nicht der Einzige mit dieser Idee." Er sah kurz hoch, in das Gesicht der Ärztin, als die grade die Augen verdrehte als er wirklich anfing alles von vorne aufzurollen. "Ich wusste nicht, wie gefährlich das alles wirklich war. Aber dann... dann kamen wir zum Schrottplatz. Wir hatten gesehen, was die Bedrohung ist. Die Zeit im Flughafen hat mir genug Möglichkeiten gegeben, um einen Eindruck von der Gruppe zu bekommen, mit der wir unterwegs sind. Als Isabelle dann an ihrem Anführertum zweifelte, wusste ich, was ich zu tun hatte." Er lachte kurz auf.
    "Ich schätze mich selbst viel besser ein, als die meisten - inklusive Ihnen - hier glauben. Ich hatte für diese Gruppe nie etwas zu bieten." Nun... das konnte vielleicht doch ganz interessant werden. Tess Blick schwenkte von "genervt-und-geh-sterben" auf "mach hin und spucks aus" um.
    "Ich bin kein Kämpfer, bin nicht schnell oder wendig und alles andere als geschickt. Ich hab 'nen ungewöhnlich hohen IQ und eine positive Ausstrahlung, die auf manche Menschen wirkt... und manche Menschen abstößt." Tess Hyänenlachen bellte kurz und leise durch die Luft bei den letzten Worten. Ja, das wurde jetzt wirklich interessant.
    "Ich bin viel belangloser als jeder andere aus dieser Gruppe." Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde nicht weniger. Warum auch? Wir sind so weit gekommen. "Ich halte nichts von Anführern. Mir war aber bewusst, dass die Gruppe einen haben wollen würde... früher oder später. Also hab ich mich gemeldet. Nicht, weil ich glaubte, jemals ein guter Anführer sein zu können, sondern weil ich wusste, dass keiner der anderen Anführer sein konnte oder durfte. Wir haben beschränkte Haudrauf-Idioten, berechnende Pläneschmieder und Unschuldige. Ich war gar nichts davon, stellte nichts dar und war deswegen aus vielen Gründen am geeignetsten."
    Tess knurrte als er die "Haudrauf-Idioten" erwähnte. Es war ihr egal, wenn er sie beleidigte. Aber die Kämpfer waren es gewesen die sie alle vor allem zusammengehalten hatten und hier raus gebracht hatten. Auch Dob, Abby und Andris hatten soviel für sie alle getan. Geflickt, was zu flicken war. Einen Weg gebahnt, bis einige wenige den Himmel wieder sehen konnten. Ian... er war sich nicht bewusst wie viel er den Toten schuldete. Und je mehr er von sich selbst sprach umso mehr sank er unter ihre Einschätzung von "Idiot" hin zu "Schießbudenfigur".

    Geändert von Viviane (07.09.2012 um 16:23 Uhr)

  2. #2
    Er fuhr sich durch die Haare und warf einen Blick auf die Umgebung. Trotz der vielen Leichen wirkte alles so unbedrohlich und harmonisch im Morgenlicht. "Egal, wer den Posten übernommen hätte. Früher oder später gibt es durch Gruppendynamik immer Teile, die unzufrieden sind und den Anführer los werden wollen."
    Ja, klar die Rebellion der Gartenzwerge oder was? Wir hätten sicher Zeit dafür gehabt das durchzuziehen. Nicht. Idiot. Ich hätte ihn statt Dani vermöbeln sollen. Statt Dob. Beide Male. Ihm hätte das sicher was gebracht. Lebenserfahrung, yeah.
    "Also ist es das einzig Richtige, denjenigen für den Posten zu verpulvern, der sowieso nichts beizutragen hat. Ich habe in der letzten Woche NIE eine wichtige Entscheidung getroffen... weil DAS meine Entscheidung war. Ich wollte die Gruppe vor Entscheidungen schützen, die irgendein Anführer impulsiv aus Wut, Angst oder sonst irgendeinem Motiv treffen würde. Für die einen war ich der Held, ohne wirklich etwas dafür getan zu haben. Aber sie brauchten eine Figur, von der sie glauben können, dass sie ein Held sei. Für die anderen war ich als feiger Kindergärtner ein Feindbild, ohne jemals schlechte Dinge getan zu haben. Aber diese Leute brauchten dieses Feindbild - und ich habe eine Vergangenheit, die mir beigebracht hat, als Feindbild zurechtzukommen, ohne daran kaputtzugehen... auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist." Wieder ein kurzes Grinsen. Ja, toll Junge, du kannst dich jetzt weiter selber beschulterklopfen. Aber hei, ohne mich. Tess drehte sich bereits halb um um den jungen Mann einfach sitzen zu lassen. Dann sagte er, worauf sie wirklich gewartet hatte. Und sie blieb stehen.
    "Es sind viele Menschen gestorben - und das tut mir ehrlich Leid."
    Sie blickte ihm in die Augen. Aber er lächelte immer noch, seine Augen lächelten immer noch, er gestikulierte wie wild im sitzen und der kurze Moment dauerte nur zwei Wimpernschläge lang, dann kehrte er wieder zurück zu dem was ihm am wichtigsten schien: "Über-Ich" "Ich" und "Es". Ganz toll.
    "Aber ich kann mich davon nicht runterziehen lassen, weil mich das kaputt machen würde. Menschen sterben immer, in diesen Tagen mehr als sonst. Und diese Menschen waren mir wichtiger als andere - einfach, weil ich sie kannte."
    "Davon merkt man nicht viel.", stellte sie mit Grabesstimme fest.
    "Ich zwinge mich dazu, das Positive zu sehen. Und das Positive ist, dass ein paar der Menschen noch leben und ich mir aus irgendeinem Grund sicher bin, dass wir es hier raus schaffen werden und ein neues Leben an einem Ort anfangen, der von dem ganzen Scheiß unberührt ist."
    Er erhob sich und lächelte wieder. Selbstgefälliges Grinsen, das vergeht dir wenn ich dich hier lasse. Penner. "Vielleicht hört sich das für Sie arrogant an, aber... ich glaube, dass durch die ganze Anführersache - durch meine Entscheidung - die Dinge besser gelaufen sind, als es sonst der Fall gewesen wäre."
    Genug. Tess blitzte ihn wütend an. Und ihr Blick hätte wirklich jemanden töten können. Aber dazu war sie sich zu schade. Sie würde ihn zusammenbinden und hier im Kai verrotten lassen. So ein anmaßendes feiges Jüngelchen. Ihre Hand krallte sich um den Lauf des Gewehrs, bis sie weiß wurde. Sie war stinksauer. Aber Ian redete munter weiter, berauscht von sich, seiner großartigen Arbeit für das Volk und all den Lügen die er solange aufrecht erhalten würde, bis sich die Gelegenheit bot den übrigen seine moralische Flexibilität zu zeigen.
    "Für die Intensität der Situationen, in denen wir uns befanden, sind relativ wenige aufeinander losgegangen. Das sind nur Spekulationen - aber ich weiß nicht, was möglicherweise passiert wäre, wenn Alistair seine Wut nicht an meinem Gesicht hätte auslassen können." Wieder ein spontanes Auflachen. "Oder wenn Sie... ich meine du... nicht meinem Bubbles den Kopf abgeschnitten hättest. Die Umstände sind scheiße - aber meine Einstellung ist: Es hätte schlimmer laufen können. Auch, wenn Miss McAldrin den Glatzköpfigen geopfert hat und... irgendwer Axel auf dem Gewissen hat."
    Ian spürte, wie sich der Blick von Tess veränderte. Sie starrte nachdenklich auf seine Schuhe. wenn Alistair seine Wut nicht an meinem Gesicht hätte auslassen können. Ich hab doch genauso gedacht. Eine Zielscheibe darstellen. Wenn man sonst nichts tun kann, wenigstens die Aufmerksamkeit, die Wut der andren auf sich selber lenken. Wäre, wenn Niki nicht in ihrer Truppe gewesen wäre und Dani zurückgeblieben wäre, sogar das Risiko eingegangen alleine mit Helena den Wachposten zu durchschreiten. Nachdem sie ihr klar und deutlich gesagt hatte, was sie von Verrätern hielt. Damit sie den Krüppel niederschießt und kein unschuldiges Kind. Damit die blinde Wut ein Ziel findet. Hatte Ian wirklich soweit gedacht? Sie blickte ihn mit andren Augen an. Abschätzend.
    "Apropos! Auch ich hätte jemanden sabotieren können. Die Gelegenheiten dazu gab es oft und es wäre einfach gewesen, weil keiner etwas gemerkt hätte. Aber ich hab' es nicht getan, weil ich nur der knuffige, süße Kindergärtner bin, dessen Hemmschwelle durch den Mord damals nicht gesunken, sondern nur noch mehr gestiegen ist. Und ich bin inzwischen ziemlich stolz darauf, dieser Mensch zu sein." Tess Griff löste sich von der Waffe, die um ihre Schulter hing. Sie blinzelte. Einmal. Zweimal. Dann legte sie ihre Hand auf seine Schulter und klopfte dreimal mit Nachdruck darauf. "Das hast du aber fein gemacht. Guter Junge. Komm, vielleicht haben die Kids noch nen Lolli für dich." Sie grinste ihn kurz an, was aber mit dem blauen Auge ziemlich schaurig aussah. Dann humpelte sie zurück zu den andren, vorbei an Fawyer der zwischen den Koffern nach Kleidung suchte und eben einen schicken Anzug fand. Im weggehen redete sie weiter mit Ian, was ihn dazu zwang hinter ihr her zu laufen. "Und Ian? Das nächste Mal wenn du mir deine Gedankengänge aufschwatzen willst, spar dir den Ausflug auf den Grünstreifen und red einfach nur. Mein Bein tut scheißeweh. Nur falls dir das nicht aufgefallen ist, während du dich in deinem Spiegelbild bewundert hast."
    Zurück bei den andren murmelte sie nur. "Alistair wars nich. Ian wars nich. Dob wars nich. Die Sache mit Axel bleibt wohl für ewig ein Rätsel, ausser einer von euch würde gern ne Beichte ablegen. Aber für heute hab ich genug Sherlock gespielt, will wer übernehmen? Und ist noch was von den Schmerzmitteln da oder haben Yuki und Fawyer alles vernichtet?"
    Dob saß megaentspannt mit Sonnebrille und weißem Shirt wie eh und je am Boden. Mit einem Joint. Hölle ja. Tess ließ sich mit dem Rücken an seinem Rücken nieder und griff nach hinten, als er ihr den Joint reichte. "Hallo Doc. Die Spannung zwischen dir und Ian könnte man eventuell nutzen um den Akku von dem Funkgerät aufzuladen. Lässt du mich dran basteln? Die Kutter dahinten taugen nichtmal für Feuerholz." "Vergiss es Dob. Meine Spannungen halten mich über Wasser, was würd ich denn tun wenn ich keinen mehr von euch anzicken könnte?" "Naja, ich wüsste da so einige... Stellungen..." Er verschluckte sich vor dem leise gehaltenen Lachen und klopfte sich grinsend auf die Brust.

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