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Thema: Vampires Dawn 3 - The Crimson Realm Diskussionsthread

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ja, aber mal im Ernst: VD2 ist ein ästhetisches Desaster. Da paßt vorne und hinten einfach gar nichts zusammen, und ich sehe kein Problem damit, das als Hauptkritikpunkt aufzuführen, obwohl das Storytelling und die Dialoge sicherlich ähnlich grausam sind, mehr noch als im immerhin ikonischen Vorgänger. In der heutigen Makerszene (bzw. was davon noch übrig ist) sind die Standards diesbezüglich zur Zeit auch unterirdisch niedrig. In manchen Umfragen zu den "schönsten" RPG-Maker-Spielen tauchen heute sogar Augenkrebs-Verursacher wie "To the Moon" auf, dessen Mapping und Lichteffekte anno 2007 noch zu Recht verrissen worden wären. Gameplay-bezogenes Gamedesign ist eben auch nicht alles, und graphisch hat sich Marlex stark gebessert, zumindest was Homogenität betrifft. Seine persönlichen Mops-Vorlieben mal außen vor gelassen :P

    (Klar waren die Kritiken generell "schlecht", es waren ja auch alle 14 damals, und mit TikTok verblöden konnte man sich noch nicht.)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Ja, aber mal im Ernst: VD2 ist ein ästhetisches Desaster.
    Ja, das lässt sich nicht leugnen. Aber das betrifft zur dieser Zeit bestimmt mehr als 90 % aller Makerspiele. Das war wohl der Zeitgeist
    Wobei mich die Kombinationen an Tilesets gar nicht arg stören. Viel mehr sind mir die verschiedene Charset-Stile in Erinnerung geblieben (was aber auch glaube ich so gewollt war, gab es da nicht hierzu extra einen Charset-Contest im VD-Forum?). Ich empfand das aber auch bei manchen kommerziellen Titeln (z.B. FF 6, auch wenn ich mit der Meinung ziemlich alleine dastehe).

    VD3 habe ich bisher noch nicht gespielt. Will es aber bald nachholen, davor aber nochmals die beiden Vorgänger spielen. Von den Screenshots her finde ich alles aber sehr stimmig und optisch ansprechend (setzte ich bei kommerziellen Spielen auch voraus).

    Momentan bin ich bei VD1 bei ca. 50 %. Habe immer noch Respekt vor dem Spiel. Vor allem wenn man bedenkt, in welcher Zeit das Spiel geschaffen wurde. Heute brauche ich für manche Charsets schon einen Monat . Das Spiel unterhält mich immer noch gut und die Dialoge sind nett geschrieben. Ein paar Design-Entscheidungen sind weiterhin sehr fraglich (die Schnipsel-Jagt in der Burg, beschränkte Speichermöglichkeit, Schwierigkeitsgradanstieg, sobald es in die OW übergeht), schätze aber das ist des mangelnden Wettbewerb von damals geschuldet. Heute würde das Spiel wohl stärker kritisiert werden, versteh aber warum uns das Spiel damals so gut gefallen hat.

    Zitat Zitat
    Warum VD3 allerdings so unterirdisch gebalanced ist, no idea. Da hat wohl jemand Cortis Thread zu Balancingkurven nicht gelesen
    Das ist ja genial. Kannte ich noch gar nicht. Eine richtige Pflichtlektüre

  3. #3
    VD2 ist grafischer Mischmasch, das stimmt. Bei meinem letzten Durchgang irgendwann 2021 ist mir allerdings die optische Komponente nicht so störend aufgefallen. Teilweise sind Maps in VD2 ja wirklich schön gemacht. Die niedrige Auflösung sorgt dafür, dass das nach einem Map-Wechseln nicht so massiv störend ins Auge fällt, zumindest für mich. VD3 fand ich grafisch sogar zu eintönig. Da erkennt man recht eindeutig, dass Marlex nur eine begrenzte Zahl an Assets zur Verfügung hatte, die sich alle recht schnell wiederholen. Das ist fast schon formelhaft: Es gibt mehrere Schneestädte, mehrere Wüstenstädte, mehrre normale Städte, etc, die sich untereinander aber frappierend ähneln. Das ist dem wohl geringen Budget geschuldet, aber für mich nicht das Problem von VD3. Da finde ich die riesige Diskrepanz zwischen den hochaufgelösten, stilistisch gewöhnungsbedürftigen Charaktergrafiken und dem 2D-Pixel-Retro-Look doch viel problematischer. Insbesondere da VD3 sich so düster und brutal gibt und selbst wesentlich ernster als die Vorgänger nimmt, während einem in jedem Dialog adoleszente, dümmlich dreinschauende Fanart-Fratzen anstarren. Ich will die Illustrationen gar nicht selbst kritisieren. Die sind bestimmt handwerklich solide gemacht, aber dieser Stil passt einfach nicht zu diesem Spiel.

    Eine gewaltige Enttäuschung ist für mich außerdem das Ende. Schon innerhalb der ersten Minuten legt man im Großen und Ganzen fest, wie das Spiel ausgeht - ohne dass irgendwie erkennbar gemacht wird, welche Bedeutung die ersten paar Minuten haben - und die nächsten 40 Spielstunden haben dann kaum mehr Einfluss darauf.

    Das schlimmste ist für mich aber wirklich das Balancing. Marlex hatte schon in VD1 und VD2 Probleme damit, aber in VD3 fand ich es fast noch schlimmer. Dass es versäumt wurde, diesen ernsthaft Kritikpunkt anzugehen, ist für mich das, was VD3 wirklich am stärksten beschädigt. Alles andere hätte ich dem Spiel verziehen. Aber das hat für mich fast das ganze Midgame einfach nur zu einem mechanischen Quest-Grinder gemacht.

  4. #4
    Zitat Zitat von TheDude Beitrag anzeigen
    Ja, das lässt sich nicht leugnen. Aber das betrifft zur dieser Zeit bestimmt mehr als 90 % aller Makerspiele. Das war wohl der Zeitgeist
    Kann ich nicht unterschreiben. Gerade 2005 waren Graphik und Mapping die wahrscheinlich wichtigsten Kriterien, und wer da nicht abliefern konnte, wurde in den Foren gnadenlos verrissen. "Velsarbor" und "Aldaran" waren die Meßlatten, und selbst aufwendige Spielereien wie Lichteffekte galten beinahe als Pflicht. Marlex hatte vor allem auf das Prinzip "mehr ist mehr" gesetzt, aber nicht nur paßte kaum etwas zusammen, das Mapping war auch unterdurchschnittlich (was bei der reinen Menge an Maps auch nicht überrascht). Eigens für VD2 kreierte Battle-Chars und Splattereffekte haben einiges wettgemacht und von den sonstigen Unstimmigkeiten abgelenkt.
    Zitat Zitat von Maturion Beitrag anzeigen
    Da erkennt man recht eindeutig, dass Marlex nur eine begrenzte Zahl an Assets zur Verfügung hatte, die sich alle recht schnell wiederholen. Das ist fast schon formelhaft: Es gibt mehrere Schneestädte, mehrere Wüstenstädte, mehrre normale Städte, etc, die sich untereinander aber frappierend ähneln. Das ist dem wohl geringen Budget geschuldet, aber für mich nicht das Problem von VD3.
    Das ist doch wiederum in absolut jedem kommerziellen Spiel der Fall, das nicht aus zusammengeklauten Rips besteht? Ich habe VD3 nicht gespielt und kann es nicht beurteilen, aber die Screens und Videos, die ich gesehen habe, suggerieren durchaus Vielfalt.

  5. #5
    Zitat Zitat
    Kann ich nicht unterschreiben. Gerade 2005 waren Graphik und Mapping die wahrscheinlich wichtigsten Kriterien, und wer da nicht abliefern konnte, wurde in den Foren gnadenlos verrissen. "Velsarbor" und "Aldaran" waren die Meßlatten, und selbst aufwendige Spielereien wie Lichteffekte galten beinahe als Pflicht.
    Okay, vielleicht waren 90 % von mir auch etwas hoch gegriffen
    Velsarbor sah definitiv sauber und aus einem Guss aus, da alle Charsets eigens erstellt und die Tilesets überwiegend nur aus 2 Games stammten. Aldaran jedoch fand ich, dass es unter dem Problem litt. Die Charsets waren eine Mischung aus ChronoTrigger, Romancing SaGa, diese dicklichen Chubby-Charakter und einem eigenen Stil (welcher auf diesem weit verbreiteten Tall-Template basierte). Bei Facesets trat dieses Problem auch auf. Auf die einzelnen Sprites wurde schon viel Wert gelegt, aber weniger auf einen einheitlichen Stil, so empfand ich zumindest immer.

    Der Spruch "Wenn alles extravagant ist, passt es von alleine zusammen" funktionierte hier nicht. Damals hat mich das aber nie gestört und auch meine Games waren betroffen

  6. #6
    Zitat Zitat von Froschvampir Q Beitrag anzeigen
    Das ist doch wiederum in absolut jedem kommerziellen Spiel der Fall, das nicht aus zusammengeklauten Rips besteht? Ich habe VD3 nicht gespielt und kann es nicht beurteilen, aber die Screens und Videos, die ich gesehen habe, suggerieren durchaus Vielfalt.
    Ich habe VD3 laut Steam anscheinend 70 Stunden gespielt (wtf? so viel?) und fand es dort schon besonders auffällig, wie wenig Ressourcenvielfalt es in dem Spiel gab. Marlex hat sich schon Mühe gegeben, aus dem begrenzten Asset-Katalog einiges rauszuholen, das muss man ihm zugute halten und ich fand es auch nicht wirklich störend. Aber es war schon auffällig.

    Zitat Zitat von Froschvampir Q Beitrag anzeigen
    ]Gerade 2005 waren Graphik und Mapping die wahrscheinlich wichtigsten Kriterien, und wer da nicht abliefern konnte, wurde in den Foren gnadenlos verrissen. "Velsarbor" und "Aldaran" waren die Meßlatten, und selbst aufwendige Spielereien wie Lichteffekte galten beinahe als Pflicht. Marlex hatte vor allem auf das Prinzip "mehr ist mehr" gesetzt, aber nicht nur paßte kaum etwas zusammen, das Mapping war auch unterdurchschnittlich (was bei der reinen Menge an Maps auch nicht überrascht). Eigens für VD2 kreierte Battle-Chars und Splattereffekte haben einiges wettgemacht und von den sonstigen Unstimmigkeiten abgelenkt.
    Ich würde sagen, dass 2005 auch die Technik immer noch ganz oben bei den Beurteilungskriterien mit dabei war, aber ansonsten hast du recht. Aldaran hat damals ja nicht nur wegen der schicken Grafik im Suikoden-Stil auf sich aufmerksam gemocht, sondern auch wegen dem (auf Screenshots) beeindruckenden Kampfsystem. Es ist sicherlich eine der großen Leistungen von Marlex, dass er den szeneweiten Technik-Schwanzvergleich nie wirklich mitgespielt hat, sondern ein Spiel machen wollte, dass auch realistisch fertigstellbar war. Aber interessant, dass du VD2 grafisch so enttäuschend fandest. Klar war es ein Mischmasch, und bei der schieren Menge an Maps sind natürlich schwächere Passagen mit dabei. Aber es gab, zumindest aus meiner Sicht, schon eine ganze Reihe an durchaus hübschen Spielabschnitten. Als unterdurchschnittlich hätte ich es eigentlich nur angesehen, wenn die Vergleichsmenge nur aus den Star-Projekten der Zeit bestünde. Also Aldaran, Velsarbor, etc. Ich habe in letzter Zeit einige Maker-Spiele aus der Zeit von 2003-2005 gespielt, insbesondere Projekte, die zwar angesehen und bekannt waren, aber dann doch eher in der 2. Liga gespielt haben. Ich muss sagen, ich hatte das damalige Niveau als höher in Erinnerung als es dann tatsächlich war.

  7. #7
    Zitat Zitat von Maturion Beitrag anzeigen
    Ich habe VD3 laut Steam anscheinend 70 Stunden gespielt (wtf? so viel?) und fand es dort schon besonders auffällig, wie wenig Ressourcenvielfalt es in dem Spiel gab. Marlex hat sich schon Mühe gegeben, aus dem begrenzten Asset-Katalog einiges rauszuholen, das muss man ihm zugute halten und ich fand es auch nicht wirklich störend. Aber es war schon auffällig.
    Ich denke, der Umfang an Assets war schon okay (Budget eben), aber der Umfang des Spiels und Marlex' Mapping sind dem nicht zuträglich. Viele Orte sahen durch die gleichen Sets doch sehr ähnlich aus, zumal Marlex auch ständig gefühlt 90-95% der Sets auf den Maps benutzt hat. Da hat gefühlt jeder Bewohner ein riesiges Kellergewölbe mit Fässern und Statuen ohne Ende... Kein Wunder, dass man sich dann recht schnell daran satt sieht. xD

    MfG Der Schilderich
    Team FervorCraft

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