Ergebnis 1 bis 20 von 161

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #28
    Die Zeit auf dem Dach war schnell vergangen. Für Fawyer zumindest. Im Gegensatz zu den anderen, die den Moment ihrer vielleicht letzten Ruhe nutzten um noch einmal im Streit Frust auszulassen, ihren Kummer loszuwerden oder einfach zum Reden, hatte sich Fawyer zurückgezogen. Er meldete sich für die Mission den Außenposten anzugreifen, aber sonst sprach er kaum etwas.

    Es war seiner Art gewesen sich auf das vorzubereiten was kommt. Die nächsten Stunden würden viele nicht überleben, vielleicht nicht mal er. Eine Menge ging ihm durch den Kopf als Yuki die vier Männer aufrief. Sie mussten los. Fawyer holte seine M14A1 heraus, nahm genug Munition mit und ließ seinen Tasche stehen, wie würde ihn nur behindern. Sie war sowieso praktisch leer, den letzten Energy-Drink hatte er sich gegönnt als er sich von ihrer Jagd hier rauf erholten.
    Bevor er bei der Fünfer-Gruppe war blieb er noch stehen – etwas hatte er vergessen. Er ging zurück und holte etwas unhandliches aus der Tasche. Eine Granate für das Sturmgewehr. Er ahnte, dass sie brauchen könnte. Wenn ich schon verrecke, dann mit Jage ich gleich einige von diesen Arschlöchern mit mir.

    Yuki erklärte ihnen noch einmal den Plan. Es war in drei einfache Phasen geteilt. Leicht zu merken. Ihre ganze Hoffnung basierte auf einem schnellen Überraschungsangriff. Je länger das ganze dauert, desto schlechter ihre Chancen. Das war Fawyer klar. Die Trucks mitgehen zu lassen wär wohl das optimalste Szenario. Er selbst wäre mit Überleben schon zufrieden.
    Nach dem kurzen Briefing gingen sie los. Yuki mit Schwertern und Pistolen, der Rest mit was sie gerade auftreiben konnten. Am schlechtesten Wohl der Asiate, das Stöckchen würde ihm keinen Gefallen tun. Fawyer fiel aber auf, dass er einen komischen Gesichtsausdruck in den Augen hatte, fast schon – fröhlich. Naja, bei diesen schmalen Augen kann man sich auch nie sicher sein.

    Das Niemandsland zwischen dem Lagerhaus und ihrem Ziel, kurz „Gebäude 1“ genannt, war schnell überwunden. Der Kleine haute ab, aber zuerst dachte Fawyer er hätte es wohl mit der Angst zu tun. Er wirkt abgelenkt. Sein Ear-Set lag auch passend da.

    Sie gingen ohne ihn weiter.

    Er und Alistair rückten langsam vor. Der Plan war simpel…

    Fawyer und Alistair sollten den anderen Feuerschutz geben. Sie gingen langsam durch die letzten hundert Meter, unendeckt. Sie vesteckten sich hinter zwei Autowracks und warteten auf ihren Befehl. Phase 1 bestand aus der Positionierung. Jetzt hieß es einfach warten. Er und der Ire waren angespannt. Jedes Geräusch schien lauter und jede Bewegung bedrohlicher.

    Fuck, wo bleiben diese Penner? Die Sekunden fühlten sich an wie Stunden. Vorne konnte Fawyer bereits die Gardisten hören. Sie schienen aufgeregt, aber niemand schrie. Waren vermutlich immer noch beschäftigt damit die Infizierten in die Trucks zu laden.
    Alistair und er warten auf Yukis Befehl. Eine unwirkliche Stille lag über dem Vorposten. Sie schienen dort etwas zu … zerhacken? Die Schreie waren das einzige, was man klar erkennen konnte. Sonst nur Stille. Das Warten war zerreibend. Aber sie hielten dem Druck stand, keiner von ihnen rannte verrückt – ein Schrei von hinten? Fawyer drehte sich in die Richtung, aber konnte über dem Schutt nichts sehen. Es klang wie der Asiate… Er hatte doch nicht?!
    Dann der Befehl.

    "Alles klar, Fawyer, Alistair - Phase 2 starten!"


    Fawyer konnte nicht mehr warten, er brachte sich in die Hocke und schoß auf den erstbesten Gardisten den er sah. Daneben. Zuerst war er in Schock, dann reagierte er, und nicht nur er. Die Hölle brach los.

    Der Angriff begann schnell. Die Gardisten reagierten schneller als erwartet und schnell flogen von beiden Seiten die Kugeln durch die Luft. Noch bevor Fawyer dazu kam überhaupt einen Gardisten zu erwischen, wurde er bereits am Arm getroffen.
    Die Welt stand einen Augenblick still, ein pochender Schmerz breitet sich von seinem linken Oberarm aus. Er hielt seine Hand auf die Wunde, doch das macht es nur schlimmer, und ließ sie blutrot zurück.
    Es war nur ein Streifschuss, aber sein Sakko war angerissen und eine rote Spur war deutlich zu sehen. Fawyer verbarg seine Wut kaum und nutzte den Affekt um sich noch härter zu rächen. Nach einem Schwall von seiner M14 fielen einige Gardisten – ob der Schütze darunter war konnte er nicht wissen.

    Er musste schon einen komischen Eindruck machen. Mitten in diesem Chaos und Kriegsfeld stand ein adrett gekleideter Mann in einem Anzug mit einem uralten Sturmgewehr und einem Gesichtsausdruck der klar machte, dass er es ernst meinte.

    Von den anderen sah er zunächst nichts, sie alle waren noch in den Anfangspositionen. Für jeden von den sie abknallten kam ein neuer an die „Front“. Mehr als einmal musste Fawyer sein Gewehr nachladen. Plötzlich sah er seine Chance. Er verließ seine Deckung und rannte auf ein umgeworfenen Truck zu. Schüsse verfolgten ihn, dann ein Sprung - und geschafft.
    Langsam kamen sie weiter und weiter voran. Meter für Meter. Die Gardisten waren nicht vorbereitet auf so einen Sturm, auch wenn sie in der Überzahl waren.
    Die Gardisten zogen sich langsam zurück, verloren an Boden und die Kampfgruppe rückte vor bis sie alle schließlich Seite an Seite kämpften.

    Dann standen sie vor dem letzten Männern der Nationalgarde am Vorposten. Hinter ihnen gleich die Trucks. Ein gingantischer Kerl war beschäftigt Zombies zu töten. Fawyer, Alistair, Indy und Yuki waren hinter Deckung. Holen wir uns die Bastarde!", schrie der Ire und das Chaos begann.

    Fawyer konzentrierte sich auf die anderen Gardisten, den Riesen ignorierte er fürs erste. Den müssten sie alle gemeinsam drannehmen, das war ihm klar. Dann warf plötzlich Alistair eine der Granaten, mitten auf einen der Trucks. Der andere war leider entkommen.

    Fawyer hatte kaum Zeit sich vor der Explosion in Deckung zu bringen. Ein Lichtblitz, dann eine Druckwelle, die alle Gardisten, samt Truck und allem wegfegte. Auch Fawyer spürte sie deutlich, aber außer einem Summen im Ohr kam er gut davon.

    Es herschte wieder Stille.

    Es war … leise. Eine gigantische Rauch- und Staubwolke nahm den Vorposten ein.

    Vorsichtig begann sich die Gruppe zu entspannen. Fawyer sah sich um. Sie alle waren angeschlagen, Fawyers linker Oberarm brannte wie die Hölle, er bemerkte auch ,dass er ihn nicht mehr gut bewegen konnte. Er versuchte keine Gedanken daran zu verschwenden. Als er die anderen betrachtete fiel ihm etwas auf. Etwas war hinter der Staubwolke … etwas großes. Er wollte etwas sagen, doch sein Brüllen kündigte ihn an.

    Der Riesengardist stürmte auf sie los. Die Munition war knapp, alle waren schon erschöpft, aber das Adrenalin trieb sie voran.

    ------------------------------------------------------------------

    Doch bevor er seine Absichten umsetzen konnte, stand Yuki auch schon vor ihm und hackte mit ihrem Schwert auf ihn ein, Auswirkungen schien dies jedoch nicht zu haben, ebenso wenig ein weiterer Angriff von Suparman.
    "Verdammte Scheiße, ich krieg' keinen Schuss hin! Fuck! Weg da ihr beiden, WEG!", schrie Alistair mit deutlicher planloser Panik in der Stimme. Niemand von ihnen hatte sowas je erlebt - der ultimative, universelle Soldat, der einfach nicht tot umfallen wollte, selbst wenn man ihn mit zwei Maschinengewehr- und drei Pistolenmagazinen vollpumpte, auf seinen Oberkörper mit einem Schlagstock eindrosch oder ihm wie jetzt ein Schwert in den Bauch rammte.
    "Jetzt stirb endlich du Stück Scheiße!", zischte sie mit einem zornigen Blick in ihren Augen. Doch er tat ihr den Gefallen nicht. Er schlug mit der linken Hand nach hinten aus und warf den wieder in den Angriff gehenden Suparman zurück in den Schlamm, dann packte er mit rechts Yukis Schwert kurz vorm Griff und schob es immer weiter in seinen Bauch.
    Kann nicht weitermachen. Das muss es einfach sein. Er muss doch irgendwann tot umfallen. Er muss einfach!
    "Scheiße Yuki, weg da!"
    "Ich hab' gesagt du sollst sterben, hörst du?", zischte sie abermals zwischen ihre zusammengebissenen Zähne, während sie ums Verrecken nicht das Schwert ihres Großvaters loslassen wollte.
    "Du sollst dich verpissen, hau endlich ab!"
    Jetzt war sie nur noch wenige Zentimeter vom Körper des Ungeheuers entfernt. Die Klinge des Schwerts schaute mittlerweile aus seinem Rücken heraus.
    "Stirb' endlich! Stirb' verdammt nochmal!" Die Sicherheit und Aggression in ihrer Stimme wich mittlerweile purer, nackter Angst. Die Tatsache, dass auf der Brust des Machetenmannes die Worte "Mate. Feed. Kill. Repeat." standen, rückte das Gefühl der Angst ins Territorium des puren Terrors.
    Dann packte er ihren Hals.
    "Nein!", hörte sie noch Alistair schreien, während es ihr vorkam als würde ein Stahlträger auf ihrem Kehlkopf liegen. Sie rang nach Luft, zappelte wild umher. Nonchalant schlug der Machetenmann ihre Hände vom Schwert, packte es am Griff und zog es sich langsam und für Yukari gut sichtbar aus dem Bauch, bevor er es von sich weg warf und es nach einigen Metern Flugentfernung mit der Klinge im Schlamm stecken blieb.
    "Verdammte Scheiße, lass sie los du Mistvieh!", schrie Alistair abermals und gab mehrere gezielte Schüsse auf die Beine des übermächtigen Feindes ab. Dieser blickte nur kurz zur Seite, so als ob er "Ich bitte dich..." sagen würde und verstärkte nun seinen Würgegriff.
    "Arrrgggh, verdammte - ARGH!", entfleuchte es dem Lance Corporal, bevor der Oger sie mit voller Wucht wegwarf wie ein zusammengeknülltes Stück Papier und sie mit dem Rücken voraus gegen ein ausgebranntes Wrackteil des Lasters knallte.
    ------------------------------------------------------------------

    Der Machete schwingende Riesengardist hatte gerade Yuki von sich geschleudert. Sie hatten alles nach Plan erledigt. Nach Plan eingedrungen, trotz des kleinen Ethans, der wohl abgehauen war. Trotz des verrückten Asiaten, der meinte er sei Rambo. (Wenn überhaupt kam dafür, nur er, der Sturmgewehr schwingende Mann im Anzug in Frage) Trotz all dessen hatten sie den Vorposten übernommen und sogar einen der Trucks in die Luft gejagt, das Wrack stand noch immer vor ihnen, Rauchwolken erhoben sich über Syndey, sicherlich noch von weitem sichtbar. Die Druckwelle hatte alles weggeblasen. Niemand konnte all das überlebt haben, doch der Beweis ihrer Niederlage stand vor ihnen. Ein über zwei Meter großer Riese mit einem Loch im Bauch. Der Riese, der hunderte Salven im Kopf und Torso problemlos überstanden hatte. Der Riese, der auf sie zu rannte.

    Fawyer wollte ihm eine neue Salve mitten ins Gesicht geben, er ahnte, dass es nichts bringen würde, aber er würde nicht aufgeben. Niemals. Er drückte ab. Ein alzu bekanntes Klicken. Keine Munition.
    Das wars wohl...

    Das Monster rann auf Superman und Alistair zu, die gerade ein letzte Attacke mit den Schwertern machte.


    Keine Muni, keine Waffen mehr, und dabei waren wir so nah dran... sooo nah dran. Die Granaten hätten ihn ... Die Granate!

    Fawyer wusste was zu tun war, er nahm seine Waffe in die Hand, schalte kurz an einem Hebel und rannte los. "DECKUNG!", gab er noch Alistair zu erkennen, der sich augenblicklich zurückzog.

    „Hey, Hulk! Hast du genug davon, kleine Mädchen zu verprügeln. Lust auf einen echten Kampf?“, rief er der Bestie zu.

    Der Riese starrte ihn nur emotionslos an. „Muss … zerhacken..“ und rannte los.

    Der Riese rannte mit voller Wucht, schneller als der schnellste Athlet der Welt, Fawyer wartet auf den richtigen Moment. Seine Hände zitterten, auch wenn er versuchte es zu unterdücken
    Noch 10 Meter.
    Näher….
    Noch 5 Meter.
    Nur noch etwas…
    Noch 2 Meter.
    Jetzt!

    Fawyer drückte ab.

    Ein grelles Leuchten, er sah noch einen letzten Blick von Riesen, in Fetzen. Die Granate traf ihn mitten vor dem Torso, die Arme wurde losgerissen, der Kopf platzte wie eine Melone.
    Dann wurde es schwarz.

    ========================================


    Nachdem sich die Wolke aus Tod und Verderben, und der Rauch gelegt hatten, standen nur noch die zwei Männer, Alistair hielt das Katana immer noch fest in der Hand und grinste breit, er und Superman grinsten breit.
    Fawyer war nirgendwo zu sehen. Ihr grinsten verstummte. Die Wucht der Explosion war gewaltig gewesen, aus ihrer Sicht war er mitten drin gewesen. Dort wo er stand war nur noch eine einzige Schuthalde, alles voller Staub und Dreck und Rauch. Fawyer hatte sich für sie geopfert. Für sie alle. Er fühlte sich auf einmal schlecht, dass er ihn damal verprügelt hatte.
    Alistair drehte sich um, um nach Yuki zu sehen, vielleicht war sie noch am Leben.

    Dann ein Husten.
    "Fawyer!?", rief er aus! ER und der Indonese rannte in den Trümmerhaufen und sahen ihn. Seine Kleidung war verbrannt, auch sein Gesicht und seine Hände hatten Brandspuren, außerdem hatte er noch eine schlimme Wunde am linken Arm, aber er lebte.
    "Was? Meinst du so ein ... verrückter Zombiesoldat bringt mich .. einfach ... um? Und worauf wartet ihr? Helft mir auf!", er hatte Schwierigkeiten zu sprechen, Erschöpfung und Schmerzen fordeteten alles von ihm nicht sofort in Ohnmacht zu fallen.
    Superman half ihm auf und Fawyer stützte sich dankbar an ihm auf, seine Beine gaben einige Male nach, aber der Indonese half ihm immer wieder auf.

    „Ach, das wird schon wieder, Fawyer! Klasse Arbeit Jungs“, merkte er an und stolperte dann in Richtung Yuki. Sie lag immer noch da, und bewegte sich nicht.
    „Hey“, er stupste sie vorsticht mit dem Griff des Schwertes an, „alles klar?“
    Keine Reaktion.
    „HEY“, brüllte er ihr dann entgegen, „AUFWACHEN!!!“
    Immer noch nichts. Er überprüfte ihren Herzschlag, es pochte langsam unter ihrer Uniform.
    Zurücklassen konnten sie sie ja nicht, also wollte er sie hoch heben. Er schob gerade seine Arme unter sie, als Yuki plötzlich ihre Augen aufriss und ihn wütend anstarrte.
    „Hände weg von meinem Arsch!“, keifte sie ihn an und befreite sich aus seinem Griff.
    „Lebst ja doch noch“, grinste Alistair und hielt ihr die Hand entgegen, „komm ich helf dir auf.“
    Yuki schaute ihn zuerst misstrauisch an und schnappte sich dann die Pranke des Iren um von ihm beim Gehen gestützt zu werden.
    „Mein Katana?“, fragte sie etwas panisch, doch beruhigte sich sofort, als Alistair ihr das gute Stück unter die Nase hielt.
    „Alles am Mann, und deine beiden Pistolen hab ich auch dabei“, sagte er hob sein Hemd hoch um die beiden Schmuckstücke im Hosenbund an seinem Bauch zu zeigen, "Dein Plan hat funktioniert."

    Dann dachte er an die beiden Joshua und Noah, an Leo, an Niki. Er hatte es wirklich geschafft, er war heil aus der Sache rausgekommen und sie würden es auch, er wusste es, sie mussten, besonders seine Jungs und Leo. Wenn nicht, dann … dann gäbe es nichts mehr was ihn hielt. Dann hätte er sein Versprechen gebrochen, und das bedeutete, sein Leben wäre nichts mehr wert …

    Geändert von Mivey (04.09.2012 um 20:43 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •