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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Dani war die ganze Zeit mit Dob bei Tess geblieben. Mehr als der Anblick des Blutes hatte sie der Schock gelähmt, dass Tess tot sein könnte. Tess, die sich bisher nicht hatte unterkriegen lassen, die für Dani irgendwie die Aura der Unverwundbarkeit umgab, auch wenn sie durch die Schlägereien schon ziemlich mitgenommen war. Ausserdem stellte sie fest, dass Dob tatsächlich nicht so übel war. Er dachte zwar nur an das Eine, aber ansonsten - oder vielleicht gerade deswegen - war er ein offener, direkter Mensch, Eigenschaften die Dani durchaus zu schätzen wusste.
    Als der Zustand von Tess stabil zu seien schien und sie nach dem Funkgerät verlangte, drückte sie ihr noch einen spontanen Kuss auf die Stirn, und sagte zu Dob: "Du machst das hier schon, oder?", wobei sie ihm auf die Schulter klopfte. Hoffentlich würde Sanders der Ärztin erlauben das Funkgerät zu benutzen, sonst würde Dani sie schon dazu bringen. Wenn es jemand verdient hatte, dann Tess, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf bzw ihr Bein hingehalten hatte, um an Informationen zu kommen. Aber zuerst wollte sie nach Yuki sehen, die das ganze ziemlich mitgenommen zu haben schien. Schließlich fand sie sie auf dem Dach, wo sie dazu ansetzte, Sit-Ups zu machen. Vermutlich keine gute Idee in ihrem Zustand.
    Dani setzte sich neben Yuki und versuchte, Blickkontakt mit ihr zu bekommen. Sie schien wirklich völlig durch den Wind, wohingegen sich Dani erstaunlicherweise gerade mal wieder etwas gefangen hatte. Oder es war der Moment geistiger Klarheit vor dem kompletten Wahnsinn, wer wußte das schon.
    "Meinst du das ist jetzt wirklich eine gute Idee? Mal unter der Annahme du hast nicht vor, deiner Schulter den Rest zu geben."

    Yuki saß nur da und starrte leer in Richtung des Lochs in der Mauer. Nur noch ein paar Stunden.
    "Ich muss wissen, wie sehr ich sie belasten kann.", sagte sie mit fast roboterartiger Intonation. "Nicht, dass ich nachher einem der Garde-Penner seine AK klauen und sie nicht benutzen kann, weil die Schulter schlappmacht."
    "Naja, aber du meintest selbst, dass da nichts geht im Moment. Dass du Hilfe brauchst, bei diesem Plan da."
    "Könnte es auch alleine versuchen. Würde allerdings wahrscheinlich dabei draufgehen.", sagte Yuki und drehte nun endlich den Kopf in Danis Richtung, schaute sie allerdings nur aus den Augenwinkeln an. "Hatte ich nicht vor." Sie grinste kurz und wandt sich wieder ab, den Blick geradeaus gerichtet. "Wie geht's Tess? Kommt sie klar?"
    "Den Umständen entsprechend. Dafür, dass sie ein scheißriesiges Loch im Bein hat, scheint es ihr ganz okay zu gehen."
    "Das ist gut. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn sie jetzt-", Yuki beendete den Satz gar nicht erst. Dani würde schon wissen worauf sie hinauswollte. "Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich muss wissen, was sie gesehen hat, bevor das Arschloch auf der Mauer sie erwischt hat. Ich habe nur keine Ahnung, ob ich ihr gerade unter die Augen treten kann, ohne dass sich Sanders auf mich stürzt."
    "Oder ohne, dass du schon wieder durch die Gegend ballerst und den Rest der Heilsarmee auf uns aufmerksam machst.", sagte Dani mit einer Spur Ironie in der Stimme und grinste Yuki an, die das Grinsen spontan erwiderte.
    "Touché.", witzelte Yukari leise und wandte sich endlich Dani zu. "Hey, ist noch was übrig von deinem Tabak-Zeug? Ich glaube ich könnte erstmal 'ne Zigarette vertragen nach der ganzen Scheiße."

    Dani grinste immer noch, als sie den Tabakbeutel aus der Tasche zog. Viel war nicht mehr da, aber Yuki hatte es sich mehr als verdient, vor allem da Dani alles andere als Unschuldig an dem ganzen Drama war. Bei dem Gedanken verdüsterte sich ihr Gesicht kurz, bevor sie Yuki wieder ansah: "Sorry übrigens. Für vorhin. Und danke dass du dazwischen bist." Sie wollte das nur gesagt haben, da nicht klar war, wer die nächsten Stunden überleben würde. Dann reichte sie Yuki die Zigarette.

  2. #2
    "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."
    Alistair schaute zuerst verwirrt, dann traurig an.
    "Sag sowas nicht", begann er dann und kam einen Schritt näher.
    Er hob die Hand kurz an, in der Absicht ihr übers Gesicht zu streichen, hielt dann jedoch für ein paar Sekunden inne, bevor er die Tat dann umsetzte.
    "Ich ... nichts würde ich momentan mehr wollen, als das du mir mit den Jungs hilfst. Aber ..."
    Die Wut mit der die junge Frau gerade eben reagiert hatte war echt, nicht gespielt, und trotz dessen, das dieser Anblick ungewohnt war, gab es nichts, worüber er sich amüsieren sollte.
    Seine Hand senkte sich und er trat wieder einen Schritt zurück.
    "Du willst wirklich wissen, was ich über Ian denke?", fragte er dann ernst
    Sie nickte.
    "Ja."
    Alistair seufzte.
    "Ich rechne es ihm hoch an, dass er dich un Leo vor all dem beschützen will. Aber das war es auch. Sein ganzes Gerede davon, dass er uns alle hier rausbringen will ist nur Gelaber. Nichts hat er bis jetzt dafür getan. Und komm du mir auch nicht mit der Ausrede, dass ihn niemand gelassen hat. Er hat kein einziges Mal den Mund aufgemacht um sich für eine Aufgabe zu melden oder sich durchzusetzen. Er trifft keine Entscheidungen, und bricht bei jeder Möglichkeit zusammen. Wenn er wirklich zum Wohl der Gruppe handeln wollen würde, und nicht nur darauf aus wäre ein gutes Bild vor dir und den anderen zu machen, würde er seine selbsternannte Anführerschaft ablegen und sie in fähigere Hände geben. Im Endeffekt ist er nur auf den Ruhm aus, dem ihm die Sache einbringt. Ich kenne solche Leute, und sehe doch, wie er sich in deiner Gegenwart verhält und wie, wenn du nicht da bist. Er ist nichtmal ehrlich zu sich selbst. Solche Menschen hasse ich und kenne oder wohl eher kannte ich zu genüge. Sie machen anderen etwas vor um sie mit ihren Worten einzulullen aber in Wirklichkeit, sind sie jemand ganz anderes."
    Eine kurze Pause folgte, nur für ein paar Sekunden.
    "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen. Wenn du wüsstest, wie meine aussieht, wüsstest du wie lächerlich solch ein Versuch wäre. Ich habe Dinge gesehen und getan, die kein normaler Mensch tun sollte. Und trotzdem stehe ich, Herr meiner Sinne, und stehe dazu, im Gegensatz zu diesem Penner."
    Er deutete auf seine Brust.
    "ICH habe meinen Arsch für euch riskiert, für euch alle, mehr als einmal. ICH mache die Drecksarbeit, die er nicht erledigen kann. ICH war da um dir aufzuhelfen, nicht ER."
    Er kam wieder einen Schritt näher.
    "Das soll keine Umstimmaktion werden, wie es sich anhört. Es ist wie gesagt deine Entscheidung, und daran will ich nichts ändern. Aber die Jungs von Abby werden nicht durch solch einen Menschen beeinflusst werden. Ich will, nein, ich habe versprochen, dass ehrbare Männer aus ihnen werden, und dafür werde ICH sorgen. ICH selbst, ob mit oder ohne deine Hilfe."
    Er sah sie entschuldigend an.
    "Ich ... " , dann wankte er zurück an die Mauer und sackte auf den Boden, "ich bin immer allein gewesen. Seit meine Eltern gestorben waren."
    [Jack ... niemand außer mir konnte ihn sehen ... niemand hatte mir je geglaubt, dass er existiert hat.]
    Alls die Bilder aus seiner Erinnerung, auf allen verblasste das Bild des pinken Katers, und leere blieb an dessen Stelle zurück.
    "Und als ich eine neue Familie fand, dauerte es nicht lange, bis ich auch diese verlor."
    Bitter verzog er die Miene.
    "Und dann fand ich jemand neues. Jemanden der mir wieder etwas bedeutet hat, der mir WIRKLICH etwas bedeutet hat. Abby. Doch auch das war nicht von Dauer. Jedes Mal, wenn ich jemanden finde, wird er mir genommen."
    Er schaute zu ihr hoch.
    "Ich bin ein ehrlich Mensch, Clover, ich weiß nicht ob meine Gefühle für dich, die über Freundschaft hinausgehen, nicht nur auf Einsamkeit begründet sind. Aber selbst dann, hab ich auch dich verloren. Und jetzt, jetzt habe ich Abbys Jungs gefunden. Was glaubst du wohl wird passieren? Das beste was ich hoffen kann, ist das sie es hier rausschaffen und lediglich ich sterben werde."
    Er hoffte wirklich, dass sie seine Worte nicht verletzen würden. Er meinte es nicht böse, doch wollte er nicht Lügen, wollte er nicht einer der Menschen werden, die wie Ian waren.
    "Ich mag dich wirklich, deswegen musst du dir nicht einreden, dass mir deine Gegenwart unangenehm wäre. Ich gab dir ein Versprechen, ich habe dir gesagt, nimm mich als deinen Glückbringer, und das bleibt auch so. Nicht, weil mich meine Worte daran binden, sondern weil meine Freundschaft zu dir mich an die Worte bindet."

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 15:47 Uhr)

  3. #3
    "Okay.", sagte Clover nach einem kurzen Moment der Stille. Sie setzte sich neben Alistair und sah etwas gedankenverloren nach oben. "Okay,", wiederholte sie noch einmal. "Ich verstehe dich." Der Ire warf ihr einen kurzen, ungläubigen Blick zu. "Nein wirklich. Ich kann sehr gut nachvollziehen was du meinst." Sie warf nun einen Blick auf Ian, der etwas weiter entfernt bei einem der beiden Männer der neuen Gruppe war. Sofort musste sie lächeln. "Das heißt aber nicht, dass ich dir recht gebe."
    Sie seufzte kurz, schluckte ihr Lächeln hinunter und sah Alistar danach ernst in die Augen.

    "Ich weiß, was du alles für die Gruppe getan hast, und für mich hast du wahrscheinlich mehr getan, als ich je wieder zurückgeben könnte. Wie ich schon einmal sagte, du bist für mich auf jeden Fall ein Held, aber das heißt nicht, dass nur deine Handlungen und Taten richtig sind. Du siehst die Welt auf deine Weise, und da darfst du über Ian denken, was du möchtest. Aber nicht jeder hat erlebt, was du erlebt hast und nicht jeder kann sich so entwickeln wie du es für richtig hältst." Sie legte ihren Kopf schief und lächelte ihn versöhnlich an. Sie wollte, dass er bemerkte, dass sie es keinesfalls böse meinte. "Du weißt, dass viele hier deiner Meinung sind, aber ich sehe das alles ein bisschen anders. Ein Anführer wie Ian mag dir keine Sicherheit geben und nicht das Gefühl, als würde er irgendetwas leisten. Du bist ein Mann der Tat. Man kann aber auch anders etwas leisten. Er tut nicht nur so, ihn kümmern die Leute. Man schafft es kaum, ihn mal alleine zu erwischen, weil er andauernd versucht, sich zu kümmern. Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich umstimmt, aber ich möchte dir erklären, dass es Menschen gibt, die genau so jemanden wie Ian brauchen. Jemanden mit Verständnis und mit der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Léo hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie den leblosen Andris gefunden hat. Isa hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie am Schrottplatz Sorgen hatte. Helena hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie drauf und dran war durchzudrehen."
    Sie räusperte sich kurz verlegen, da sie das Gefühl hatte, plötzlich eine Wahlkampfkampagne zu leiten.

    "Das ist meine Meinung, und die war es von Anfang an, nicht erst seit... na du weißt schon. Du magst mich für töricht halten, aber ich weiß ganz genau, dass er es nicht für den Ruhm macht." Welchen Ruhm denn überhaupt? Die Sache hat ihm doch ohnehin nichts als Ärger gebracht. "Ich glaube an Ian."
    Alistair seufzte und schüttelte den Kopf, sagte aber erst einmal nichts. Clover stieß ihm mit dem Ellenbogen sanft in die Seite. "Entschuldige, ich hab einfach drauflos geredet, du wolltest es wahrscheinlich gar nicht hören."
    Sie zupfte kurz nachdenklich an einem Faden, der sich aus einer Naht an ihrem Kleid gelöst hatte.

    "Auf jeden Fall solltest du nichts für die Zukunft zu sehr von deiner Vergangenheit abhängig machen." Sie stoppte kurz, weil ihr wieder einfiel, was Alistair vorhin gesagt hatte. "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen." Was meinte er überhaupt damit? Clover hatte keine Ahnung von einer tragischen Vergangenheit, aber es war auch nichts, was sie mit Alistair besprechen sollte. Sie würde Ian später, oder irgendwann in einem geeigneten Moment, wohl danach fragen müssen.
    "Die Jungs und du, ihr werdet es alle drei schaffen, das weiß ich. Du wirst nie wieder alleine sein, ganz egal was sonst passieren mag." Sie erhob sich nun wieder, weil ihr langsam alles vom Sitzen auf dem harten Untergrund weh tat. Beim Aufstehen klopfte sie Alistair zaghaft auf die Schulter. "Es ist schön, dass du ehrlich zu mir bist, und ich möchte auch ehrlich zu dir sein. Ich möchte eine Lösung finden, ich möchte mein Versprechen halten und ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, mich zu verlieren. Ich bin noch nicht tot." Sie lächelte ihn kurz aufmunternd an. "Aber meine Gefühle werden sich nicht ändern. Ian wird immer der sein, den ich von ganzem Herzen liebe."

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 18:44 Uhr)

  4. #4
    Er nickte zustimmend.
    "Das war nicht meine Absicht, zumindest nicht bewusst. Allerdings trennt nicht nur der Tod Menschen von einander."
    Sein Lächeln war schon etwas frölicher, als er sich wieder aufrichtete.
    "Die Vergangenheit bestimmt nicht unsere Zukunft, sie zeigt nur wer wir waren, und was aus uns werden kann. Ich mache das was kommt nicht davon abhängig, und ich zwinge auch niemandem mein Weltbild auf, und nein, meine Meinung über Ian hast du damit nicht geändert. Ich habe nicht gesagt, das Worte schlecht sind. Allerdings sollte man sich nicht nur auf sie alleine stützen, genauso wenig, wie man sich nur auf Taten stützen darf."
    Er schaute sie direkt an.
    "Ich versuche soweit es mir möglich ist, beides zu verbinden, indem ich mich den Untoten entgegenwerfe, oder jemanden der mit Selbstzweifeln am Boden liegt wieder aufhelfe, indem ich jemanden vor einer dummen Tat bewahre, die er noch bereuen würde, oder indem ich ein kleines aufgebrachtes Kind tröste, dass um seinen Vater trauert."
    Seufzend ging er einen Schritt auf zurück auf die beiden Jungs zu.
    "Ich will mich nicht selbst beweiräuchern, auch wenn es vielleicht danach klingt. Ich sage dir nur, dass es anders geht, und wenn ich das kann, können das auch andere."
    Er drehte sich eine neue Zigarette. In dem Tütchen mit dem Tabak waren danach zu seinem Unmut nur noch ein paar Krümel übrig geblieben.
    "Ich hab es gerade eben schonmal gesagt, aber, ich werde immer zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst, du weißt ja wo du mich finden kannst."
    Kurz grinste er.
    "Aber meine Meinung über Ian hat sich nicht geändert. Die Jungs werden nicht in seiner Nähe aufwachsen, meine Insel wird er nicht betreten. Und selbst wenn ich sterben sollte, wird er sich von ihnen fernhalten. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. So eine gute Mutter du auch wärst, sie werden nicht mit euch kommen. Ich finde jemand anderen dafür."
    Mit der Zigarette im Mund wollte er eigentlich schon wieder losgehen, doch blieb er aprubt stehen, da ihm seine Worte härter vorkamen, als sie sein sollten.
    "Ich bin nicht wütend, oder böse auf dich, ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du einen Weg finden willst, dein Versprechen einzuhalten, das ehrt dich. Aber ... es geht einfach nicht. Es hält dich nichts daran, ich habe dich danach gefragt, und wollte dir keinen Zwang auflegen."
    Dann klopfte er sich auf die tattoowierte Brust und lächelte sie an.
    "Selbst im Tod wird dir dieses Kleeblatt auf immer Glück bringen. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mit ihm glücklich wirst, und vielleicht, irgendwann, wird aus Ian der Mann, der es verdient sich einen Anführer zu nennen."
    Mit diesen Worten ging er zu den beiden Jungs, seinen beiden Jungs, zurück. Und lies sich neben Noah auf den Boden nieder. Der Junge grinste und Alistair piekste ihm in die Seite, wodurch der Kleine lachend zusammenzuckte und sich dann an die Seite des Iren anlehnte.
    Leo saß ebenfalls bei den beiden und schien sich gerade eben noch mit ihnen unterhalten zu haben, jetzt lächelte sie nur goldig wie immer vor sich hin, und der Ire wuselte ihr durchs Haar und lächelte zurück.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 22:00 Uhr)

  5. #5
    Ian stand noch eine ganze Weile bei Ludwig und sah sich gemeinsam mit ihm um, beobachte die Waffen. Doch einen Rhythmus konnte er nicht wirklich ausmachen. Außerdem ist dieses Rumstehen und immer in die selbe Richtung Glotzen ätzend.

    Je länger er dort stand, desto unruhiger wurde er. Auch die gelegentlichen Blicke, die er Clover zuwarf trugen dazu bei. Sie sprach mit Alistair und das gefiel ihm nicht. Er konnte nicht einmal genau sagen, warum ihn das beunruhigte - aber dieser Kerl hatte etwas gegen ihn, hielt ihn für eine falsche Schlange und würde sich sicherlich nicht davor scheuen, ihr das auf die Nase zu binden. Sie sagt, sie liebt dich. Sie wird sich schon nicht von ihm beeinflussen lassen. Warum sollte sie? Sie ist klug und selbstständig genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Auch wenn du ihre Entscheidung nicht verstehst. Wie konnte sie ihn lieben? Was konnte jemand wie er einer Frau wie Clover anbieten? Er versuchte sein Bestes, aber scheiterte für seine Begriffe kläglich dabei. Was ist es?

    Ludwig musterte Ian, der nach einer Weile durch diese intensiven Blicke aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Entschuldigen Sie!", fing er an. "Ich... halten Sie hier die Stellung ohne mich? Schauen Sie weiter, ja? Ich... ich werd' verrückt bei dem ganzen bewegungslosen in die Gegend blicken."

    Mit diesen Worten verließ er seine Position und sah sich um. Er hatte hier und da einige Gesprächsfetzen und damit Ideen für das Vorankommen aufgegriffen. Auch, wenn es ihm nicht gefiel, das zugeben zu müssen - aber so richtig begeistert war er von keinem Plan. Wieder ein kurzer Blick zu Clover, die inzwischen nicht mehr bei Alistair stand. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ja! Er würde machen, was sie macht. Sie begleiten, welche Entscheidung sie auch treffen würde. Er würde alles für ihr Überleben tun.

    So viele Gedanken flogen wirr durch seinen Kopf. Sollte er zu ihr gehen, mit ihr reden? Über was?
    Sollte er zu dem Iren, erneut ein klärendes Gespräch suchen. Der will nicht mit dir reden. Er hat sein Urteil gefällt.

    So blieb er einfach stumm und unbeweglich stehen. Erst nach einer ganzen Weile löste sich wieder seine Lethargie und der spontane Schub trieb ihn an, in Ellens Koffer nach einigen Energieriegeln zu suchen. Als er sich schließlich ein weiteres Mal umsah, erblickte er Niki, der offenbar nicht so richtig etwas mit sich anzufangen wusste. Ian trat auf ihn zu.

    "Hey Niki! Alles klar bei dir?" In seiner ausgestreckten Hand hielt er einen der Riegel für den vietnamesischen Jungen. "Ich dachte mir, dass du vielleicht ein bisschen Gesellschaft haben möchtest." Er musterte ihn und lächelte. "Oder wärest du lieber alleine?"

  6. #6
    In seiner deprimierten Sitzposition hob Niki seinen Kopf etwas an und sah einen ihm ausgestreckten Schokoriegel mit einem Auge. Er schniefte einmal und sah Ian direkt ins Gesicht. Ihm war das unangenehm, allerdings konnte er nicht mehr wegschauen. Ians Gesicht schaute überrascht, als er Nikis traurigen Blick sah. Eine Träne lief sogar noch in Richtung seines Kinns. Niki starrte ihn weiter an, ohne eine Antwort zu geben. Mit jeder Sekunde wurde er zittriger und die Luft blieb ihm weg. In diesem Moment kniete sich Ian zu ihm runter, sodass beide auf Augenhöhe waren. Diesen Moment nutzte Niki, um etwas zur Seite zu schauen. Dann musste er ihm nicht direkt ins Gesicht blicken.

    "Niki...", fing Ian an zu reden, "...wenn du nicht mit mir redest, wird es keinem helfen. Keinem von uns beiden." Nikis Augen drehten sich etwas seitlich nach unten. "Niki. Jetzt rede doch schon..." Er wollte die ganze Zeit antworten, aber er brachte kein Wort raus. Dieser Umstand, dass sich jemand um ihn kümmern wollte, er aber nicht reden konnte, brachte ihn wieder zum Weinen. Mit seinem Ellbogen versuchte er, sein Gesicht zu verdecken. "Ach, jetzt komm schon", tröstete ihn Ian, während er mit der Hand seine Schulter streichelte, "es ist doch jetzt jemand bei dir, kein Grund zu Weinen." Niki fing an zu reden: "W-w-warum... w-warum b-bist du jetzt hier..." Ian schaute ihn seltsam an. "Was fragst du?" Niki ringte nach Worten und brachte nur folgende raus: "S-solltest... du nicht b-bei... bei Clover sein?" Die Situation wurde immer seltsamer für Ian. "W-wenn man eine Person liebt... dann will man doch immer bei ihr sein, nicht...? Deswegen ist... niemand gerade hier... wo ich bin..." Er wusste selber nicht wer, was er sagt. Irgendwas deprimierte ihn. Doch er wusste nicht, was, also konnte er auch keine richtigen Worte fassen.

  7. #7
    Da Clover sich mit Onkel Alistair unterhalten wollte, stieß das Mädchen zu den Geschwistern und Riley, der bei ihnen saß und einerseits besorgt auf die beiden versehrten Jungs schaute und andererseits unentschlossen die immernoch gut gefüllte Dose Rubicon Mango in der Hand wiegte.
    Mit einem strahlenden Lächeln hockte sie sich dazu und blickte von einem zum Anderen. Josh schlief und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Besorgt fragte sie sein Brüderchen, was mit ihm los sei, worauf er sie über sein Fieber informierte. Deswegen war er vorhin also so rot gewesen! Léo hatte schon Angst gehabt, es wäre wegen ihr gewesen. Behutsam kroch sie zu seinem Kopf und legte ihn in ihren Schoß, um mit ihrem Handrücken seine Stirn zu fühlen. In der Tat war sie unglaublich heiß und die Kleine wollte ihm unbedingt helfen.
    Also begann sie, sacht auf die betreffende Stelle zu pusten und dabei durch Joshs kurzes, dunkles Haar zu streichen, damit die Gesundung schneller voranschritt. Riley beobachtete ihr Verhalten neugierig, wurde sich dann der recht kalten Dose in seiner Hand bewusst und zog mit dieser vorsichtig kleine Kreise an den Schläfen des kranken Jungen.
    Auch Noah begutachtete neugierig das Werk der beiden, als Léo, weiterpustend, ihre Augen auf ihn richtete und meinte:
    Ich finde übrigens die Idee *huuuuuhh* mit dem Dschungel total genial. *huuuuuuuuhh* Und da willst Du Dir echt einen Tiger besorgen? *huuuuuuuhh* Ich meine, das wird bestimmt überhaupt nicht einfach *huuuuuuuuhh* einen zu fangen! Aber wenn Du willst, kann ich Dir dann dabei helfen! *huuuuuuuuuuuhh* Das wird bestimmt total toll, und wenn *huuuuuuuuuuuhh* Du dann Deinen Tiger hast, dann können Álvaro und er oder sie *huuuuuuuuuuuhh* immer Fangen oder Wettklettern oder so spielen! *huuuuuuuuuuuhh* Obwohl, ich glaub, beim Klettern würde Álvaro auf jeden Fall gewinnen! *huuuuuuuuuuuhh*
    Apropos!
    fiel Léo ein, als Onkel Alitair zurückkam, Noah neckisch piekste und ihr durchs Haar wuschelte.
    Also…was, ah ja! Da fiel mir nämlich gerade ein,*huuuuuuuuuuuuhh* dass Dein Bruder ja einen Weg gefunden hat, wie man hier runter*huuuuuuuuuuuuuhh* und über die Mauer da hinten klettern kann!*huuuuuuuuuuuhh* Wenn es ihm besser geht, würde ich ihn gerne fragen,*huuuuuuuuuuhh* wie genau er sich das vorgestellt hat, denn solche Sachen mag ich total gerne machen!
    Ihr Stimme sprühte vor Aufregung und ihre Augen glänzten, sodass sie sogar vergaß, Joshs Stirn weiterhin zu bepusten.
    Weil bevor wir zu Euch auf’s Dach kamen, da sind wir ja mit Booten von einem Park rübergepaddelt, weil der Onkel Maddox Bomben draufgeschmissen hat, das gab ein Rieeeeeeesen-Feuerwerk! Ich hab nochmal mit ihm und Onkel McCoBlubbel über das Funkdingen geredet und deswegen haben sie noch ein paar Minuten gewartet, bevor das große Feuerwerk losging. Aber trotzdem musste ich ganz schön flink zwischen den ganzen Toten rennen und aufpassen, nicht auszurutschen, weil der Boden ganz matschig war, aber ich hab es ja hinbekommen und da wird dieses Klettern bestimmt ein Klacks!
    Stolz lächelte sie Noah und Onkel Alistair an, und pustete dann nach einer kleinen Weile wieder über Joshs Stirn.

    Geändert von Mephista (02.09.2012 um 22:46 Uhr)

  8. #8
    Ian hätte nicht damit gerechnet, dass Niki so traurig ist, als er ihn ansprechen wollte. Aber vielleicht war es genau deswegen die richtige Entscheidung gewesen - auch, wenn ihm nicht klar war, was den kleinen Asiaten bedrückte.

    "Hey, Niki." Er versuchte, möglicht sanft und verständnisvoll zu klingen. "Ja, ich liebe Clover. Und ich bin gerne bei ihr. Aber dich mag ich auch - sonst wär' ich ja nicht hier, huh?" Er setzte sich näher an den Jungen und sah ihn an. "Traurig sein und sich um Dinge kümmern ist keine Schwäche! Aber man muss es manchmal einfach loswerden, wenn es einen zu sehr bedrückt!"

    Er legte die Hand auf Nikis Schultern und lächelte abermals. "Also möcht' ich, dass du mir erzählst, was du hast - oder zumindest, was gerade in deinem Kopf vorgeht. Vielleicht kann ich dir ja helfen."

  9. #9
    "Ich..." Niki stockte. Er konnte es nicht richtig beschreiben und entschied sich, einfach nur das zu sagen, was man von außen sehen konnte. "...ich... immer, wenn ich sehe, dass die Leute... glücklich miteinander sind..." Nikis Mund zog sich nach unten. Er schluckte einmal und sprach weiter: "Dann... ich weiß auch nicht... mir wird dann auf einmal ganz... komisch..." Ein kalter Hauch zog durch seinen Körper. Er zitterte einmal kurz und wischte sein Gesicht mit seinem Ärmel ab. "Nein... nein, vergiss... i-ich rede mal wieder nur Blödsinn." Niki stand auf und brach den Augenkontakt ab. "Ich bin doch nur ein seltsamer kleiner Junge...", murmelte er vor sich hin und begann, wegzugehen. Ian saß da und war selbst ein wenig verwirrt von Nikis Verhalten. "N-Niki, jetzt geh doch nicht so einfach." Ian ging schnellen Schrittes auf Niki zu und tippte ihn an seine Schulter. Doch die einzige Reaktion Nikis war mit einem leeren Gesicht, kaum eine Emotion zu erkennen, Ians Hand wegzuschieben. Das überraschte Ian, da so eine kalte Geste von Niki das Letzte wäre, was man von ihm erwarten würde. Niki drehte sich allerdings nochmal kurz um und streckte seinen Beutel aus. "...deins."

    Er übergab ihm die Shorts und ging zu einem Haufen Leuten. Unbemerkt und vor allem unbeachtet setzte er sich auf den Boden und stützte seinen Kopf mit seiner geballten Faust ab. "Oh Niki... was machst du denn da bloß für Sachen...", dachte er sich leise. Er schüttelte einmal den Kopf und dachte an nichts.

  10. #10
    Dieses Bild, wie Leo vor ihm saß, mit Joshs kleinem Kopf in ihrem Schoß, und wie sie seine vom Fieber glühende Stirn anpustet, es war einfach nur herzerwärmend. Er wünschte sich wirklich, er könnte die kleine auch mitnehmen. Aber so wie es aussah, würde sie bei Clover und Ian bleiben wollen.
    Alistair streichelte der Kleinen lächelnd über den Kopf.
    "Deine Arbeit mit Leeland war klasse, Leo, ich selbst hätte es nicht besser machen können. Und wie du dich um Josh kümmerst, ich bin dir wirklich dankbar."
    Dann schaute er zu Riley, der die kalte Dose an die Stirn des Jungen hielt.
    "Dir Danke ich auch, Riley, nicht nur für die Hilfe mit Josh. Ich hab es zwar schonmal gesagt, aber die Sache mit der Lampe war wirklich mutig von dir. Ohne dich hätte ich die eigene Hand vor Augen nicht sehen können."
    Wieder an Leo gewandt bat er sie dann: "Hör mal, ich muss Tess gerade mal ne Kleinigkeit berichten, passt du solange für mich auf Josh auf?"
    Leo nickte zwischen dem Pusten eifrig, und Alistair erwiderte dies dankbar.

    Wieder auf zwei Beinen, trottete er zu Tess und Sanders hinüber. Müde rieb er sich mit dem Handballen der reche Hand eines der Augen.
    [Verdammt ...]
    Seit dem Schrottplatz hatte er nicht wirklich geschlafen. Vielleicht mal eine halbe Stunde oder so, aber mehr nicht. Als er die Gelegenheit dazu hatte, ließen ihm Albträume nicht zur Ruhe kommen, und jetzt? Keine Chance, dafür war keine Zeit.
    "Hey Tess, Sanders, Dob", kündigte er sich schon aus einiger Entfernung an und wandte sich dann an die Ärztin, "Leo hat mir gerade von ihrer Heldenaktion vorhin erzählt."
    Mit einem breiten Grinsen ließ er sich vor ihnen einfach auf den Boden plumsen, er war wirklich verdammt müde.
    "Die Kleine hat es doch tatsächlich geschafft unseren Badass-Leeland weich zu kochen."
    Er musste kurz Lachen bei der Vorstellung.
    "Ich stelle mir gerade vor, wie unsere süße Leo unbeholfen mit dem Funkgerät herumhantiert, und Leeland sie bei ihren Worten förmlich vor sich sehen konnte. Bei sovielen zuckersüßen Worten muss es ihn gehörig aus den Latschen gehauen haben, jedenfalls hatte der Luftangriff eindeutig Verzögerung."
    Kurz überlegend, schaute er zu Dob.
    "Hey, hast du noch ne Zigarette für mich übrig?"
    "Klar man, an denen solls nicht liegen."
    In seinem Bademantel kramend suchte er nach den Glimmstängeln und warf dem Iren dann eine zu.
    Mit einem "Danke" fing dieser sie und zündete sie sich beim aufstehen auch direkt an.
    "Dachte nur, wäre vielleicht interessant für euch zu wissen."
    Gerade wollte er gehen, da fiel ihm noch was ein.

    [Alistair fragt Tess nach dem Chirurgenwerkzeug für Noah]

    "Hast du nicht auch Adrenalinspritzen dabei? Vielleicht könnten wir damit die Belastung für der Trupp senken, den Yuki mitnehmen muss. Dann kann sie vielleicht auch mit ihrer verletzten Hand ne Waffe halten, Schmerzen sollte sie da ja dann so gut wie keine haben. Aber, is deine Entscheidung. Danke jedenfalls für das Chirurgenwerkzeug, ich geh dann mal und setz deine Anweisungen um."

    Dann machte sich der Ire auf den Rückweg, schob sich an einigen der anderen vorbei. Plötzlich geriet ihm etwas zwischen die Füße, und beinahe wäre Alistair umgefallen. Erschrocken drehte er sich um und sah einen verängstigten kleinen Jungen auf dem Boden, der sich schützend die Arme über den Kopf hielt.
    [Oh Scheiße.]
    Vor dem Kleinen ging er in die Hocke und lehnte siche etwas zu ihm runter.
    "Hey Kleiner, tut mir Leid, hab dich bei all den Leuten nicht gesehen, was machst du denn auch auf dem Boden?"
    Er half dem Jungen auf und staubte ihn ab.
    "Glaub ich hab dich schonmal bei uns gesehen, bist jedenfalls keiner von den neuen."
    Alistair lächelte ihn an.
    "Wie heißt du?"
    "Niki", antwortete er etwas zögerlich und knapp.
    "Aye, Nikki, und wie alt bist du? 8? Sowie Leo?"
    "N... Nein, ich bin 15."
    "15? Bist aber ganz schön klein dafür."
    Er musterte den Jungen.
    "Na, macht nix, kommt alles noch", grinste der Ire und klopfte ihm auf die Schulter, "Ich hab ne Idee, komm doch mit und leiste Leo und meinen Jungs Gesellschaft. Die freuen sich bestimmt dich kennen zu lernen."
    Etwas schüchtern, aber trotzdem neugierig, schaute Niki an Alistair vorbei in Richtung der anderen Kinder.
    "Okay", sagte er dann.
    "Na dann, aufgehts."

    Zusammen mit Nikki ging Alistair zurück zu den anderen und setzte sich dann neben Noah.
    "Das ist Niki", stellte er den Jungen vor, bevor er Noah andeutete sich vor ihn zu setzen, "gehört auch zu uns. Ist 15 Jahre alt. Nen bisschen schüchtern wie es scheint, aber is ja alles kein Ding."
    Er zwinkerte Niki zu und begann dann den Anweisungen von Tess folgend das Bein von Noah mit dem Chirurgenwerkzeug zu verarzten.
    Als er fertig war, trat der Junge ein zwei mal mit dem Bein auf und bemerkte zu seiner Freude, dass keine Schmerzen spürte, dann lief er ein Stück, und wieder zurück. Freudestrahlen, umarmte er Alistair.
    "Danke!", rief er glücklich,
    "Kein Problem Kleiner, ich kümmer mich um euch. Allerdings ist das nicht allein mein verdienst. Tess hat die Mittel dazu gestellt, und außerdem hat sie mir gesagt, was genau ich machen muss. Ohne ihren Rat, hätte ich die Sache wohl nur schlimmer gemacht."
    [Oh man ...]
    Er schaute kurz um sich. Überall Kinder. Dabei dachte er eigentlich, er könnte kein Stück weit mit Kindern umgehen. Aber wie es aussah, schien es eine ihm von der Natur gegebene Gabe zu sein.
    [Vielleicht sollte ich nen Kinderheim oder so auf Irland aufmachen. Wie es scheint, lieben mich die Racker.]
    Er dachte eine Weile darüber nach, vorallem, dass er wohl seine alten Hooliganfreunde dann als Kinderbetreuer mit einspannen würde. Bei diesem Bild, musste er schallend Lachen. Vielleicht würden sie auch einfach aus all den Kids kleine Boxchampions machen.

    Geändert von Streicher (03.09.2012 um 03:15 Uhr)

  11. #11
    [Zsfg: Funksprüche durch Tess, Alistair, Ellen an alle um die 5 Stationsaufgaben deutlich zu machen; Sonstiges: Sanders holt Info "McCormack ist tot" aus Leo heraus, Tess will das Sanders mit ihnen kommt und das "keiner zurückbleibt"]

    Sleepmakeswaves - It's Dark, It's Cold, It's Winter

    Verdammt.“ „Tess? Hat Blueeyes mir nen Gruß zukommen lassen?“ „Sie essen wohl grade. Is niemand rangegangen, Dob.“ Sein Grinsen verschwand für einen kurzen Moment, als er sich über den Schnurrbart strich. „Soll ichs weiter versuchen?“ „Nein, Sanders will vielleicht noch nen eigenen Funkspruch abgeben. Und ich habs auf allen Frequenzen versucht.. das.. Empfangsteil scheint... defekt zu sein.
    Sie humpelte zurück zu Sanders um ihr das Gerät zurückzugeben, als Dob sie am Arm packte. „Lass mich versuchen Sarah zu erwischen. Bitte.“ Sanders nickte, deutete Dob aber sich direkt neben ihr niederzulassen und das Funkgerät bloß nicht vollzuaschen. (Dob versucht weiter mit dem Funkgerät Terence zu erreichen)

    Alistair empfahl Tess für Noah einfach eine Fußdämpfung zu basteln, damit er wieder auftreten könnte. Aus einem Reifen könnte er mit den Skalpellen was passendes schnitzen. „Dann kann er ihn ein wenig belasten, aber es zerlegt ihn nicht bei jedem Tritt. Ist Joshs Fieber gesunken?“ Alistair nickte nur, während er an der Zigarette zog und blickte besorgt zurück zu den Jungs.

    Tess nutzte den Moment und reichte Sanders eine Notiz mit den Funkzielen die sie erarbeitet hatten. (Militär, Nationalgarde, Crown Hotel, Lance Corporal Patton Pharmacy (Crownstr/Cleevelandstr), Terence, Chemiewerke – Code 12-6-D eventuell Sicherheitscode)
    Dann die Notizen zu ihren Funden, die sie mit Clover vor einigen Stunden gemacht hatte

    Und eine weitere mit den Infos zur Nationalgarde.

    Sander
    s Schatz – das Funkgerät - kehrte eben aus Dobs Händen heil wieder in ihren Besitz zurück als der Ire von Leo sprach. Sanders Augen glänzten feurig. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt?“ Tess schluckte. Leo kam in diesem Moment angetanzt. „Onkel Alistair...?“ wurde aber von Sanders Schnauben eingeschüchtert und verstummte. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt und wollen mir jetzt hoffentlich nicht weißmachen das das Kind den letzten Funk mit McCormack entgegengenommen hat?“ „Was ist mit Onkel McCoblubbel?“ Sanders schloss die Augen, sammelte sich und ihr Blick flößte selbst Alistair Respekt ein. „Was hat Onkel Mc... noch so gesagt, Kleines?“ Ein ermutigendes Nicken von Tess und dem Iren brachte Leo zum reden. „Da... der nette Onkel hat uns vom Feuerwerk und den Gummibooten erzählt. Und... als der nicht so nette Maddox ihn angeschrien hat – weil er mit mir geredet hat – da... war ein Knallblitzkrawumms das war so laut das ich mir die Ohren zugehalten hab... ich weiß nicht...Leo blickte mit großen Kulleraugen den Iren an. „Erzähl weiter, Leo.“ „Der Onkel, der viel lieber war als Maddox hat nur ganz komisch geschnauft und dann nichts mehr gesagt.

    McCormack. General der ADF-Truppen. Erschossen. Tot. Scheiße. Alistair packte Leo auf seinen Rücken und verschwand, als Sanders erst weiß und dann rot anlief. Tess versuchte zu retten, was zu retten war.



    Ellen hier. Ludwig und Hugh haben zwei Pläne – der eine berücksichtigt den Wachwechsel am Eingang rechts, wo sich die klugen Köpfe reinmogeln könnten, der andre ist der, das wir uns als Gardemitglieder tarnen, mit Hugh ein wenig proben und durch den Seiteneingang ganz links reinmarschieren. Aber Hugh braucht noch einige unauffällige Leute. Ich komme auf jeden Fall mit ihm und wäre froh um Verstärkung. (Ellen meldet sich für "Das trojanische Pferd") Und es sind genug Uniformen da, für jeden für den diese Tarnung in Ordnung ist. Mit den Uniformen kommen wir mindestens bis an die Mauer, dann zeigt sich wie gut die Pläne sind.

    Tess blickte auf Sanders und entschied sich der Schützin Zeit zu geben um eine Entscheidung zu treffen. „Wir müssen los, solange es dunkel ist. Die Scharfschützen sollen keinen von euch erwischen – also hört auf Ellen und zieht die Uniformen an. Alle. Wir erkennen uns dadurch, das wir auf Waffen, Frisuren und Größe der andren, Merkmale der falschen Uniformen achten. Ich hab am eigenen Leib gespürt, was die Typen mit Zivilisten machen. Und wenn wir hinter der Mauer sind drehen wir alle unsere Uniformmützen mit dem Visier nach hinten - das hilft hoffentlich, damit wir uns gegenseitig nicht über den Haufen schießen.
    Fawyer und Yuki haben es auf den geschwächten Aussenposten in der Mitte abgesehen. Wer noch genug Schlagkraft hat, soll sich ihnen anschließen. Aber da sind auch verflucht viele Infizierte. Und... Infizierte wurden gefesselt und enthauptet. Ein Mann in besonders schlichter Uniform ließ besonders arbeitstaugliche Gebissene fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einem LKW abtransportieren. Ich weiß nicht was das bedeutet, aber es ist nichts gutes. Vor allem nicht wenn die Garde die Männer für weitere Projekte benutzt. Wenn ihr da reinlauft – seht zu das ihr den LKW knackt und diese Kampfmaschinen umlegt, bevor sie euch umlegen. Oder haltet euch ganz von dem LKW fern.
    Wenn jemand noch einen Plan hat, teilt er ihn über Funk mit. Wer mit ihm kommen will, versammelt sich auch gleich in seiner Nähe. Wir nehmen jeden mit. Keiner wird zurückgelassen, der sich nicht selber dafür entscheidet. Wenn es nach mir geht wird absolut keiner zurückgelassen. Kein einziger.


    Sie trottete zum Seesack, aus dem die Uniformen glitzerten. Sie selber war froh darum, das sie später in die groben Metallbehangenen Uniformen steigen konnte. Für den Wissenschaftler nahm sie eine Jacke mit besonders vielen Orden mit. Und eine für Dob und Dani. Und Yuki. Tess zog ihr Knie an und griff nach ihrem Rucksack um sich die letzten Reste Obst einzuverleiben. Der Rosenkranz fiel ihr über den Ausschnitt aufs Bein. Die Kinderpflaster an ihren Armen wirkten neben dem zerschlagenen Gesicht wie ein schlechter Scherz. Und dann wartete sie auf Sanders Antwort.

    Ahm... Alistair hier. Josh hat noch eine Idee, wie man kletternderweise über die Bäume kommen könnte. Mitm Seil auf die erste Eiche – dann über die andren drei über die Mauer und dann runter wieder in die Bäume. Sollten aber nur wirklich Flinke Leute machen. Und Noah... was sagst du Leo? Ah... Noah meinte das es Verbindungsschächte vom Nachbargebäude durch die Mauer hindurch gibt. Naja, er is Abbys Sohn und hat ein Händchen dafür, wenn euch da was in den Weg kommt montiert ers kurzerhand ab. Soweit von mir.

    Geändert von Viviane (04.09.2012 um 23:41 Uhr)

  12. #12
    Dob atmete tief ein und aus und innerlich wappnete er sich auf jedes Ergebnis das der Funkspruch mit sich bringen würde. Er war sich sicher dass er mit ihrem Tod würde leben können und er würde sicherlich auch nicht seine coole Anmut verlieren wenn er ihre verliebte Stimme nun hören würde die ihm ewige Treue schwört. Doch das einzige mit dem Dob in diesem Moment nicht leben konnte, war dieses enervierende Rauschen des Schweigens aus dem Funkgerät. Er wusste gar nicht warum ihn diese Unsicherheit so wütend macht, es war nur eine von vielen Frauen seines Lebens. Eine… von vielen…
    „Easy Boy.“, fauchte Sanders von hinten und Dob sah, dass er das Funkgerät vor Wut so fest umklammerte dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Mit sanfter Gewalt, doch ohne Vorwurf, entrang Sanders ihm das Funkgerät und legte es wieder zu ihren Sachen.
    Dob konnte niemanden aus Terence‘ Gruppe erreichen.


    Sanders war während Tess‘ langem Monolog so nachdenklich wie tonlos sitzengeblieben und hatte nur starr nach vorne geschaut, ihre Bewegungen wirkten fast mechanisch, als sie einen der Energieriegel aß nachdem sie die Verpackung mit den Zähnen aufgerissen hatte. Danach streckte sie sich müde und es schien als hätte sie eine Entscheidung getroffen die eine große Last von ihren Schultern nahm. Sie winkte Tess mit einer kurzen Bewegung heran, bot ihr die Hälfte des Energieriegels an und begann dann zu sprechen.

    „Kinder und Träume? So weit wage ich nicht zu denken.“ Sie lächelte dünn und ihr Blick verlor sich in der Ferne. „Mein Großvater war Maschinengewehrschütze unter Gordon Bennett im zweiten Weltkrieg.“, begann sie unvermittelt. „Ich weiß nichts von diesem Mann, ich habe ihn nie kennengelernt und niemals seine Stimme gehört. Er war bei der Belagerung von Singapur im zweiten Weltkrieg dabei. Als die Japaner am 14. Februar 1942 die Verteidigungslinien durchbrachen um auf das Alexandra-Hospital vorzurücken, bekam seine Einheit und er den Befehl zum Rückzug um kriegswichtiges Material und Personal zu retten. Sein Hilfsschütze und er weigerten sich, sie zerstörten das Funkgerät, verminten die Straße, luden alles an Waffen was sie hatten und dann gruben sich noch tiefer in ihre MG-Stellung ein. Als die Japaner angriffen, leisteten sie ihnen Widerstand bis ihnen die Munition ausging und sie…“, Sanders stockte „…überrannt und gelyncht wurden. Trotzdem waren es zwanzig Minuten, die sie den Leuten im Krankenhaus erkauft hatten damit diese fliehen konnten. Niemand hat je erfahren ob, und wenn Ja, wie vielen sie ihr Leben gerettet haben, aber ist das wichtig?“

    Sie lehnte sich zurück und sah Tess wieder an. „Wissen Sie, ich habe diesen Mann nie getroffen, trotzdem verehre ich ihn. Ich selbst habe keine Kinder, aber ich habe Familie. Ich denke mir würde der Gedanke sehr gefallen, wenn eines Tages die ungeborenen Kinder meines kleinen Bruders so über ihre Tante reden würden. Oder Sie erzählen Ihren kleinen Rackern mal von mir.“ Sie lächelte wehmütig.

    „Sehen Sie, in Momenten wie diesen ist es unglaublich leicht, die Beine in die Hand zu nehmen und einfach wegzulaufen und zu hoffen, dass niemand bemerkt, dass man seinen Posten verlassen hat. Aber es gibt eine Person vor der man nie weglaufen kann und das ist man selber. McCormack war wie ein Vater für mich, wie ein Freund. „ Sie reckte trotzig das Kinn vor. „Und ich werde meinen Posten erst verlassen wenn er mir den Befehl dazu gibt. Und wenn er tot ist, dann ist das sein Problem.“ Sie blickte in den Nachthimmel.
    „In diesem Moment in dem die Zivilisation zusammenbricht, gibt es für mich keine Personen oder Menschen mehr. Für mich gibt es nur noch ein Wappen. Ich will die Uniform ehren, die ich trage. Ehe der neue Tag anbricht, werden noch mehr Menschen gefallen sein, der gekrönte Adler der Königin soll dann aber noch immer im Wind wehen.“
    Sie verzog den Mund und blickte in Richtung Yuki, sprach dann leise weiter: „Einige von uns sind Soldaten geworden um Krieg zu spielen, andere, weil sie daran glauben, dass aus Dienen Gutes erwachsen kann. Und ich weiß dass ich in die Fuß-Stapfen meines Großvaters treten werde, wenn ich hier bleibe und für euch das Ablenkungsmanöver spiele. Vielleicht erinnert sich Miss Ho-Chi-Minnie-Maus da hinten ja auch nochmal irgendwann daran wie es war diese Uniform überzustreifen und leistet mir Gesellschaft. Dann können wir schon zwei Fluchtpunkte sichern, wahrscheinlich ist es sogar von tödlicher Wichtigkeit, nachdem sie die Garde unseren Aufenthaltsort verraten musste.“

    Tess blickte sie an und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Sanders legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte mit ernstem Nachdruck: „Ich will nicht unbedingt sterben. Aber in Schande leben noch viel weniger. Ihr seid so weit gekommen und habt so schreckliche Dinge erlebt, es ist klar, dass ihr euch für die einzigen Überlebenden haltet. Aber das habt ihr vor wenigen Stunden auch noch gedacht und nun habt ihr die anderen fünf getroffen. Ihr wart nicht die ersten die ich hier beschütze und aufsammele und so Gott will, seid ihr vielleicht nicht die Letzten. Tess, Sie müssen das verstehen, mein Platz ist hier. Vereint mit dem Versuch gute Menschen wie Sie durch die Mauer zu bringen und andere gute Menschen in Empfang zu nehmen.“

    Sie streckte Tess dann die offene Hand zum besiegelnden Handschlag hin.

    Geändert von Daen vom Clan (03.09.2012 um 12:20 Uhr)

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