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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    „Hilf mir hoch Dob.“
    „Vergiss es.“
    Ich muss wissen ob Terence noch lebt, also hilf mir rüber zu Sanders und dem verfickten Funkgerät.
    Was macht das für einen Unterschied?“
    Dob, mach einfach...“
    Ich mach nie einfach. Erst recht wenn ich das Gefühl habe, du bist drauf und dran Scheiße zu bauen. So gut sollteste mich inzwischen kennen, Sweetiepie.
    Wenn er nicht mehr lebt, hab ich keinen Grund irgendwohin zu gehen. Dann bleib ich hier an Sanders Seite.
    Ein Grund mehr dich nicht ans Funkgerät zu lassen.
    Wieso?
    Weil du immer noch nen Knacks hast in deiner Birne. Sicher von dem ganzen Ketchup das die Blondine da hinten verspritzt hat, beim Versuch dich zu „behandeln“.
    Ich brauch deine Hilfe nicht.
    Nichtmal meine Spezialbehandlung?“

    ~*~

    Tess schaffte es irgendwie nach dem Rippenhieb alleine auf die Beine zu kommen und loszuwanken. Sie kniete sich neben Sanders um auf gleicher Augenhöhe wie sie zu sein und um ihren Unterschenkel zu entlasten. „Corporal Sanders? Danke für ihren Einsatz vorhin. Ich verdanke ihnen mein Leben – zum zweiten Mal. Dafür... gibt es keine Worte. Aber wenn sie Fragen haben, würd ich sie gern beantworten.
    Sanders blickte aus ihrer Hab-Acht-Haltung hoch.
    Ich hätte nur noch eine Bitte. Kann ich mit ihrer Funkausrüstung Kontakt zu der Truppe im Heli aufnehmen, von denen ich vorhin gesprochen habe?

    Wohin? Diese Frage hatte in Tess Kopf gehämmert und ihr keine Ruhe gelassen.

    „Sie meinten doch, das sie McCormack alle halbe Stunde Bericht erstatten. Ich will nicht weiter als nötig – nicht wenn es hier noch Leute gibt, die rausgeholt werden müssen.“ Oder wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehen kann. Dann würde ich hier bleiben und mit ihnen sterben Corporal.

    Sie hoffte das Sanders ihr diesen einen Funkspruch erlaubte. Es würde gut tun Terence zu hören. Es würde ihr Lebensmut schenken. Es würde ihr Hoffnung darauf geben, das es mehr Sterne gab als den einen, der sichtbar über ihr stand.

    [ooc: Falls sie es nicht erlaubt, versucht Tess Terence über das Funkgerät, das Mike Anderson der Truppe gegeben hat (und von dem sie Terence ein Exemplar im Hotel gegeben hat, mit Absprache eines Sendekanals) zu erreichen, in der Hoffnung das er sich irgendwo in näherer Umgebung aufhält, wo das Empfangssignal noch stark genug ist.]

    Geändert von Viviane (02.09.2012 um 05:53 Uhr)

  2. #2
    Sanders hatte sich etwas arg in ihren Worten vergriffen und Yuki war kurz drauf und dran gewesen, dem Miststück eine vor den Latz zu knallen für den "Schwanzlutscherbrigade"-Spruch - aber sie hatte recht gehabt.

    Nun, mit Verlaub, Corporal - Sie hocken hundert Stunden lang mit einer Windel um den Arsch auf einem beschissenen Baum und warten darauf, dass ihr Ziel in annehmbarer Position für ein einzelnen Schuss ist, Ma'am.

    Tess' Blut im Gesicht, an der Kleidung, am ganzen verdammten Körper.

    Nun, Ma'am, wie sollte ich voraussehen, dass sie sich an mich heranschleicht? Sie wegschicken?
    Ja, das hätte ich wahrscheinlich tun sollen.


    Sie rannte zurück zu ihrer Couch und kramte in ihrem Armeerucksack nach Wechselkleidung. Wenn sie jetzt jemand so sah - kurz vor einer Mixutr aus Heulen, Schreien, In die Wand schlagen und Kotzen - dann scheiß drauf, schlimmer konnte es eh nicht mehr kommen.

    Shit, Sanders, haben Sie schonmal ein abgebranntes Dorf eingenommen und das "Sieg" genannt? Und hab' ich Sie heute schon gefragt, warum Sie dumme Nuss Ihr scheiß Zielfernrohr in der Gegend rumstehen lassen? Oh, sorry, Ma'am - ich war zu sehr beschäftigt das zu tun, was Sie eigentlich tun müssten, Ma'am. Recon und so, Ma'am. Während Sie hier den gottverdammten Babysitter raushängen lassen, Ma'am. Mit Verlaub, ihr Kommando ist soviel wert wie ein Dingofurz, Ma'am.

    "Verdammte Scheiße, wo...", flüsterte sie leise, während sie den Inhalt ihres Rucksacks auf dem Sofa verteilte: Magazine, en paar Handgranaten, Willy Lieblings-CD - Bruce Springsteens "The River" in einer Art Special Edition...

    Mehr konnte ich nicht von ihm retten.

    "Keine Klamotten. Schlechteste Frau der Welt.", flüsterte sie wieder mit einer Spur Zynismus in der Stimme.

    Sie würde nichts mehr unternehmen bis zur Operation Izanami. Fuck, sie hatte es noch gesagt: Jedes Mal, wenn sie versuchte jemandem zu helfen, starb er durch einen Fehler den sie machte. Sie war nachsichtig gewesen, sie hatte diesen einen verdammten Schatten auf der Mauer nicht rechtzeitig gesehen, sie hatte Tess nicht gesagt dass sie ihren beschissenen Kopf unten lassen soll statt die Früchte von Yukis Überheblichkeit Sanders gegenüber zu ernten. Niemand verdient sowas.

    Tess' Blick, als Yuki da stand und sich planlos im Schock versuchte zu entsinnen, was nochmal beim Erste Hilfe-Training alles gelehrt worden war.
    "Scheiße, Tess - ich bin Soldatin und kein Arzt!", wollte sie sagen. Raus kam nur ein geblubbertes, angsterfülltes "Ich kann nicht.". Raus kam nichts außer heißer Luft.
    Mir liegt dieser Sozialscheiß nicht.
    Charisma 8 ist ein Witz, Miss Rothrock.
    Intelligenz 2, Miss Rothrock.
    "Fuck!", schreiflüsterte sie in die Couch hinein, als sie merkte, wie nutzlos sie hier eigentlich war. Es gab nur zwei Dinge die sie jetzt tun konnte:

    Hoffen, dass nicht nur Fawyer mit ihr das Camp ausradieren würde.
    Und nachher das tun, was sie am besten konnte - das Einzige, was sie tun konnte: Ihren Job.

    Duty first, Yuki. Du behämmertes Miststück, Duty first! Was um Gottes Willen ist los mit dir? Du bist Soldat. Du kämpfst. Du lässt dich nicht von irgendwelchen Weibsen ablenken und kriegst dafür einen auf den Sack. Mach' deinen Job. Mach' den Job, den Sanders von hier aus nicht tun kann.

    Das 6. Batallion konnte schlecht sehen, wie daneben sie sich hier benahm - sie war die einzige, die noch übrig war. Somit hatte sie nichts zu verlieren, aber das 6. RAR hatte was zu verlieren: Seinen Ruf.

    Ich werd' der Sanders zeigen, was ich die letzten 7 Jahre gemacht habe.

    Sie stand langsam von der Couch auf und betrachtete noch einmal die linke Schulter. Fachmännischer Verband. Hielt selbst als sie Tess von den Sandsäcken wegwuchten musste. "Mal sehen, wieviele Sit-Ups ich damit hinkriege."
    Nur testweise. Sobald es wehtut, hörst du auf.
    Ja.
    Augenblicklich.
    Ja.
    Sie brauchen dich nachher, glaubs oder glaubs nicht.
    Okay.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (02.09.2012 um 12:36 Uhr)

  3. #3
    Alistair ließ sich den Plan durch den Kopf gehen und - verdammt noch eins - das Kind hatte Recht:
    Zitat Zitat
    Team „Styx für Styx vorwärts“
    Anzahl: Alle die auf Geschick würfeln wollen.
    Erledigt von:
    Probe auf: Geschick
    Hintergrund: Noah Mitchel hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch die Lüftungsschächte einer Fabrikhalle führt. Allerdings sind dort zahlreiche mechanische Gefahren zu überwinden…
    Zitat Zitat
    Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
    Wenn Noah Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Geschick wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

    Sanders saß in ihrer eigenen Ecke und sie mied die Anderen, als würde sie einen Moment Ruhe für sich selbst haben zu wollen während sie sich das Blut von Tess von den Händen wusch und dafür den Rest ihrer kleinen Flasche Mineralwasser benutzte.
    Als die Ärztin dann schließlich auftauchte, stand sie rasch auf und deutete ein respektvolles Salutieren an und als die Ärztin sich nach dem Funkgerät erkundigte, zögerte sie keine Sekunden diesen, ihren letzten, Schatz der Ärztin anzuvertrauen.

    Diese suchte sich einen ruhigen Platz und sie versuchte Terence zu erreichen. Doch was sie hörte gefiel ihr nicht. Und was sie nicht hörte noch viel weniger.
    Sie versuchte Frequenz um Frequenz, Notruf um Notruf und immer wieder mit wachsender Verzweiflung die bekannten Kanäle - doch es war nur Rauschen zu hören. Tödliches, unheilerkündenes Rauschen.
    Die Art von Rauschen die klar machte, dass das Funkgerät in Ordnung war, die andere Seite des Gerätes jedoch nicht...

  4. #4
    Alistair hatte die Bedeutung von "Ich muss mit dir reden" offensichtlich nicht ganz verstanden - zumindest redete erst einmal nur er. Nicht, dass es Clover prinzipiell gestört hätte, immerhin erfuhr sie so ziemlich schnell, was nun Sache war. Allerdings merkte sie, wie langsam aber sicher mit jedem Satz etwas in ihr hochkam. Diesmal waren es überraschenderweise keine Tränen, sondern ein Anflug von Wut, die sich langsam ausbreitete wie Gift.
    "Lässt du mich wohl mal ausreden?", fuhr es schließlich aus ihr heraus, als Alistair schließlich schwieg. Ihre Stimme war hoch und piepsig - wie immer wenn sie wütend war.
    "Du kannst sowas nicht in einem riesigen Monolog alleine entscheiden!", sagte sie und tippte ihm mit ihrem Zeigefinger auf die Brust. Der Ire sah sie irritiert an und wusste offenbar nicht, ob er ihre Wut ernst nehmen, oder sich darüber amüsieren sollte.
    "Du kannst gerne sagen, wer sich von Abbys Kindern fern halten soll und du kannst gerne sagen, dass ich mein Versprechen nicht halten muss, aber du kannst mir das nicht befehlen! Ich hätte vielleicht auch gerne die Möglichkeit gehabt, darauf zu antworten, aber du lässt mich ja nicht! Eine Unart, sowas. Eine unhöfliche Unart!" Sie holte tief Luft, weil sie aufgebracht und schnell gesprochen hatte und dabei sah sie wahrscheinlich ein bisschen aus wie ein blassroter Luftballon. "Da kannst du ja gleich sagen, dass du auch nicht willst, dass ich den Jungs zu nahe komme." Der Gedanke daran ließ sie kurz inne halten, weil sie so etwas eigentlich nicht hören wollte. Aber es war besser, die Sache jetzt anzusprechen als irgendwann, wenn es alles nur noch schlimmer machen würde.

    Clover räusperte sich und konzentrierte sich aufs Wesentliche. "Was du von Ian hältst, ist auch deine freie Entscheidung.", piepste sie. "Aber mich würde mal interessieren, warum er so eine falsche Schlange in deinen Augen ist. Was ist passiert? Was hat er gemacht? Und komm mir nicht damit, dass er mir das selbst sagen soll." Sie schüttelte enttäuscht den Kopf. "Ich dachte, du bist mein Freund. Ich hatte gehofft, dass man als Freunde auch Bedenken äußert. Ich bilde mir schon meine eigene Meinung und ich vertraue Ian, aber ich würde trotzdem gerne wissen, was dich denn so an ihm stört? Deiner Meinung nach laufe ich ja anscheinend in mein Verderben." Sie schüttelte ungläubig den Kopf, aber dann wurde ihr Blick traurig und ihre Stimme hatte sich wieder etwas beruhigt. "Oder... sind wir keine Freunde mehr?" Sie sah Alistair nun forschend in die Augen, aber sein Blick war unklar. "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 13:24 Uhr)

  5. #5
    Dani war die ganze Zeit mit Dob bei Tess geblieben. Mehr als der Anblick des Blutes hatte sie der Schock gelähmt, dass Tess tot sein könnte. Tess, die sich bisher nicht hatte unterkriegen lassen, die für Dani irgendwie die Aura der Unverwundbarkeit umgab, auch wenn sie durch die Schlägereien schon ziemlich mitgenommen war. Ausserdem stellte sie fest, dass Dob tatsächlich nicht so übel war. Er dachte zwar nur an das Eine, aber ansonsten - oder vielleicht gerade deswegen - war er ein offener, direkter Mensch, Eigenschaften die Dani durchaus zu schätzen wusste.
    Als der Zustand von Tess stabil zu seien schien und sie nach dem Funkgerät verlangte, drückte sie ihr noch einen spontanen Kuss auf die Stirn, und sagte zu Dob: "Du machst das hier schon, oder?", wobei sie ihm auf die Schulter klopfte. Hoffentlich würde Sanders der Ärztin erlauben das Funkgerät zu benutzen, sonst würde Dani sie schon dazu bringen. Wenn es jemand verdient hatte, dann Tess, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf bzw ihr Bein hingehalten hatte, um an Informationen zu kommen. Aber zuerst wollte sie nach Yuki sehen, die das ganze ziemlich mitgenommen zu haben schien. Schließlich fand sie sie auf dem Dach, wo sie dazu ansetzte, Sit-Ups zu machen. Vermutlich keine gute Idee in ihrem Zustand.
    Dani setzte sich neben Yuki und versuchte, Blickkontakt mit ihr zu bekommen. Sie schien wirklich völlig durch den Wind, wohingegen sich Dani erstaunlicherweise gerade mal wieder etwas gefangen hatte. Oder es war der Moment geistiger Klarheit vor dem kompletten Wahnsinn, wer wußte das schon.
    "Meinst du das ist jetzt wirklich eine gute Idee? Mal unter der Annahme du hast nicht vor, deiner Schulter den Rest zu geben."

    Yuki saß nur da und starrte leer in Richtung des Lochs in der Mauer. Nur noch ein paar Stunden.
    "Ich muss wissen, wie sehr ich sie belasten kann.", sagte sie mit fast roboterartiger Intonation. "Nicht, dass ich nachher einem der Garde-Penner seine AK klauen und sie nicht benutzen kann, weil die Schulter schlappmacht."
    "Naja, aber du meintest selbst, dass da nichts geht im Moment. Dass du Hilfe brauchst, bei diesem Plan da."
    "Könnte es auch alleine versuchen. Würde allerdings wahrscheinlich dabei draufgehen.", sagte Yuki und drehte nun endlich den Kopf in Danis Richtung, schaute sie allerdings nur aus den Augenwinkeln an. "Hatte ich nicht vor." Sie grinste kurz und wandt sich wieder ab, den Blick geradeaus gerichtet. "Wie geht's Tess? Kommt sie klar?"
    "Den Umständen entsprechend. Dafür, dass sie ein scheißriesiges Loch im Bein hat, scheint es ihr ganz okay zu gehen."
    "Das ist gut. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn sie jetzt-", Yuki beendete den Satz gar nicht erst. Dani würde schon wissen worauf sie hinauswollte. "Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich muss wissen, was sie gesehen hat, bevor das Arschloch auf der Mauer sie erwischt hat. Ich habe nur keine Ahnung, ob ich ihr gerade unter die Augen treten kann, ohne dass sich Sanders auf mich stürzt."
    "Oder ohne, dass du schon wieder durch die Gegend ballerst und den Rest der Heilsarmee auf uns aufmerksam machst.", sagte Dani mit einer Spur Ironie in der Stimme und grinste Yuki an, die das Grinsen spontan erwiderte.
    "Touché.", witzelte Yukari leise und wandte sich endlich Dani zu. "Hey, ist noch was übrig von deinem Tabak-Zeug? Ich glaube ich könnte erstmal 'ne Zigarette vertragen nach der ganzen Scheiße."

    Dani grinste immer noch, als sie den Tabakbeutel aus der Tasche zog. Viel war nicht mehr da, aber Yuki hatte es sich mehr als verdient, vor allem da Dani alles andere als Unschuldig an dem ganzen Drama war. Bei dem Gedanken verdüsterte sich ihr Gesicht kurz, bevor sie Yuki wieder ansah: "Sorry übrigens. Für vorhin. Und danke dass du dazwischen bist." Sie wollte das nur gesagt haben, da nicht klar war, wer die nächsten Stunden überleben würde. Dann reichte sie Yuki die Zigarette.

  6. #6
    "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."
    Alistair schaute zuerst verwirrt, dann traurig an.
    "Sag sowas nicht", begann er dann und kam einen Schritt näher.
    Er hob die Hand kurz an, in der Absicht ihr übers Gesicht zu streichen, hielt dann jedoch für ein paar Sekunden inne, bevor er die Tat dann umsetzte.
    "Ich ... nichts würde ich momentan mehr wollen, als das du mir mit den Jungs hilfst. Aber ..."
    Die Wut mit der die junge Frau gerade eben reagiert hatte war echt, nicht gespielt, und trotz dessen, das dieser Anblick ungewohnt war, gab es nichts, worüber er sich amüsieren sollte.
    Seine Hand senkte sich und er trat wieder einen Schritt zurück.
    "Du willst wirklich wissen, was ich über Ian denke?", fragte er dann ernst
    Sie nickte.
    "Ja."
    Alistair seufzte.
    "Ich rechne es ihm hoch an, dass er dich un Leo vor all dem beschützen will. Aber das war es auch. Sein ganzes Gerede davon, dass er uns alle hier rausbringen will ist nur Gelaber. Nichts hat er bis jetzt dafür getan. Und komm du mir auch nicht mit der Ausrede, dass ihn niemand gelassen hat. Er hat kein einziges Mal den Mund aufgemacht um sich für eine Aufgabe zu melden oder sich durchzusetzen. Er trifft keine Entscheidungen, und bricht bei jeder Möglichkeit zusammen. Wenn er wirklich zum Wohl der Gruppe handeln wollen würde, und nicht nur darauf aus wäre ein gutes Bild vor dir und den anderen zu machen, würde er seine selbsternannte Anführerschaft ablegen und sie in fähigere Hände geben. Im Endeffekt ist er nur auf den Ruhm aus, dem ihm die Sache einbringt. Ich kenne solche Leute, und sehe doch, wie er sich in deiner Gegenwart verhält und wie, wenn du nicht da bist. Er ist nichtmal ehrlich zu sich selbst. Solche Menschen hasse ich und kenne oder wohl eher kannte ich zu genüge. Sie machen anderen etwas vor um sie mit ihren Worten einzulullen aber in Wirklichkeit, sind sie jemand ganz anderes."
    Eine kurze Pause folgte, nur für ein paar Sekunden.
    "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen. Wenn du wüsstest, wie meine aussieht, wüsstest du wie lächerlich solch ein Versuch wäre. Ich habe Dinge gesehen und getan, die kein normaler Mensch tun sollte. Und trotzdem stehe ich, Herr meiner Sinne, und stehe dazu, im Gegensatz zu diesem Penner."
    Er deutete auf seine Brust.
    "ICH habe meinen Arsch für euch riskiert, für euch alle, mehr als einmal. ICH mache die Drecksarbeit, die er nicht erledigen kann. ICH war da um dir aufzuhelfen, nicht ER."
    Er kam wieder einen Schritt näher.
    "Das soll keine Umstimmaktion werden, wie es sich anhört. Es ist wie gesagt deine Entscheidung, und daran will ich nichts ändern. Aber die Jungs von Abby werden nicht durch solch einen Menschen beeinflusst werden. Ich will, nein, ich habe versprochen, dass ehrbare Männer aus ihnen werden, und dafür werde ICH sorgen. ICH selbst, ob mit oder ohne deine Hilfe."
    Er sah sie entschuldigend an.
    "Ich ... " , dann wankte er zurück an die Mauer und sackte auf den Boden, "ich bin immer allein gewesen. Seit meine Eltern gestorben waren."
    [Jack ... niemand außer mir konnte ihn sehen ... niemand hatte mir je geglaubt, dass er existiert hat.]
    Alls die Bilder aus seiner Erinnerung, auf allen verblasste das Bild des pinken Katers, und leere blieb an dessen Stelle zurück.
    "Und als ich eine neue Familie fand, dauerte es nicht lange, bis ich auch diese verlor."
    Bitter verzog er die Miene.
    "Und dann fand ich jemand neues. Jemanden der mir wieder etwas bedeutet hat, der mir WIRKLICH etwas bedeutet hat. Abby. Doch auch das war nicht von Dauer. Jedes Mal, wenn ich jemanden finde, wird er mir genommen."
    Er schaute zu ihr hoch.
    "Ich bin ein ehrlich Mensch, Clover, ich weiß nicht ob meine Gefühle für dich, die über Freundschaft hinausgehen, nicht nur auf Einsamkeit begründet sind. Aber selbst dann, hab ich auch dich verloren. Und jetzt, jetzt habe ich Abbys Jungs gefunden. Was glaubst du wohl wird passieren? Das beste was ich hoffen kann, ist das sie es hier rausschaffen und lediglich ich sterben werde."
    Er hoffte wirklich, dass sie seine Worte nicht verletzen würden. Er meinte es nicht böse, doch wollte er nicht Lügen, wollte er nicht einer der Menschen werden, die wie Ian waren.
    "Ich mag dich wirklich, deswegen musst du dir nicht einreden, dass mir deine Gegenwart unangenehm wäre. Ich gab dir ein Versprechen, ich habe dir gesagt, nimm mich als deinen Glückbringer, und das bleibt auch so. Nicht, weil mich meine Worte daran binden, sondern weil meine Freundschaft zu dir mich an die Worte bindet."

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 14:47 Uhr)

  7. #7
    "Okay.", sagte Clover nach einem kurzen Moment der Stille. Sie setzte sich neben Alistair und sah etwas gedankenverloren nach oben. "Okay,", wiederholte sie noch einmal. "Ich verstehe dich." Der Ire warf ihr einen kurzen, ungläubigen Blick zu. "Nein wirklich. Ich kann sehr gut nachvollziehen was du meinst." Sie warf nun einen Blick auf Ian, der etwas weiter entfernt bei einem der beiden Männer der neuen Gruppe war. Sofort musste sie lächeln. "Das heißt aber nicht, dass ich dir recht gebe."
    Sie seufzte kurz, schluckte ihr Lächeln hinunter und sah Alistar danach ernst in die Augen.

    "Ich weiß, was du alles für die Gruppe getan hast, und für mich hast du wahrscheinlich mehr getan, als ich je wieder zurückgeben könnte. Wie ich schon einmal sagte, du bist für mich auf jeden Fall ein Held, aber das heißt nicht, dass nur deine Handlungen und Taten richtig sind. Du siehst die Welt auf deine Weise, und da darfst du über Ian denken, was du möchtest. Aber nicht jeder hat erlebt, was du erlebt hast und nicht jeder kann sich so entwickeln wie du es für richtig hältst." Sie legte ihren Kopf schief und lächelte ihn versöhnlich an. Sie wollte, dass er bemerkte, dass sie es keinesfalls böse meinte. "Du weißt, dass viele hier deiner Meinung sind, aber ich sehe das alles ein bisschen anders. Ein Anführer wie Ian mag dir keine Sicherheit geben und nicht das Gefühl, als würde er irgendetwas leisten. Du bist ein Mann der Tat. Man kann aber auch anders etwas leisten. Er tut nicht nur so, ihn kümmern die Leute. Man schafft es kaum, ihn mal alleine zu erwischen, weil er andauernd versucht, sich zu kümmern. Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich umstimmt, aber ich möchte dir erklären, dass es Menschen gibt, die genau so jemanden wie Ian brauchen. Jemanden mit Verständnis und mit der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Léo hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie den leblosen Andris gefunden hat. Isa hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie am Schrottplatz Sorgen hatte. Helena hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie drauf und dran war durchzudrehen."
    Sie räusperte sich kurz verlegen, da sie das Gefühl hatte, plötzlich eine Wahlkampfkampagne zu leiten.

    "Das ist meine Meinung, und die war es von Anfang an, nicht erst seit... na du weißt schon. Du magst mich für töricht halten, aber ich weiß ganz genau, dass er es nicht für den Ruhm macht." Welchen Ruhm denn überhaupt? Die Sache hat ihm doch ohnehin nichts als Ärger gebracht. "Ich glaube an Ian."
    Alistair seufzte und schüttelte den Kopf, sagte aber erst einmal nichts. Clover stieß ihm mit dem Ellenbogen sanft in die Seite. "Entschuldige, ich hab einfach drauflos geredet, du wolltest es wahrscheinlich gar nicht hören."
    Sie zupfte kurz nachdenklich an einem Faden, der sich aus einer Naht an ihrem Kleid gelöst hatte.

    "Auf jeden Fall solltest du nichts für die Zukunft zu sehr von deiner Vergangenheit abhängig machen." Sie stoppte kurz, weil ihr wieder einfiel, was Alistair vorhin gesagt hatte. "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen." Was meinte er überhaupt damit? Clover hatte keine Ahnung von einer tragischen Vergangenheit, aber es war auch nichts, was sie mit Alistair besprechen sollte. Sie würde Ian später, oder irgendwann in einem geeigneten Moment, wohl danach fragen müssen.
    "Die Jungs und du, ihr werdet es alle drei schaffen, das weiß ich. Du wirst nie wieder alleine sein, ganz egal was sonst passieren mag." Sie erhob sich nun wieder, weil ihr langsam alles vom Sitzen auf dem harten Untergrund weh tat. Beim Aufstehen klopfte sie Alistair zaghaft auf die Schulter. "Es ist schön, dass du ehrlich zu mir bist, und ich möchte auch ehrlich zu dir sein. Ich möchte eine Lösung finden, ich möchte mein Versprechen halten und ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, mich zu verlieren. Ich bin noch nicht tot." Sie lächelte ihn kurz aufmunternd an. "Aber meine Gefühle werden sich nicht ändern. Ian wird immer der sein, den ich von ganzem Herzen liebe."

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 17:44 Uhr)

  8. #8
    Er nickte zustimmend.
    "Das war nicht meine Absicht, zumindest nicht bewusst. Allerdings trennt nicht nur der Tod Menschen von einander."
    Sein Lächeln war schon etwas frölicher, als er sich wieder aufrichtete.
    "Die Vergangenheit bestimmt nicht unsere Zukunft, sie zeigt nur wer wir waren, und was aus uns werden kann. Ich mache das was kommt nicht davon abhängig, und ich zwinge auch niemandem mein Weltbild auf, und nein, meine Meinung über Ian hast du damit nicht geändert. Ich habe nicht gesagt, das Worte schlecht sind. Allerdings sollte man sich nicht nur auf sie alleine stützen, genauso wenig, wie man sich nur auf Taten stützen darf."
    Er schaute sie direkt an.
    "Ich versuche soweit es mir möglich ist, beides zu verbinden, indem ich mich den Untoten entgegenwerfe, oder jemanden der mit Selbstzweifeln am Boden liegt wieder aufhelfe, indem ich jemanden vor einer dummen Tat bewahre, die er noch bereuen würde, oder indem ich ein kleines aufgebrachtes Kind tröste, dass um seinen Vater trauert."
    Seufzend ging er einen Schritt auf zurück auf die beiden Jungs zu.
    "Ich will mich nicht selbst beweiräuchern, auch wenn es vielleicht danach klingt. Ich sage dir nur, dass es anders geht, und wenn ich das kann, können das auch andere."
    Er drehte sich eine neue Zigarette. In dem Tütchen mit dem Tabak waren danach zu seinem Unmut nur noch ein paar Krümel übrig geblieben.
    "Ich hab es gerade eben schonmal gesagt, aber, ich werde immer zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst, du weißt ja wo du mich finden kannst."
    Kurz grinste er.
    "Aber meine Meinung über Ian hat sich nicht geändert. Die Jungs werden nicht in seiner Nähe aufwachsen, meine Insel wird er nicht betreten. Und selbst wenn ich sterben sollte, wird er sich von ihnen fernhalten. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. So eine gute Mutter du auch wärst, sie werden nicht mit euch kommen. Ich finde jemand anderen dafür."
    Mit der Zigarette im Mund wollte er eigentlich schon wieder losgehen, doch blieb er aprubt stehen, da ihm seine Worte härter vorkamen, als sie sein sollten.
    "Ich bin nicht wütend, oder böse auf dich, ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du einen Weg finden willst, dein Versprechen einzuhalten, das ehrt dich. Aber ... es geht einfach nicht. Es hält dich nichts daran, ich habe dich danach gefragt, und wollte dir keinen Zwang auflegen."
    Dann klopfte er sich auf die tattoowierte Brust und lächelte sie an.
    "Selbst im Tod wird dir dieses Kleeblatt auf immer Glück bringen. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mit ihm glücklich wirst, und vielleicht, irgendwann, wird aus Ian der Mann, der es verdient sich einen Anführer zu nennen."
    Mit diesen Worten ging er zu den beiden Jungs, seinen beiden Jungs, zurück. Und lies sich neben Noah auf den Boden nieder. Der Junge grinste und Alistair piekste ihm in die Seite, wodurch der Kleine lachend zusammenzuckte und sich dann an die Seite des Iren anlehnte.
    Leo saß ebenfalls bei den beiden und schien sich gerade eben noch mit ihnen unterhalten zu haben, jetzt lächelte sie nur goldig wie immer vor sich hin, und der Ire wuselte ihr durchs Haar und lächelte zurück.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 21:00 Uhr)

  9. #9
    Ian stand noch eine ganze Weile bei Ludwig und sah sich gemeinsam mit ihm um, beobachte die Waffen. Doch einen Rhythmus konnte er nicht wirklich ausmachen. Außerdem ist dieses Rumstehen und immer in die selbe Richtung Glotzen ätzend.

    Je länger er dort stand, desto unruhiger wurde er. Auch die gelegentlichen Blicke, die er Clover zuwarf trugen dazu bei. Sie sprach mit Alistair und das gefiel ihm nicht. Er konnte nicht einmal genau sagen, warum ihn das beunruhigte - aber dieser Kerl hatte etwas gegen ihn, hielt ihn für eine falsche Schlange und würde sich sicherlich nicht davor scheuen, ihr das auf die Nase zu binden. Sie sagt, sie liebt dich. Sie wird sich schon nicht von ihm beeinflussen lassen. Warum sollte sie? Sie ist klug und selbstständig genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Auch wenn du ihre Entscheidung nicht verstehst. Wie konnte sie ihn lieben? Was konnte jemand wie er einer Frau wie Clover anbieten? Er versuchte sein Bestes, aber scheiterte für seine Begriffe kläglich dabei. Was ist es?

    Ludwig musterte Ian, der nach einer Weile durch diese intensiven Blicke aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Entschuldigen Sie!", fing er an. "Ich... halten Sie hier die Stellung ohne mich? Schauen Sie weiter, ja? Ich... ich werd' verrückt bei dem ganzen bewegungslosen in die Gegend blicken."

    Mit diesen Worten verließ er seine Position und sah sich um. Er hatte hier und da einige Gesprächsfetzen und damit Ideen für das Vorankommen aufgegriffen. Auch, wenn es ihm nicht gefiel, das zugeben zu müssen - aber so richtig begeistert war er von keinem Plan. Wieder ein kurzer Blick zu Clover, die inzwischen nicht mehr bei Alistair stand. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Ja! Er würde machen, was sie macht. Sie begleiten, welche Entscheidung sie auch treffen würde. Er würde alles für ihr Überleben tun.

    So viele Gedanken flogen wirr durch seinen Kopf. Sollte er zu ihr gehen, mit ihr reden? Über was?
    Sollte er zu dem Iren, erneut ein klärendes Gespräch suchen. Der will nicht mit dir reden. Er hat sein Urteil gefällt.

    So blieb er einfach stumm und unbeweglich stehen. Erst nach einer ganzen Weile löste sich wieder seine Lethargie und der spontane Schub trieb ihn an, in Ellens Koffer nach einigen Energieriegeln zu suchen. Als er sich schließlich ein weiteres Mal umsah, erblickte er Niki, der offenbar nicht so richtig etwas mit sich anzufangen wusste. Ian trat auf ihn zu.

    "Hey Niki! Alles klar bei dir?" In seiner ausgestreckten Hand hielt er einen der Riegel für den vietnamesischen Jungen. "Ich dachte mir, dass du vielleicht ein bisschen Gesellschaft haben möchtest." Er musterte ihn und lächelte. "Oder wärest du lieber alleine?"

  10. #10
    In seiner deprimierten Sitzposition hob Niki seinen Kopf etwas an und sah einen ihm ausgestreckten Schokoriegel mit einem Auge. Er schniefte einmal und sah Ian direkt ins Gesicht. Ihm war das unangenehm, allerdings konnte er nicht mehr wegschauen. Ians Gesicht schaute überrascht, als er Nikis traurigen Blick sah. Eine Träne lief sogar noch in Richtung seines Kinns. Niki starrte ihn weiter an, ohne eine Antwort zu geben. Mit jeder Sekunde wurde er zittriger und die Luft blieb ihm weg. In diesem Moment kniete sich Ian zu ihm runter, sodass beide auf Augenhöhe waren. Diesen Moment nutzte Niki, um etwas zur Seite zu schauen. Dann musste er ihm nicht direkt ins Gesicht blicken.

    "Niki...", fing Ian an zu reden, "...wenn du nicht mit mir redest, wird es keinem helfen. Keinem von uns beiden." Nikis Augen drehten sich etwas seitlich nach unten. "Niki. Jetzt rede doch schon..." Er wollte die ganze Zeit antworten, aber er brachte kein Wort raus. Dieser Umstand, dass sich jemand um ihn kümmern wollte, er aber nicht reden konnte, brachte ihn wieder zum Weinen. Mit seinem Ellbogen versuchte er, sein Gesicht zu verdecken. "Ach, jetzt komm schon", tröstete ihn Ian, während er mit der Hand seine Schulter streichelte, "es ist doch jetzt jemand bei dir, kein Grund zu Weinen." Niki fing an zu reden: "W-w-warum... w-warum b-bist du jetzt hier..." Ian schaute ihn seltsam an. "Was fragst du?" Niki ringte nach Worten und brachte nur folgende raus: "S-solltest... du nicht b-bei... bei Clover sein?" Die Situation wurde immer seltsamer für Ian. "W-wenn man eine Person liebt... dann will man doch immer bei ihr sein, nicht...? Deswegen ist... niemand gerade hier... wo ich bin..." Er wusste selber nicht wer, was er sagt. Irgendwas deprimierte ihn. Doch er wusste nicht, was, also konnte er auch keine richtigen Worte fassen.

  11. #11
    Da Clover sich mit Onkel Alistair unterhalten wollte, stieß das Mädchen zu den Geschwistern und Riley, der bei ihnen saß und einerseits besorgt auf die beiden versehrten Jungs schaute und andererseits unentschlossen die immernoch gut gefüllte Dose Rubicon Mango in der Hand wiegte.
    Mit einem strahlenden Lächeln hockte sie sich dazu und blickte von einem zum Anderen. Josh schlief und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Besorgt fragte sie sein Brüderchen, was mit ihm los sei, worauf er sie über sein Fieber informierte. Deswegen war er vorhin also so rot gewesen! Léo hatte schon Angst gehabt, es wäre wegen ihr gewesen. Behutsam kroch sie zu seinem Kopf und legte ihn in ihren Schoß, um mit ihrem Handrücken seine Stirn zu fühlen. In der Tat war sie unglaublich heiß und die Kleine wollte ihm unbedingt helfen.
    Also begann sie, sacht auf die betreffende Stelle zu pusten und dabei durch Joshs kurzes, dunkles Haar zu streichen, damit die Gesundung schneller voranschritt. Riley beobachtete ihr Verhalten neugierig, wurde sich dann der recht kalten Dose in seiner Hand bewusst und zog mit dieser vorsichtig kleine Kreise an den Schläfen des kranken Jungen.
    Auch Noah begutachtete neugierig das Werk der beiden, als Léo, weiterpustend, ihre Augen auf ihn richtete und meinte:
    Ich finde übrigens die Idee *huuuuuhh* mit dem Dschungel total genial. *huuuuuuuuhh* Und da willst Du Dir echt einen Tiger besorgen? *huuuuuuuhh* Ich meine, das wird bestimmt überhaupt nicht einfach *huuuuuuuuhh* einen zu fangen! Aber wenn Du willst, kann ich Dir dann dabei helfen! *huuuuuuuuuuuhh* Das wird bestimmt total toll, und wenn *huuuuuuuuuuuhh* Du dann Deinen Tiger hast, dann können Álvaro und er oder sie *huuuuuuuuuuuhh* immer Fangen oder Wettklettern oder so spielen! *huuuuuuuuuuuhh* Obwohl, ich glaub, beim Klettern würde Álvaro auf jeden Fall gewinnen! *huuuuuuuuuuuhh*
    Apropos!
    fiel Léo ein, als Onkel Alitair zurückkam, Noah neckisch piekste und ihr durchs Haar wuschelte.
    Also…was, ah ja! Da fiel mir nämlich gerade ein,*huuuuuuuuuuuuhh* dass Dein Bruder ja einen Weg gefunden hat, wie man hier runter*huuuuuuuuuuuuuhh* und über die Mauer da hinten klettern kann!*huuuuuuuuuuuhh* Wenn es ihm besser geht, würde ich ihn gerne fragen,*huuuuuuuuuuhh* wie genau er sich das vorgestellt hat, denn solche Sachen mag ich total gerne machen!
    Ihr Stimme sprühte vor Aufregung und ihre Augen glänzten, sodass sie sogar vergaß, Joshs Stirn weiterhin zu bepusten.
    Weil bevor wir zu Euch auf’s Dach kamen, da sind wir ja mit Booten von einem Park rübergepaddelt, weil der Onkel Maddox Bomben draufgeschmissen hat, das gab ein Rieeeeeeesen-Feuerwerk! Ich hab nochmal mit ihm und Onkel McCoBlubbel über das Funkdingen geredet und deswegen haben sie noch ein paar Minuten gewartet, bevor das große Feuerwerk losging. Aber trotzdem musste ich ganz schön flink zwischen den ganzen Toten rennen und aufpassen, nicht auszurutschen, weil der Boden ganz matschig war, aber ich hab es ja hinbekommen und da wird dieses Klettern bestimmt ein Klacks!
    Stolz lächelte sie Noah und Onkel Alistair an, und pustete dann nach einer kleinen Weile wieder über Joshs Stirn.

    Geändert von Mephista (02.09.2012 um 21:46 Uhr)

  12. #12
    Ian hätte nicht damit gerechnet, dass Niki so traurig ist, als er ihn ansprechen wollte. Aber vielleicht war es genau deswegen die richtige Entscheidung gewesen - auch, wenn ihm nicht klar war, was den kleinen Asiaten bedrückte.

    "Hey, Niki." Er versuchte, möglicht sanft und verständnisvoll zu klingen. "Ja, ich liebe Clover. Und ich bin gerne bei ihr. Aber dich mag ich auch - sonst wär' ich ja nicht hier, huh?" Er setzte sich näher an den Jungen und sah ihn an. "Traurig sein und sich um Dinge kümmern ist keine Schwäche! Aber man muss es manchmal einfach loswerden, wenn es einen zu sehr bedrückt!"

    Er legte die Hand auf Nikis Schultern und lächelte abermals. "Also möcht' ich, dass du mir erzählst, was du hast - oder zumindest, was gerade in deinem Kopf vorgeht. Vielleicht kann ich dir ja helfen."

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