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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Begeistert hatte Léo Hjuus Plan gelauscht und riesige Riesenaugen bekommen, als er sagte, dass er Schauspieler ist. Sie hatte es doch gewusst! Glücklich hatte sie ihn angestrahlt und wollte ihn gerade ob seiner unglaublichen Kreativität loben, da kam plötzlich die rothaarige Schönheit (Clover ist aber auch voll schön ) an und beriet sich mit ihm genau über diesen Plan. Sie nahm sich auch herzlich dankend für Riley und sich zwei der Riegel mit und würde sie später mit ihm essen.
    Gespannt lauschte das Mädchen den Beiden, Riley stotterte noch immer komisches Zeug vor sich her, was anscheinend auch Hjuu langsam nervte, denn er wies den jungen Mann mit einem Klaps auf die Schulter darauf hin. Sofort verstummte Riley und schien, als ob ihn Medusa angeschaut. Léo wollte die beiden Planbesprecher nicht bei den Vorbereitungen stören, also lächelte sie ihnen zeinkernd zu, bevor sie sanft an ihrem erstarrten Freund ruckelte, bis dieser zumindest seinen Kopf zu ihr drehte und schaffte es irgendwie, ihn zurück zu Noah und Josh zu ziehen. Kurz vor ihnen bemerkte sie Onkel Alistair und auch Clover, die den beiden Jungs Gesellschaft leisteten. Josh schien gerade zu schlafen und Noah ihrem Irenonkel aufgeregt etwas zu erzählen. Und so entschied sich Léo für die logischste Variante. Sie stürmte mit einem lauten CLOVER! auf ebenjene zu und umarmte sie ganz fest.
    Glücklich blickte sie zu ihr hoch und es sprudelte aus ihr heraus:
    Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!
    Sie knuddelte sich ganz fest an ihre Lieblingssängerfreundin.

    Geändert von Mephista (02.09.2012 um 01:08 Uhr)

  2. #2
    Inzwischen hatte Clover wahrscheinlich ein dutzend Mal versucht, Gewissheit über die beiden Jungen, die inzwischen munter Bekanntschaften geschlossen hatten, zu erlangen. So schlich sie ein wenig um alle herum, beobachtete ein wenig die Situation und fand doch nie einen guten Moment - vor allem weil innerhalb von kürzester Zeit schon wieder so viel passierte. Aber eigentlich brauchte sie ja keinen Beweis - alleine wie Alistair die beiden Jungen ansah sagte ihr, dass es auf jeden Fall Abbys Kinder sein mussten. Trotzdem wollte sie es hören, am besten vom Iren selbst. Mit Worten. Sein Nicken war ihr nicht genug.

    Sie hatte nicht vergessen, was sie Alistair versprochen hatte, doch er hatte bisher keine Intention gehabt, sie irgendwie darauf aufmerksam zu machen oder mit ihr darüber zu sprechen. Aber was erwartete sie eigentlich, nachdem sie ihn erst abgewiesen und wenig später mit Ian hier am Dach die traute Zweisamkeit genossen hatte. Beim Gedanken daran fühlte sie ein wohliges Kribbeln im Bauch und sofort huschte ihr ein Lächeln übers Gesicht. Es war gar nicht so einfach zu verbergen, wie glücklich sie im Moment war, aber die Situation erforderte es, eine gewisse Haltung zu bewahren. Man hatte nicht verträumt zu lächeln wenn vor einem die verwaisten Kinder herumliefen, die man nach dieser Sache mit einem verrückten Iren erziehen sollte. Sie lachte über die merkwürdige Situation. Reiß dich zusammen. Du solltest dir Sorgen machen. Aber es fühlte sich gerade alles so sorglos an...

    "CLOVER!" Eine vertraute Stimme riss Clover aus ihren Gedanken, fegte wie ein Hurricane über sie hinweg und umarmte sie. " Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!"
    Léo grinste sie an und schien sie gar nicht mehr loszulassen. Clover lachte und die Hitze schoss ihr in die Wangen, die sich sofort röteten. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass natürlich alle gesehen haben mussten, was passiert war. Wieder ein kurzes Kribbeln beim Gedanken daran, aber diesmal war die Verlegenheit doch durchsetzungsfähiger. "Also erst einmal sehen wir zu, dass wir hier rauskommen, ja?", war die ausweichende Antwort, die auch Léo nicht vollkommen zufriedenzustellen schien. "Aber danach darf ich die Blumen streuen und Josh und Noah tragen dann die Ringe auf so hübschen Kissen!" Clover lachte und entschied sich, einfach mal unverbindlich zu nicken. Ihr Blick fiel dabei auf Noah und Josh.
    "Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf!" Sie strich der Kleinen kurz über die Haare. Sie war wirklich ein Goldstück.
    Clover sah Alistair an, der natürlich alles gehört haben musste. "Ist das in Ordnung?"

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 01:26 Uhr)

  3. #3
    "Gott ihr seid die verdammte Rettung!" Ja, sie hatte sich Zurückhaltung auferlegt - aber als sie bei der kräftigen Umarmung den Boden unter den Füßen verlor, konnte Ellen nicht anders, und ihr entfuhr ein reichlich würde- und atemloses Quietschen. "Ieks! Heyhey, erdrück mich nicht!" brachte sie lachend hervor, lehnte sich ein wenig zurück und schaute Hugh mit breitem Grinsen an, von seinem Fröhlichkeitsanfall angesteckt.

    Mit einem ungewohnt kecken "Pass auf was du versprichst, am Ende komm ich noch drauf zurück" zwinkerte sie ihm zu, löste sich dann aus der Umarmung und bückte sich wieder zu der Jacke (und einigen anderen, darin eingeschlagenen Kleidungsstücken), die sie vorhin über dem Arm getragen hatte. "Ich werd mal eine anprobieren - nicht dass uns am Ende noch die Hälfte fehlt, oder sie nicht passen."

    Rasch entledigte sie sich ihres Kapuzenpullis, musterte dann mit kritischem Blick ihr reichlich mitgenommenes T-Shirt... und zog sich das auch kurzerhand über den Kopf, um ein neues, frisches anzuziehen, bevor sie das Uniformhemd darüber anzog. Rasch folgte die Uniformhose, und zuletzt streifte sie sich die dazugehörige Jacke über. Ein paar rasche Handgriffe, und ihr Haar war fest zu einem Knoten zusammengefasst.

    Zufrieden mit ihrem Werk, drehte sie sich wieder zu Hugh um und breitete zur Begutachtung des Gesamteindrucks die Arme aus. "Und? Denkst du, wir kommen damit durch?"

    Geändert von Shinshrii (02.09.2012 um 01:16 Uhr)

  4. #4
    Alistair nahm Noah hoch auf den Arm.
    "Ich werde keinen von euch beiden hier zurücklassen, und wenn ich dich höchstpersönlich da durchtragen muss, verstanden?", versicherte er dem Jungen, der danach sichtlich erleichtert aussah.
    "Das ist ein sehr guter Plan", lobte er dann Noah, "Der wird einigen von uns wahrscheinlich das Leben retten. Ich bin wirklich stolz auf euch zwei."
    Noah lächelte.
    [Gott, er lächelt genauso wie seine Mutter.]
    Er legte seine Stirn an die des Jungen und schloss für einige Sekunden die Augen. Er hatte sie tatsächlich gefunden und gab wirklich für jeden einen Weg aus dieser Sache rauszukommen. Was wollte er mehr? Selbst wenn er bei dem Versuch sterben würde, hätte er zumindest Abbys Kinder gerettet.

    Plötzlich hörte er zuerst Leos und dann Clovers Stimme von der Seite. Wieder in die Realität zurückgeholt, setzte er Noah vorsichtig ab, der daraufhin zu seinem Bruder hinkte und sich neben ihm niederließ.
    "Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf! Ist das in Ordnung?"
    Alistair seufzte.
    "Natürlich."
    Zusammen entfernten sie sich ein Stück von den drei Kindern, allerdings nur soweit, sodass Alistair die Kinder noch im Auge behalten konnte.

    Clover lächelte ihn kurz und verlegen an, dann schaute sie auf die Jungs und wieder zurück zu dem Iren.
    "Sind das ... das sind Abbys Söhne, nicht war?"
    Alistair zündete sich die Zigarette an, die er sich gerade gedreht hatte und nahm einen Zug.
    "Sind sie.", antwortete er knapp.
    Für einen Moment herrschte Stille.
    "Ian also, hm?", durchbrach der Ire dann das Schweigen.
    Clover lief wieder rot an und nickte zögerlich.
    Ein weiterer Zug an der Zigarette.
    "Deine Entscheidung. Ich werd nicht groß darüber reden, was ich davon halte."
    Er schnippte die Asche von der Zigarette und setzte sie erneut an.
    "Was die Sache mit den Kindern angeht", er schaute sie direkt an und konnte die Ungeduld der jungen Frau sehen, "bist du an nichts gebunden. Ich komm auch allein mit ihnen klar. Die Jungs sind taff, wahrscheinlich werden sie irgendwann einmal taffer als ich sein. Kommen ganz nach ihrer Mutter."
    "Ich ...", begann Clover, doch der Ire unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung.
    "Nein", erwiderte er, "Wie gesagt, es ist deine Entscheidung, für wen du was empfindest, das geht mich gar nichts an. Aber ich bin für die beiden Jungs verantwortlich und Ian wird sich gefälligst von ihnen fernhalten. Du magst über ihn denken was du willst, aber er ist ne falsche Schlange."
    Clover sah ihn sichtlich geschockt an.
    "Alistair ..."
    Wieder stoppte er sie bevor sie reden konnte. Er wollte eigentlich nichts von ihr hören.
    "Das kannst du ihm von mir aus gerne sagen, denn wenn er Noah oder Joshua zu nahe kommt, werd ich ihm Eigenhändig seine Zuckergussummantelte Zunge herausreißen."
    Einfach nur stumm dastehend, schien die rothaarige Frau nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Der Ire seufzte. Er wollte ihr eigentlich eine Hand auf die Schulter legen, nein, er würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Sie sah für ihn immer so aus, als wolle sie, dass sie jemand drückt. Die Zigarette zwischen zwei Finger nehmend lehnte er sich an die Wand.
    "Hör mal, ich hab dir schonmal gesagt, dass ich dich gut leiden kann. Daran hat sich nichts geändert. Ich werd immer noch soweit es geht darauf aufpassen, dass du und Leo hier heil aus der Sache rauskommen. Selbst den verlogenen Arsch von Ian werd ich hier rausziehen müssen, weil ich es dir gesagt hab. Aber danach", er schubste sich wieder von der Wand ab und schnippte die Zigarette weg, "gehen wir getrennte Wege. Ich mache dir keine Vorwürfe, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Du hast ein Ziel gefunden, für das du Leben willst, und du hast jemanden gefunden, MIT dem du leben willst. Ich freue mich für dich. Aber der Kerl wird sich von mir und meinen Jungs", er hatte wirklich meine Jungs gesagt, fiel ihm auf, "fernhalten. Am liebsten wäre mir auch, wenn ich Leo mitnehmen könnte, aber die scheint bei euch bleiben zu wollen, und ich werde sie garantiert nicht zwingen."
    Am liebsten würde er wieder zu den beiden Jungs gehen und die Sache damit als abgehakt verzeichnen, doch das würde es wohl nicht sein. Wenn er sie so ansah ... Es war unfair, warum musste ihm jeder Mensch genommen werden, der ihm etwas bedeutete? Für einen kurzen Augenblick stieg eine unglaubliche Angst um Abbys Söhne in ihm auf, für einen Moment konnte man diese sogar in seinem gesicht sehen. Wie ein Schatten der darüber huscht.
    "Du musst nichts sagen", begann er dann tröstend und mit etwas trauriger Miene, "Ich hab mittlerweile gemerkt, wie unangenehm dir meine Nähe eigentlich ist, wie du dich versteifst und verkrampft. Du musst dir für mich keine tröstenden Worte einfallen lassen."
    Er fühlte das zusammengefaltete Notenblatt in seiner Hosentasche, als er die Hand hineinschob.
    "Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, und auch für die nett gemeinten Absichten, aber das einzige wohin das führen würde, wäre eine Entscheidung die dir das Herz zerbrechen würde. Und das ist das letzte was ich will. Geh mit ihm, genieß dein Leben und sei glücklich."
    Er griff das Notenblatt und hielt es fest in den Händen.
    "Und vergiss nicht, solltest du jemals Hilfe brauchen, kannst du immer auf mich zählen."
    Dann schwieg er. Was sollte er auch noch sagen? Gehen konnte er, wollte er mittlerweile vielleicht auch, nicht einfach so. Etwas verloren stand er vor ihr, denn er konnte nichts tun. Keine tröstende Umarmung, kein aufmunternder Stubser. Die letzten Tage hatten ihm gezeigt, soetwas wollte sie nicht, zumindest nicht von ihm.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 03:04 Uhr)

  5. #5
    „Hilf mir hoch Dob.“
    „Vergiss es.“
    Ich muss wissen ob Terence noch lebt, also hilf mir rüber zu Sanders und dem verfickten Funkgerät.
    Was macht das für einen Unterschied?“
    Dob, mach einfach...“
    Ich mach nie einfach. Erst recht wenn ich das Gefühl habe, du bist drauf und dran Scheiße zu bauen. So gut sollteste mich inzwischen kennen, Sweetiepie.
    Wenn er nicht mehr lebt, hab ich keinen Grund irgendwohin zu gehen. Dann bleib ich hier an Sanders Seite.
    Ein Grund mehr dich nicht ans Funkgerät zu lassen.
    Wieso?
    Weil du immer noch nen Knacks hast in deiner Birne. Sicher von dem ganzen Ketchup das die Blondine da hinten verspritzt hat, beim Versuch dich zu „behandeln“.
    Ich brauch deine Hilfe nicht.
    Nichtmal meine Spezialbehandlung?“

    ~*~

    Tess schaffte es irgendwie nach dem Rippenhieb alleine auf die Beine zu kommen und loszuwanken. Sie kniete sich neben Sanders um auf gleicher Augenhöhe wie sie zu sein und um ihren Unterschenkel zu entlasten. „Corporal Sanders? Danke für ihren Einsatz vorhin. Ich verdanke ihnen mein Leben – zum zweiten Mal. Dafür... gibt es keine Worte. Aber wenn sie Fragen haben, würd ich sie gern beantworten.
    Sanders blickte aus ihrer Hab-Acht-Haltung hoch.
    Ich hätte nur noch eine Bitte. Kann ich mit ihrer Funkausrüstung Kontakt zu der Truppe im Heli aufnehmen, von denen ich vorhin gesprochen habe?

    Wohin? Diese Frage hatte in Tess Kopf gehämmert und ihr keine Ruhe gelassen.

    „Sie meinten doch, das sie McCormack alle halbe Stunde Bericht erstatten. Ich will nicht weiter als nötig – nicht wenn es hier noch Leute gibt, die rausgeholt werden müssen.“ Oder wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehen kann. Dann würde ich hier bleiben und mit ihnen sterben Corporal.

    Sie hoffte das Sanders ihr diesen einen Funkspruch erlaubte. Es würde gut tun Terence zu hören. Es würde ihr Lebensmut schenken. Es würde ihr Hoffnung darauf geben, das es mehr Sterne gab als den einen, der sichtbar über ihr stand.

    [ooc: Falls sie es nicht erlaubt, versucht Tess Terence über das Funkgerät, das Mike Anderson der Truppe gegeben hat (und von dem sie Terence ein Exemplar im Hotel gegeben hat, mit Absprache eines Sendekanals) zu erreichen, in der Hoffnung das er sich irgendwo in näherer Umgebung aufhält, wo das Empfangssignal noch stark genug ist.]

    Geändert von Viviane (02.09.2012 um 06:53 Uhr)

  6. #6
    Sanders hatte sich etwas arg in ihren Worten vergriffen und Yuki war kurz drauf und dran gewesen, dem Miststück eine vor den Latz zu knallen für den "Schwanzlutscherbrigade"-Spruch - aber sie hatte recht gehabt.

    Nun, mit Verlaub, Corporal - Sie hocken hundert Stunden lang mit einer Windel um den Arsch auf einem beschissenen Baum und warten darauf, dass ihr Ziel in annehmbarer Position für ein einzelnen Schuss ist, Ma'am.

    Tess' Blut im Gesicht, an der Kleidung, am ganzen verdammten Körper.

    Nun, Ma'am, wie sollte ich voraussehen, dass sie sich an mich heranschleicht? Sie wegschicken?
    Ja, das hätte ich wahrscheinlich tun sollen.


    Sie rannte zurück zu ihrer Couch und kramte in ihrem Armeerucksack nach Wechselkleidung. Wenn sie jetzt jemand so sah - kurz vor einer Mixutr aus Heulen, Schreien, In die Wand schlagen und Kotzen - dann scheiß drauf, schlimmer konnte es eh nicht mehr kommen.

    Shit, Sanders, haben Sie schonmal ein abgebranntes Dorf eingenommen und das "Sieg" genannt? Und hab' ich Sie heute schon gefragt, warum Sie dumme Nuss Ihr scheiß Zielfernrohr in der Gegend rumstehen lassen? Oh, sorry, Ma'am - ich war zu sehr beschäftigt das zu tun, was Sie eigentlich tun müssten, Ma'am. Recon und so, Ma'am. Während Sie hier den gottverdammten Babysitter raushängen lassen, Ma'am. Mit Verlaub, ihr Kommando ist soviel wert wie ein Dingofurz, Ma'am.

    "Verdammte Scheiße, wo...", flüsterte sie leise, während sie den Inhalt ihres Rucksacks auf dem Sofa verteilte: Magazine, en paar Handgranaten, Willy Lieblings-CD - Bruce Springsteens "The River" in einer Art Special Edition...

    Mehr konnte ich nicht von ihm retten.

    "Keine Klamotten. Schlechteste Frau der Welt.", flüsterte sie wieder mit einer Spur Zynismus in der Stimme.

    Sie würde nichts mehr unternehmen bis zur Operation Izanami. Fuck, sie hatte es noch gesagt: Jedes Mal, wenn sie versuchte jemandem zu helfen, starb er durch einen Fehler den sie machte. Sie war nachsichtig gewesen, sie hatte diesen einen verdammten Schatten auf der Mauer nicht rechtzeitig gesehen, sie hatte Tess nicht gesagt dass sie ihren beschissenen Kopf unten lassen soll statt die Früchte von Yukis Überheblichkeit Sanders gegenüber zu ernten. Niemand verdient sowas.

    Tess' Blick, als Yuki da stand und sich planlos im Schock versuchte zu entsinnen, was nochmal beim Erste Hilfe-Training alles gelehrt worden war.
    "Scheiße, Tess - ich bin Soldatin und kein Arzt!", wollte sie sagen. Raus kam nur ein geblubbertes, angsterfülltes "Ich kann nicht.". Raus kam nichts außer heißer Luft.
    Mir liegt dieser Sozialscheiß nicht.
    Charisma 8 ist ein Witz, Miss Rothrock.
    Intelligenz 2, Miss Rothrock.
    "Fuck!", schreiflüsterte sie in die Couch hinein, als sie merkte, wie nutzlos sie hier eigentlich war. Es gab nur zwei Dinge die sie jetzt tun konnte:

    Hoffen, dass nicht nur Fawyer mit ihr das Camp ausradieren würde.
    Und nachher das tun, was sie am besten konnte - das Einzige, was sie tun konnte: Ihren Job.

    Duty first, Yuki. Du behämmertes Miststück, Duty first! Was um Gottes Willen ist los mit dir? Du bist Soldat. Du kämpfst. Du lässt dich nicht von irgendwelchen Weibsen ablenken und kriegst dafür einen auf den Sack. Mach' deinen Job. Mach' den Job, den Sanders von hier aus nicht tun kann.

    Das 6. Batallion konnte schlecht sehen, wie daneben sie sich hier benahm - sie war die einzige, die noch übrig war. Somit hatte sie nichts zu verlieren, aber das 6. RAR hatte was zu verlieren: Seinen Ruf.

    Ich werd' der Sanders zeigen, was ich die letzten 7 Jahre gemacht habe.

    Sie stand langsam von der Couch auf und betrachtete noch einmal die linke Schulter. Fachmännischer Verband. Hielt selbst als sie Tess von den Sandsäcken wegwuchten musste. "Mal sehen, wieviele Sit-Ups ich damit hinkriege."
    Nur testweise. Sobald es wehtut, hörst du auf.
    Ja.
    Augenblicklich.
    Ja.
    Sie brauchen dich nachher, glaubs oder glaubs nicht.
    Okay.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (02.09.2012 um 13:36 Uhr)

  7. #7
    Alistair ließ sich den Plan durch den Kopf gehen und - verdammt noch eins - das Kind hatte Recht:
    Zitat Zitat
    Team „Styx für Styx vorwärts“
    Anzahl: Alle die auf Geschick würfeln wollen.
    Erledigt von:
    Probe auf: Geschick
    Hintergrund: Noah Mitchel hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch die Lüftungsschächte einer Fabrikhalle führt. Allerdings sind dort zahlreiche mechanische Gefahren zu überwinden…
    Zitat Zitat
    Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
    Wenn Noah Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Geschick wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

    Sanders saß in ihrer eigenen Ecke und sie mied die Anderen, als würde sie einen Moment Ruhe für sich selbst haben zu wollen während sie sich das Blut von Tess von den Händen wusch und dafür den Rest ihrer kleinen Flasche Mineralwasser benutzte.
    Als die Ärztin dann schließlich auftauchte, stand sie rasch auf und deutete ein respektvolles Salutieren an und als die Ärztin sich nach dem Funkgerät erkundigte, zögerte sie keine Sekunden diesen, ihren letzten, Schatz der Ärztin anzuvertrauen.

    Diese suchte sich einen ruhigen Platz und sie versuchte Terence zu erreichen. Doch was sie hörte gefiel ihr nicht. Und was sie nicht hörte noch viel weniger.
    Sie versuchte Frequenz um Frequenz, Notruf um Notruf und immer wieder mit wachsender Verzweiflung die bekannten Kanäle - doch es war nur Rauschen zu hören. Tödliches, unheilerkündenes Rauschen.
    Die Art von Rauschen die klar machte, dass das Funkgerät in Ordnung war, die andere Seite des Gerätes jedoch nicht...

  8. #8
    Alistair hatte die Bedeutung von "Ich muss mit dir reden" offensichtlich nicht ganz verstanden - zumindest redete erst einmal nur er. Nicht, dass es Clover prinzipiell gestört hätte, immerhin erfuhr sie so ziemlich schnell, was nun Sache war. Allerdings merkte sie, wie langsam aber sicher mit jedem Satz etwas in ihr hochkam. Diesmal waren es überraschenderweise keine Tränen, sondern ein Anflug von Wut, die sich langsam ausbreitete wie Gift.
    "Lässt du mich wohl mal ausreden?", fuhr es schließlich aus ihr heraus, als Alistair schließlich schwieg. Ihre Stimme war hoch und piepsig - wie immer wenn sie wütend war.
    "Du kannst sowas nicht in einem riesigen Monolog alleine entscheiden!", sagte sie und tippte ihm mit ihrem Zeigefinger auf die Brust. Der Ire sah sie irritiert an und wusste offenbar nicht, ob er ihre Wut ernst nehmen, oder sich darüber amüsieren sollte.
    "Du kannst gerne sagen, wer sich von Abbys Kindern fern halten soll und du kannst gerne sagen, dass ich mein Versprechen nicht halten muss, aber du kannst mir das nicht befehlen! Ich hätte vielleicht auch gerne die Möglichkeit gehabt, darauf zu antworten, aber du lässt mich ja nicht! Eine Unart, sowas. Eine unhöfliche Unart!" Sie holte tief Luft, weil sie aufgebracht und schnell gesprochen hatte und dabei sah sie wahrscheinlich ein bisschen aus wie ein blassroter Luftballon. "Da kannst du ja gleich sagen, dass du auch nicht willst, dass ich den Jungs zu nahe komme." Der Gedanke daran ließ sie kurz inne halten, weil sie so etwas eigentlich nicht hören wollte. Aber es war besser, die Sache jetzt anzusprechen als irgendwann, wenn es alles nur noch schlimmer machen würde.

    Clover räusperte sich und konzentrierte sich aufs Wesentliche. "Was du von Ian hältst, ist auch deine freie Entscheidung.", piepste sie. "Aber mich würde mal interessieren, warum er so eine falsche Schlange in deinen Augen ist. Was ist passiert? Was hat er gemacht? Und komm mir nicht damit, dass er mir das selbst sagen soll." Sie schüttelte enttäuscht den Kopf. "Ich dachte, du bist mein Freund. Ich hatte gehofft, dass man als Freunde auch Bedenken äußert. Ich bilde mir schon meine eigene Meinung und ich vertraue Ian, aber ich würde trotzdem gerne wissen, was dich denn so an ihm stört? Deiner Meinung nach laufe ich ja anscheinend in mein Verderben." Sie schüttelte ungläubig den Kopf, aber dann wurde ihr Blick traurig und ihre Stimme hatte sich wieder etwas beruhigt. "Oder... sind wir keine Freunde mehr?" Sie sah Alistair nun forschend in die Augen, aber sein Blick war unklar. "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 14:24 Uhr)

  9. #9
    Dani war die ganze Zeit mit Dob bei Tess geblieben. Mehr als der Anblick des Blutes hatte sie der Schock gelähmt, dass Tess tot sein könnte. Tess, die sich bisher nicht hatte unterkriegen lassen, die für Dani irgendwie die Aura der Unverwundbarkeit umgab, auch wenn sie durch die Schlägereien schon ziemlich mitgenommen war. Ausserdem stellte sie fest, dass Dob tatsächlich nicht so übel war. Er dachte zwar nur an das Eine, aber ansonsten - oder vielleicht gerade deswegen - war er ein offener, direkter Mensch, Eigenschaften die Dani durchaus zu schätzen wusste.
    Als der Zustand von Tess stabil zu seien schien und sie nach dem Funkgerät verlangte, drückte sie ihr noch einen spontanen Kuss auf die Stirn, und sagte zu Dob: "Du machst das hier schon, oder?", wobei sie ihm auf die Schulter klopfte. Hoffentlich würde Sanders der Ärztin erlauben das Funkgerät zu benutzen, sonst würde Dani sie schon dazu bringen. Wenn es jemand verdient hatte, dann Tess, die im wahrsten Sinne des Wortes ihren Kopf bzw ihr Bein hingehalten hatte, um an Informationen zu kommen. Aber zuerst wollte sie nach Yuki sehen, die das ganze ziemlich mitgenommen zu haben schien. Schließlich fand sie sie auf dem Dach, wo sie dazu ansetzte, Sit-Ups zu machen. Vermutlich keine gute Idee in ihrem Zustand.
    Dani setzte sich neben Yuki und versuchte, Blickkontakt mit ihr zu bekommen. Sie schien wirklich völlig durch den Wind, wohingegen sich Dani erstaunlicherweise gerade mal wieder etwas gefangen hatte. Oder es war der Moment geistiger Klarheit vor dem kompletten Wahnsinn, wer wußte das schon.
    "Meinst du das ist jetzt wirklich eine gute Idee? Mal unter der Annahme du hast nicht vor, deiner Schulter den Rest zu geben."

    Yuki saß nur da und starrte leer in Richtung des Lochs in der Mauer. Nur noch ein paar Stunden.
    "Ich muss wissen, wie sehr ich sie belasten kann.", sagte sie mit fast roboterartiger Intonation. "Nicht, dass ich nachher einem der Garde-Penner seine AK klauen und sie nicht benutzen kann, weil die Schulter schlappmacht."
    "Naja, aber du meintest selbst, dass da nichts geht im Moment. Dass du Hilfe brauchst, bei diesem Plan da."
    "Könnte es auch alleine versuchen. Würde allerdings wahrscheinlich dabei draufgehen.", sagte Yuki und drehte nun endlich den Kopf in Danis Richtung, schaute sie allerdings nur aus den Augenwinkeln an. "Hatte ich nicht vor." Sie grinste kurz und wandt sich wieder ab, den Blick geradeaus gerichtet. "Wie geht's Tess? Kommt sie klar?"
    "Den Umständen entsprechend. Dafür, dass sie ein scheißriesiges Loch im Bein hat, scheint es ihr ganz okay zu gehen."
    "Das ist gut. Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn sie jetzt-", Yuki beendete den Satz gar nicht erst. Dani würde schon wissen worauf sie hinauswollte. "Es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich muss wissen, was sie gesehen hat, bevor das Arschloch auf der Mauer sie erwischt hat. Ich habe nur keine Ahnung, ob ich ihr gerade unter die Augen treten kann, ohne dass sich Sanders auf mich stürzt."
    "Oder ohne, dass du schon wieder durch die Gegend ballerst und den Rest der Heilsarmee auf uns aufmerksam machst.", sagte Dani mit einer Spur Ironie in der Stimme und grinste Yuki an, die das Grinsen spontan erwiderte.
    "Touché.", witzelte Yukari leise und wandte sich endlich Dani zu. "Hey, ist noch was übrig von deinem Tabak-Zeug? Ich glaube ich könnte erstmal 'ne Zigarette vertragen nach der ganzen Scheiße."

    Dani grinste immer noch, als sie den Tabakbeutel aus der Tasche zog. Viel war nicht mehr da, aber Yuki hatte es sich mehr als verdient, vor allem da Dani alles andere als Unschuldig an dem ganzen Drama war. Bei dem Gedanken verdüsterte sich ihr Gesicht kurz, bevor sie Yuki wieder ansah: "Sorry übrigens. Für vorhin. Und danke dass du dazwischen bist." Sie wollte das nur gesagt haben, da nicht klar war, wer die nächsten Stunden überleben würde. Dann reichte sie Yuki die Zigarette.

  10. #10
    "Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."
    Alistair schaute zuerst verwirrt, dann traurig an.
    "Sag sowas nicht", begann er dann und kam einen Schritt näher.
    Er hob die Hand kurz an, in der Absicht ihr übers Gesicht zu streichen, hielt dann jedoch für ein paar Sekunden inne, bevor er die Tat dann umsetzte.
    "Ich ... nichts würde ich momentan mehr wollen, als das du mir mit den Jungs hilfst. Aber ..."
    Die Wut mit der die junge Frau gerade eben reagiert hatte war echt, nicht gespielt, und trotz dessen, das dieser Anblick ungewohnt war, gab es nichts, worüber er sich amüsieren sollte.
    Seine Hand senkte sich und er trat wieder einen Schritt zurück.
    "Du willst wirklich wissen, was ich über Ian denke?", fragte er dann ernst
    Sie nickte.
    "Ja."
    Alistair seufzte.
    "Ich rechne es ihm hoch an, dass er dich un Leo vor all dem beschützen will. Aber das war es auch. Sein ganzes Gerede davon, dass er uns alle hier rausbringen will ist nur Gelaber. Nichts hat er bis jetzt dafür getan. Und komm du mir auch nicht mit der Ausrede, dass ihn niemand gelassen hat. Er hat kein einziges Mal den Mund aufgemacht um sich für eine Aufgabe zu melden oder sich durchzusetzen. Er trifft keine Entscheidungen, und bricht bei jeder Möglichkeit zusammen. Wenn er wirklich zum Wohl der Gruppe handeln wollen würde, und nicht nur darauf aus wäre ein gutes Bild vor dir und den anderen zu machen, würde er seine selbsternannte Anführerschaft ablegen und sie in fähigere Hände geben. Im Endeffekt ist er nur auf den Ruhm aus, dem ihm die Sache einbringt. Ich kenne solche Leute, und sehe doch, wie er sich in deiner Gegenwart verhält und wie, wenn du nicht da bist. Er ist nichtmal ehrlich zu sich selbst. Solche Menschen hasse ich und kenne oder wohl eher kannte ich zu genüge. Sie machen anderen etwas vor um sie mit ihren Worten einzulullen aber in Wirklichkeit, sind sie jemand ganz anderes."
    Eine kurze Pause folgte, nur für ein paar Sekunden.
    "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen. Wenn du wüsstest, wie meine aussieht, wüsstest du wie lächerlich solch ein Versuch wäre. Ich habe Dinge gesehen und getan, die kein normaler Mensch tun sollte. Und trotzdem stehe ich, Herr meiner Sinne, und stehe dazu, im Gegensatz zu diesem Penner."
    Er deutete auf seine Brust.
    "ICH habe meinen Arsch für euch riskiert, für euch alle, mehr als einmal. ICH mache die Drecksarbeit, die er nicht erledigen kann. ICH war da um dir aufzuhelfen, nicht ER."
    Er kam wieder einen Schritt näher.
    "Das soll keine Umstimmaktion werden, wie es sich anhört. Es ist wie gesagt deine Entscheidung, und daran will ich nichts ändern. Aber die Jungs von Abby werden nicht durch solch einen Menschen beeinflusst werden. Ich will, nein, ich habe versprochen, dass ehrbare Männer aus ihnen werden, und dafür werde ICH sorgen. ICH selbst, ob mit oder ohne deine Hilfe."
    Er sah sie entschuldigend an.
    "Ich ... " , dann wankte er zurück an die Mauer und sackte auf den Boden, "ich bin immer allein gewesen. Seit meine Eltern gestorben waren."
    [Jack ... niemand außer mir konnte ihn sehen ... niemand hatte mir je geglaubt, dass er existiert hat.]
    Alls die Bilder aus seiner Erinnerung, auf allen verblasste das Bild des pinken Katers, und leere blieb an dessen Stelle zurück.
    "Und als ich eine neue Familie fand, dauerte es nicht lange, bis ich auch diese verlor."
    Bitter verzog er die Miene.
    "Und dann fand ich jemand neues. Jemanden der mir wieder etwas bedeutet hat, der mir WIRKLICH etwas bedeutet hat. Abby. Doch auch das war nicht von Dauer. Jedes Mal, wenn ich jemanden finde, wird er mir genommen."
    Er schaute zu ihr hoch.
    "Ich bin ein ehrlich Mensch, Clover, ich weiß nicht ob meine Gefühle für dich, die über Freundschaft hinausgehen, nicht nur auf Einsamkeit begründet sind. Aber selbst dann, hab ich auch dich verloren. Und jetzt, jetzt habe ich Abbys Jungs gefunden. Was glaubst du wohl wird passieren? Das beste was ich hoffen kann, ist das sie es hier rausschaffen und lediglich ich sterben werde."
    Er hoffte wirklich, dass sie seine Worte nicht verletzen würden. Er meinte es nicht böse, doch wollte er nicht Lügen, wollte er nicht einer der Menschen werden, die wie Ian waren.
    "Ich mag dich wirklich, deswegen musst du dir nicht einreden, dass mir deine Gegenwart unangenehm wäre. Ich gab dir ein Versprechen, ich habe dir gesagt, nimm mich als deinen Glückbringer, und das bleibt auch so. Nicht, weil mich meine Worte daran binden, sondern weil meine Freundschaft zu dir mich an die Worte bindet."

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 15:47 Uhr)

  11. #11
    "Okay.", sagte Clover nach einem kurzen Moment der Stille. Sie setzte sich neben Alistair und sah etwas gedankenverloren nach oben. "Okay,", wiederholte sie noch einmal. "Ich verstehe dich." Der Ire warf ihr einen kurzen, ungläubigen Blick zu. "Nein wirklich. Ich kann sehr gut nachvollziehen was du meinst." Sie warf nun einen Blick auf Ian, der etwas weiter entfernt bei einem der beiden Männer der neuen Gruppe war. Sofort musste sie lächeln. "Das heißt aber nicht, dass ich dir recht gebe."
    Sie seufzte kurz, schluckte ihr Lächeln hinunter und sah Alistar danach ernst in die Augen.

    "Ich weiß, was du alles für die Gruppe getan hast, und für mich hast du wahrscheinlich mehr getan, als ich je wieder zurückgeben könnte. Wie ich schon einmal sagte, du bist für mich auf jeden Fall ein Held, aber das heißt nicht, dass nur deine Handlungen und Taten richtig sind. Du siehst die Welt auf deine Weise, und da darfst du über Ian denken, was du möchtest. Aber nicht jeder hat erlebt, was du erlebt hast und nicht jeder kann sich so entwickeln wie du es für richtig hältst." Sie legte ihren Kopf schief und lächelte ihn versöhnlich an. Sie wollte, dass er bemerkte, dass sie es keinesfalls böse meinte. "Du weißt, dass viele hier deiner Meinung sind, aber ich sehe das alles ein bisschen anders. Ein Anführer wie Ian mag dir keine Sicherheit geben und nicht das Gefühl, als würde er irgendetwas leisten. Du bist ein Mann der Tat. Man kann aber auch anders etwas leisten. Er tut nicht nur so, ihn kümmern die Leute. Man schafft es kaum, ihn mal alleine zu erwischen, weil er andauernd versucht, sich zu kümmern. Ich weiß, ich kann nichts sagen, was dich umstimmt, aber ich möchte dir erklären, dass es Menschen gibt, die genau so jemanden wie Ian brauchen. Jemanden mit Verständnis und mit der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen. Léo hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie den leblosen Andris gefunden hat. Isa hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie am Schrottplatz Sorgen hatte. Helena hat jemanden wie Ian gebraucht, als sie drauf und dran war durchzudrehen."
    Sie räusperte sich kurz verlegen, da sie das Gefühl hatte, plötzlich eine Wahlkampfkampagne zu leiten.

    "Das ist meine Meinung, und die war es von Anfang an, nicht erst seit... na du weißt schon. Du magst mich für töricht halten, aber ich weiß ganz genau, dass er es nicht für den Ruhm macht." Welchen Ruhm denn überhaupt? Die Sache hat ihm doch ohnehin nichts als Ärger gebracht. "Ich glaube an Ian."
    Alistair seufzte und schüttelte den Kopf, sagte aber erst einmal nichts. Clover stieß ihm mit dem Ellenbogen sanft in die Seite. "Entschuldige, ich hab einfach drauflos geredet, du wolltest es wahrscheinlich gar nicht hören."
    Sie zupfte kurz nachdenklich an einem Faden, der sich aus einer Naht an ihrem Kleid gelöst hatte.

    "Auf jeden Fall solltest du nichts für die Zukunft zu sehr von deiner Vergangenheit abhängig machen." Sie stoppte kurz, weil ihr wieder einfiel, was Alistair vorhin gesagt hatte. "Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen." Was meinte er überhaupt damit? Clover hatte keine Ahnung von einer tragischen Vergangenheit, aber es war auch nichts, was sie mit Alistair besprechen sollte. Sie würde Ian später, oder irgendwann in einem geeigneten Moment, wohl danach fragen müssen.
    "Die Jungs und du, ihr werdet es alle drei schaffen, das weiß ich. Du wirst nie wieder alleine sein, ganz egal was sonst passieren mag." Sie erhob sich nun wieder, weil ihr langsam alles vom Sitzen auf dem harten Untergrund weh tat. Beim Aufstehen klopfte sie Alistair zaghaft auf die Schulter. "Es ist schön, dass du ehrlich zu mir bist, und ich möchte auch ehrlich zu dir sein. Ich möchte eine Lösung finden, ich möchte mein Versprechen halten und ich möchte nicht, dass du das Gefühl hast, mich zu verlieren. Ich bin noch nicht tot." Sie lächelte ihn kurz aufmunternd an. "Aber meine Gefühle werden sich nicht ändern. Ian wird immer der sein, den ich von ganzem Herzen liebe."

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 18:44 Uhr)

  12. #12
    Er nickte zustimmend.
    "Das war nicht meine Absicht, zumindest nicht bewusst. Allerdings trennt nicht nur der Tod Menschen von einander."
    Sein Lächeln war schon etwas frölicher, als er sich wieder aufrichtete.
    "Die Vergangenheit bestimmt nicht unsere Zukunft, sie zeigt nur wer wir waren, und was aus uns werden kann. Ich mache das was kommt nicht davon abhängig, und ich zwinge auch niemandem mein Weltbild auf, und nein, meine Meinung über Ian hast du damit nicht geändert. Ich habe nicht gesagt, das Worte schlecht sind. Allerdings sollte man sich nicht nur auf sie alleine stützen, genauso wenig, wie man sich nur auf Taten stützen darf."
    Er schaute sie direkt an.
    "Ich versuche soweit es mir möglich ist, beides zu verbinden, indem ich mich den Untoten entgegenwerfe, oder jemanden der mit Selbstzweifeln am Boden liegt wieder aufhelfe, indem ich jemanden vor einer dummen Tat bewahre, die er noch bereuen würde, oder indem ich ein kleines aufgebrachtes Kind tröste, dass um seinen Vater trauert."
    Seufzend ging er einen Schritt auf zurück auf die beiden Jungs zu.
    "Ich will mich nicht selbst beweiräuchern, auch wenn es vielleicht danach klingt. Ich sage dir nur, dass es anders geht, und wenn ich das kann, können das auch andere."
    Er drehte sich eine neue Zigarette. In dem Tütchen mit dem Tabak waren danach zu seinem Unmut nur noch ein paar Krümel übrig geblieben.
    "Ich hab es gerade eben schonmal gesagt, aber, ich werde immer zur Stelle sein, wenn du Hilfe brauchst, du weißt ja wo du mich finden kannst."
    Kurz grinste er.
    "Aber meine Meinung über Ian hat sich nicht geändert. Die Jungs werden nicht in seiner Nähe aufwachsen, meine Insel wird er nicht betreten. Und selbst wenn ich sterben sollte, wird er sich von ihnen fernhalten. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. So eine gute Mutter du auch wärst, sie werden nicht mit euch kommen. Ich finde jemand anderen dafür."
    Mit der Zigarette im Mund wollte er eigentlich schon wieder losgehen, doch blieb er aprubt stehen, da ihm seine Worte härter vorkamen, als sie sein sollten.
    "Ich bin nicht wütend, oder böse auf dich, ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du einen Weg finden willst, dein Versprechen einzuhalten, das ehrt dich. Aber ... es geht einfach nicht. Es hält dich nichts daran, ich habe dich danach gefragt, und wollte dir keinen Zwang auflegen."
    Dann klopfte er sich auf die tattoowierte Brust und lächelte sie an.
    "Selbst im Tod wird dir dieses Kleeblatt auf immer Glück bringen. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mit ihm glücklich wirst, und vielleicht, irgendwann, wird aus Ian der Mann, der es verdient sich einen Anführer zu nennen."
    Mit diesen Worten ging er zu den beiden Jungs, seinen beiden Jungs, zurück. Und lies sich neben Noah auf den Boden nieder. Der Junge grinste und Alistair piekste ihm in die Seite, wodurch der Kleine lachend zusammenzuckte und sich dann an die Seite des Iren anlehnte.
    Leo saß ebenfalls bei den beiden und schien sich gerade eben noch mit ihnen unterhalten zu haben, jetzt lächelte sie nur goldig wie immer vor sich hin, und der Ire wuselte ihr durchs Haar und lächelte zurück.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 22:00 Uhr)

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