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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    [Zsfg: Tess bekommt einen Streifschuss ans Bein (alle Werte -2). Wird von Sanders notoperiert, nachdem sie Alistair zu den Kindern geschickt hat und Yuki mit der Situation überfordert ist. Dann kümmern sich Dani und Dob um sie]

    Es war ihr wie eine großartige Idee erschienen. Ausspähen. Wie im Film. Vielleicht einige Schüsse auf die Bastarde abgeben, bevor sie ihre neue Deckung entdeckten. Aber das hier war kein Film. Tess bereute das sie nicht irgendwo einen Autospiegel abgebrochen hatte, oder jemandem einen Schminkspiegel abgeschwatzt hatte – wie sie es seit dem Schrottplatz vorhatte. Im Film hatte es mit dem „Um-die-Ecke-schauen“ jedenfalls so immer problemlos geklappt. Würde sie das nächste Mal machen.

    Sie erhaschte einen kurzen Blick mit dem Fernrohr – Infizierte wurden gefesselt und enthauptet („Die Nationalgarde weiß ganz genau was das Virus bewirkt und wie es funktioniert, kennt vielleicht sogar die Zeiten?“) ein Mann in besonders schlichter Uniform (vielleicht einer der in Lagern arbeitete?) ließ besonders arbeitstaugliche Gebissene fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einem LKW abtransportieren. (Haben sie ein Gegenmittel? Sind das Versuchsobjekte? Oder … Kampfmaschinen gezüchtet um zu vernichten?) Wofür?Yuki... da...“ Dann sah sie den Scharfschützen. Und der zielte... genau...

    In sicherer Deckung galt ihr einziger Gedanke dem „geliehenen“ Zielfernrohr. Ihre einzige Möglichkeit die Garde im Auge zu behalten. Sie wären verloren, wenn sie nicht wussten wenn die Garde einen Spähtrupp in ihre Richtung ausschickte und Sanders sie nicht kommen sah. Sanders, die sie alle gerettet hatte. Sie schnellte zurück, warf sich halb längs über die Barrikade – ihre Beine verhalfen ihr dazu das Gleichgewicht zu halten – sie erwischte das kleine Rohr haarscharf und schnellte schon siegessicher zurück... aber es war mehr als die Schwungkraft aus ihren Beinen, die sie zurückwarf. Viel mehr.

    Black Hawk Down - Leave no man behind

    Für einen kurzen Moment verlor sie jegliches Gefühl als eine Welle sie vom Bein aus erfasste. Ihre Beine... hochgeklappt, wie auf einem Badestrand. Ihre Beine... Ihre wunderschönen durchtrainierten, sehnigen Beine. Das Schönste an ihr. Ein irres flirren, das ihre Zähne klappern ließ. Ihr Herz stockte... stolperte... schlug träge als hätte es vergessen was seine Aufgabe war. Kalter Schweiß rann ihren Körper, ihre Hände hinab. Aber das Fernrohr hielt sie weiter umklammert. Auch als ihr Blickfeld kleiner und kleiner wurde und ihr Gehör versagte.

    ~*~

    Tess? TESS?Alistair. Beschützer. Ihr Joker.Wieso war er hier und nicht bei den Kindern? Aus dem Augenwinkel sah sie verschwommen wie Sanders Yuki in den Klammergriff nahm und ihr die Waffe an den Kopf drückte. Nicht!... doch sie konnte nicht sprechen.


    ~*~

    Der Ire drückte seine Hand fest auf die Wunde, nachdem Yuki sie binnen Sekunden geistesgegenwärtig von den Sandsäcken weggeschleift hatte. Unter ihr zog sie eine Spur aus Blut über den Beton. Der Boden wurde durch einen tief eingeschnittenen Streifschuss an Tess rechtem Bein - den Unterschenkel entlang - mit Blut bespritzt. Die Sandsäcke waren bespritzt mit Blut. Überall war Blut. Ihr Blut. Sanders kniete neben ihr nieder und salutierte. Tess dachte es sei ein Abschiedgruß an sie... ironisch, einem Narren gegeben. Ein Narr des Schicksals, der sterben würde ohne gelebt zu haben. Aber ihr Blick wurde klarer und Sanders Augen blickten sie fest und respektvoll an. Wie Terence sie angesehen hatte. „Ohne Fernrohr wäre mein Gewehr einen Dreck wert.Ohne sie Sanders, wäre keiner hier mehr am Leben. Wer bin ich, sie zu verstümmeln? Ich bin nicht Gott. Yuki... sie wollte Gott spielen. Ian... Cyrillus... Helena... wer waren sie über das Leben anderer zu richten? Wer... was... Tess Augen schlossen sich. Sie war kreidebleich. Ihr Puls versackte. Sie starb.

    Irgendwas stimmt hier nicht... ich... die Kompressen funktionieren nicht oder so, obwohl ich sie angefeuchtet hab siffts da immer noch alles durch. Und sie ist ganz kalt, an den Armen... die Beine auch.“ „Was? Lassen sie mal sehen.



    Tess lächelte. Es sah auf der Ecke aus, als seien 6-7 Liter ausgelaufen, aber es war nur ein halber. Sanders schnellen Reflexen und ihrer Einschätzung sei Dank. Sie würde leben. Sie beugte sich so gut sie es konnte hoch, blickte auf ihr Bein. Sanders hatte dreimal geschnitten um an die Bahn heranzukommen. Die Wundränder waren verbrannt und abgestorben. „Nicht nähen. Ruhigstellen. Schienen. Abdecken. Fleisch über die Sache wachsen lassen. Schau ob du ne kleinere Klemme findest. Was... was man drinnen lassen kann. Die andren Blutbahnen werdens schon richten.“ Sie lächelte den Corporal friedlich an. Ihre Brust flatterte, hob und senkte sich panisch. Dann schloss sie die Augen. Ihr Körper zitterte heftig als das Adrenalin versackte und der Kreislauf wieder versuchte sich von alleine zu stabilisieren. Sie bemerkte es wie sie es bei einem Patienten vor sich bemerken würde. Distanziert.

    Dobs Stimme. „Super Arbeit, Yuki. Große Klasse du Sushi-Hirn. Die konnte sich nichtmal um den Wissenschaftler kümmern. Solange hättest du noch warten können, bevor du mit ihr so eine Aktion startest, oder?Danis Stimme. „Wie geht es ihr denn?

    Na komm, hilf mir ihr wenigstens was unterzulegen um sie zurück zu den andren zu tragen, sonst fressen uns hier oben auf dem Dach noch Zombats.“ „Zombat?“ „Vampirfledermäuse. Stehen auf Ketchupflecken wie hier. Shit, soviel Blut hab ich nicht gesehn seit..."
    Schwanken. Von Ferne registriert. Jemand nimmt ihr das Fernrohr aus der schweißnassen Hand. Sanders Gesicht, das ihr für einen Moment lang Frieden schenkt. „Danke.“, formen ihre Lippen.

    Stille.

    Warn verflucht schlechter Film.
    Dob, pass auf ihren Kopf auf!
    Ah, sorry Doc.

    Doch noch Stille. Nacht und Nacht.

    ~*~

    Sie wusste nicht ob sie weggedöst war oder ob sie einen ganzen Tag verschlafen hatte. „Wie ist die Lage?

    Wir haben ein paar Fluchtpläne ausgebuddelt. Bevor du fragst - keiner davon ist von mir. Scheint so als müsste ich einen Vibrator oder so lahmlegen. Kann so schwer nich sein, was meinst du? Du kennst dich doch sicher damit aus, wenn du so lange keinen Stecher an dich rangelassen hast?“ Sie antwortete nicht. „Ich rauche mehr, an den Tagen, wenn ich mich nicht mit dir prügeln kann. Weißt du wie ungesund das ist?“ „Tja, Sunnyboy, allein für deine Sprüche..." "... lohnt es sich auf ne gute Prügelei zu verzichten.“ Als er lachte stieg ein Rauchwölkchen aus seiner Nase, das sie fasziniert beobachtete.

    Dani blickte über seine Schulter auf sie herab und stieß ihn ungeduldig an. "Ey Mann, rutsch rüber, unter der Decke ist noch Platz." "Was willst du? Lass mich hier sitzen ey. Erst wollt ihr alle meinen Tabak. Dann meine Decke. Ich bin nicht Sterntaler, wie unser Doc hier." „Wir sollten vielleicht versuchen zu schlafen. Wenigstens Tess.“
    Dob rutsch rüber.“ Er blickte sie nur aus nachdenklichen Augen an. Dann kräuselten sich seine Lippen wieder zu einem Lächeln. „Ich verstehe, na komm schon in meinen Schoß du kleines Luder. Nur der Tod kann die Gier nach mir stoppen, ich versteh das.“ Sie robbte vorsichtig einige Zentimeter an seine Seite. Ihr Bein pochte, aber der straffe Verband war gut fixiert. Dob war herrlich warm. "Ach Schnauze. Und pups mich ja nicht im Schlaf an, sonst schick ich dir ne Granate rüber, ich schwör!" "Hnnn ja is klar." Sie fühlte sich merkwürdig, als sie sich an seine Seite schmiegte. Dobs Arm gleitet wie von selber um ihre Hüfte und legt sich auf ihre Brust. Drückt einmal kurz zu.
    Du sagst ja gar nix.“ „Na schön, wir wärs mit - "Oh ja, Dob ich will dich. Oh Baby. Oh Baby." Genug? Also. Willst du das ich erfriere? Her mit der Decke.“ Er seufzte theatralisch, reichte ihr aber die Decke auf der er gesessen hatte und hockte sich selber auf den blanken Beton. Seine Hand blieb wieder über ihrem Herz liegen. „Keiner weiß wie weit es hinter der Mauer ist, nicht?“ „Sonne kommt, am Ende doch immer.“ „Was ist das, n Rätsel?“ „Es soll heißen das du keine Angst haben sollst, vor dem was kommt.“ Dob blieb still.

    „Wie sieht der Himmel aus, der grad über dir steht?“
    Ahm... ich bin kein Wetterfrosch, aber es sieht nach... Nacht aus. Eindeutig.
    Tess konnte nicht anders als zu grinsen.
    „Dob? Ich spüre nichtmal mehr meinen Hunger. Oder Durst. Dabei müsste ich durch den Blutverlust nen ordentlichen Brand haben. Ich glaub ich bin wirklich tot.“
    „Soll ich dich schlagen? Ich mach das gerne – natürlich nur, damit du weißt das alles okay ist.“
    „... ja mach mal.“
    Er schlug sie. Dani keuchte entsetzt auf. Das war vielleicht etwas zu fest gewesen.
    „Und?“
    „Ich hab immer noch keine Lust auf Sex mit irgendwem – Hunger in jeglicher Form scheint also im Moment nicht wirklich notwendig zu sein um zu überleben. Dabei könnte man wenn man dich in der Gegend hat, fast glauben das "Täglich Brot" auch "Täglich Sex" beinhalten muss. Aber ich denke nicht mehr das ich tot bin. Danke.“
    „Gern geschehen, Doc.“

    „Doc? Wenn du dachtest das du tot bist – gibt es in deinem Nirvana dann nen Haufen sexfreudige Jungfrauen die so aussehen wie ich?“
    „Nein Dob. Meine Hölle sieht so aus.“
    Dani lachte leise.

    Seine Hand blieb auf ihrem Busen liegen, während sie sich leicht zum Himmel drehte – und den Nordstern sah, der hinter der Stahlwand für sie schimmerte. Auch wenn es nur ein Stern war, dem ihr Schicksal nicht egal war. Einer reichte Tess vollkommen. Selbst wenn es ein notgeiles Sternchen war, das die Finger nicht bei sich lassen konnte.

    Geändert von Viviane (02.09.2012 um 06:44 Uhr)

  2. #2
    Ellen näherte sich dem Unbekannten und Leo, sich vorsichtig in Deckung haltend. Während Ian dem Professor seine Hilfe angeboten hatte, hatte sie Fetzen des Gesprächs jener beiden mitbekommen. [Der will allen Ernstes versuchen, der Garde was vorzumachen?] Die Sache mit dem Schauspielern war ihr dabei leider entgangen - da hatte sie schon längst wieder das Wort ergriffen.

    "Sie wollen tatsächlich, dass sie der Nationalgarde was vormachen können? Entschuldigen Sie, dass ich so reinplatze, aber glauben Sie wirkl..." Ihre Worte erstarben, als der Unbekannte sich zu ihr umdrehte. Sie stand mit offenem Mund da, mitten im Satz erstarrt, und dachte: [Oh. Oh. Ieks. Äh. Holy shit. Oh Gott. Hnnng....] So zwitscherte ihre innere Stimme drauflos, Ellens Ringen nach passenden Worten - und einem angemesseneren Gesichtsausdruck - fröhlich ignorierend.

    Erst als sie die Augen schloß und der furchtbar unkooperativen Stimme einen kräftigen mentalen Tritt verpasste, verließ diese die freudig-quietschige Endlosschleife. [Mrrrr.. Äh...okay, Mund zu, Lächeln anknipsen - nicht zuviel -, kein Quietschen und Fangirlen, der muss mindestens soviel durchgemacht haben wie wir, schön, also einfach zurückrudern wegen der Garde-Sache und ganz normal und höflich sein. Ieks].

    Der innere Monolog dauerte nur eine Sekunde, dann schloß Ellen den überrascht offenstehenden Mund, zauberte ein freundlich Lächeln auf ihr Gesicht und fuhr fort: "Oh, 'tschuldigung - ich hab Sie erst nicht erkannt. Vergessen Sie, was ich gesagt hab... dass ein Profi wie sie das hinkriegt, glaub ich sofort. Ellen Boyd." Sie hielt die zwei Handvoll Energieriegel hoch und lächelte entschuldigend, wie um klarzumachen warum sie ihm jetzt nicht die Hand geben konnte. "Hier, nehmen Sie sich was davon - wir konnten ne ganze Tasche davon retten, und ich glaube, die Kraft werden wir noch brauchen können." Sie hielt die Riegel auch auffordernd in Rileys und Leos Richtung. "Ihr beiden natürlich auch. Auf denen in der blauen Packung sind Schokostückchen, Kleines."

    Wieder an Hugh gewandt, fuhr sie fort: "Also - was genau schwebt Ihnen da vor? Wie könnten wir es da hineinschaffen?"

    Geändert von Shinshrii (01.09.2012 um 21:22 Uhr)

  3. #3
    "Sie wollen tatsächlich, dass sie der Nationalgarde was vormachen können? Entschuldigen Sie, dass ich so reinplatze, aber glauben Sie wirkl..."
    Hugh drehte sich noch während er von hinten angesprochen wurde herum. Die Stimme der rothaarigen Schönheit erstarb augenblicklich, stattdessen stand sie für eine Sekunde einfach nur da und starrte. Starrte mit offenem Mund, brachte nur hin und wieder ein kleines Krächzen und ein stotterndes Geräusch hervor.
    "Heilige..."
    "Oh, 'tschuldigung - ich hab Sie erst nicht erkannt. Vergessen Sie, was ich gesagt hab... dass ein Profi wie sie das hinkriegt, glaub ich sofort. Ellen Boyd."
    "Schon gut Ellen, passiert manchmal."
    "Wobei... ah egal"
    Ellen hielt Léo, dem komischen stotternden Mann und Hugh ein paar Energieriegel hin, dankend nahm er einen davon entgegen. Erst eine Dose pure Erfrischung, jetzt noch was ordentliches zwischen die Zähne? Wo war er gelandet? Die Truppe fing an ihm zu gefallen, der Zusammenhalt, in Teilen, und die Fürsorge die manche untereinander teilten war genau das, was er brauchte. Genau diese Art würde er bei seinen Schützlingen brauchen.

    "Also - was genau schwebt Ihnen da vor? Wie könnten wir es da hineinschaffen?"
    Hugh richtete sich zum erstenmal auf, es klirrte kurz, ehe er wieder an seiner Zigarre zog.
    "Also. Da sie so lieb fragen Ellen, ich nenn sie mal Ellen, können mich Hugh nennen. Also Ellen, ich sitz hier schon seit einiger Zeit und starre so durch mein kleines Visier. Ich hab ne Menge gelernt von den Nationalgardisten. Wie gesagt, ich weiss wie sie laufen, wie sie sich grüßen, was für Handzeichen sie austauschen wenn alles okay ist und ich weiss wie man sich verhalten muss, wenn kackendreist durch den Eingang spazieren will."
    Hugh drehte sich herum, jetzt konnte jeder sehen was da so klirrte. Er hatte ernsthaft die original Wolverine-Krallen mitgehen lassen und trug sie in seiner Hose mit sich herum. Ein Schwall Rauch entweichte seinen Lippen ehe er mit dem brennenden Stummel auf die Mauer deutete.
    "Mein Plan sieht so aus, wir versammeln ein paar Leute die mit der Masse verschmelzen können, ich zeig ihnen wie sie gucken, wie sie reden, wie sie grüßen, ich bring ihnen notfalls sogar bei wie sie zu atmen haben."
    Er wendete sich schnell herum, grinste breit zu Ellen. Gott wie er grinste... ein Schauspieler wie aus dem Buche, es war kein Wunder, dass ihn viele Menschen mochten.
    "Sie müssen übrigens mit dem Brustkorb atmen. Bauchatmung passt nicht zu denen, die meisten sind sehr kontrolliert da oben. Aber egal, weiter im Text. Ich bring ihnen alles bei, alles. Sie werden für 15 Minuten, vom Scheitel bis zur Sohle ein Gardist sein der vollends aus dem Lehrbuch entspringt. Das einzige was Probleme bereiten könnte sind die Uniformen, aber da fällt mir garantiert noch etwas zu ein."
    Ungeniert riss es die Verpackung des Energieriegels auf.
    "Ah und was dazu kommt... ich werd da nicht durchmarschieren können. Nicht ohne ein paar fähige Leute die mir dabei helfen im Hintergrund zu bleiben. Wenn die mein Gesicht sehen, ist es vorbei. Sie haben mich sofort erkannt, er hat mich erkannt..." Hugh deutete auf Riley. "...die werden es auch tun... und jetzt hör doch mal auf zu stottern Kleiner."
    Jackman trat auf Riley zu, klopfte ihm fest auf die Schulter.
    "Keine Bammel haben, ich bin auch nur ein Mensch. Nur weil ich millionenfach auf DVDs gepresst wurde, bin ich kein Gott, ja?"

    Geändert von Gendrek (01.09.2012 um 22:42 Uhr)

  4. #4
    "Okay, Hugh... also Brustatmung, mmh? Das sollte ich hinkriegen, darin hab ich Übung." Als sie an das Korsett in ihrem Rucksack dachte, huschte ein breites, schmutziges Grinsen über Ellens Gesicht, bevor sie sich wieder fasste und des kleinen Mädchens wegens ihre Züge wieder unter Kontrolle brachte.

    "Was die Uniformen angeht - gibts vielleicht Patrouillen, denen man auflauern könnte? Ich meine, Kleidung wie die liegt ja schließlich ... nicht ... irgendwo ... rum ..." Schon als Ellen anfing zu sprechen, meldete sich da plötzlich eine vage Erinnerung in ihrem Hinterkopf... [Was war das, was war das doch gleich...? OH!]

    "Ich hab da eine Idee - ich hoffe bloß, wir haben sie nicht liegen lassen. Bin gleich zurück!" Eilig erhob sie sich und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. [Wer hatte die Tasche mit den Uniformen mitgenommen? Wir hatten gesagt, wir nehmen sie mit, aber wer, wer hat sie sich gekrallt?] Ein paar hastige Minuten fieberhafter Suche später - niemand schien sich so recht erinnnern zu können, wo die Tasche abgeblieben war - wollte Ellen schon fast die Hoffnung aufgeben, da sah sie sie: direkt hinten an der Treppe in eine Ecke geworfen, halb unter einem der übers Dach verlaufenden Rohre versteckt. Eilends hetzte sie hin und riß die Tasche auf, um den Inhalt zu überprüfen.

    ~~~~

    Einige Minuten später tauchte sie wieder in Hughs Sichtfeld auf, eine schwere Tasche über der Schulter, und eine Jacke in einem nur allzu unangenehm vertrauten Olivton über dem Arm. Sie ließ die Tasche von der Schulter gleiten und setzte sich wieder hin. "Es hat sie tatsächlich einer mitgeschleift - Wink des Schicksals, wirklich." Auf seinen verwirrten Blick hin zog sie die Tasche auf und fuhr dabei fort: "Wir sind bei der Flucht drüber gestolpert - jede Menge Nationalgarde-Uniformen ... allesamt Fälschungen. Nach dem was wir in der Nähe gefunden haben, wohl für eine Art Sondereinsatzkommando, das sich als Gardisten ausgeben sollte. Haben das Zeug nur nie abgeholt." Sie nahm ein, zwei Kleidungsstücke aus der Tasche und reichte sie strahlend lächelnd ihm zur Begutachtung. "Sind keine perfekten Kopien, aber wenn wir die Sache nachts angehen, bei schlechtem Licht und allem, könnte es klappen. Was denken Sie?"

    Geändert von Shinshrii (01.09.2012 um 23:09 Uhr)

  5. #5
    Die Jungs war unglaublich erleichtert, als sie sahen, wie sich die Situation wieder entspannte. Noah drückte sich an Josh, der still neben ihm gekauert hatte und warf Alistair, der ihnen Deckung gegeben hatte, einen dankbaren und bewundernden Blick zu.
    Noah, du hast recht, wir haben uns alle drei falsch verhalten. Wir müssen uns gegenseitig helfen. Yuki hier wollte niemanden verletzten nur... das wir aufhören uns zu hauen und reden. Ihr beide wart sehr tapfer und ich danke euch dafür, das ihr mich beschützt habt. Alistair und ihr zwei helft mir sicher gleich meine kleinen Schrammen zu versorgen, nicht?“
    Der Junge nickte eifrig. Sie hatte seinen großen Bruder verarztet. Natürlich würden sie ihr helfen.
    Aber vorher möchte ich das Josh sich wieder hinlegt, damit er gesund werden kann. Noah, meinst du du kannst ihm helfen? Und Leo? Hilfst du Noah und Josh?

    Josh stieß einen leisen Protestlaut aus, als die beiden Kinder auf ihn zueilten. Er war doch der Älteste der dreien. Er musste selbstständig sein. „Wartet, ich kann alleine...“, seine Stimme versiegte, als sich Léos kleine Hand um die seine schloss, uns sie ihm ein warmherziges Lächeln schenkte. Josh spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Aus irgendeinem Grund bereitete es ihm Schwierigkeiten, ihr in die Augen zu sehen, obwohl Léo wirklich sehr niedlich war und ihre großen runden Augen ihn freundlich anstrahlten. Er versuchte, eine aufrechtere Haltung einzunehmen, um einen nicht ganz so hilflosen Eindruck zu machen, doch es gelang ihm einfach nicht, den Kopf vollständig zu heben.

    Noah war weniger befangen. Im Gegenteil: als Léo ihm stützend unter die Arme griff, weiteten sich seine Augen in freudiger Überraschung und er lachte sie offen an. Während die drei in Richtung Lager gingen, eröffnete Noah dem Mädchen seinen brandneuen Plan.
    „Álvaro ist echt toll! Wenn wir wieder in Sicherheit sind, werde ich mir ein neues Kuscheltier suchen. Und dann können die beiden miteinander spielen! Ich könnte einen Tiger holen! Dann können wir einen Dschungel für die beiden bauen. In einem Baum!“
    Léo fiel glockenhell in sein Lachen ein. „Oder einen Elefanten. Dann kann Àlvaro auf ihm reiten.“ sie wandte sich zur anderen Seite. “Und DU heißt Josh, ja? Josh klingt irgendwie wie José, so heißt ein Cousin von mir, der ist ein richtiger Fiesling! …Aber Du bist bestimmt keiner, oder?
    „Ja! Ich meine.. .nein! Natürlich nicht, ich mag nämlich keine Fieslinge.“, beeilte sich Josh zu sagen. Noah hob erstaunt den Kopf. Sein Bruder klang irgenwie heiser. Ob das vom Fieber kam? Er sah wirklich übel aus.

    Kaum war Léo von dannen geeilt, mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, als sich auch schon Alistiars gewaltige Silhouette vor ihnen aufbaute und sofort in die Knie ging, um mit ihnen auf einer Augenhöhe zu sein. Joshua war schon halb eingeschlafen. Noah aber lächelte, rutschte näher an den Iren heran und lehte sich vertrauensvoll gegen sein Bein.
    "Na, alles klar?", flüsterte Alistair.
    Noah nickte eifrig.
    "Dann is gut. Hör mal. Joshua hat mir vorhin seinen Plan mit dem Klettern erklärt. Allerdings ist das für dich wohl keine Option mit der Verletzung am Bein.Vielleicht hast du auch nen Plan, wie wir einige der Leute hier raus bringen können. Überleg dir was, ich helf kurz der Dame hier, dann komm ich zurück."
    „Oh! Ich weiß was viel besseres als Klettern! Ich erzähle es dir gleich!“ Noah sah dem Iren hinterher und ging im Kopf noch einmal den in seinen Augen total genialen Plan durch.
    Der mit dem Fliehen. Nicht der mit dem Dschungel.
    Er wippte aufgeregt auf seinem Platz hin und her, bis Alistair endlich wiederkam. "Alistiar!", erschrockener Blick auf Josh, der im Schlaf ein leises Geräusch von sich gab, "Ich meinte: Alistair. Ich hab was ganz tolles entdeckt. Gestern, als wir einen Unterschlupf gesucht haben." Der Kleine krabbelte auf die Balustrade zu und sah Alistair bittend an. Dieser verstand sofort und streckte lächelnd die Arme aus, um Noah hochzuheben. Vorsichtig lugten die beiden über den Rand. "Da vorne", wisperte Noah. "Siehst du es?"
    Alistair sah... eine Lagerhalle. [3]
    Er hob fragend eine Augenbraue, was Noah nicht sehen konnte. Dieser plapperte munter weiter drauf los. "Wenn wir da durch steigen, können wir bis nach hinten durch. Wir werden nicht mal nass vom Regen. Und bestimmt passen alle durch. Aber wir brauchen das hier." , er zappelte ein bisschen herum, bis der Ire ihn auf dem Boden absetzte, immer noch verwirrt. Noah krebste zu seinem Mickey Maus Rucksack, öffnete ihn und legte nacheinander Werkzeuge auf den Boden. Sie waren alt aber gut gepflegt. "Um die Ventilatoren kaputtzumachen und so. Sonst tun die uns weh."
    Moment.
    Alistair blickte noch einmal zum Lagerhaus hinüber. Tatsächlich. Jetzt sah er es auch: Ein großes Gitter in erreichbarer Nähe. Es gehörte zu einem Lüftungsschaft. Und das Gebäude zog sich durch den Wall hindurch.
    Er sah aber auch den großen Ventilator, der die gesamte Breite des Schachtes einnahm und sich bedrohlich drehte. Er musste irgendwie außer Gefecht gesetzt werden. Deshalb die Werkzeuge.

    Alistair lächelte und zerzauste dem Jungen den dunklen Haarschopf. "Das hast du dir sehr gut ausgedacht. Wirklich gut. Du scheinst ein Auge für solche Dinge zu haben."
    Der Ire wusste genau, von wem Noah das geerbt hatte.
    Noah sah Alistiar mit großen Augen flehend an. Er wirkte plötzlich bedrückt. "Sie werden mich doch mitnehmen. Oder? Vielleicht, wenn ich ihnen mein Werkzeug ausleihe und ganz lieb bin?"
    Der Knöchel könnte allerdings ein Problem darstellen...

    Geändert von Ty Ni (01.09.2012 um 23:31 Uhr)

  6. #6
    Eigentlich wollte er gerade dazu ausholen, um zu erklären wie er sich das mit den Uniformen gedacht hatte.
    Eigentlich hatte er sich da noch garnichts überlegt... es gab schlicht weg keine Patroullien und naja... sonst blieb halt nichts.
    Aber bevor Hugh irgendwas erklären konnte, rauschte die bildhübsche Frau auch schon ab.

    "Huh... okay, auch gut."
    Er knabberte zaghaft an seinem Energieriegel. Erst knusperte es, dann kam die zähe Masse die alles miteinander verband und den Riegel vermutlich so sättigend machte, wie er war.
    Allerdings trug dieser Faktor in keinster Weise zum guten Geschmack bei... leider.
    Als Ellen jedoch wiederkam und zeigte, was sie gesucht hat...

    Hugh war vollkommen weg. Das. War. Die. Rettung.
    Er konnte sich nicht zurückhalten. Er musste sie einfach umarmen, ihr diesen dicken Schmatzer auf die Stirn drücken, sie dabei mit dem wenig rasierten Gesicht, seinen Bartstoppeln kratzen und hochheben.
    "Gott ihr seid die verdammte Rettung!"
    Hugh war glücklich, sehr glücklich.
    "Verdammt, wenn wir hier rauskommen und noch leben, dann müsst ihr nur pfeifen, ich werd euch gern den ein oder anderen Gefallen tun."

    Geändert von Gendrek (01.09.2012 um 23:42 Uhr)

  7. #7
    Begeistert hatte Léo Hjuus Plan gelauscht und riesige Riesenaugen bekommen, als er sagte, dass er Schauspieler ist. Sie hatte es doch gewusst! Glücklich hatte sie ihn angestrahlt und wollte ihn gerade ob seiner unglaublichen Kreativität loben, da kam plötzlich die rothaarige Schönheit (Clover ist aber auch voll schön ) an und beriet sich mit ihm genau über diesen Plan. Sie nahm sich auch herzlich dankend für Riley und sich zwei der Riegel mit und würde sie später mit ihm essen.
    Gespannt lauschte das Mädchen den Beiden, Riley stotterte noch immer komisches Zeug vor sich her, was anscheinend auch Hjuu langsam nervte, denn er wies den jungen Mann mit einem Klaps auf die Schulter darauf hin. Sofort verstummte Riley und schien, als ob ihn Medusa angeschaut. Léo wollte die beiden Planbesprecher nicht bei den Vorbereitungen stören, also lächelte sie ihnen zeinkernd zu, bevor sie sanft an ihrem erstarrten Freund ruckelte, bis dieser zumindest seinen Kopf zu ihr drehte und schaffte es irgendwie, ihn zurück zu Noah und Josh zu ziehen. Kurz vor ihnen bemerkte sie Onkel Alistair und auch Clover, die den beiden Jungs Gesellschaft leisteten. Josh schien gerade zu schlafen und Noah ihrem Irenonkel aufgeregt etwas zu erzählen. Und so entschied sich Léo für die logischste Variante. Sie stürmte mit einem lauten CLOVER! auf ebenjene zu und umarmte sie ganz fest.
    Glücklich blickte sie zu ihr hoch und es sprudelte aus ihr heraus:
    Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!
    Sie knuddelte sich ganz fest an ihre Lieblingssängerfreundin.

    Geändert von Mephista (02.09.2012 um 00:08 Uhr)

  8. #8
    Inzwischen hatte Clover wahrscheinlich ein dutzend Mal versucht, Gewissheit über die beiden Jungen, die inzwischen munter Bekanntschaften geschlossen hatten, zu erlangen. So schlich sie ein wenig um alle herum, beobachtete ein wenig die Situation und fand doch nie einen guten Moment - vor allem weil innerhalb von kürzester Zeit schon wieder so viel passierte. Aber eigentlich brauchte sie ja keinen Beweis - alleine wie Alistair die beiden Jungen ansah sagte ihr, dass es auf jeden Fall Abbys Kinder sein mussten. Trotzdem wollte sie es hören, am besten vom Iren selbst. Mit Worten. Sein Nicken war ihr nicht genug.

    Sie hatte nicht vergessen, was sie Alistair versprochen hatte, doch er hatte bisher keine Intention gehabt, sie irgendwie darauf aufmerksam zu machen oder mit ihr darüber zu sprechen. Aber was erwartete sie eigentlich, nachdem sie ihn erst abgewiesen und wenig später mit Ian hier am Dach die traute Zweisamkeit genossen hatte. Beim Gedanken daran fühlte sie ein wohliges Kribbeln im Bauch und sofort huschte ihr ein Lächeln übers Gesicht. Es war gar nicht so einfach zu verbergen, wie glücklich sie im Moment war, aber die Situation erforderte es, eine gewisse Haltung zu bewahren. Man hatte nicht verträumt zu lächeln wenn vor einem die verwaisten Kinder herumliefen, die man nach dieser Sache mit einem verrückten Iren erziehen sollte. Sie lachte über die merkwürdige Situation. Reiß dich zusammen. Du solltest dir Sorgen machen. Aber es fühlte sich gerade alles so sorglos an...

    "CLOVER!" Eine vertraute Stimme riss Clover aus ihren Gedanken, fegte wie ein Hurricane über sie hinweg und umarmte sie. " Du und Ian habt euch gebusselt, ich habe es ganz genau gesehen! So wie meine Mama und Papa es immer machen! Werdet ihr jetzt heiraten? Darf ich da dabei sein und die Blumen austreuen, bevor Du in einem wuuuuuuuunderschönen Kleid durch den Kirchengang läufst? Ja? Und dürfen Josh und Noah dann auch dabei sein? Und Onkel Alistair natürlich! Und Riley! Und Andris! Jaaaa? Och, ich freu mich so!"
    Léo grinste sie an und schien sie gar nicht mehr loszulassen. Clover lachte und die Hitze schoss ihr in die Wangen, die sich sofort röteten. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass natürlich alle gesehen haben mussten, was passiert war. Wieder ein kurzes Kribbeln beim Gedanken daran, aber diesmal war die Verlegenheit doch durchsetzungsfähiger. "Also erst einmal sehen wir zu, dass wir hier rauskommen, ja?", war die ausweichende Antwort, die auch Léo nicht vollkommen zufriedenzustellen schien. "Aber danach darf ich die Blumen streuen und Josh und Noah tragen dann die Ringe auf so hübschen Kissen!" Clover lachte und entschied sich, einfach mal unverbindlich zu nicken. Ihr Blick fiel dabei auf Noah und Josh.
    "Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf!" Sie strich der Kleinen kurz über die Haare. Sie war wirklich ein Goldstück.
    Clover sah Alistair an, der natürlich alles gehört haben musste. "Ist das in Ordnung?"

    Geändert von Lynx (02.09.2012 um 00:26 Uhr)

  9. #9
    "Gott ihr seid die verdammte Rettung!" Ja, sie hatte sich Zurückhaltung auferlegt - aber als sie bei der kräftigen Umarmung den Boden unter den Füßen verlor, konnte Ellen nicht anders, und ihr entfuhr ein reichlich würde- und atemloses Quietschen. "Ieks! Heyhey, erdrück mich nicht!" brachte sie lachend hervor, lehnte sich ein wenig zurück und schaute Hugh mit breitem Grinsen an, von seinem Fröhlichkeitsanfall angesteckt.

    Mit einem ungewohnt kecken "Pass auf was du versprichst, am Ende komm ich noch drauf zurück" zwinkerte sie ihm zu, löste sich dann aus der Umarmung und bückte sich wieder zu der Jacke (und einigen anderen, darin eingeschlagenen Kleidungsstücken), die sie vorhin über dem Arm getragen hatte. "Ich werd mal eine anprobieren - nicht dass uns am Ende noch die Hälfte fehlt, oder sie nicht passen."

    Rasch entledigte sie sich ihres Kapuzenpullis, musterte dann mit kritischem Blick ihr reichlich mitgenommenes T-Shirt... und zog sich das auch kurzerhand über den Kopf, um ein neues, frisches anzuziehen, bevor sie das Uniformhemd darüber anzog. Rasch folgte die Uniformhose, und zuletzt streifte sie sich die dazugehörige Jacke über. Ein paar rasche Handgriffe, und ihr Haar war fest zu einem Knoten zusammengefasst.

    Zufrieden mit ihrem Werk, drehte sie sich wieder zu Hugh um und breitete zur Begutachtung des Gesamteindrucks die Arme aus. "Und? Denkst du, wir kommen damit durch?"

    Geändert von Shinshrii (02.09.2012 um 00:16 Uhr)

  10. #10
    Alistair nahm Noah hoch auf den Arm.
    "Ich werde keinen von euch beiden hier zurücklassen, und wenn ich dich höchstpersönlich da durchtragen muss, verstanden?", versicherte er dem Jungen, der danach sichtlich erleichtert aussah.
    "Das ist ein sehr guter Plan", lobte er dann Noah, "Der wird einigen von uns wahrscheinlich das Leben retten. Ich bin wirklich stolz auf euch zwei."
    Noah lächelte.
    [Gott, er lächelt genauso wie seine Mutter.]
    Er legte seine Stirn an die des Jungen und schloss für einige Sekunden die Augen. Er hatte sie tatsächlich gefunden und gab wirklich für jeden einen Weg aus dieser Sache rauszukommen. Was wollte er mehr? Selbst wenn er bei dem Versuch sterben würde, hätte er zumindest Abbys Kinder gerettet.

    Plötzlich hörte er zuerst Leos und dann Clovers Stimme von der Seite. Wieder in die Realität zurückgeholt, setzte er Noah vorsichtig ab, der daraufhin zu seinem Bruder hinkte und sich neben ihm niederließ.
    "Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf! Ist das in Ordnung?"
    Alistair seufzte.
    "Natürlich."
    Zusammen entfernten sie sich ein Stück von den drei Kindern, allerdings nur soweit, sodass Alistair die Kinder noch im Auge behalten konnte.

    Clover lächelte ihn kurz und verlegen an, dann schaute sie auf die Jungs und wieder zurück zu dem Iren.
    "Sind das ... das sind Abbys Söhne, nicht war?"
    Alistair zündete sich die Zigarette an, die er sich gerade gedreht hatte und nahm einen Zug.
    "Sind sie.", antwortete er knapp.
    Für einen Moment herrschte Stille.
    "Ian also, hm?", durchbrach der Ire dann das Schweigen.
    Clover lief wieder rot an und nickte zögerlich.
    Ein weiterer Zug an der Zigarette.
    "Deine Entscheidung. Ich werd nicht groß darüber reden, was ich davon halte."
    Er schnippte die Asche von der Zigarette und setzte sie erneut an.
    "Was die Sache mit den Kindern angeht", er schaute sie direkt an und konnte die Ungeduld der jungen Frau sehen, "bist du an nichts gebunden. Ich komm auch allein mit ihnen klar. Die Jungs sind taff, wahrscheinlich werden sie irgendwann einmal taffer als ich sein. Kommen ganz nach ihrer Mutter."
    "Ich ...", begann Clover, doch der Ire unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung.
    "Nein", erwiderte er, "Wie gesagt, es ist deine Entscheidung, für wen du was empfindest, das geht mich gar nichts an. Aber ich bin für die beiden Jungs verantwortlich und Ian wird sich gefälligst von ihnen fernhalten. Du magst über ihn denken was du willst, aber er ist ne falsche Schlange."
    Clover sah ihn sichtlich geschockt an.
    "Alistair ..."
    Wieder stoppte er sie bevor sie reden konnte. Er wollte eigentlich nichts von ihr hören.
    "Das kannst du ihm von mir aus gerne sagen, denn wenn er Noah oder Joshua zu nahe kommt, werd ich ihm Eigenhändig seine Zuckergussummantelte Zunge herausreißen."
    Einfach nur stumm dastehend, schien die rothaarige Frau nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Der Ire seufzte. Er wollte ihr eigentlich eine Hand auf die Schulter legen, nein, er würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Sie sah für ihn immer so aus, als wolle sie, dass sie jemand drückt. Die Zigarette zwischen zwei Finger nehmend lehnte er sich an die Wand.
    "Hör mal, ich hab dir schonmal gesagt, dass ich dich gut leiden kann. Daran hat sich nichts geändert. Ich werd immer noch soweit es geht darauf aufpassen, dass du und Leo hier heil aus der Sache rauskommen. Selbst den verlogenen Arsch von Ian werd ich hier rausziehen müssen, weil ich es dir gesagt hab. Aber danach", er schubste sich wieder von der Wand ab und schnippte die Zigarette weg, "gehen wir getrennte Wege. Ich mache dir keine Vorwürfe, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Du hast ein Ziel gefunden, für das du Leben willst, und du hast jemanden gefunden, MIT dem du leben willst. Ich freue mich für dich. Aber der Kerl wird sich von mir und meinen Jungs", er hatte wirklich meine Jungs gesagt, fiel ihm auf, "fernhalten. Am liebsten wäre mir auch, wenn ich Leo mitnehmen könnte, aber die scheint bei euch bleiben zu wollen, und ich werde sie garantiert nicht zwingen."
    Am liebsten würde er wieder zu den beiden Jungs gehen und die Sache damit als abgehakt verzeichnen, doch das würde es wohl nicht sein. Wenn er sie so ansah ... Es war unfair, warum musste ihm jeder Mensch genommen werden, der ihm etwas bedeutete? Für einen kurzen Augenblick stieg eine unglaubliche Angst um Abbys Söhne in ihm auf, für einen Moment konnte man diese sogar in seinem gesicht sehen. Wie ein Schatten der darüber huscht.
    "Du musst nichts sagen", begann er dann tröstend und mit etwas trauriger Miene, "Ich hab mittlerweile gemerkt, wie unangenehm dir meine Nähe eigentlich ist, wie du dich versteifst und verkrampft. Du musst dir für mich keine tröstenden Worte einfallen lassen."
    Er fühlte das zusammengefaltete Notenblatt in seiner Hosentasche, als er die Hand hineinschob.
    "Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, und auch für die nett gemeinten Absichten, aber das einzige wohin das führen würde, wäre eine Entscheidung die dir das Herz zerbrechen würde. Und das ist das letzte was ich will. Geh mit ihm, genieß dein Leben und sei glücklich."
    Er griff das Notenblatt und hielt es fest in den Händen.
    "Und vergiss nicht, solltest du jemals Hilfe brauchen, kannst du immer auf mich zählen."
    Dann schwieg er. Was sollte er auch noch sagen? Gehen konnte er, wollte er mittlerweile vielleicht auch, nicht einfach so. Etwas verloren stand er vor ihr, denn er konnte nichts tun. Keine tröstende Umarmung, kein aufmunternder Stubser. Die letzten Tage hatten ihm gezeigt, soetwas wollte sie nicht, zumindest nicht von ihm.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 02:04 Uhr)

  11. #11
    „Hilf mir hoch Dob.“
    „Vergiss es.“
    Ich muss wissen ob Terence noch lebt, also hilf mir rüber zu Sanders und dem verfickten Funkgerät.
    Was macht das für einen Unterschied?“
    Dob, mach einfach...“
    Ich mach nie einfach. Erst recht wenn ich das Gefühl habe, du bist drauf und dran Scheiße zu bauen. So gut sollteste mich inzwischen kennen, Sweetiepie.
    Wenn er nicht mehr lebt, hab ich keinen Grund irgendwohin zu gehen. Dann bleib ich hier an Sanders Seite.
    Ein Grund mehr dich nicht ans Funkgerät zu lassen.
    Wieso?
    Weil du immer noch nen Knacks hast in deiner Birne. Sicher von dem ganzen Ketchup das die Blondine da hinten verspritzt hat, beim Versuch dich zu „behandeln“.
    Ich brauch deine Hilfe nicht.
    Nichtmal meine Spezialbehandlung?“

    ~*~

    Tess schaffte es irgendwie nach dem Rippenhieb alleine auf die Beine zu kommen und loszuwanken. Sie kniete sich neben Sanders um auf gleicher Augenhöhe wie sie zu sein und um ihren Unterschenkel zu entlasten. „Corporal Sanders? Danke für ihren Einsatz vorhin. Ich verdanke ihnen mein Leben – zum zweiten Mal. Dafür... gibt es keine Worte. Aber wenn sie Fragen haben, würd ich sie gern beantworten.
    Sanders blickte aus ihrer Hab-Acht-Haltung hoch.
    Ich hätte nur noch eine Bitte. Kann ich mit ihrer Funkausrüstung Kontakt zu der Truppe im Heli aufnehmen, von denen ich vorhin gesprochen habe?

    Wohin? Diese Frage hatte in Tess Kopf gehämmert und ihr keine Ruhe gelassen.

    „Sie meinten doch, das sie McCormack alle halbe Stunde Bericht erstatten. Ich will nicht weiter als nötig – nicht wenn es hier noch Leute gibt, die rausgeholt werden müssen.“ Oder wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehen kann. Dann würde ich hier bleiben und mit ihnen sterben Corporal.

    Sie hoffte das Sanders ihr diesen einen Funkspruch erlaubte. Es würde gut tun Terence zu hören. Es würde ihr Lebensmut schenken. Es würde ihr Hoffnung darauf geben, das es mehr Sterne gab als den einen, der sichtbar über ihr stand.

    [ooc: Falls sie es nicht erlaubt, versucht Tess Terence über das Funkgerät, das Mike Anderson der Truppe gegeben hat (und von dem sie Terence ein Exemplar im Hotel gegeben hat, mit Absprache eines Sendekanals) zu erreichen, in der Hoffnung das er sich irgendwo in näherer Umgebung aufhält, wo das Empfangssignal noch stark genug ist.]

    Geändert von Viviane (02.09.2012 um 05:53 Uhr)

  12. #12
    Sanders hatte sich etwas arg in ihren Worten vergriffen und Yuki war kurz drauf und dran gewesen, dem Miststück eine vor den Latz zu knallen für den "Schwanzlutscherbrigade"-Spruch - aber sie hatte recht gehabt.

    Nun, mit Verlaub, Corporal - Sie hocken hundert Stunden lang mit einer Windel um den Arsch auf einem beschissenen Baum und warten darauf, dass ihr Ziel in annehmbarer Position für ein einzelnen Schuss ist, Ma'am.

    Tess' Blut im Gesicht, an der Kleidung, am ganzen verdammten Körper.

    Nun, Ma'am, wie sollte ich voraussehen, dass sie sich an mich heranschleicht? Sie wegschicken?
    Ja, das hätte ich wahrscheinlich tun sollen.


    Sie rannte zurück zu ihrer Couch und kramte in ihrem Armeerucksack nach Wechselkleidung. Wenn sie jetzt jemand so sah - kurz vor einer Mixutr aus Heulen, Schreien, In die Wand schlagen und Kotzen - dann scheiß drauf, schlimmer konnte es eh nicht mehr kommen.

    Shit, Sanders, haben Sie schonmal ein abgebranntes Dorf eingenommen und das "Sieg" genannt? Und hab' ich Sie heute schon gefragt, warum Sie dumme Nuss Ihr scheiß Zielfernrohr in der Gegend rumstehen lassen? Oh, sorry, Ma'am - ich war zu sehr beschäftigt das zu tun, was Sie eigentlich tun müssten, Ma'am. Recon und so, Ma'am. Während Sie hier den gottverdammten Babysitter raushängen lassen, Ma'am. Mit Verlaub, ihr Kommando ist soviel wert wie ein Dingofurz, Ma'am.

    "Verdammte Scheiße, wo...", flüsterte sie leise, während sie den Inhalt ihres Rucksacks auf dem Sofa verteilte: Magazine, en paar Handgranaten, Willy Lieblings-CD - Bruce Springsteens "The River" in einer Art Special Edition...

    Mehr konnte ich nicht von ihm retten.

    "Keine Klamotten. Schlechteste Frau der Welt.", flüsterte sie wieder mit einer Spur Zynismus in der Stimme.

    Sie würde nichts mehr unternehmen bis zur Operation Izanami. Fuck, sie hatte es noch gesagt: Jedes Mal, wenn sie versuchte jemandem zu helfen, starb er durch einen Fehler den sie machte. Sie war nachsichtig gewesen, sie hatte diesen einen verdammten Schatten auf der Mauer nicht rechtzeitig gesehen, sie hatte Tess nicht gesagt dass sie ihren beschissenen Kopf unten lassen soll statt die Früchte von Yukis Überheblichkeit Sanders gegenüber zu ernten. Niemand verdient sowas.

    Tess' Blick, als Yuki da stand und sich planlos im Schock versuchte zu entsinnen, was nochmal beim Erste Hilfe-Training alles gelehrt worden war.
    "Scheiße, Tess - ich bin Soldatin und kein Arzt!", wollte sie sagen. Raus kam nur ein geblubbertes, angsterfülltes "Ich kann nicht.". Raus kam nichts außer heißer Luft.
    Mir liegt dieser Sozialscheiß nicht.
    Charisma 8 ist ein Witz, Miss Rothrock.
    Intelligenz 2, Miss Rothrock.
    "Fuck!", schreiflüsterte sie in die Couch hinein, als sie merkte, wie nutzlos sie hier eigentlich war. Es gab nur zwei Dinge die sie jetzt tun konnte:

    Hoffen, dass nicht nur Fawyer mit ihr das Camp ausradieren würde.
    Und nachher das tun, was sie am besten konnte - das Einzige, was sie tun konnte: Ihren Job.

    Duty first, Yuki. Du behämmertes Miststück, Duty first! Was um Gottes Willen ist los mit dir? Du bist Soldat. Du kämpfst. Du lässt dich nicht von irgendwelchen Weibsen ablenken und kriegst dafür einen auf den Sack. Mach' deinen Job. Mach' den Job, den Sanders von hier aus nicht tun kann.

    Das 6. Batallion konnte schlecht sehen, wie daneben sie sich hier benahm - sie war die einzige, die noch übrig war. Somit hatte sie nichts zu verlieren, aber das 6. RAR hatte was zu verlieren: Seinen Ruf.

    Ich werd' der Sanders zeigen, was ich die letzten 7 Jahre gemacht habe.

    Sie stand langsam von der Couch auf und betrachtete noch einmal die linke Schulter. Fachmännischer Verband. Hielt selbst als sie Tess von den Sandsäcken wegwuchten musste. "Mal sehen, wieviele Sit-Ups ich damit hinkriege."
    Nur testweise. Sobald es wehtut, hörst du auf.
    Ja.
    Augenblicklich.
    Ja.
    Sie brauchen dich nachher, glaubs oder glaubs nicht.
    Okay.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (02.09.2012 um 12:36 Uhr)

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