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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Zivilisten, hm?"

    Die Stimme von der Sanders-Tussi riss Helena aus ihren Gedanken. Mit hochgezogener Augenbraue schaute sie sich erst im kurz in dem kleinen Raum um und dann der bemalten Frau direkt ins Gesicht "Ich war bis letzte Woche auch Zivilistin, aber ich wurde anscheinend befördert. Würde meinen Daddy sicher stolz machen. Air Marshal Joseph McAldrin von der ADF, vermutlich heldenhaft hinter seinem Schreibtisch verreckt, während seine Sekretärin an seinem Schwanz rumgelutscht hat. Und sein wertes Töchterchen knallt jetzt Lebende, nicht-so-Lebende und alles, was sich bewegt oder bewegt hat." Ihr Blick fiel auf Ian und Clover, die grade einen Hollywoodreifen Filmkuss hinlegten. Was zur verfickten Dreckshölle? Woher haben DIE denn das Recht... Sie schüttelte den Kopf. Wie sagte ihr Daddy immer so schön? "Duty first".

    "Also? Was soll ich abknallen? Mir würden da spontan ein paar Ziele einfallen...."

  2. #2
    Gott war der Typ, dieser Indonese, ihm unsympathisch. Kreuzt auf, stellt ihn in Frage und bettelt dann um hochprozentiges... und die Truppe landete ausgerechnet hier? Es hätte jeder andere sein können, innerlich hoffte Hugh, dass sich unter den anderen zumindest ein paar befänden mit denen man ordentlich reden konnte.
    "Nein, wir haben hier nichts zu saufen. Das ist glaube ich das Letzte was wir hier noch brauchen."

    "Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?"

    Hugh schaute auf, ein... kleines Mädchen?
    Er hatte schon vorhin geglaubt eines gesehen zu haben, aber er hätte nicht erwartet, dass nach den beiden Jungs noch ein Kind kommen würde.
    Sie, die Erwachsenen hatten vielleicht schon hart zu kämpfen, aber die Kinder? Sie hatten doch wirklich das härteste Los von allen gezogen.
    Wenn sie nicht starben, dann waren sie sicherlich Waisen und was gäbe es schlimmeres für ein Kind als auf diese Art allein zu sein?

    "Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
    Wie sollte er vernünftig mit einem Kind umgehen? Er konnte schon mit den beiden Jungs nicht wirklich. Zu sehr schmerzte es ihn zwei Geschwister zu sehen...
    "Sag mal Léo, findest du das nicht auch alles seeeehr, sehr aufregend hier? Kannst sehr froh darüber sein, so viele Leute um dich zu haben."

    Hugh schaute rüber zu Riley der wie angewurzelt herumstand und ihn starr anschaute. Hm...
    "Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"

  3. #3
    "Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
    Die Kleine musste lachen. Er hieß Hju? Sie hatte noch nie Jemanden getroffen, der so einen Namen hatte. Der hübsche Mann fragte sie, ob es nicht alles aufregend sei und nach einem Blick auf Riley, der gerade wie zur Salzsäule erstarrt dastand, endete er mit:
    "Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"
    Ein breites Grinsen legte sich auf ihr rundes Gesicht.
    Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?
    Léo stützte ihren Kopf auf die Arme und wippte leicht vor uns zurück, als sie fortfuhr:
    Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen! Ihr Blick wurde ernster. Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!
    Mit einer schwungvollen Geste war das Kuschellama an Léos Brust. Sie betrachtete Hjus Gesicht näher. In seinen Augen schien sie zu erkennen, dass es ihm irgendwie nicht gut ginge. Bis auf den Inder war keiner so wirklich in seiner Nähe, gerade nicht von den Neuen. Das Mädchen hob eine Augenbraue und kam ihn ein wenig näher:
    Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?

    Geändert von Mephista (31.08.2012 um 15:49 Uhr)

  4. #4
    Verdammt nochmal, konnte diese Frau nicht einfach die Klappe halten?

    Yuki hörte ihr zu, gezwungenermaßen. Wenn sie auch eine Zeitbombe war und irgendwann vor lauter Druck explodieren würde - ihr Handwerk verstand sie verdammt gut, das musste man ihr einfach neidlos lassen. Auf der einen Seite merkte Yuki, dass die Ärztin ihr gegenüber eine gewisse Abneigung hatte (ob's mit ihrer Abstammung zu tun hatte?), auf der anderen Seite merkte man in der Art und Weise, wie die Ärztin mit ihr sprach, dass sie wohl verdammt furchteinflößend gewesen sein musste, als sie der Tussi eine Tracht Prügel angedroht hatte.

    Aber nun saß sie hier, während Frau Doktor ihre linke Hand verband und kam kaum zu Wort, so wie sich Tess' Wortdurchfall über ihr ergoss.

    "Wo ist der Rest von deinen Fingern?", fragte Tess beiläufig, als sie die Bandagen entfernte.
    "Granatenexplosion. Bin nicht schnell genug ausgewichen.", hakte Yuki ein und wusste nicht, ob die Deutsche (jedenfalls hatte sie einen starken deutschsprachigen Akzent) sie überhaupt hörte oder nicht.
    "Scheinst halt kein Glückskeks zu sein, was das angeht... die hätte ich dir in Nullkommanix wieder dran genäht. Egal... was weg ist ist weg. Bringt mich auch zu deiner Frage von vorhin. Vor ein paar Stunden auf der Landzunge da drüben waren wir noch 19. Aber... drei haben ihr Leben gegeben um uns hierherzubringen. Ich hab mein Leben auch in die Waagschale geschmissen, aber der Tod zeigt mir nur den Stinkefinger, der •••••••. Hat Spaß dran mich zu verarschen und statt mir 17-jährige Schülerinnen, scheißverflucht gute Cops und die manifestierten Helden Russlands in die Hölle zu befehligen."

    Yuki erinnerte sich: Über Funk hatte sie Gespräche abgehört, laut denen eine 17-jährige versucht hätte, mit ihnen zu verhandeln. Alle hatten sich noch gefragt, was zur Hölle sich diese Leute dabei dachten, eine 17-jährige Schülerin vorzuschicken statt selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Verdammte Schafherde - wusste da wohl noch nicht, wie ernst die Lage werden würde. War Yuki desillusioniert, weil sie so dachte? Oder gar pessimistisch? Hey, schaut her, am Anfang waren sie dumme Vollidioten, jetzt sind diejenigen, die am stärksten oder geschicktesten oder hinterhältigsten waren hier. Die Spreu trennt sich vom Weizen. It's evolution, baby.

    17 Jahre war kein Alter zum sterben. Scheiß Krieg.

    "Wieauchimmer, Sie können definitiv auf sich und Ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn' Sie vor den drei Freaks unsrer Truppe - Helena hat ihren Lover verloren, gestern an... keine Ahnung, der Cop ist in die Luft geflogen. Und dann hat's bei ihr ausgesetzt. Aber sie hat bereits im Flughafen einen von unseren Leuten umgelegt. Also wenden Sie ihr nicht den Rücken zu und, naja, sogar ich halte meine Kommentare hinterm Damm, damit die Kleine keinen Bock auf Hot-Docs kriegt."

    Sie deutete - leise über ihr eigenes furchtbares Wortspiel lachend - dabei auf die Frau, die neben Sanders an der Balustrade stand und völlig geistesabwesend zu einem Pärchen in der Halle blickte. War das die, die Dani meinte mit "... die es eigentlich nicht verdient haben..."? Wenn dem so war und die Frau eine derartige Art und Weise hatte, mit Personen umzugehen für ihr eigenes Überleben - nun, dann konnte ihr Yuki es nicht übelnehmen. Um zu leben, müssen manchmal Leute sterben. Vielleicht gab es Faktoren, die niemand sonst in der Gruppe kannte. Was es trotzdem nicht besser machte - Yuki entschloss sich, nachher mit Sanders zu besprechen was diese Frau anging. Vor allem durfte Sanders unter keinen Umständen Opfer dieser Frau werden. Wenn sonst niemand dafür sorgen würde...

    "Der Priester, der keinen Ton rauskriegt seit Tagen, hat im Van zugegeben das er... naja sich für sowas wie die Hand Gotts hält. Irre der Kerl, hat schon Leute umgelegt aus... naja ich trau ihm zu, dass er mehr umlegt."

    Yuki hatte noch nie viel übrig gehabt für Männer Gottes. Aber dieser Priester hatte - wie hatte es Rodriguez damals imemr ausgedrückt? - Cojones, das musste sie ihm anerkennen. Auch wenn sie seine Kreuzzug-Mentalität nicht unbedingt teilte. Sie, die selbst in Afghanistan und im Irak an solchen "Kreuzzügen" beteiligt war. Ach scheiße, vielleicht war sie doch nur desillusioniert.

    "Und Ian, der plüschige Unscheinbare – der saß im Knast weil er nen Kinderficker umgelegt hat. Und ich traus ihm zu das ers wieder tut, wenn man ihn reizt. Der muskulöse Rugbyspieler da drüben, Ethan, hat gestern seine … Freundin kann man kaum sagen, aber er hat seinen Stützpunkt in der Gruppe verloren. Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln."

    Ah, der Mann des Hollywoodpärchens. Es war schön zu sehen, dass sich inmitten all dieser Scheiße sowas wie Liebe entwickeln konnte. Klar, sie erschrak der Part mit dem Kinderf-Pädophilen etwas, aber sie wusste selbst nicht mehr, wieviele Pädophile, Koprophile, Nekrophile, oder Mütter, Väter, gar Kinder sie umgebracht hatte in den letzten sieben Tagen. Es machte einfach keinen Unterschied mehr. Hauptsache, er fand etwas Gutes, nachdem er sich augenscheinlich jahrelang durch die Scheiße gebuddelt hatte. Yukari musste bei dem Gedanken verschmitzt grinsen.

    "Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid - ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab."

    Oh ja, große Klasse - erst die zwei Finger, dann der komplette Arm. Ironie des Schicksals. Aber solange sie ihn noch bewegen und benutzen konnte - solange würde sie ihn benutzen. Egal wie sehr es wehtun würde.

    "Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki?"
    "Äh nein, auf dem MP3-Player ist nur ein olles The Cure-Best Of, das mit den zwei CDs." War sie jetzt abgelenkt durch Tess, wie sie nur in ihrem BH und der grünen Hose vor ihr stand und...
    Um Gottes Willen, so verzweifelt war sie noch lange nicht. Obwohl es schon ein merkwürdiges Gefühl war, eine von zwei Frauen zu sein, die sich erst fast miteinander geschlagen hätten und jetzt halbnackt da saßen und über Jungs und so redeten. Sie schämte sich nicht einmal, sie war nur - verwirrt. Ja, das war wohl das richtige Wort dafür. Die Frau, die kein Problem hatte, sich ein Unterkunftsgebäude mit 49 Männern zu teilen und dort auch mal nachts nach dem After-Training-Duschen komplett nackt, die pikantesten Stellen mit einem Badehandtuch abgedeckt, anzutreffen war - sie schämte sich jetzt, halbnackt eine Notfalloperation über sich ergehen zu lassen? Hell, no...

    "Nich'?"
    "Nope."
    "Ich hätte wetten können."
    "Und verloren. Haushoch.", setzte Yuki mit einem Grinsen nach.
    "Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst."

    Sie kannte sich wirklich verdammt gut aus.

    "Ja, danke."
    "Kein Problem."


    I can turn
    And walk away
    Or I can fire the gun
    Staring at the sky

    Staring at the sun
    Whichever I chose
    It amounts to the same
    Absolutely nothing


    Sie sah es förmlich im Kopf der Ärztin rattern. Diese Frau brauchte Hilfe. Und nicht nur fachmännische Hilfe durch einen Psychiater, sondern vor allem war sie überfordert. Und ihr war klar, dass Tess darüber nachdachte, sich Yuki zur Verbündeten zu machen. Wozu auch immer. Diese Frau hatte was vor, und Yuki wusste nicht, ob das eine gute oder schlechte Sache war.

    Der neue Verband saß 1A. Das war definitiv die Arbeit einer Meisterin, soviel war klar. Nur, was hatte es mit dem roten Faden auf sich, der rechts an ihrem Oberkörper herunterbaumelte?

    Keine Zeit, groß darüber nachzudenken, denn schon kam die Frage aller Fragen:
    "So langsam kapier ich, dass das keine Letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydney-Nummer war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten Sie's wirklich schaffen. Stört es Sie, wenn ich mich weiter an Ihren Schatten halte?"

    Yuki dachte kurz nach.
    "Bleiben Sie ruhig in meinem Schatten, solange Sie mir nicht im Weg stehen, Ma'am."
    "Oh, Sie werden gar nicht merken, dass ich da bin."
    Yuki stand langsam auf und die Ärztin folgte ihrer Bewegung, mit weit aufgerissenen Augen.
    "Merken Sie sich eins, Ma'am.", fing Yuki an und zeigte mit dem Zeigefinger der geflickten linken Hand drohend auf Tess, "Ich bin nicht Ihre persönliche Armee, ich bin nicht der gottverdammte Juggernaught. Ich werde Ihnen helfen, aber nur, wenn Sie Ihre Leute dazu bekommen, mir zu helfen. Einige von denen sehen verdammt gut geschult aus was das kämpfen angeht. Sie inklusive. Vielleicht kling' ich gerade wie eine Söldnerin, aber so läuft das halt. Die Pflicht kommt zuerst: Ihre Pflicht ist es, die Leute hier - mich inklusive - zusammenzupuzzeln. Meine Pflicht ist es, einen beschissenen Krieg zu führen."
    Tess nickte bestätigend, während Yuki mit dem Gesicht immer näher kam, den Zeigefinger sanft in das Kinn der Ärztin drückend wie den Lauf ihrer Browning.
    "Und ich schwöre - wenn Sie mich über's Ohr hauen, Ihren Pseudo-Polizisten-Verräter-Bimbo auf mich hetzen oder mir irgendwelche Befehle geben wollen..." Sie kam immer näher. Es war fast wie das Gegenkonzept zu dem sich ihre Liebe gestehenden Pärchen auf der anderen Seite des Unterstandes. Zwei Frauen, zwei komplett unterschiedliche Mindsets - es war Spannung in der Luft, aus der entweder etwas unglaublich Gutes oder etwas Furchtbares entstehen könnte. Ihre Augen trennte ein Abstand von vielleicht fünf Zentimetern, die Nasenspitzen berührten sich fast.

    "... dann stirbst du, verstanden? Du stirbst, hundertprozentig. Du kannst nach einer Waffe greifen - scheißegal, du stirbst zuerst. Vielleicht werden deine Leute mich erwischen nachdem dein lebloser Körper wie ein Sack Scheiße auf den Boden klatscht - aber nicht bevor ich dein Gehirn in Erdbeermarmelade verwandelt habe, 分かった?" [wakatta/"Kapiert?"]

    Kurz war Stille zwischen den beiden. Die Warnung kam deutlich, deutlicher als Yuki es geplant hatte. Scheiße. Diese Frau machte irgendwas mit ihr. Irgendwas in ihrem Kopf schien auszusetzen, sobald diese Ärztin um sie herumrannte. Nichtmal Hugh Jackman hatte eine derartige Aura.

    Doch Tess grinste nur über beide Backen und antwortete "Du siehst echt sexy aus wenn du dich aufregst." bevor sie sie sanft von sich stieß, um in Richtung der beiden Kinder abzuhauen. "Wir haben einen Deal, einarmige Banditin! Wir haben einen Deal!" sagte sie noch im Weggehen, während sich Yuki hastig ihr T-Shirt und die Army-Jacke anzog und sich danach erschöpft auf die Couch fallen ließ.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.08.2012 um 18:17 Uhr)

  5. #5
    Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.

    Tess Worte hatten gesessen. Und doch blieb Dani - vorerst - erstaunlich ruhig. Sie hatte schon zuviel von Dr. Frankenstein gesehen in den letzten Tagen, um sich davon noch groß überraschen zu lassen. Sie hatte zuviel erlebt, um sich von diesen Worten noch wirklich verletzen zu lassen, zumindest für den Moment.

    "Was zum Henker ist in deinem Scheißhirn eigentlich schief gelaufen? Es geht nicht um Dob, es geht noch nicht einmal um... Michail. Es geht um DICH. Dich und deine Scheißart hier jedesmal zum gottverdammten Rundumschlag auszuholen. Und sprich nicht von Dingen, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast. Eigentlich dachte ich du wärst intelligent genug um zu sehen was hier abläuft. Wo wir gerade bei anarchistischen Utopien sind: Als erstes würde ich unseren absolut unqualifizierten Anführer absetzen und jemanden hinstellen, der verdammt noch mal in der Lage ist, die Dinge hier wenigstens etwas zu KOORDINIEREN!! Dann haben wir noch das klitzekleine Problemchen dass hier offenbar zwei Leute sind, die nichts besseres zu tun haben, als andere in dieser Gruppe zu sabotieren. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ICH möchte nicht von jemandem hier in den Rücken geschossen bekommen. DU machst nichts weiter, als hier dein kaputtes Ego auszuleben und zu bestätigen! Wenn der Preis des Überlebens der ist, dass ich in Zukunft nur noch mit kranken Leuten wir DIR zusammenleben muß, dann verzichte ich!"

    Damit wandte sie sich ab, oder sie wollte es zumindest. Als sie Tess schon halb den Rücken zugedreht hatte, war es aus mit ihrer Selbstbeherrschung. Sie ballte die rechte Hand zur Faust, und ohne Vorwarnung drehte sie sich wieder um und schlug Tess mitten ins Gesicht. Sie spürte ein komisches Knacken in ihren Fingerknöcheln, aber das interessierte sie jetzt nicht, auch den Schmerz merkte sie nicht. Es war nicht wirklich wie in der Kanalisation, als sie das erste Mal auf die Ärztin losgegangen war, eher wie in dem Hotelzimmer, als sie geschossen hatte.
    Schießen wollte..
    Geschossen habe.
    Als Tess noch nach hinten taumelte, sprang Dani die Ärztin an und langte nach ihrem Hals...

    ...

    Koordinator? Willst du etwa den Trupp anführen? Oder willst du dir das Duell mit Helena liefern? Ohne Gesetz im Hintergrund - vergelten wir nur Tote mit Toten.Danis Finger schlossen sich um ihren Hals, würgten sie. Das Blut schoss aus Tess' gebrochener Nase wie ein Wasserfall. Sie verzog keine Miene, entspannte sich sogar als der Druck zunahm.„Ist das alles was du kannst?“ Danis Rechte, dann die Linke legten sich fest auf ihren Hals und drückten zu. Tess ballte nur die Fäuste, senkte den Kopf und schloss die Augen. Ihr Körper verkrampfte sich.
    Es schien fast so als wolle sich die Ärztin gar nicht wehren. Tess zitterte heftiger. Dann lächelte mit blauen Lippen. Nur ihre Brust flatterte. „...chhh... habs mir anders überlegt.“ Mit zwei Griffen packte sie Dani an den Händen, schlug mit ihrer Stirn gegen deren Nase und rang sie zu Boden. Sie hustete, rang gierig nach Luft. „Du bist sogar zu dumm um die Luftröhre zu finden, Anfängerin!“ Dann stolperte sie zur Treppe zurück um ausser Reichweite von Dani zu kommen.

    Geändert von Andromeda (31.08.2012 um 17:59 Uhr)

  6. #6
    Kaum zierte die Schiene Noahs verunglücktes Gelenk, versiegten auch seine Tränen und er betrachtete interessiert die Konstruktion um seinen Knöchel. Man konnte förmlich sehen, wie es hinter den blaugrünen Augen arbeitete. "Danke, Frau Ärztin.", sagte er vorsichtig. Léo war schon wieder weitergezogen, aber Àlvaro hatte sie bei ihm gelassen. Noah drückte den Plüschaffen trostsuchend an sich. Ihm fehlte Denny. Ihm fehlte Mama. Er wusste nicht, was er tun sollte. Jetzt wo Mama nicht mehr da war, lohte es sich überhaupt noch, weiterzuziehen? Wo sollten sie denn hin, wenn Josh und er kein Zuhause mehr hatten? Sollten sie wirklich mit den anderen gehen? Ging das überhaupt? Noah stand auf und stakste ein wenig durch die Gegend. Natürlich konnte er den Fuß immer noch nicht belasten, aber dank der stabilisierenden Maßnahme tat es beim Hüpfen nun wesentlich weniger weh.
    "Josh.", sagte Noah traurig, "Ich kann damit immer noch nicht laufen. Was machen wir denn jetzt? Wo sollen wir jetzt hin?"

    Sein großer Bruder war gerade dabei, das Fiebermittel so schnell herunterzustürzen, wie es mit seinem geschwollenen Hals nur ging. Es schmeckte wiederwärtig. Und er brachte unangenehme Sachen gerne hinter sich. Er spürte immer noch die Pranke des Iren auf seinem Kopf ruhen. Josh war generell kein Kind, das viel Körperkontakt suchte, doch er ließ es zu, denn die Hand war warm und stark und es war eine gute Woche her, dass er eine solch beschützende Geste erfahren hatte. Josh sah fragend zu dem Mann auf, der an seiner Seite wachte. Alistair hatte die Ärztin ihn genannt.
    Die Augen des Iren waren sturmgrau. Joshua sah Schmerz aber auch Stärke in ihnen. Und ... Zuversicht.
    "Ihr kommt natürlich mit uns.", ertönte Alistairs tiefe Stimme, "Ich habe eurer Mutter versprochen, auf euch aufzupassen und der Ire hält sein Wort, wenn er es gegeben hat. Ich werde euch hier nicht zurücklassen. Darauf könnt ihr Gift nehmen. Seht euch um. Ihr seid nicht alleine." Er sah erst Joshua, der ihn von unten her intensiv anblickte, und dann Noah, dessen helle Augen wie Irrlichter flackerten, fest in die Augen.
    [Abbys Kinder. Verdammt noch mal.] Er würde ihre Lebensaufgabe weiterführen. Für sie, für die beiden und auch für sich selbst.
    "Es gibt eine Insel am anderen Ende der Welt: Irland. Sie ist wunderschön und ist ein Ort ohne Zombies. Wenn wir hier draußen sind, werde ich euch dorthin mitnehmen. Eure Mutter wollte euch mehr als alles andere in Sicherheit wissen." Alistair lächelte. "Und darum dürft ihr nicht aufgeben."

    Noah blickte sprachlos von Joshua zu Alistair und wieder zurück. Man konnte sehen, dass er nicht ganz begriff, was gerade geschah, aber es schien etwas Gutes zu sein.
    Joshua hielt seinen Blick nach wie vor auf Alistair gerichtet - der Junge hätte einen Starrwettbewerb mit einer Katze gewinnen können - und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sein Blick ihn förmlich zu durchbohren schien, nickte er langsam. Er traute dem Mann. er konnte sie hier rausbringen. Er hatte ein Ziel vor Augen. Sie würden mit ihm gehen. Josh entspannte seine vor Fieber schmerzenden Muskeln und genoss das Gefühl der Hand auf seinem Kopf.
    Ein Beschützer.
    "Wir werden nicht aufgeben.", versprach er.

    Geändert von Ty Ni (31.08.2012 um 17:32 Uhr)

  7. #7
    "Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?"
    Das Grinsen und lachen des Kindes wurde erwidert. Für viele Menschen auf der Welt klang sein Name bestimmt eigenartig, aber hey... da war er nicht der einzige. Léo klang für ihn nun auch nicht nach einem kleinen Mädchen.
    "Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen!"
    Jetzt sah der Schauspieler allerdings etwas im Gesicht der Kleinen, was ihn sichtlich beunruhigte.
    "Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!"
    "Sie sind tot Kleine... tot. Deine Freunde sind gestorben, für euch und ihr verliert die Nerven."
    "Ja... wir gehören jetzt zu euch. Wir kommen auch hier zusammen wieder raus Léo."
    Léo grinste, holte ein kleines Stofftier hervor und lehnte sich ein Stück nach vorn.
    "Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?"
    Treffer.

    Hugh lehnte sich an die Mauer hinter ihm. Er hing seit einigen... seit vielen Stunden hier. Er schaute rechts an sich hinab, dort lag das Ding, welches ihm erlaubte hier zu sein. PSG-1 Scharfschützengewehr. Treffsicherheit auf bis zu 600 Metern Entfernung. Perfekt um die Lage zu sondieren, sich durchzuschleichen, Zombies und Menschen gleichzeitig beobachten zu können um bis jetzt unentdeckt hierher zu gelangen.
    Aber nur er, hatte es geschafft.

    "Meine... Freunde, sind vor kurzem ges... verschwunden. Wir waren alle auf einer großen Ranch, bis jemand ganz laut wurde und das alles nicht mehr spannend fand. Er hat sich einfach vorgestellt, das alles anders wäre und ist auf einem Motorrad weggefahren. Danach mussten wir alle gehen. Meine Mama... heh, keine Ahnung, ewig nicht gesehen und meine Familie.."
    Hugh wurde still. Was sollte er dem Kind sagen?
    "Meiner Familie geht es besser als mir. Meine Frau passt gerade auf unsere beiden Kinder auf. Aber ich weiss nicht genau wo sie sind."
    "Das ist aber traurig"
    "Ja, das ist garnicht schön oder?"
    "Mach dir nichts draus Hju! Ich weiss auch nicht wo mein Papa ist. Seit wir am Flughafen sind hab ich ihn nicht gesehen. Aber wir waren in einem großen Hotel und mein Papa war da ganz in der Nähe, deswegen weiss ich, dass es noch irgendwo ist!"
    "Ihr werdet ihn bestimmt finden."
    "Aber deine Familie finden wir auch, ganz sicher!"
    "Ah, ich werde sie schon irgendwann finden. Das passiert irgendwann von ganz allein."

    Die kleine Léocardia erkannte die Traurigkeit in seiner Stimme, sie war kaum zu überhören. Selbst asoziale Kellerkindern die den Umgang mit Menschen velernt hatten, würden es erkennen.
    Das kleine Mädchen holte griff an ihren Rucksack.
    "Ein... Affe? Niedlich"
    Sie kramte... kramte... und holte irgendwann eine Dose hervor die sie ihm freudenstrahlend entgegen hielt
    "Hier Huj! Die habe ich von Ian bekommen. Rubicon Mango ist ganz lecker."
    Der Schauspieler musste lachen, sie war so kindisch... was vielleicht daran lag, dass sie ein Kind war. Er griff nach der Dose und öffnete sie, es zischte laut ehe er lächelte und einen schluck nahm. Erfrischend und nötig.
    "Ahh, danke Léo."
    Lächelnd überreichte er die Dose dem Mädchen.
    "Alleine für sie würde es sich lohnen sie rauszubringen... hoffentlich würden sie dabei zusammenarbeiten. Sie alle."

    Geändert von Gendrek (31.08.2012 um 18:52 Uhr)

  8. #8
    Backgroundmusic

    "Wir werden nicht aufgeben."
    Die Worte erfüllten den Iren mit Stolz. Sie strahlten die gleiche Stärke aus wie die Worte ihrer Mutter, als sie ihm sagte, sie wolle nicht, dass er geht. Alistair lächelte sanft. Anscheinend vertrauten sie ihm, die hassten ihn nicht, auch wenn ihn das nicht seinen eigenen Selbsthass vergessen lies. Mit einem neuen Ziel vor Augen fühlte sich alles schon viel einfacher an. Das war schon immer das, was er benötigte, mehr nicht, ein Ziel. All seine Versprechen galten immer nur der Absicht ein Ziel zu haben. Sie waren nicht bedeutungslos gegeben, aber trotzdem lag eine gewisse Prise Egoismus dahinter. Nur bei Abbys Kindern nicht. Selbstloser als hier konnte kein Mann sein. Ihr Erbe, ihre Söhne, ihr Ziel, und er würde es für sie weiterführen.

    Josh und Noah sahen ihr so gottverdammt ähnlich. Besonders Joshuah, er hatte die Augen seiner Mutter.
    Der Ire streichelte weiter beruhigend Noahs Kopf, während dieser ruhig in seinen Armen lag.
    Wer war wohl ihr Vater? Lebte er noch? Abby hatte ihn gar nicht erwähnt, und die Kinder fragten auch nicht nach ihm. Es war egal, er hatte Abby sein Wort gegeben, er würde für die beiden Jungs sorgen.

    Da er sie nun gefunden hatte, kamen jedoch ein paar Fragen auf. Er würde sie so gerne nach ihrer Mutter fragen, würde Geschichten über sie hören, würde gerne von ihnen wissen wie sie war, denn wirklich lange kannte er sie ja nicht. Doch damit würde er warten, wohl eine ganze Weile. Die Lücke, die der Tod hinterlassen hatte, würde erst heilen müssen, auch wenn sie eine Narbe hinterlassen würde.

    Der Regen prasselte auf die Plane über ihnen nieder und der Donner grollte durch die Dunkelheit. Doch war das Klopfen beruhigend. Zum ersten mal seit er Abby getroffen hatte, fühlte er sich wieder lebendig. Er beobachtete die anderen aus ihrer Gruppe und erspähte dann Leo, die bei diesem Schauspieler hockte und sich mit ihm unterhielt.
    [Leo ...]
    Er erinnerte sich daran, dass auch ihr Vater verschwunden war. Ob tot oder lebendig, konnte er nicht sagen, doch hatte er ihr gesagt, er würde ihn finden, wenn es ihm möglich war.
    [3 Kinder]
    Er lachte kurz.
    Wie sollte er sich denn um 3 Kinder kümmern? Er war sich ja schon fast sicher, dass er sich nicht mal um eines kümmern konnte. Die Zeit wird es wohl zeigen.
    Dann erblickte er Clover die bei Ian saß. So leid es ihm tat, er würde sie nicht brauchen. Alistair würde alleine mit den Jungs und vielleicht auch Leo, klar kommen. Jedenfalls war sich eines sicher, und das würde er unter keinen Umständen zulassen.
    [Nie im Leben.]

    Noah lehnte sich an die Seite des Iren und schaute zuerst für ein paar Momente auf seinen Bruder.
    "Er wird das schon schaffen", versicherte ihm Alistair, "ihr beide seid starke Jungs. Ihr habt es bis hierher geschafft, auch jetzt wird euch nichts mehr aufhalten. Dafür werde ich sorgen."
    Dann wanderte der Blick des Jungen auf Leo.
    "Du magst sie, oder?"
    Noah schaute zu ihm hoch, dann wieder auf das Mädchen und nickte zögerlich.
    "Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. Ihr seid die ersten Kinder, die sie seid dem Anfang der ganzen Sch...", er stockte. Ab jetzt würde er wohl auf seine Aussprache achten müssen. Zumindest vorerst, bis sie alt genug dafür waren, "Sache, kennenlernte. Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen."
    [Irland, wenn sie dort ankamen, war alles vorbei, das ganze Chaos würden sie dann hinter sich lassen. Grüne Wiesen, dichte, magische Wälder. Die Farmarbeit, das Stadtleben, die Pubs. All das würde er ihnen zeigen. Die Gemütlichkeit, die Freundlichkeit und die pure Lebenskraft, die dieses grüne Herz ausstrahlte.]

    Geändert von Streicher (31.08.2012 um 19:14 Uhr)

  9. #9
    "Eine Assistenzärztin?" Tess war bereits verschwunden und Ludwig wollte gar nicht wissen, wo sie hin war. "Ganz schön schlampige Arbeit für jemanden, der unbedingt Arzt werden will." Als er aufstand, kamen die Schmerzen augenblicklich zurück, trotzdem versuchte er ein paar Schritte zu gehen. "Ein Wunder, dass die Gruppe bisher überhaupt überlebt hat." ein weiterer Schmerz durchfuhr sein rechtes Bein und Ludwig fluchte leise vor sich hin. "Wenn der Rest von denen auch so drauf ist, ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen sollte...im schlimmsten Fall muss ich es wohl alleine versuchen..."

  10. #10
    "Ais Marshall Mc Aldrin?", hauchte Sanders und ließ die Waffe sinken deren roter Laservisierpunkt von der Stirn eines Untoten zum Asphalt wanderte, noch bevor sie abdrücken konnte.
    Sie lag auf einer schmutzigen Decke, das Scharfschützengewehr vor sich und in ihrem verwundert dreinblickenden Gesicht war deutlich abzulesen das sie am liebsten aufgesprungen wäre um Helena zu salutieren.

    "Ihr Vater, Miss McAldrin, Sie sollten wissen..." begann sie und es klang vorwurfsvoll als ihr Kopf herumruckte und sie die Streithähne ansah.
    Dann fauchte sie: "Wen sie abknallen können?" Sie warf ihr eine schwere Handfeuerpistole zu. "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."

    Dann blickte sie wieder verärgert Richtung Mauer, gefolgt von einem "Oh-Oh...Mist..."

  11. #11
    "Wen sie abknallen können? "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."

    Oh. Da kannte wohl jemand noch nicht die Dorftratscherei. Helena konzentrierte sich lieber wieder auf die rechte Seite der Mauer, um zu sehen, ob es da irgendwelche Löcher oder Schwachstellen gab, durch die sie vielleicht reinkommen konnten. Wen sie sich jetzt noch auf die ganze Keiferei für Anfänger einlassen würde, könnte sie Sanders Wunsch ja auch gleich nachkommen.

    "Oh-Oh...Mist..."

    Was? Was war denn JETZT schon wieder? Helena schaute Lillien von der Seite an und hoffte auf keine weiteren Katastrophen.

    Geändert von Caro (31.08.2012 um 19:25 Uhr)

  12. #12
    Noah
    "Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. [...] Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen."
    Noahs Augen weiteten sich auf eine beachtliche Größe, als er diese Worte hörte. "Eeecht?", er warf die Arme in kindlichem Eifer in die Luft und umarmte stürmisch erst seinen Bruder und dann - mit kurzem Zögern auch den Iren. Seine kleinen Arme reichten natürlich nicht einmal annähernd um den breiten Brustkorb herum.
    "Das muss ich Léo erzählen!", Noah zog sich hoch und hüpfte unbeholten auf das Mädchen zu - Àlvaro im Schlepptau. Anscheinend lag es nicht in seiner Natur, sich lange um etwas Sorgen zu machen. Oder er war ein Meister der Ablenkung.

    Joshua

    Joshua lächelte, als sein Bruder ihm so überschwänglich um den Hals fiel. Er schien diese Léo wirklich sehr zu mögen. Nachher musste er sich unbedingt ebenfalls mit ihr bekannt machen. Zuvor aber wollte er den Iren näher kennen lernen. Der breitschultrige Mann war ihm bis auf Namen und Herkunft vollkommen fremd. Joshua rutschte an die Wand und lehnte sich dagegen, so dass er dem Iren gegenübersaß. Er hatte Fragen. Viele.
    Alistair schien ungefähr in Abbys Alter zu sein. Vielleicht ein bisschen älter. Und Abby hatte eine große Familie gehabt. Mehrere Geschwister, einen Vater, eine Mutter, Großeltern, Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel...
    Wenn Alistair aus Irland kam und es in Irland keine Zombies gab, dann...
    "Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"

    Noah

    Keuchend kam Noah neben Léo zum stehen. Sie unterhielt sich gerade mit einem Mann und der Kleine wollte eigentlich gar nicht stören, aber er MUSSTE sie auf die Neuigkeiten ansprechen.
    "LÈO!", quietschte er aufgeregt, "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!", er betrachtete Hugh Jackman und legte fragend den Kopf zur Seite, wie ein Welpe. "Kommst du etwa auch mit?"

    Geändert von Ty Ni (31.08.2012 um 20:55 Uhr)

  13. #13
    "Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"
    Alistair blickte starr auf den Jungen ohne zu antworten. Er hatte sich damit abgefunden, doch aussprechen war eine andere Sache. Gerade eben erst, hatte er erfahren, dass ein Teil seiner "Familie" noch am leben zu sein scheint.
    Er fuhr sich durch die Haare unter der Mütze und schaute dann an der Plane vorbei in den dunklen Nachthimmel.

    "Meine Familie", begann er dann einige Momente später, "... gibt es schon länger nicht mehr. Schon vor der ganzen Sache, lange davor, hab ich meine ... Eltern verloren."
    Wieder blitzten die Bilder seines verstorbenen Vaters und Mutter auf.
    "Allerdings hab ich gerade eben erst erfahren, dass meine ... ich würde sie als Brüder bezeichnen, nicht alle von mir gegangen sind. Einige von ihnen scheinen noch in Irland zu sein."

    "Geschwister hatte ich jedoch keine, bin als Einzelkind, erst in Irland, dann im verfluchten Boston groß geworden", der Junge schaute ihn fragend an, "Ne Stadt in Amerika. Nichts im Vergleich zu Dublin auf Irland. Eigentlich ein ziemliches Loch, korrumpiert von oben bis unten und überall Mafiosie. Aber, von solchen Dingen musst du noch nichts wissen. In Boston wird es mittlerweile wohl sowieso anders aussehen."

    Dann schaute er wieder zu Joshua und lächelte.
    "Aber darüber musst du dir keinen Kopf machen. Es gibt nichts, was mich davon abhält mich um euch zu kümmen. Niemanden. Und es wird auch niemals wieder jemanden geben."

    Die zwanghafte Erinnerung an die Toten, brannten wie Salz in einer Wunde, er gab dem Kleinen aber nicht die Schuld dafür. Woher sollte er es denn wissen? Zudem wollte er ein offenes Buch für sie sein, sie durften ihn alles Fragen, was sie wollten, und er würde versuchen ihnen so gut zu antworten wie er nur konnte.

    "Ihr beide könnt mich alles fragen, egal was.", versicherte er Joshua dann.

    Geändert von Streicher (31.08.2012 um 21:13 Uhr)

  14. #14
    Nicht unbedingt so gut.
    Mittelprächtig.
    Zu oft gehört.
    Na endlich.

    Paranoid sah Yuki sich um. Ob irgendwer dieses Intermezzo gesehen hatte? Ob schon getuschelt wurde oder so? "Hey, guck' mal da ist die Frau, die..."
    Ach, Blödsinn. Als ob sich Leute momentan darüber Gedanken machen würden. Sie betrachtete von ihrem isolierten Plätzchen aus die drei Kinder, die zumindest ihren Spaß zu haben schienen. Ab und an schien es, als würde einer der Jungs sie anschauen, nur um wegzusehen, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, ihm zuzuwinken. Als ob sie ihnen Angst einjagen würde.
    Sie mochte Kinder. Sie mochte sie sehr. Sie wollte mindestens zwei haben, weil sie aus eigener Erfahrung wusste, dass Einzelkinder grundsätzlich egomane Arschgeburten waren. Und sie wollte keine Arschlöcher als Kinder, nicht wie die dicken Muttis im Woolworth, die nach ihren zehn Kindern namens Brian, Kyle oder Lenny riefen.

    Aber sie hatte einfach kein Glück. Keine Möglichkeit. Vielleicht fühlte sie sich deswegen so fehl am Platze. Sie gehörte nicht zum Ladies' Team. Sie war eigentlich immer "Eine von den Jungs". Ihre Brüder hatten sie in der Hinsicht stark geprägt, ebenso ihr Vater. Hardrock, Videospiele, Kampfsport, Militär. Sie hatte Dinge gesehen, von denen einige nicht zu träumen wagten. Sie war um die halbe Welt gereist, hatte Zivilisten mit Nahrung versorgt, Terroristen gejagt, war dabei, als sie Saddam Hussein in seinem Erdloch fanden. Doch im Endeffekt zählte das alles nichts. Rein gar nichts. Jetzt, wo die drei Kinder durch den Unterstand rannten, sich freuten, und dazu noch dieses Pärchen da hinten.

    "Fuck.", sagte sie leise zu sich selbst und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Und jetzt noch dieser Moment eben mit Tess. Es war zuviel auf einmal. Zuviele sich gegenseitig ausschließende Eindrücke: Lachende Kinder, schrecklich schizophrene aufkeimende Hassliebe, draußen der Krieg, drinnen das Drama.
    Wäre sie bloß im Turm geblieben.

    Um sich abzulenken, baute sie endlich die Browning zusammen, was mit anderthalb Händen eher schwierig war. Doch langsam hatte sie sich daran gewöhnt. Schlitten auspusten, Schlagbolzen und Lauf einführen, langsam nach hinten rutschen lassen, zusammengebauten Schlitten in die Schiene des Griffstücks einführen, Verschlusshebel rein. Magazin in den Magazinschacht einführen, als würde sie eine Kassette in ihr Autoradio schieben.
    Verschluss nach hinten ziehen und nach vorne schnellen lassen.
    *klack-klack*
    Sie liebte dieses Geräusch.

    Apropos Geräusch - was war das Gepolter, das vom Treppenhaus her zu hören war? Schien das niemand sonst mitzubekommen?

    "くそ!" ["Kuso!/Scheiße!"], entfuhr es Yuki in ihrer Muttersprache (im wahrsten Sinne des Wortes, da ihre Mutter Japanerin gewesen war. War. Sie war immer noch Japanerin. Genauso, wie ihr Vater immer noch geborener Brite war. Diese beiden waren bestimmt noch am Leben. Yuki spürte das, in jedem verdammten Moment.). Sie steckte die geladene Browning in den Hosenbund, nahm allerdings rein zur Sicherheit noch ihr Katana mit, sollte es zum Nahkampf kommen.

    Ob die Typen aus dem Außenposten jetzt schon zum Gegenangriff ausholten? Sie wusste es nicht. Alles was sie wusste, war, dass sie anscheinend momentan die einzige war, die dem Poltern auf den Grund gehen wollte. Also machte sie sich mit stampfenden, festen Schritten auf den Weg.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.08.2012 um 22:04 Uhr)

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