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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Baum-Darstellung

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  1. #22
    "Ja, richtig - das ist Hugh Jack-Autsch. AUTSCH!"
    "Wenn Sie so herumzappeln, kann ich relativ schlecht arbeiten, Frau Radio. Also halten Sie einfach nur still."
    "Ah, fuck me!", rief Yuki und packte die Ärztin am Handgelenk. "Nicht das erste Mal, dass ich mir sowas einfange, nicht das letzte Mal - aber wenn Sie ihre verdammten Zitterhände nicht unter Kontrolle kriegen, verliere ich die Beherrschung!"
    Einem Moment lang herrschte Stille zwischen den bieden. Yuki saß momentan obenrum nur im BH da, das Gesicht der Ärztin nur wenige Zentimeter entfernt von ihrem. Die Arzt-Tussi musterte ihre Patientin wider Willen mit einem derart herablassenden Blick, dass Yuki kurz ein Schauer über den Rücken lief. Eine kleine Platzwunde an der Schläfe sprach jedenfalls Bände darüber, wie gut diese Frau in Sozialscheiß war. Ein echtes Sonnenscheinchen, ein ganz spezielles Schneeflöckchen. Jetzt wollte sie gerne den- oder diejenige kennenlernen, der sie so zugerichtet hatte.

    Und ihn umarmen.

    "Ruhig Blut, Süßsauer.", entgegnete die Frau mit sarkastischem Unterton. Für wen hielt die sich bitte, Doctor Cox? Aber entgegen ihrer Wortwahl berührte sie eher sanft Yukis rechte Schulter und singalisierte mit leichtem Druck darauf, dass sie sich nach vorne beugen sollte. "Hm, glatter Durchschuss. Da haben wir aber Glück gehabt, was? So bleiben bitte."
    Konnte sie sich endlich mal entscheiden, ob sie grob oder freundlich sein wollte?
    "Ich kümmer' mich um den Verband, Sie kümmern sich darum, meine Frage zu beantworten.".
    Anscheinend nicht.

    Als der Verband endlich runter war von der Schusswunde, seufzte die Ärztin laut und gab nur ein "Hallooo, großes Loch!" von sich.
    "Sturmgewehr, wahrscheinlich AK-47, oder ein ähnlicher Ballermann mit 7,62 mm-Kaliber. Die Kugeln daraus reißen sich durch einfach alles: Blutgefäße, Knochen, SCHEISSE!", sie schrie kurz auf, als die Ärztin mit einem in Desinfektionsmittel getauchten Wattebausch über das "große Loch" vorne fuhr.
    "Was ist denn jetzt schon wieder?", gab die Ärztin genervt von sich ohne vom Wattebausch aufzublicken, "Für eine Bad-Ass-Fatherfucker-Duty-First-Amazone sind Sie aber ein ganz schönes Weichei."
    "Ich hasse es einfach, angeschossen zu werden - das ist alles."
    "Wer hat Sie überhaupt angeschossen?"
    "Ich bin mit dem Hummer unterwegs gewesen, in Richtung des Hafens, bin da von Wegelagerern überrascht worden."
    "Wieviele?"
    "Sechs, glaub' ich."
    "Da dreckige halbe Dutzend also. Drehen Sie sich mal zu mir mit dem Rücken. Ach ja, sie kommen doch an den MP3-Player ran, könnten Sie vielleicht noch was von The Cure spielen, Boys Don't Cary oder so?"

    Yuki nickte kurz und griff mit der rechten Hand zum MP3-Player, der sich wie die Anlage und ihre Pistolen auf dem Tisch befand. Ein kurzer Druck auf den "Next Track"-Button und...

    I try to laugh about it
    Cover it all up with lies
    I try and laugh about it
    Hiding the tears in my eyes
    Because boys don't cry
    Boys don't cry


    "Du solltest nach der Killer-Karriere eine Karriere als geiler DJ in Erwägung ziehen. Oh, tut mir leid, ich wollte nciht unterbrechen - nur weiter. Du warst beim dreckigen halben Dutzend.
    "Äh, ja. Danke. Bitte, ich meine - ich hatte nur die zwei Browning-Ballermänner, kein Sturmgewehr mehr. War unbrauchbar geworden weil ich keine Mun mehr zur Verfügung hatte für dieses Mistding. Hab' dann das gemacht, was ich am besten kann..."
    "Leute in den Tod geschickt?"
    "Kann man so sagen."
    "Ein echter Killer, also?"
    "Ein echter Killer, verdammt richtig."
    "Aha."
    "Wem nicken Sie da eigentlich die ganze Zeit zu?"
    "Ach, nur Dob."
    "Der Typ aus Perth mit den Zockerkumpels?"
    "M-hm. So, ich leg' dann mal den neuen Verband an - ruhig bleiben."
    "Hat er Ihnen eine übergekachelt?"
    "Kann man so sagen."
    "Hm. Ich kenn' ihn nicht, aber ich mag' ihn."
    "Sie können mich auch mal, Misses Rothrock."
    "Wie zum Geier ist dein Name eigentlich?"
    "Nenn' mich einfach Tess. Mehr brauchst du nicht über mich zu wissen. Einfach nur Tess und letzte Ärztin in Australien, die noch nicht zu wandelndem Gammelfleisch mutiert ist."
    "Und du warst Fan der Show?"
    "Fan ist untertrieben. Der erste und letzte beschissene Groupie vom großartigsten Moderator unserer Zeit, Willy fucking Stern. So, nur noch fixieren..."
    "Hör zu, es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Aber ich hätte nichts tun können. Er war bereits infiziert."
    "Hättest einfach bei ihm bleiben sollen. Das hätte ihm gefallen, so wie er für dich anscheinend empfunden hat. So, fertig."
    "Okay."

    In diesem Moment wirbelte Yuki herum und verpasste der Arzt-•••••••• eine gehörige Backpfeife, packte sie am Arm und hebelte sie über ihrem Rücken hinweg auf die Couch. Jetzt noch das Knie in die Beckengegend rammen und theatralisch die Faust in Zuschlag-Stellung bringen, das sollte die Ärztin etwas beruhigen.
    "Willy war ein verdammt guter Kumpel, der sich ab und an zuviel herausnahm und zuviel in Sachen interpretierte, die ich zu ihm sagte. Er wusste, dass ich einsam war, er wusste, dass ich mir Sorgen machte und er wusste, dass ich den letzten Mann, für den auch nur ansatzweise etwas empfunden hatte enthaupten musste. Du verdammtes Miststück weißt gar nichts. Also bleib' cool."
    Sie ließ die Worte einsinken und sah nun, dass an Tess' Hals ein Kruzifix hing. Immernoch in BH und mit der Faust immernoch in Schlagstellung fragte sie: "Glaubst du an Gott?"
    Die Ärztin nickte.
    "Nun, ich glaube auch an Gott. Ich bin ein Gott.", sie pausierte kurz, "Selbst du bist ein Gott.", wieder eine kurze Pause. "Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Sie stand auf und hielt der immernoch perplex auf der Couch liegenden Tess die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Das war vielleicht zu hart. Nicht okay. Immerhin hatte die Ärztin auch leise die Lyrics zu "In between days" mitgeflüstert, was sie eigentlich sympathisch machte. Es war diese Situation, dieses Umfeld, diese verkackte Apokalypse. Alles einfach. Menschen drehten durch. Und Yuki hatte sich eigentlich geschworen, unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen, um genau das zu verhindern. Durchdrehen.

    Zeit, sich endlich an diesen Schwur zu halten und Hilfe anzunehmen.

    Obwohl diese Fotze es schon verdient hätte, das Nasenbein ins Gehirn getrieben zu bekommen.

    "Ich glaube einfach daran, dass es keine falschen Entscheidungen gibt. Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst." Sie hob ihre lädierte linke Hand hoch, die rechte Hand immernoch von sich gestreckt.

    "Lass' uns uns lieber gegenseitig helfen. Und zwing' mich nicht dazu, dir noch mehr wehzutun. Bitte."

    Tess fiel wohl jetzt erst auf, dass ein Knie in der Blasengegend alles andere als angenehm war. Das Gesicht schmerzverzerrt, lachte sie dennoch auf und sagte: "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"

    Yuki überlegte, wei man am besten auf so ein zweifelhaftes Kompliment antworten sollte. Etwas witziges, was schlaues, sarkastisches? Oder-

    Danke.

    [ooc: Yuki hat so zugehauen, dass Tess keine Verletzungen davonträgt, sondern nur einen leichten Schock. Das ist die Rache für die Faust ins Gesicht, Vivi [/ooc]

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.08.2012 um 13:25 Uhr)

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