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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Als sie nach Alistairs Freudenschrei von ihm die schwere Pranke auf die Schulter bekam grinste sie wieder verlegen. Sie freute sich mit ihm, konnte nicht anders. Aber diese plötzliche menschliche Nähe war irgendwie ungewohnt. „Is'n guter Plan Alistar, immerhin ist Irland so heimelig wie eh und je, wenn Crazy Willy Recht behält. Wieso also nicht.
    Nachdem sie sich mit einem winzigen Schluck die Lippen angefeuchtet hatte, gab sie Sanders die Feldflasche zurück. „Ist der Platz hier sicher oder sollen wir in Deckung bleiben und ruhig sein? Nicht das der Ire beim nächsten Sprung einen Kopf kürzer ist. Wir sehen vielleicht nicht so aus, aber es gibt nen Grund wieso wir es bis hierher geschafft haben. Vielleicht könnten Fawyer oder Helena oder sogar der Ire hier sie ne Weile auf ihrem Platz ablösen, ich kann das zur Not auch machen wenn sie ne Runde Schlaf brauchen - auch wenn ich nicht so aussehe, ich weiß wie man mit ner Waffe umgeht."

    Ellens Stimme unterbrach ihren Gedankengang um die Sicherung des Lagers. "Hören Sie, wann haben Sie und die anderen hier zuletzt was gegessen? Wir haben ein bißchen was aus dem Lager auf der anderen Seite der Bucht mitnehmen können, bevor... Gott, von hier aus sieht es sogar noch schlimmer aus... von Bondi Beach bis Greenacre, das ist wirklich..." Sie nahm die Idee mit dem Proviant sofort auf – das sie nicht früher daran gedacht hatte. „Ellen hat recht, wie siehts bei ihnen mit Proviant aus? [Tess reicht Sanders eine volle Wasserflasche aus der Kiste und 4 Müsliriegel; sie versucht den gesundheitlichen Zustand von Sanders einzuschätzen – würde die Adrenalinspritze sie umbringen oder ihr dabei helfen wieder zu Kräften zu kommen; würde für letzteres auch Schlaf ausreichen?] Wir haben genug Proviant von drüben mitgenommen, da Ian – dieser Typ der aussieht wie ein unschuldiges Lämmchen – mal gemacht hat, was ich ihm gesagt hab. Wundern sie sich nicht, falls er sich als Anführer vorstellt, er denkt nur weil 4 von unsren Leuten ihn ganz nett finden, führt er unsren Trupp an. Ich lass ihn in dem glauben, bevor er irgendwen tritt weil er gefrustet ist.
    Tess schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht wieso – aber Hölle, nachdem Helena begonnen hatte Selbstgespräche zu führen und sie die einzige verbliebene Staatsperson war, die sich um Gesetze scherte, erschien ihr der Anblick von Sanders wie eine himmlische Erscheinung. „Sagen sie, wenn ich zuviel rede. Ich... hab tausend Fragen, die mir auf der Seele brennen, aber sie scheinen hier ja wirklich ne Weile ohne Infos festzusitzen. Ich geb ihnen gerne sämtliche Infos über die Funksprüche, die ich mitbekomme hab oder die wir schriftlich festgehalten haben. Aber... Duty first, haben sie hier auf dem Dach Verwundete die ich mir mal anschauen soll?

    Dann stolperte wieder jemand gegen sie - es war Ellen die eine Frau mit asiatischen Zügen im Arm ... naja weniger hielt, als von ihr im Klammergriff umfasst wurde. "Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Wer zum Teufel war das Schlitzauge? Tess fragender Blick wurde von Ellen ebenso fragend erwidert.

    Geändert von Viviane (30.08.2012 um 21:42 Uhr)

  2. #2
    "Mein Bruder schläft. Er hat sich erkältet. Aber ich hebe ihm eine auf. Der freut sich bestimmt!" Clover warf einen kurzen Blick auf den schlafenden Jungen. Sie hatte keine Ahnung, wie man mit bloßem Auge erkennen sollte, ob jemand krank war oder nicht, aber wenn jemand nicht einmal aufwachte, wenn eine Gruppe von 16 Leuten plötzlich auftauchte, war das vielleicht nicht das beste Zeichen. "Hast du die ganze Zeit auf ihn aufgepasst?", fragte Clover den etwas älter aussehenden Jungen, und er nickte. "Du ganz alleine?"
    Der Junge errötete ein wenig und nickte wieder. "Also Mama hat gesagt, dass wir aufeinander aufpassen sollen. Darum passen wir gegenseitig auf. Aber Josh passt schon manchmal ein bisschen mehr auf. Weil er schon so groß ist. Schon 8! Und ich bin erst 6. Wir sind auf einem Floß hierhergekommen. Das habe ich ganz alleine gemacht."
    Noah schwellte in kindlichem Stolz seine Brust und deutete auf ein kleines notdürftig zusammengezimmertes Gefährt aus Holz, dass am Strand lag. Für einen 6jährigen eine beachtliche Leistung.
    "Und weil ich meinen Fuß verletzt habe und unser Ruder kaputt gegangen ist, ist Joshua ins Wasser gestiegen und hat das Floß bis hier her geschwommen! Er ist so schnell. Aber er ist krank geworden."
    Noah machte ein besorgtes Gesicht und fügt leiser hinzu:
    "Und jetzt passe ich darauf auf, dass er nicht noch kränker wird und ganz schnell wieder gesund ist."

    Clover sah den Kleinen beeindruckt an. Die beiden hatten sich alleine und ohne Ruder bis hierher durchgeschlagen? "Ihr seid... wow! Da wird eure Mama bestimmt sehr stolz auf euch sein." Clover zögerte kurz. Wo war ihre Mutter? Sie wollte jetzt nicht unsensibel sein, und trotzdem brannte sie darauf zu fragen, was mit den Eltern passiert war. Aber nein, eines nach dem anderen. Das Wichtigste zuerst.
    "Weißt du was, wir haben hier eine ganz tolle Ärztin bei uns in der Gruppe, vielleicht hat sie ja Medizin für deinen Bruder." Clover lächelte den Jungen aufmunternd an. "Und wenn er wieder wach ist, müsst ihr unbedingt Léo kennen lernen, das ist das Mädchen da hinten." Sie zeigte unhöflicherweise mit dem Finger auf Léo. "Und dann stelle ich euch noch Alistair vor, und Riley und Ian,..." Gut, Ian vielleicht nicht. Unbewusst ließ sie ihren Blick schweifen und entdeckte ihn, wie er vollkommen alleine etwas weiter weg vom Rest saß. Er sah ähnlich aus wie in dem Moment, in dem sie ihn im Royal Botanic Garden mit ihrem Gestammel überrascht hatte. Ein bisschen verärgert vielleicht.
    Als Ian den Kopf leicht in ihre Richtung zu drehen schien, wirbelte Clover herum und sah wieder zu Noah. Ihr Herz klopfte, als hätte er sie bei irgendetwas ertappen können. Es konnte so nicht weiter gehen, sie musste mit ihm sprechen, so schnell wie möglich.
    "Ich werde mal die Ärztin fragen, ob sie gleich herkommen kann, ja?", sagte sie lächelnd zu dem Jungen, der seinem Bruder gerade wieder über die Stirn fuhr. "Sie sieht vielleicht ein wenig grimmig aus, aber ihr braucht keine Angst vor ihr haben. Sie kennt sich aus und deinem Bruder wird es gleich wieder besser gehen. Sie sieht sich bestimmt auch dein Bein an."
    Etwas zögernd wandte Clover sich zum Gehen. Irgendetwas an den beiden Jungen hatte sie innerhalb von kürzester Zeit dazu gebracht, sich große Sorgen um sie zu machen.

    Tess hatte sich gerade mit dieser Sanders unterhalten und Clover wartete kurz ab, damit sie die beiden nicht unterbrechen musste. Relativ schnell, nachdem die Frau etwas sagte von Verletzungen und Scharfschützen und was noch alles, tippte die Sängerin Tess auf die Schulter. Obwohl sie inzwischen schon hin und wieder mit ihr zu tun gehabt hatte, flößte die schnippische Art der Ärztin ihr immer noch Respekt ein. "Ähm, ich wollte dich fragen, ob du dir die Jungen da drüben ansehen kannst?" Sie deutete auf Josh und Noah. "Der eine hat eine Erkältung, aber ich weiß nicht, ob es wirklich nur das ist. Der andere hat sich am Fuß verletzt, aber auch da weiß ich nicht, wie schlimm es ist. Es wäre wirklich toll, wenn du sie dir ansehen könntest. Die zwei haben niemanden, der sich um sie kümmert und... sie brauchen sich gegenseitig." Aus irgendeinem Grund hatte sie ein mulmiges Gefühl und sie sah Tess flehend und mit großen Augen an. Vielleicht taten die Jungen ihr einfach nur leid, aber sie würde auf jeden Fall später gleich noch mal zu ihnen schauen. Dann am besten mit Léo im Gepäck, die ja ungefähr im selben Alter war und es bisher immer noch geschafft hatte, allen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

    Tess versprach, sich die Jungen bald anzusehen, wollte aber ohnehin alle Leute, die sie hier neu getroffen hatten, untersuchen. Clover nickte, und während sie wartete, dass Tess ihre Runde machte, wollte sie noch etwas aus der Welt schaffen. Sie war nervös, ihre Beine fühlten sich zittrig an. Verdammt, beruhige dich. Sie wusste nicht, warum sie solche Angst davor hatte, mit Ian zu sprechen, oder zumindest redete sie sich es ein. Wenn er irgendetwas bemerkt hatte, wenn er ihre bescheuerte Aussage richtig gedeutet hatte, dann würde er ihr jetzt sagen, wovor sie am meisten Angst hatte: Dass er sie nicht mehr in seiner Nähe haben wollte.
    Sie brauchte keine erwiderten Gefühle, sie wollte ihn auch niemandem ausspannen und sie wünschte sich nur, dass er glücklich war. Das einzige, was sie für sich selbst haben wollte war die Möglichkeit, jetzt noch in seiner Nähe zu sein und hin und wieder sein Lächeln sehen zu dürfen, das alle Probleme für einen kurzen Moment verschwinden ließ.

    "Hey Ian." Ihre Stimme klang niedergeschlagener, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie räusperte sich. "Kann ich mich kurz zu dir setzen?" Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte und sie wünschte sich, sie hätte sich einen Plan zurecht gelegt. Jetzt saß sie erst einmal nur stumm da, unfähig, irgendetwas zu machen.

    Geändert von Lynx (30.08.2012 um 22:29 Uhr)

  3. #3
    Während Tess Wasser und Müsliriegel aus der Kiste kramte, wandte Ellen sich zu der Asiatin um, die gerade zielstrebig zu der kleinen Dreiertruppe dazugestoßen war. Mit Yukis erwartungsvoll-ungläubigem Blick konfrontiert, zögerte sie kurz, sichtlich aus dem Konzept gebracht.
    Einen langen Augenblick später setzten Verstand und Manieren wieder ein, und ein zögerndes, höfliches Lächeln überzog ihr Gesicht. "Hi..." begann sie und wollte eigentlich mit "... kennen wir uns?" fortfahren - aber da hatte fiel ihr schon ein Armvoll schluchzende Yuki um den Hals.

    "Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Vollkommen perplex erwiderte Ellen die Umarmung vorsichtig, und tätschelte Yuki leicht verloren wirkend den Rücken, während sie über deren Rücken einen fragenden Blick mit Tess tauschte. Sie war sich fast sicher, die Frau noch nie im Leben gesehen zu haben, aber irgendwie... irgendwie kam sie ihr doch bekannt....

    "...dass wir uns irgendwann sehen werden!"

    "Oh mein Gott... die Stimme... Yuki?"
    Das bestätigende Nicken, dass sie mehr fühlte als sah, und die sie noch einen Tick fester drückenden Arme waren Ellen Bestätigung genug. Aus voller Kraft erwiderte sie jetzt die Umarmung, und spürte wie ihre Augen feucht wurden. Zig Tage unter Untoten, in den Ruinen der Zivilisation, gestorbene Kameraden links und rechts des Weges - und ausgerechnet in diesem Moment ließ sie in Tränen ausbrechen? Ha. Verrückt.

    "Ich fass es nicht, ich dachte ihr wärt... es ging alles so schnell nach dem Funkspruch... habt ihr mich gehört? Das Ding hat dermaßen gerauscht, ich dachte schon..." brabbelte sie vor sich hin, Tränen in den Augenwinkeln. Als sie hochsah und Tess' noch fragenderen Gesichtsausdruck bemerkte, riß sie sich mit Mühe weit genug zusammen um einen halbwegs zusammenhängenden Satz zustandezubringen. "Das ist Yuki, Tess. Yuki! Du weißt schon, aus dem Radio?" Sie löste sich ein Stückchen aus der Umarmung, um Yuki anschauen zu können. "Ich fass es nicht... ihr habt es tatsächlich geschafft! Wie seid ihr da rausgekommen? Und wo ist eigentlich Wi..." Der Schatten, der plötzlich über Yukis Gesicht huschte, ließ in Ellen eine schreckliche Ahnung aufkommen. "Oh... oh nein..."

    Geändert von Shinshrii (30.08.2012 um 22:13 Uhr)

  4. #4
    "DAS WAR KEINE ANTWORT AUF MEINE SCHEISSFRAGE!", rief Yuki der hyperaktiven Terror-Ärztin hinterher - die allerdins für eine hyperaktive Terror-Ärztin einen ziemlich harten Schlag hatte. "NOCH SO EINE AKTION UND ICH VERARBEITE DEINEN BILLIGEN 10-DOLLAR-ARSCH ZU WECHSELGELD!"

    Sie war für eine Sekunde drauf und dran, der Ärztin hinterher zu rennen und ihr zu zeigen, was sie alles in Silat gelernt hatte. Zunächst hätte sie sie mit einem Ellbogencheck überrascht, ihr dann das Knie etwas überm Hintern in den Rücken gebohrt, per Polizeigriff den Arm gebrochen und ihr dann mit der rechten Faust in den Nacken zertrümmert. Es wäre ein schönes Gemetzel geworden, das wäre klar. Sie sollte froh sein, dass Yuki momentan körperlich etwas eingeschränkt und psychisch auf alles andere als Ärger hinaus war.

    "Und danke. Trotzdem...", fügte sie dementsprechend leise ihrem wutentbrannten Ausbruch zu.
    "Sie musste 'ne Menge Scheiße durchmachen in den letzten Tagen, so wie wir alle.", sagte Ellen, um das Verhalten ihrer Mit-Überlebenden zu erklären.
    "Ich weiß.", antwortete Yuki und biss sich dabei kurz auf die Unterlippe, "Aber ihr solltet aufpassen, so einen bipolaren Scheißdreck kann ich nicht gebrauchen. Wenn die denkt, sie kann Leute wie Dreck behandeln und ungeschoren davonkommen, ist sie bei mir an der falschen Adresse.". Eine ihr ungewohnte Düsternis lag plötzlich in der Stimme, als sie sich Ellen zuwandt. "Sag' deiner Kollegin, dass ich das nächste Mal zurückschlagen werde.". Sie wollte sich gerade wieder aufmachen zu ihrer Browning (was getan werden musste, das musste getan werden), da blieb sie kurz stehen und lächelte Ellen an. "Ach ja: Und schön, dass du hier bist. Verdammt schön, dass du hier bist." Sie rannte zurück zu der Rothaarigen, drückte sie noch einmal fest und verschwand dann, an der immernoch perplexen Dani vorbei, zurück zu ihrer Pistole. Im Gehen wank sie noch kurz Hugh zu, der im echten Leben und mit grimmigem Blick im Gesicht noch sehr viel besser aussah als damals in "X-Men: Origins - Wolverine".

    Obwohl, wo sie gerade darüber nachdachte: Was das für ein Scheißfilm war. Vielleicht sollte sie mal bei Gelegenheit fragen, was zum Geier er sich dabei gedacht hatte...

    Die kleine Stereoanlage, die sie noch retten konnte - nichts weiter als zwei abgewetzt aussehende Boxen, die mehr Batterien fraßen als das Duracell-Häschen - war schon seit einiger Zeit stumm gewesen, um den Akku des daran angeschlossenen MP3-Players zu sparen. Das war alles, was ihr noch blieb von ihrer Arbeit der letzten Tage: Diese Boxen und dieser MP3-Player mit kaputtem Display. Sonst nichts.
    "Und jetzt, hier auf Last of the Living FM - The Cure mit In between Days. It's fucking delicious...", sagte sie leise, mit einem gewissen Hauch von Wehmut in der Stimme, während sie langsam die Lautstärke des MP3-Players erhöhte. Nicht zu laut - nur laut genug, dass sie sich wieder vorstellen konnte, oben im Turm zu sitzen.

    Yesterday i got so old
    I felt like I could die
    Yesterday I got so old
    It made me want to cry

    Go on go on
    Just walk away
    Go on go on
    Your choice is made
    Go on go on
    And disappear
    Go on go on

    Away from here


    Vielleicht war sie doch schuld. Aber sie war hier und er nicht.

    Das musste erst einmal reichen. In der Apokalypse konnte sie es nicht erlauben, allzu hohe Standards zu haben.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.08.2012 um 08:01 Uhr)

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