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Held
"Ich verkrampfe mich in deiner Nähe nur, weil ich nicht mehr sicher bin, ob du meine überhaupt ertragen willst."
Alistair schaute zuerst verwirrt, dann traurig an.
"Sag sowas nicht", begann er dann und kam einen Schritt näher.
Er hob die Hand kurz an, in der Absicht ihr übers Gesicht zu streichen, hielt dann jedoch für ein paar Sekunden inne, bevor er die Tat dann umsetzte.
"Ich ... nichts würde ich momentan mehr wollen, als das du mir mit den Jungs hilfst. Aber ..."
Die Wut mit der die junge Frau gerade eben reagiert hatte war echt, nicht gespielt, und trotz dessen, das dieser Anblick ungewohnt war, gab es nichts, worüber er sich amüsieren sollte.
Seine Hand senkte sich und er trat wieder einen Schritt zurück.
"Du willst wirklich wissen, was ich über Ian denke?", fragte er dann ernst
Sie nickte.
"Ja."
Alistair seufzte.
"Ich rechne es ihm hoch an, dass er dich un Leo vor all dem beschützen will. Aber das war es auch. Sein ganzes Gerede davon, dass er uns alle hier rausbringen will ist nur Gelaber. Nichts hat er bis jetzt dafür getan. Und komm du mir auch nicht mit der Ausrede, dass ihn niemand gelassen hat. Er hat kein einziges Mal den Mund aufgemacht um sich für eine Aufgabe zu melden oder sich durchzusetzen. Er trifft keine Entscheidungen, und bricht bei jeder Möglichkeit zusammen. Wenn er wirklich zum Wohl der Gruppe handeln wollen würde, und nicht nur darauf aus wäre ein gutes Bild vor dir und den anderen zu machen, würde er seine selbsternannte Anführerschaft ablegen und sie in fähigere Hände geben. Im Endeffekt ist er nur auf den Ruhm aus, dem ihm die Sache einbringt. Ich kenne solche Leute, und sehe doch, wie er sich in deiner Gegenwart verhält und wie, wenn du nicht da bist. Er ist nichtmal ehrlich zu sich selbst. Solche Menschen hasse ich und kenne oder wohl eher kannte ich zu genüge. Sie machen anderen etwas vor um sie mit ihren Worten einzulullen aber in Wirklichkeit, sind sie jemand ganz anderes."
Eine kurze Pause folgte, nur für ein paar Sekunden.
"Du musst mir auch nichts von seiner ach so tragischen Vergangenheit erzählen. Wenn du wüsstest, wie meine aussieht, wüsstest du wie lächerlich solch ein Versuch wäre. Ich habe Dinge gesehen und getan, die kein normaler Mensch tun sollte. Und trotzdem stehe ich, Herr meiner Sinne, und stehe dazu, im Gegensatz zu diesem Penner."
Er deutete auf seine Brust.
"ICH habe meinen Arsch für euch riskiert, für euch alle, mehr als einmal. ICH mache die Drecksarbeit, die er nicht erledigen kann. ICH war da um dir aufzuhelfen, nicht ER."
Er kam wieder einen Schritt näher.
"Das soll keine Umstimmaktion werden, wie es sich anhört. Es ist wie gesagt deine Entscheidung, und daran will ich nichts ändern. Aber die Jungs von Abby werden nicht durch solch einen Menschen beeinflusst werden. Ich will, nein, ich habe versprochen, dass ehrbare Männer aus ihnen werden, und dafür werde ICH sorgen. ICH selbst, ob mit oder ohne deine Hilfe."
Er sah sie entschuldigend an.
"Ich ... " , dann wankte er zurück an die Mauer und sackte auf den Boden, "ich bin immer allein gewesen. Seit meine Eltern gestorben waren."
[Jack ... niemand außer mir konnte ihn sehen ... niemand hatte mir je geglaubt, dass er existiert hat.]
Alls die Bilder aus seiner Erinnerung, auf allen verblasste das Bild des pinken Katers, und leere blieb an dessen Stelle zurück.
"Und als ich eine neue Familie fand, dauerte es nicht lange, bis ich auch diese verlor."
Bitter verzog er die Miene.
"Und dann fand ich jemand neues. Jemanden der mir wieder etwas bedeutet hat, der mir WIRKLICH etwas bedeutet hat. Abby. Doch auch das war nicht von Dauer. Jedes Mal, wenn ich jemanden finde, wird er mir genommen."
Er schaute zu ihr hoch.
"Ich bin ein ehrlich Mensch, Clover, ich weiß nicht ob meine Gefühle für dich, die über Freundschaft hinausgehen, nicht nur auf Einsamkeit begründet sind. Aber selbst dann, hab ich auch dich verloren. Und jetzt, jetzt habe ich Abbys Jungs gefunden. Was glaubst du wohl wird passieren? Das beste was ich hoffen kann, ist das sie es hier rausschaffen und lediglich ich sterben werde."
Er hoffte wirklich, dass sie seine Worte nicht verletzen würden. Er meinte es nicht böse, doch wollte er nicht Lügen, wollte er nicht einer der Menschen werden, die wie Ian waren.
"Ich mag dich wirklich, deswegen musst du dir nicht einreden, dass mir deine Gegenwart unangenehm wäre. Ich gab dir ein Versprechen, ich habe dir gesagt, nimm mich als deinen Glückbringer, und das bleibt auch so. Nicht, weil mich meine Worte daran binden, sondern weil meine Freundschaft zu dir mich an die Worte bindet."
Geändert von Streicher (02.09.2012 um 15:47 Uhr)
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