Tess Bein vor der OP
Als der
Ire mit dem Druck auf den Kompressen nachließ spritzte eine Blutfontäne einen halben Meter hoch aus Tess Oberschenkel, die
Yuki und Sanders und den Boden mit Blut bedeckte. Tess röchelte leise, kehrte für einen kurzen Moment wieder in die Runde zurück. „
Hnnn... Alistair. Die Kinder. Mach das sie das hier nicht sehen. Verschwinde.“ „
Ab...“ „
VERSCHWINDE!“ Vom Schrei geschwächt warf sie sich wieder auf den Boden. Ihre Gedanken waren messerscharf, als der Adrenalinschub einsetzte. Aber ihre Hände und Füße waren vom Kreislauf abgeschnitten. Ihr Körper kämpfte ums Überleben. Und sie würde es auch tun.
Tess Blick traf Yukis Blick. „
Rucksack... nimm... nicht die Kompressen! Schneiden... du musst... da wo die Kugel vorbei is... das Gefäß … greifen und abklemmen... mach ... ich... krieg meine Hände nicht hoch... krieg das alleine nicht... GOTT! AAAHH...“, sie biss die Zähne zusammen. „
Tess, red keinen Mist, ich hab sowas noch nie...“
Sanders war da. Sanders war bereit ihren Anweisungen folge zu leisten. Es war Sanders, die das Blut wegwischte und die Hände auf die Wunde presste. Yuki hatte genug gesehen. Sie konnte nicht – wollte nicht – war überfordert mit der Situation. Es war Sanders, die Tess Oberschenkel abband um den Blutverlust einzudämmen. Bis Tess Atem sich wieder beschleunigte. Der Schockmoment und die Nachwehen des Hochgeschwindigkeitsgeschosses überstanden waren. Trockener Mund, weite Pupillen. Sie funktionierte.
„
Das hat n Gefäß erwischt.“ Keiner antwortete ihr. Brauchten sie nicht. Sie spürte keinen Schmerz mehr. Als die körpereigenen Gifte in ihre Lungen und die Nieren schossen, spürte sie nichts. Sie funktionierte – emotionslos. Paradoxerweise spulte sie das OP-Prozedere ab wie andere Leute Kaffee kochten. „
Das Gefäß ... mit ner Klemme und dann.... argh...“ Tess verdrehte die Augen. Sanders griff nach ihrem Unterschenkel und langte ohne zu zögern tief in den keilförmigen Streifschuss. „
Ich spür den Puls, Tess, aber ich komm nicht an die Blutbahn ran.“ „
Schneiden. Du musst sie abklemmen... führt vom … runter... oberer Teil...“ Sanders schnitt. Griff wieder in die Wunde. Fischte. Verlor die angefetzte Vene. Griff wieder zu. Platzierte nach 5 Minuten die eine Ewigkeit dauerten eine Klemme. „
Ich habs.“