Ergebnis 1 bis 20 von 161

Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #32
    Die anderen waren aufgebrochen, sie waren nur noch zu viert auf dem Dach zurückgeblieben. Riley spürte, wie die Angst, die seit sie im Flughafen aufgebrochen waren, ein ständiger Begleiter gewesen war, zurückkehrte, sich an ihn heranschlich und schließlich mit voller Wucht traf und er fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, zurückzubleiben, jegliche Hoffnung auf Rettung, auf ein Überleben aufzugeben. Er sah sich nochmal auf dem Dach um, konnte Léo, Alistair, Niki und Clover fast noch sehen, Alváro in Léos Armen, Alistair hatte eine Flasche Whisky in der Hand und da hinten lag Clovers Ukulele. Er schüttelte kurz den Kopf - dort lag sie ja tatsächlich, Clover musste sie zurückgelassen haben. Geduckt eilte er noch schnell zu ihr, nahm sie an sich. Falls sie es irgendwie, der auswegslosen Situation zum Trotz, doch irgendwie überstehen sollten, falls er sie irgendwann wieder treffen würde, dann würde er ihr die Ukulele übergeben.

    Gegen die Sandsäcke gelehnt hatten sie noch einen letzten Moment der Ruhe. Riley dachte an die letzten Tage, an die Gefahren, die sie überstanden hatten. Er schloss die Augen, zitterte. Immerhin war er diesmal weiter von den Zombies entfernt - vorerst. Er hatte Angst. Angst vor den Zombies, Angst um Léo und Niki, Angst um Alistair, um Clover. Aber er hatte keine Angst mehr vor dem Tod, er hatte sich mit seinem unvermeidlichen Schicksal abgefunden. Fest umklammerte er die Signalfackel.

    "Hier, nimm die Pistole. Leg dich dahin und dann schießen, sobald ich das Signal gebe. Wir müssen die verdammten Arschlöcher ablenken."

    Riley nahm die Waffe von Sanders entgegen, sie fühlte sich fremd an. Er hatte noch nie eine Pistole in der Hand gehabt, hatte noch nie geschossen. Er kroch auf die Seite, an den Rand der Barriere, dort, wo er vor den Schüssen der Nationalgarde möglichst gut geschützt sein würde. Kurz darauf feuerte Sanders und die Leuchtkugel schien in Zeitlupe durch die Dunkelheit zu fliegen, mitten in eine Gruppe Zombies, sich durch die verfaulten Gliedmaßen brannte. Dann ging es los, Schüsse schlugen in seiner Nähe ein, knapp unter ihm, die Hölle brach los. Er zielte in die Dunkelheit, wagte sich nicht weit hinter der Deckung hervor und drückte ab. Der Rückstoß drückte die Pistole nach oben, beim nächsten Mal würde er damit rechnen. Hoffentlich würde das Ablenkungsmanöver funktionieren, hoffentlich würde es klappen. Er schloss die Augen, es machte ohnehin keinen Unterschied, ob er etwas sah oder nicht, und versuchte an die schönen Momente zu denken, die er in den letzten Tagen erlebt hatte, während er einen Schuss nach dem anderen abfeuerte.

    "Was übernehmen?"
    "Halt den Mund."
    "Wir haben hier zu wenig Munition. Ihr Beide müsst sofort nach unten und uns ordentlich Nachschub holen, sonst werden wir hier oben noch schneller tot sein als die fünf Gruppen da unten. Habt ihr verstanden?"

    Cyrillus hatte noch gefragt, wo sich die Munition verbergen sollte, Riley hatte in der Zwischenzeit eine kleine Taschenlampe und Clovers Ukulele mitgenommen - er würde sie nicht hier liegen lassen, wo sie den Schüssen der Nationalgarde zum Opfer fallen könnte. Dann kletterten sie hinunter vom Dach, in die Lagerhalle hinein, fanden den Eingang in den Keller, in das Kellergewölbe. Sie traten ein, leuchteten mit der Taschenlampe umher, streiften mit dem blassen Lichtkegel die kahlen Wände, den zugemüllten Boden. Der Kampflärm, die Pistolen, die Gewehre, das Stöhnen der Zombies, all diese Geräusche drangen nur noch gedämpft an ihre Ohren. Riley kam es plötzlich kalt vor, er spürte, wie sich die Haare an seinen Armen und seinen Beinen langsam aufstellten. Er blickte kurz zu Cyrillus, sah ihn fragend an: "Wo ist denn jetzt die Munition?"
    "Wir werden sie suchen."

    Sie durchsuchten den Müll, den gesamten Boden, die wenigen kaputten Regale, die noch standen, wurden nicht fündig. Allerdings fanden sie einen kleinen Durchgang, einen Gang, in dem Schienen verliefen - aber genau in diesem Moment hörten sie aus der Richtung des Eingangs ein lautes Knallen, dann ein Klicken. Alarmiert sprangen die Beiden herum, eilten zur verschlossenen Tür, versuchten sie zu öffnen, waren sich dagegen, aber es half nichts. Sie waren eingesperrt und der einzige Weg, der sich ihnen noch bot, war der Gang, der in die Dunkelheit führte. Dann fiel Riley der Rucksack auf, der neben der Tür lag - gefüllt mit Schutzwesten, Waffen und Munition, Verpflegung, Erste Hilfe Sets und sauberer Kleidung. Riley und Cyrillus legten die Westen an, nahmen beide eine der Waffen an sich. Helena und Sanders hatten sich für sie geopfert, ihnen das Leben gerettet.

    "Lass uns beten", sagte Cyrillus. "Mach die Taschenlampe aus."

    Und so beteten sie im Finstern, beteten für Helena und Sanders, für die anderen Überlebenden, die Gefallenen.

    Dann standen sie wieder auf, Riley machte die Taschenlampe an, stapfte los, hinter ihm Cyrillus.

    Er ließ die Hände und Fratzen, die Zombies, hinter sich.

    Geändert von DSA-Zocker (04.09.2012 um 22:05 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •