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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Da Clover sich mit Onkel Alistair unterhalten wollte, stieß das Mädchen zu den Geschwistern und Riley, der bei ihnen saß und einerseits besorgt auf die beiden versehrten Jungs schaute und andererseits unentschlossen die immernoch gut gefüllte Dose Rubicon Mango in der Hand wiegte.
    Mit einem strahlenden Lächeln hockte sie sich dazu und blickte von einem zum Anderen. Josh schlief und hatte Schweißperlen auf der Stirn. Besorgt fragte sie sein Brüderchen, was mit ihm los sei, worauf er sie über sein Fieber informierte. Deswegen war er vorhin also so rot gewesen! Léo hatte schon Angst gehabt, es wäre wegen ihr gewesen. Behutsam kroch sie zu seinem Kopf und legte ihn in ihren Schoß, um mit ihrem Handrücken seine Stirn zu fühlen. In der Tat war sie unglaublich heiß und die Kleine wollte ihm unbedingt helfen.
    Also begann sie, sacht auf die betreffende Stelle zu pusten und dabei durch Joshs kurzes, dunkles Haar zu streichen, damit die Gesundung schneller voranschritt. Riley beobachtete ihr Verhalten neugierig, wurde sich dann der recht kalten Dose in seiner Hand bewusst und zog mit dieser vorsichtig kleine Kreise an den Schläfen des kranken Jungen.
    Auch Noah begutachtete neugierig das Werk der beiden, als Léo, weiterpustend, ihre Augen auf ihn richtete und meinte:
    Ich finde übrigens die Idee *huuuuuhh* mit dem Dschungel total genial. *huuuuuuuuhh* Und da willst Du Dir echt einen Tiger besorgen? *huuuuuuuhh* Ich meine, das wird bestimmt überhaupt nicht einfach *huuuuuuuuhh* einen zu fangen! Aber wenn Du willst, kann ich Dir dann dabei helfen! *huuuuuuuuuuuhh* Das wird bestimmt total toll, und wenn *huuuuuuuuuuuhh* Du dann Deinen Tiger hast, dann können Álvaro und er oder sie *huuuuuuuuuuuhh* immer Fangen oder Wettklettern oder so spielen! *huuuuuuuuuuuhh* Obwohl, ich glaub, beim Klettern würde Álvaro auf jeden Fall gewinnen! *huuuuuuuuuuuhh*
    Apropos!
    fiel Léo ein, als Onkel Alitair zurückkam, Noah neckisch piekste und ihr durchs Haar wuschelte.
    Also…was, ah ja! Da fiel mir nämlich gerade ein,*huuuuuuuuuuuuhh* dass Dein Bruder ja einen Weg gefunden hat, wie man hier runter*huuuuuuuuuuuuuhh* und über die Mauer da hinten klettern kann!*huuuuuuuuuuuhh* Wenn es ihm besser geht, würde ich ihn gerne fragen,*huuuuuuuuuuhh* wie genau er sich das vorgestellt hat, denn solche Sachen mag ich total gerne machen!
    Ihr Stimme sprühte vor Aufregung und ihre Augen glänzten, sodass sie sogar vergaß, Joshs Stirn weiterhin zu bepusten.
    Weil bevor wir zu Euch auf’s Dach kamen, da sind wir ja mit Booten von einem Park rübergepaddelt, weil der Onkel Maddox Bomben draufgeschmissen hat, das gab ein Rieeeeeeesen-Feuerwerk! Ich hab nochmal mit ihm und Onkel McCoBlubbel über das Funkdingen geredet und deswegen haben sie noch ein paar Minuten gewartet, bevor das große Feuerwerk losging. Aber trotzdem musste ich ganz schön flink zwischen den ganzen Toten rennen und aufpassen, nicht auszurutschen, weil der Boden ganz matschig war, aber ich hab es ja hinbekommen und da wird dieses Klettern bestimmt ein Klacks!
    Stolz lächelte sie Noah und Onkel Alistair an, und pustete dann nach einer kleinen Weile wieder über Joshs Stirn.

    Geändert von Mephista (02.09.2012 um 21:46 Uhr)

  2. #2
    Ian hätte nicht damit gerechnet, dass Niki so traurig ist, als er ihn ansprechen wollte. Aber vielleicht war es genau deswegen die richtige Entscheidung gewesen - auch, wenn ihm nicht klar war, was den kleinen Asiaten bedrückte.

    "Hey, Niki." Er versuchte, möglicht sanft und verständnisvoll zu klingen. "Ja, ich liebe Clover. Und ich bin gerne bei ihr. Aber dich mag ich auch - sonst wär' ich ja nicht hier, huh?" Er setzte sich näher an den Jungen und sah ihn an. "Traurig sein und sich um Dinge kümmern ist keine Schwäche! Aber man muss es manchmal einfach loswerden, wenn es einen zu sehr bedrückt!"

    Er legte die Hand auf Nikis Schultern und lächelte abermals. "Also möcht' ich, dass du mir erzählst, was du hast - oder zumindest, was gerade in deinem Kopf vorgeht. Vielleicht kann ich dir ja helfen."

  3. #3
    "Ich..." Niki stockte. Er konnte es nicht richtig beschreiben und entschied sich, einfach nur das zu sagen, was man von außen sehen konnte. "...ich... immer, wenn ich sehe, dass die Leute... glücklich miteinander sind..." Nikis Mund zog sich nach unten. Er schluckte einmal und sprach weiter: "Dann... ich weiß auch nicht... mir wird dann auf einmal ganz... komisch..." Ein kalter Hauch zog durch seinen Körper. Er zitterte einmal kurz und wischte sein Gesicht mit seinem Ärmel ab. "Nein... nein, vergiss... i-ich rede mal wieder nur Blödsinn." Niki stand auf und brach den Augenkontakt ab. "Ich bin doch nur ein seltsamer kleiner Junge...", murmelte er vor sich hin und begann, wegzugehen. Ian saß da und war selbst ein wenig verwirrt von Nikis Verhalten. "N-Niki, jetzt geh doch nicht so einfach." Ian ging schnellen Schrittes auf Niki zu und tippte ihn an seine Schulter. Doch die einzige Reaktion Nikis war mit einem leeren Gesicht, kaum eine Emotion zu erkennen, Ians Hand wegzuschieben. Das überraschte Ian, da so eine kalte Geste von Niki das Letzte wäre, was man von ihm erwarten würde. Niki drehte sich allerdings nochmal kurz um und streckte seinen Beutel aus. "...deins."

    Er übergab ihm die Shorts und ging zu einem Haufen Leuten. Unbemerkt und vor allem unbeachtet setzte er sich auf den Boden und stützte seinen Kopf mit seiner geballten Faust ab. "Oh Niki... was machst du denn da bloß für Sachen...", dachte er sich leise. Er schüttelte einmal den Kopf und dachte an nichts.

  4. #4
    Dieses Bild, wie Leo vor ihm saß, mit Joshs kleinem Kopf in ihrem Schoß, und wie sie seine vom Fieber glühende Stirn anpustet, es war einfach nur herzerwärmend. Er wünschte sich wirklich, er könnte die kleine auch mitnehmen. Aber so wie es aussah, würde sie bei Clover und Ian bleiben wollen.
    Alistair streichelte der Kleinen lächelnd über den Kopf.
    "Deine Arbeit mit Leeland war klasse, Leo, ich selbst hätte es nicht besser machen können. Und wie du dich um Josh kümmerst, ich bin dir wirklich dankbar."
    Dann schaute er zu Riley, der die kalte Dose an die Stirn des Jungen hielt.
    "Dir Danke ich auch, Riley, nicht nur für die Hilfe mit Josh. Ich hab es zwar schonmal gesagt, aber die Sache mit der Lampe war wirklich mutig von dir. Ohne dich hätte ich die eigene Hand vor Augen nicht sehen können."
    Wieder an Leo gewandt bat er sie dann: "Hör mal, ich muss Tess gerade mal ne Kleinigkeit berichten, passt du solange für mich auf Josh auf?"
    Leo nickte zwischen dem Pusten eifrig, und Alistair erwiderte dies dankbar.

    Wieder auf zwei Beinen, trottete er zu Tess und Sanders hinüber. Müde rieb er sich mit dem Handballen der reche Hand eines der Augen.
    [Verdammt ...]
    Seit dem Schrottplatz hatte er nicht wirklich geschlafen. Vielleicht mal eine halbe Stunde oder so, aber mehr nicht. Als er die Gelegenheit dazu hatte, ließen ihm Albträume nicht zur Ruhe kommen, und jetzt? Keine Chance, dafür war keine Zeit.
    "Hey Tess, Sanders, Dob", kündigte er sich schon aus einiger Entfernung an und wandte sich dann an die Ärztin, "Leo hat mir gerade von ihrer Heldenaktion vorhin erzählt."
    Mit einem breiten Grinsen ließ er sich vor ihnen einfach auf den Boden plumsen, er war wirklich verdammt müde.
    "Die Kleine hat es doch tatsächlich geschafft unseren Badass-Leeland weich zu kochen."
    Er musste kurz Lachen bei der Vorstellung.
    "Ich stelle mir gerade vor, wie unsere süße Leo unbeholfen mit dem Funkgerät herumhantiert, und Leeland sie bei ihren Worten förmlich vor sich sehen konnte. Bei sovielen zuckersüßen Worten muss es ihn gehörig aus den Latschen gehauen haben, jedenfalls hatte der Luftangriff eindeutig Verzögerung."
    Kurz überlegend, schaute er zu Dob.
    "Hey, hast du noch ne Zigarette für mich übrig?"
    "Klar man, an denen solls nicht liegen."
    In seinem Bademantel kramend suchte er nach den Glimmstängeln und warf dem Iren dann eine zu.
    Mit einem "Danke" fing dieser sie und zündete sie sich beim aufstehen auch direkt an.
    "Dachte nur, wäre vielleicht interessant für euch zu wissen."
    Gerade wollte er gehen, da fiel ihm noch was ein.

    [Alistair fragt Tess nach dem Chirurgenwerkzeug für Noah]

    "Hast du nicht auch Adrenalinspritzen dabei? Vielleicht könnten wir damit die Belastung für der Trupp senken, den Yuki mitnehmen muss. Dann kann sie vielleicht auch mit ihrer verletzten Hand ne Waffe halten, Schmerzen sollte sie da ja dann so gut wie keine haben. Aber, is deine Entscheidung. Danke jedenfalls für das Chirurgenwerkzeug, ich geh dann mal und setz deine Anweisungen um."

    Dann machte sich der Ire auf den Rückweg, schob sich an einigen der anderen vorbei. Plötzlich geriet ihm etwas zwischen die Füße, und beinahe wäre Alistair umgefallen. Erschrocken drehte er sich um und sah einen verängstigten kleinen Jungen auf dem Boden, der sich schützend die Arme über den Kopf hielt.
    [Oh Scheiße.]
    Vor dem Kleinen ging er in die Hocke und lehnte siche etwas zu ihm runter.
    "Hey Kleiner, tut mir Leid, hab dich bei all den Leuten nicht gesehen, was machst du denn auch auf dem Boden?"
    Er half dem Jungen auf und staubte ihn ab.
    "Glaub ich hab dich schonmal bei uns gesehen, bist jedenfalls keiner von den neuen."
    Alistair lächelte ihn an.
    "Wie heißt du?"
    "Niki", antwortete er etwas zögerlich und knapp.
    "Aye, Nikki, und wie alt bist du? 8? Sowie Leo?"
    "N... Nein, ich bin 15."
    "15? Bist aber ganz schön klein dafür."
    Er musterte den Jungen.
    "Na, macht nix, kommt alles noch", grinste der Ire und klopfte ihm auf die Schulter, "Ich hab ne Idee, komm doch mit und leiste Leo und meinen Jungs Gesellschaft. Die freuen sich bestimmt dich kennen zu lernen."
    Etwas schüchtern, aber trotzdem neugierig, schaute Niki an Alistair vorbei in Richtung der anderen Kinder.
    "Okay", sagte er dann.
    "Na dann, aufgehts."

    Zusammen mit Nikki ging Alistair zurück zu den anderen und setzte sich dann neben Noah.
    "Das ist Niki", stellte er den Jungen vor, bevor er Noah andeutete sich vor ihn zu setzen, "gehört auch zu uns. Ist 15 Jahre alt. Nen bisschen schüchtern wie es scheint, aber is ja alles kein Ding."
    Er zwinkerte Niki zu und begann dann den Anweisungen von Tess folgend das Bein von Noah mit dem Chirurgenwerkzeug zu verarzten.
    Als er fertig war, trat der Junge ein zwei mal mit dem Bein auf und bemerkte zu seiner Freude, dass keine Schmerzen spürte, dann lief er ein Stück, und wieder zurück. Freudestrahlen, umarmte er Alistair.
    "Danke!", rief er glücklich,
    "Kein Problem Kleiner, ich kümmer mich um euch. Allerdings ist das nicht allein mein verdienst. Tess hat die Mittel dazu gestellt, und außerdem hat sie mir gesagt, was genau ich machen muss. Ohne ihren Rat, hätte ich die Sache wohl nur schlimmer gemacht."
    [Oh man ...]
    Er schaute kurz um sich. Überall Kinder. Dabei dachte er eigentlich, er könnte kein Stück weit mit Kindern umgehen. Aber wie es aussah, schien es eine ihm von der Natur gegebene Gabe zu sein.
    [Vielleicht sollte ich nen Kinderheim oder so auf Irland aufmachen. Wie es scheint, lieben mich die Racker.]
    Er dachte eine Weile darüber nach, vorallem, dass er wohl seine alten Hooliganfreunde dann als Kinderbetreuer mit einspannen würde. Bei diesem Bild, musste er schallend Lachen. Vielleicht würden sie auch einfach aus all den Kids kleine Boxchampions machen.

    Geändert von Streicher (03.09.2012 um 02:15 Uhr)

  5. #5
    [Zsfg: Funksprüche durch Tess, Alistair, Ellen an alle um die 5 Stationsaufgaben deutlich zu machen; Sonstiges: Sanders holt Info "McCormack ist tot" aus Leo heraus, Tess will das Sanders mit ihnen kommt und das "keiner zurückbleibt"]

    Sleepmakeswaves - It's Dark, It's Cold, It's Winter

    Verdammt.“ „Tess? Hat Blueeyes mir nen Gruß zukommen lassen?“ „Sie essen wohl grade. Is niemand rangegangen, Dob.“ Sein Grinsen verschwand für einen kurzen Moment, als er sich über den Schnurrbart strich. „Soll ichs weiter versuchen?“ „Nein, Sanders will vielleicht noch nen eigenen Funkspruch abgeben. Und ich habs auf allen Frequenzen versucht.. das.. Empfangsteil scheint... defekt zu sein.
    Sie humpelte zurück zu Sanders um ihr das Gerät zurückzugeben, als Dob sie am Arm packte. „Lass mich versuchen Sarah zu erwischen. Bitte.“ Sanders nickte, deutete Dob aber sich direkt neben ihr niederzulassen und das Funkgerät bloß nicht vollzuaschen. (Dob versucht weiter mit dem Funkgerät Terence zu erreichen)

    Alistair empfahl Tess für Noah einfach eine Fußdämpfung zu basteln, damit er wieder auftreten könnte. Aus einem Reifen könnte er mit den Skalpellen was passendes schnitzen. „Dann kann er ihn ein wenig belasten, aber es zerlegt ihn nicht bei jedem Tritt. Ist Joshs Fieber gesunken?“ Alistair nickte nur, während er an der Zigarette zog und blickte besorgt zurück zu den Jungs.

    Tess nutzte den Moment und reichte Sanders eine Notiz mit den Funkzielen die sie erarbeitet hatten. (Militär, Nationalgarde, Crown Hotel, Lance Corporal Patton Pharmacy (Crownstr/Cleevelandstr), Terence, Chemiewerke – Code 12-6-D eventuell Sicherheitscode)
    Dann die Notizen zu ihren Funden, die sie mit Clover vor einigen Stunden gemacht hatte

    Und eine weitere mit den Infos zur Nationalgarde.

    Sander
    s Schatz – das Funkgerät - kehrte eben aus Dobs Händen heil wieder in ihren Besitz zurück als der Ire von Leo sprach. Sanders Augen glänzten feurig. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt?“ Tess schluckte. Leo kam in diesem Moment angetanzt. „Onkel Alistair...?“ wurde aber von Sanders Schnauben eingeschüchtert und verstummte. „Sie haben ein Kind an den Funk gesetzt und wollen mir jetzt hoffentlich nicht weißmachen das das Kind den letzten Funk mit McCormack entgegengenommen hat?“ „Was ist mit Onkel McCoblubbel?“ Sanders schloss die Augen, sammelte sich und ihr Blick flößte selbst Alistair Respekt ein. „Was hat Onkel Mc... noch so gesagt, Kleines?“ Ein ermutigendes Nicken von Tess und dem Iren brachte Leo zum reden. „Da... der nette Onkel hat uns vom Feuerwerk und den Gummibooten erzählt. Und... als der nicht so nette Maddox ihn angeschrien hat – weil er mit mir geredet hat – da... war ein Knallblitzkrawumms das war so laut das ich mir die Ohren zugehalten hab... ich weiß nicht...Leo blickte mit großen Kulleraugen den Iren an. „Erzähl weiter, Leo.“ „Der Onkel, der viel lieber war als Maddox hat nur ganz komisch geschnauft und dann nichts mehr gesagt.

    McCormack. General der ADF-Truppen. Erschossen. Tot. Scheiße. Alistair packte Leo auf seinen Rücken und verschwand, als Sanders erst weiß und dann rot anlief. Tess versuchte zu retten, was zu retten war.



    Ellen hier. Ludwig und Hugh haben zwei Pläne – der eine berücksichtigt den Wachwechsel am Eingang rechts, wo sich die klugen Köpfe reinmogeln könnten, der andre ist der, das wir uns als Gardemitglieder tarnen, mit Hugh ein wenig proben und durch den Seiteneingang ganz links reinmarschieren. Aber Hugh braucht noch einige unauffällige Leute. Ich komme auf jeden Fall mit ihm und wäre froh um Verstärkung. (Ellen meldet sich für "Das trojanische Pferd") Und es sind genug Uniformen da, für jeden für den diese Tarnung in Ordnung ist. Mit den Uniformen kommen wir mindestens bis an die Mauer, dann zeigt sich wie gut die Pläne sind.

    Tess blickte auf Sanders und entschied sich der Schützin Zeit zu geben um eine Entscheidung zu treffen. „Wir müssen los, solange es dunkel ist. Die Scharfschützen sollen keinen von euch erwischen – also hört auf Ellen und zieht die Uniformen an. Alle. Wir erkennen uns dadurch, das wir auf Waffen, Frisuren und Größe der andren, Merkmale der falschen Uniformen achten. Ich hab am eigenen Leib gespürt, was die Typen mit Zivilisten machen. Und wenn wir hinter der Mauer sind drehen wir alle unsere Uniformmützen mit dem Visier nach hinten - das hilft hoffentlich, damit wir uns gegenseitig nicht über den Haufen schießen.
    Fawyer und Yuki haben es auf den geschwächten Aussenposten in der Mitte abgesehen. Wer noch genug Schlagkraft hat, soll sich ihnen anschließen. Aber da sind auch verflucht viele Infizierte. Und... Infizierte wurden gefesselt und enthauptet. Ein Mann in besonders schlichter Uniform ließ besonders arbeitstaugliche Gebissene fesseln und mit Ledersäcken über dem Kopf in einem LKW abtransportieren. Ich weiß nicht was das bedeutet, aber es ist nichts gutes. Vor allem nicht wenn die Garde die Männer für weitere Projekte benutzt. Wenn ihr da reinlauft – seht zu das ihr den LKW knackt und diese Kampfmaschinen umlegt, bevor sie euch umlegen. Oder haltet euch ganz von dem LKW fern.
    Wenn jemand noch einen Plan hat, teilt er ihn über Funk mit. Wer mit ihm kommen will, versammelt sich auch gleich in seiner Nähe. Wir nehmen jeden mit. Keiner wird zurückgelassen, der sich nicht selber dafür entscheidet. Wenn es nach mir geht wird absolut keiner zurückgelassen. Kein einziger.


    Sie trottete zum Seesack, aus dem die Uniformen glitzerten. Sie selber war froh darum, das sie später in die groben Metallbehangenen Uniformen steigen konnte. Für den Wissenschaftler nahm sie eine Jacke mit besonders vielen Orden mit. Und eine für Dob und Dani. Und Yuki. Tess zog ihr Knie an und griff nach ihrem Rucksack um sich die letzten Reste Obst einzuverleiben. Der Rosenkranz fiel ihr über den Ausschnitt aufs Bein. Die Kinderpflaster an ihren Armen wirkten neben dem zerschlagenen Gesicht wie ein schlechter Scherz. Und dann wartete sie auf Sanders Antwort.

    Ahm... Alistair hier. Josh hat noch eine Idee, wie man kletternderweise über die Bäume kommen könnte. Mitm Seil auf die erste Eiche – dann über die andren drei über die Mauer und dann runter wieder in die Bäume. Sollten aber nur wirklich Flinke Leute machen. Und Noah... was sagst du Leo? Ah... Noah meinte das es Verbindungsschächte vom Nachbargebäude durch die Mauer hindurch gibt. Naja, er is Abbys Sohn und hat ein Händchen dafür, wenn euch da was in den Weg kommt montiert ers kurzerhand ab. Soweit von mir.

    Geändert von Viviane (04.09.2012 um 22:41 Uhr)

  6. #6
    Dob atmete tief ein und aus und innerlich wappnete er sich auf jedes Ergebnis das der Funkspruch mit sich bringen würde. Er war sich sicher dass er mit ihrem Tod würde leben können und er würde sicherlich auch nicht seine coole Anmut verlieren wenn er ihre verliebte Stimme nun hören würde die ihm ewige Treue schwört. Doch das einzige mit dem Dob in diesem Moment nicht leben konnte, war dieses enervierende Rauschen des Schweigens aus dem Funkgerät. Er wusste gar nicht warum ihn diese Unsicherheit so wütend macht, es war nur eine von vielen Frauen seines Lebens. Eine… von vielen…
    „Easy Boy.“, fauchte Sanders von hinten und Dob sah, dass er das Funkgerät vor Wut so fest umklammerte dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Mit sanfter Gewalt, doch ohne Vorwurf, entrang Sanders ihm das Funkgerät und legte es wieder zu ihren Sachen.
    Dob konnte niemanden aus Terence‘ Gruppe erreichen.


    Sanders war während Tess‘ langem Monolog so nachdenklich wie tonlos sitzengeblieben und hatte nur starr nach vorne geschaut, ihre Bewegungen wirkten fast mechanisch, als sie einen der Energieriegel aß nachdem sie die Verpackung mit den Zähnen aufgerissen hatte. Danach streckte sie sich müde und es schien als hätte sie eine Entscheidung getroffen die eine große Last von ihren Schultern nahm. Sie winkte Tess mit einer kurzen Bewegung heran, bot ihr die Hälfte des Energieriegels an und begann dann zu sprechen.

    „Kinder und Träume? So weit wage ich nicht zu denken.“ Sie lächelte dünn und ihr Blick verlor sich in der Ferne. „Mein Großvater war Maschinengewehrschütze unter Gordon Bennett im zweiten Weltkrieg.“, begann sie unvermittelt. „Ich weiß nichts von diesem Mann, ich habe ihn nie kennengelernt und niemals seine Stimme gehört. Er war bei der Belagerung von Singapur im zweiten Weltkrieg dabei. Als die Japaner am 14. Februar 1942 die Verteidigungslinien durchbrachen um auf das Alexandra-Hospital vorzurücken, bekam seine Einheit und er den Befehl zum Rückzug um kriegswichtiges Material und Personal zu retten. Sein Hilfsschütze und er weigerten sich, sie zerstörten das Funkgerät, verminten die Straße, luden alles an Waffen was sie hatten und dann gruben sich noch tiefer in ihre MG-Stellung ein. Als die Japaner angriffen, leisteten sie ihnen Widerstand bis ihnen die Munition ausging und sie…“, Sanders stockte „…überrannt und gelyncht wurden. Trotzdem waren es zwanzig Minuten, die sie den Leuten im Krankenhaus erkauft hatten damit diese fliehen konnten. Niemand hat je erfahren ob, und wenn Ja, wie vielen sie ihr Leben gerettet haben, aber ist das wichtig?“

    Sie lehnte sich zurück und sah Tess wieder an. „Wissen Sie, ich habe diesen Mann nie getroffen, trotzdem verehre ich ihn. Ich selbst habe keine Kinder, aber ich habe Familie. Ich denke mir würde der Gedanke sehr gefallen, wenn eines Tages die ungeborenen Kinder meines kleinen Bruders so über ihre Tante reden würden. Oder Sie erzählen Ihren kleinen Rackern mal von mir.“ Sie lächelte wehmütig.

    „Sehen Sie, in Momenten wie diesen ist es unglaublich leicht, die Beine in die Hand zu nehmen und einfach wegzulaufen und zu hoffen, dass niemand bemerkt, dass man seinen Posten verlassen hat. Aber es gibt eine Person vor der man nie weglaufen kann und das ist man selber. McCormack war wie ein Vater für mich, wie ein Freund. „ Sie reckte trotzig das Kinn vor. „Und ich werde meinen Posten erst verlassen wenn er mir den Befehl dazu gibt. Und wenn er tot ist, dann ist das sein Problem.“ Sie blickte in den Nachthimmel.
    „In diesem Moment in dem die Zivilisation zusammenbricht, gibt es für mich keine Personen oder Menschen mehr. Für mich gibt es nur noch ein Wappen. Ich will die Uniform ehren, die ich trage. Ehe der neue Tag anbricht, werden noch mehr Menschen gefallen sein, der gekrönte Adler der Königin soll dann aber noch immer im Wind wehen.“
    Sie verzog den Mund und blickte in Richtung Yuki, sprach dann leise weiter: „Einige von uns sind Soldaten geworden um Krieg zu spielen, andere, weil sie daran glauben, dass aus Dienen Gutes erwachsen kann. Und ich weiß dass ich in die Fuß-Stapfen meines Großvaters treten werde, wenn ich hier bleibe und für euch das Ablenkungsmanöver spiele. Vielleicht erinnert sich Miss Ho-Chi-Minnie-Maus da hinten ja auch nochmal irgendwann daran wie es war diese Uniform überzustreifen und leistet mir Gesellschaft. Dann können wir schon zwei Fluchtpunkte sichern, wahrscheinlich ist es sogar von tödlicher Wichtigkeit, nachdem sie die Garde unseren Aufenthaltsort verraten musste.“

    Tess blickte sie an und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Sanders legte ihr eine Hand auf die Schulter und sagte mit ernstem Nachdruck: „Ich will nicht unbedingt sterben. Aber in Schande leben noch viel weniger. Ihr seid so weit gekommen und habt so schreckliche Dinge erlebt, es ist klar, dass ihr euch für die einzigen Überlebenden haltet. Aber das habt ihr vor wenigen Stunden auch noch gedacht und nun habt ihr die anderen fünf getroffen. Ihr wart nicht die ersten die ich hier beschütze und aufsammele und so Gott will, seid ihr vielleicht nicht die Letzten. Tess, Sie müssen das verstehen, mein Platz ist hier. Vereint mit dem Versuch gute Menschen wie Sie durch die Mauer zu bringen und andere gute Menschen in Empfang zu nehmen.“

    Sie streckte Tess dann die offene Hand zum besiegelnden Handschlag hin.

    Geändert von Daen vom Clan (03.09.2012 um 11:20 Uhr)

  7. #7
    Mit hochgezogener Augenbraue hatte Helena das Gespräch zwischen Miss-Weltenretterin-Tess (Wo auch immer DAS jetzt herkam) und der Militärtussi verfolgt. Naja, Tussi war das falsche Wort. "Niemand wird zurückgelassen". Selten so einen Schwachsinn gehört. Sie dachte an Axel, und Tränen stiegen in ihr auf, die sie mühsam zurückhielt.

    Hätte ich ihn doch nur nicht aus mir rausgeprügelt.

    Mit einem Knie auf dem versifften Sofa spähte sie vorsichtig zur Mauer, befand, dass es gerade keine akute Gefahr gab und drehte sich zu Tess und Lilien um. "Das ist ja eine ganz wunderschöne Gesichte, aber bevor unser niedlicher Wirbelwind (Sie sah Tess, die ein wahrhaft erbärmliches Bild abgab kurz an) gleich weiterwirbelt: Wir haben schon Leute zurückgelassen. Also komm mir jetzt nicht mit diesem Friedefreude-Militärgeschwätz. In der Zwischenzeit war auch Machete zu seiner Herrin gekommen und drückte seinen Kopf gegen Helenas Beine. "Machete würde eh nicht lebendig da rein kommen. Axel wurde umgebracht. Von einem von euch. Das letzte, was ich tun werde, ist mit euch mitzukommen. Und ich glaube, da seid ihr auch gar nicht so scharf drauf.

    Helena blickte kurz zu der irren Hippie-Tusse, der Asiatin und dem obdachlosen Penner, der neben...Hugh fucking Jackman? saß. Sie blickte zu dem Hollywood-Päarchen, dass nach einer Woche schon die ewige und große Liebe in sich erweckt hatte. Sie blickte zu den drei Kindern. Gott, wie sie Kinder hasste.

    "Nein, nein, ich werde hierbleiben, bei Miss-wie-war-ihr-Dienstgrad nochmal-Sanders. Ich gebe einer von den Gruppen Feuerschutz, so gut ich kann. Welche, weiß ich noch nicht. Im Zweifel der, deren Mitglieder ich am wenigsten nicht leiden kann. Und Machete bleibt hier. Hier bei mir."

    Geändert von Caro (03.09.2012 um 12:45 Uhr)

  8. #8
    Ian sah Niki noch eine Weile ratlos hinterher, hielt es aber für das Beste, ihn vorerst nicht anzusprechen. Vielleicht würde er einfach einen Moment für sich brauchen, auch wenn er eigentlich das Gegenteil vermutete.

    Durch die Funksprüche vergaß er dann auch erstmal, wie ungewöhnlich kalt und abweisend der kleine Junge gerade gewesen war und lauschte. Hmm. Klingt alles nicht so ganz optimal - aber irgendwie müssen wir ja raus. Nicht weit von ihm stand Clover. Sie würde seine Entscheidung fällen.

    "Hey!", sprach er sie an und lächelte. Es war irgendwas Seltsames dabei, sie jetzt anzusprechen - nach dem vorigen Gespräch und dem gemeinsamen Kuss. Trotzdem genoss er es wieder mal. "Ehm... weißt du schon, welcher Gruppe du dich anschließen möchtest?", fragte er fast etwas monoton, da er in Gedanken nicht wirklich bei der Sache war, sondern vielmehr bei ihr und dem schönsten Moment seines Lebens, der nicht lange zurücklag.

    "Ich mach' das, was du machst. Ich lass dich nicht mehr alleine." Ein kurzes Grinsen, das schnell wieder erlosch. "Also... wenn du damit einverstanden bist."

  9. #9
    Nach dem Gespräch mit Alistair stand Clover noch eine Weile unbeholfen herum. Einen Moment lang fühlte sie gar nichts, alles in ihr war plötzlich leer und taub. Du nimmst Joshua und Noah unter keinen Umständen mit. Ich finde jemand anderen dafür.
    Die Worte hatten sie nicht wirklich verletzt, denn der Ire hatte recht - es ging einfach nicht anders. Er hatte die Entscheidungsgewalt über die Kinder, und er hatte seine eigenen Gründe, die ihm niemand nehmen konnte. Gerade wenn er sterben würde, müsste man seine Wünsche noch mehr berücksichtigen.
    Aber es war ein merkwürdiges Gefühl, dass das Ziel, das man eine Weile lang vor Augen gehabt hatte, sich einfach in Luft auflöste.

    Dann kamen plötzlich eine Reihe von Funksprüchen herein. Es schien unterschiedliche Fluchtplänen zu geben, die alle riskant klangen, aber wohl die einzigen Möglichkeiten waren, die sie hatten. Schichtwechsel der Wachen nutzen, Außenposten überrennen, durch Lüftungsschächte kriechen - all das klang gefährlich und Clover gefiel es auch nicht, dass die Gruppe sich für all diese Vorhaben auch noch aufspalten müsste. Für sie selbst kam eigentlich nur einer der Pläne in Frage, es war das einzige, was sie sich zutraute und bei dem sie niemandem ein Klotz am Bein sein würde.
    "Hey! Ehm... weißt du schon, welcher Gruppe du dich anschließen möchtest?" Ian war nun an sie herangetreten. Er war vorhin etwas unentschlossen in der Gegend herumgestanden und Clover war fast erleichtert, dass er sie nun ansprach. Sie wollte ihn immerhin nicht nerven oder ihn bei Anführerkram stören. "Ich mach' das, was du machst. Ich lass dich nicht mehr alleine. Also... wenn du damit einverstanden bist." Die Sängerin strahlte ihn an. "Warum sollte ich nicht einverstanden sein?" Sie hielt jedoch kurz inne und sah verlegen zu Boden. "Ich hatte eigentlich vor, mit Ellen und dem Schauspieler zu gehen. Ich denke das wäre das einzige, wo ich niemanden behindere - ich glaube nicht, dass ich besonders gut darin wäre, Leute in einem Außenposten umzunieten oder mich an Wachen vorbeizuschleichen, oder..." Hör auf zu plappern.
    "Also, ich werde mir wohl die Uniform überwerfen. Aber... also, wenn dir das zu dämlich ist, dann musst du nicht..." "Ich sagte doch, ich mach' das, was du machst."

    Ellen stand schon in voller Montur vor Hugh Jackman, der einen beeindruckten Pfiff ausstieß. "Entschuldigung?", fragte Clover schüchtern, als sie Ellen auf die Schulter tippte. Die rothaarige Schönheit sah sie überrascht an, da die beiden wahrscheinlich noch nie mehr als ein, zwei Worte miteinander gewechselt hatten. Aber Ian kannte sie anscheinend ein bisschen besser, weshalb er das Reden übernahm. "Wir würden euch später gerne mit den Uniformen begleiten." (Ian & Clover melden sich für "Das trojanische Pferd") Hugh beäugte die beiden kurz kritisch. "Ja, dürfte gehen." Ellen händigte ihnen also die Uniformen aus und Clover sah sich nach einem Ort um, an dem sie sich ungestört umziehen konnte. Selbst wenn sie sich nicht komplett ausziehen musste war es ihr doch unangenehm, dabei beobachtet zu werden. In solchen Situationen verfing sich immer gerne ihr Ellenbogen im Stoff und sie würde herumhampeln wie ein Pavian. Das musste nun wirklich niemand sehen.
    "Ich komme gleich wieder", sagte sie zu Ian und zögerte kurz. "Es bedeutet mir viel, dass du das mit mir machen willst. Danke."

    Geändert von Lynx (03.09.2012 um 14:16 Uhr)

  10. #10
    Niki saß auf dem Boden und beobachtete die Kinder um ihn herum. Diese redeten glücklich miteinander und schauten ab und zu Niki von der Seite an. Er grinste ab und zu zurück, wirkte insgesamt aber ein wenig teilnahmslos. Wie auch immer, die Gruppe war wieder kurz davor, weiterzuziehen und Niki musste sich entscheiden, wie er nun weiterkommen würde. Er informierte sich ein wenig und entschied sich dann für Dr. Schwabensteins Methode, die Mauer zu überwinden. Bis es aber soweit war, setzte er sich wieder zu den Kindern und schaute weiter zu.

  11. #11
    Er hatte nicht viel mitbekommen. Im Gegenteil, Ethan war wie in seiner eigenen Welt. Auch seit Headset hatte er schon ewig nicht mehr auf. Was er mitbekommen hatte, war, dass sie wohl bald hier aufbrechen mussten. Er würde sich seinen Weg schon freikämpfen [Izanami]. Doch war ihm das fast egal.
    Er konnte es mehr erahnen als wirklich sehen, doch schaute Ethan sehnsüchtig in Richtung des Meeres. Vieles würde er dafür geben, dort jetzt Isa zu sehen, vielleicht nicht munter und wohl auf, aber zumindest am Leben und nicht zombifiziert. Wie war sie eigentlich gestorben? Er hatte bisher niemanden gefragt und es hatte ihm niemand gesagt. Er entschied sich, jemanden aus dem letzten Boot zu suchen und nachzufragen. Diese Tess, sie müsste im letzten Boot gewesen sein.
    Ethan stand auf und suchte Tess, um zu erfragen, wie er seine Isa verloren hatte.

  12. #12
    ~*~

    "Das ist einfach verdammte Scheiße cool, Dani!", sagte Yukari freudig erregt als sie Danis Werk betrachtete. Vor ihr lag auf dem Boden ausgebreitet der zusammengeklaute Schutzanzug. Es hatte keinen Grund gegeben, sie anzuziehen. Aber für das, was auf sie gleich zukommen würde, brauchte sie jede Art von Schutz, die sie kriegen konnte.

    Es war bald soweit. Sie musste sich bereit machen. Sie streifte die schusssichere, olivgrüne Weste über, auf der sie im linken Brustbereich mit einem Edding in schwarzen Lettern die Worte "La riesgo siempre vive" geschrieben hatte, ein paar Zentimeter darunter standen kleingeschrieben die Namen ihrer engsten Kameraden, Freunde, Menschen die sie bis jetzt verloren hatte:

    Cam Carpenter Rodriguez Ridley Jeremy Willy

    "Jeremy war noch nicht einmal geboren und war bereits tot. Ihm hätte die Welt gefallen, nachdem sich die Spreu vom Weizen getrennt hatte."


    Als Tess auf sie zutrat, hatte Yuki bereits ihr Schwert auf dem Rücken, die Gelenke mit Schützern bedeckt, Wollhandschuhe in denen die verlorenen Finger auswattiert waren, und Tarnfarbe in Streifen im Gesicht.
    "Und? Wie sehe ich aus?"
    "Scheiße, du erinnerst mich gerade an jemanden.", sagte Dani mit traurigem Tonfall, zog an dem Zigarettenstummel und ließ langsam Rauch aus dem Mund weichen. "Nur in weiblich."
    "Shiiit, matey. Yukari Rothrock, badass Fatherfucker. So sieht's aus."

    Yuki sah aus wie eine wandelnde Festung. Wie ein Held. Bereit um hardcore stuff zu erledigen. Mit australischem Akzent.
    Aber Tess wusste es besser. Das wussten Ärzte ja immer. Von ihren Schlurfgeräuschen aufgeschreckt, drehte sich Yuki grinsend zu ihr um.
    Ein Schlag ihrer rechten Hand – wie geplant abgeblockt. Dann die linke Hand – mühelos berührte sie Yukis Wange. Und sie sah Yuki an, das die sanfte Berührung ihr mehr weh tat als jeder Faustschlag. "Scheiße, so hoch kannst du den Arm nicht bewegen, nicht wahr?""Hör zu, ich....""Ich hoffe, du bist zufrieden mit deiner Leistung - denn jetzt weiß ich genau, wie es sich anfühlt eingeschränkt zu sein. Nicht komplett. Nichts halbes, nichts Ganzes.". "Ich hab' dich nicht gezwungen, mit aufs Dach zu kommen.""Und ich hab' dich nicht dazu gezwungen, in die scheiß Luft zu ballern. Sieh's dir genau an!", sie deutete auf die abgebundene Wunde und stolperte dabei mehrere Schritte zurück, als sich ihr Gleichgewichtssinn verabschiedete. Eine humpelnde Hyäne. Großartig. "Jetzt weiß ich wie es ist, in deinem Schatten zu sein, Samurai Girl. Kannst froh sein das ich nicht tot bin. Ich würd dir als Geist noch den Arsch aufreißen." Die Frage...Wusstest du das die Scharfschützen auf uns zielen?Hast du mich verraten?Ich …“ Yuki sah die versteckte Wut in Tess Augen. „Was hätte ich davon dich vorzuschicken?
    Infos. Wo die Scharfschützen sitzen, etwa.
    Bullshit, Doc, absoluter Bullshit. Nein, ich wussts nicht. Und ich würd n Teufel tun meine einzige Hoffnung den hier“, sie wackelte mit ihrem schwachen Arm ,“zu behalten nicht für so ne Info rausballern.

    Gut. Dann war das ja geklärt. Gott sei Dank. Helena, Ian und Cyrillus waren genug Mordlustige in der 22 Mann starken Truppe. Da brauchte es kein durchgeknalltes Schlitzauge. Vor allem weil sie zu Yuki einen andren Draht hatte als zu den anderen. Durch das Radio hatte sie das Gefühl sie schon ewig zu kennen.

    Tess lächelte milde, trat etwas näher an Yukari heran und streichelte ihr mit der rechten Hand erneut über die Wange. Sie ließ kurz ab, um Yuki in ihrer Kampfmontur zu mustern. "Du siehst aus als könntest du es kaum erwarten, dich mitten in die Schlachtbank zu werfen."
    Yuki schüttelte langsam den Kopf. "Ich seh aus wie jemand, der 'ne Schuld zu begleichen hat." Sie merkte, wie Tess ihr (aus Absicht?) jetzt auf die Brust schaute und den Spruch las. "Den Spruch hab' ich von 'nem Kameraden aufgeschnappt. Es ist spanisch und heißt soviel wie 'Wer was riskiert, lebt ewig.'."
    Tess nickte bestätigend und sah kurz zu Dani hinüber. "Kannste mir 'nen Stift geben?"

    Und so stand Tess stumm da, Dani hinter ihr mit ehrfürchtigem Gesichtsausdruck, und schrieb mit dem schwarzen Edding noch weitere Namen unter die bereits dort stehenden.

    Nikita Mike Travis Kekoa Ryan Abby Michail Axel Isabella

    nach kurzem zögern fügte sie noch die Namen der Toten hinzu, die für ihre Gruppe gestorben waren. Oder durch ihre Gruppe.

    McCormack Norman Tyler Harrison Wellerson&Clara

    Und die, deren Form die Krater in ihrem Herz hatten

    Jay Sebastian

    Den Namen ihres Bruders schrieb sie nicht. Sie wollte und konnte nicht Abschied nehmen. Noch nicht.

    Sie trat einen Schritt zurück. Yukis Blick traf ihren. Worte waren in diesem Moment überflüssig.

    ~*~


    "Du hast gesagt, du würdest mir helfen wenn ich dir helfe. Deine Schuld hat sich durch den Scheiß der auf dem Dach abgegangen ist so ungefähr grob verzehnfacht. Also wirst du mir folgende drei Gefallen tun: Erstens: begleite meine Leute sicher zum Hafen - wenn du da mit rausgehst, will ich das du meine Leute beschützt. Und sie nicht in Gefahr bringst mit deiner Cowboynummer von vorhin. Stirbt einer von denen, stirbst du - und zwar sobald du es wagst mir wieder unter die Augen zu treten. zweitens: Verlier um Gottes Willen nicht die Weste und sorg' dafür, dass wir nicht noch mehr Namen unter die pinseln müssen, die da bereits stehen. Und drittens:..."
    , Tess stockte kurz und grinste Yukari an. "... was auch immer passiert, und was auch immer du planst: Spiel um keinen Preis den Helden. Denn ich will nicht deinen Namen auf diese Liste da kritzeln. Kapiert?"
    Yuki nickte ein paar Male mit dem Kopf, während sie "Okay, das krieg' ich hin." flüsterte.

    Tess klabusterte eine Spritze aus ihrem Rucksack, schnappte sich Yukis schwachen Arm und klopfte hingebungsvoll bis eine der Venen hervortrat. „Ich werd dir ne Aufputschspritze verpassen, die deinen Arsch eine Etage höher schiebt. Ich hab keine Lust das du unsre Leute aufhälst – aber auch nicht das Australiens Stimme hier kurz vorm Zieleinlauf verreckt. Bereit?“ Sie stach zu und injizierte die Adrenalinspritze, die Yuki wieder fit machen würde.Braves Mädchen. So, und jetzt...", sagte Tess und seufzte laut, "back to business, wie man so schön sagt. Hat Dani dir gesagt was geplant ist? Ich hab vorhin noch durchgegeben, das eure Kampftruppe sich um eine besonders kräftige Meute von Infizierten kümmern muss, die in einem LKW verladen wurden. Sind entweder Versuchskaninchen oder Überkämpfer – seid vorsichtig, aber macht sie kalt. Wenn wir verhindern können das Maddox Pläne aufgehen wäre das so ziemlich das Beste was passieren könnte. Und... sei nett zu dem Iren. Nett im Sinne von, zeig ihm Respekt. Er hat für uns alle den Arsch hingehalten. Und ich mag ihn, er ist einer von den Guten."

    Ihre Hand lag an Yukis Halsnarbe. Strich darüber. „Und lass den Scheiß mit dem rauchen – das sorgt nur dafür, das du noch mehr leckst als eh schon.“ Dann nahm sie Yuki die Kippe aus dem Mund und zog selber daran. „Is wirklich ne Scheiß Idee verwundet zu rauchen. Fast so beschissen wie in die Uniformen hier zu klettern. Ich hoffe ihr habt nen Military-Fetisch. Und hepp.

    Du ziehst den Kram nicht an, Tess?“ „Später. Erstmal...“ sie schnippelte mit ihrem Taschenmesser die Fingerkuppen von ihren Lederhandschuhen, damit sie wenigstens etwas besser motorisch funktionierte und band sich das versiffte schwarze Top als improvisiertes Bandana um den Kopf um die wilde schwarze Mähne zu bändigen. Dann zog sie genüsslich an der Zigarette. „...mach ich eine Zigarettenpause. Und schau wie euch die Klamotten stehen.“ Sie grinste – und sah dabei Dob auf unheimliche Weise verdammt ähnlich. Nur das ihr Grinsen mit der Kippe im Mund eher wirkte wie eine Hyäne, die durch ein Kakteenfeld geschleift worden war.

    Danis Kuss auf die Stirn war... merkwürdig selbstverständlich gewesen. Sie hatte tief mit ihren grünen Augen in das unendliche Blau der Iriden geblickt und sich für einen Moment sicher gefühlt. Und das tat sie auch jetzt, als sie wieder ihren Blick suchte.
    Ich mag dich, Dani. Du bist anders. Du hast wie ich nichts zu verlieren. Nur alles zu gewinnen.
    Am Horizont blinkte ein zweiter Stern blass auf.

    Ihr Blick fiel auf Alistair und die Kinder. Der Kellner vom Flughafen saß dort. Die zwei Jungs. Leo. Es war ein hübsches Bild. "Dort meine Liebe, liegt meine Zukunft, die grüne Insel meines Herzens. Dort, werd ich mein Glück finden, erneut. Das ist mein Ziel." "Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an." "Falls was is, Tess, sag einfach Bescheid, dann bin ich zur Stelle"
    Ein dritter Stern.

    Es wurde Zeit. Zeit zu gehen.

    Tess blickte auf die blutige Dachkante. Dann auf die brennende Stadt. Vielleicht hatte sie schon ihren letzten Morgen gesehen.

    ~*~

    "Sanders?", fragte Yukari vorsichtig, als sie in Sanders' private Ecke stapfte. Das Adrenalin machte sich in ihren Adern breit, sie spürte es. Sie fühlte sich gut. Verdammt gut. Doch sie wollte nicht losziehen, ohne Sanders ein paar letzte Worte auf den Weg zu geben. Trotz des extrem hohen Adrenalinspiegel sprach sie ruhig und besonnen, was für sie fast ein kleines Wunder war in dieser Situation.

    "Ist mir egal, ob Sie's hören wollen oder nicht. Ich bin in Ihren Augen ein Arschloch, aber ich bin nicht Soldatin geworden weil ich Uniformen cool finde - sondern weil es mir im Blut liegt. Meiner Familie im Blut liegt. Und ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ich und Sie hier...", sie schüttelte den Kopf, "Um Gottes Willen, das wird nichts. Ich erkenne es an Ihrer Attitüde mir gegenüber, Sie wollen, dass ich hier bleibe und Däumchen drehe. Aber Ihr Platz ist hier, mein Platz ist da draußen. An der Front. War es schon immer und wird es immer sein. Das funktioniert nicht mit uns beiden - so komisch das klingt."
    Sorry, nicht mein Typ.
    "Scheiße, Sanders, wissen Sie - ich war mal wie Sie. 'ne Idealistin. 'ne Optimistin. Durch die Wüsten Afghanistans und Iraks hindurch - "Alles wird gut". Bis ich wegen dieser ganzen Zombiekacke mein ungeborenes Kind verloren habe. Sowas geht nicht spurlos an einem vorbei. Sowas... ja." Sie räusperte sich kurz, um zu verdecken dass ihr in diesem Moment die Worte fehlten und fuhr fort. "Ich erwarte nichts von Ihnen, Sie leisten hier schon verdammt gute Arbeit. Aber wenn Sie jemanden hassen wollen, dann mich. Nicht das 6th RAR. Das waren allesamt verdammt gute Leute. Freunde von mir. Alle tot." Sie hielt kurz inne, um erleichtert auszuatmen. Das war weniger aggressiv als geplant. "Ich werde jetzt da raus gehen und das machen, was ich am besten kann. Ihnen viel Glück hier. Man sieht sich."

    Sie salutierte dem Corporal kurz und kehrte auf dem Absatz um, im Begriff zu gehen - aber irgendwie spürte sie, dass Sanders noch was zu sagen hatte. Also verlangsamte sie extra ihren Schritt, damit der Corporal sie noch aufhalten konnte.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (03.09.2012 um 23:15 Uhr)

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