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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Baum-Darstellung

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  1. #23
    Alistair nahm Noah hoch auf den Arm.
    "Ich werde keinen von euch beiden hier zurücklassen, und wenn ich dich höchstpersönlich da durchtragen muss, verstanden?", versicherte er dem Jungen, der danach sichtlich erleichtert aussah.
    "Das ist ein sehr guter Plan", lobte er dann Noah, "Der wird einigen von uns wahrscheinlich das Leben retten. Ich bin wirklich stolz auf euch zwei."
    Noah lächelte.
    [Gott, er lächelt genauso wie seine Mutter.]
    Er legte seine Stirn an die des Jungen und schloss für einige Sekunden die Augen. Er hatte sie tatsächlich gefunden und gab wirklich für jeden einen Weg aus dieser Sache rauszukommen. Was wollte er mehr? Selbst wenn er bei dem Versuch sterben würde, hätte er zumindest Abbys Kinder gerettet.

    Plötzlich hörte er zuerst Leos und dann Clovers Stimme von der Seite. Wieder in die Realität zurückgeholt, setzte er Noah vorsichtig ab, der daraufhin zu seinem Bruder hinkte und sich neben ihm niederließ.
    "Hör mal Léo, ich muss mal kurz mit Onkel Alistair sprechen, ja? Pass gut auf die beiden auf! Ist das in Ordnung?"
    Alistair seufzte.
    "Natürlich."
    Zusammen entfernten sie sich ein Stück von den drei Kindern, allerdings nur soweit, sodass Alistair die Kinder noch im Auge behalten konnte.

    Clover lächelte ihn kurz und verlegen an, dann schaute sie auf die Jungs und wieder zurück zu dem Iren.
    "Sind das ... das sind Abbys Söhne, nicht war?"
    Alistair zündete sich die Zigarette an, die er sich gerade gedreht hatte und nahm einen Zug.
    "Sind sie.", antwortete er knapp.
    Für einen Moment herrschte Stille.
    "Ian also, hm?", durchbrach der Ire dann das Schweigen.
    Clover lief wieder rot an und nickte zögerlich.
    Ein weiterer Zug an der Zigarette.
    "Deine Entscheidung. Ich werd nicht groß darüber reden, was ich davon halte."
    Er schnippte die Asche von der Zigarette und setzte sie erneut an.
    "Was die Sache mit den Kindern angeht", er schaute sie direkt an und konnte die Ungeduld der jungen Frau sehen, "bist du an nichts gebunden. Ich komm auch allein mit ihnen klar. Die Jungs sind taff, wahrscheinlich werden sie irgendwann einmal taffer als ich sein. Kommen ganz nach ihrer Mutter."
    "Ich ...", begann Clover, doch der Ire unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung.
    "Nein", erwiderte er, "Wie gesagt, es ist deine Entscheidung, für wen du was empfindest, das geht mich gar nichts an. Aber ich bin für die beiden Jungs verantwortlich und Ian wird sich gefälligst von ihnen fernhalten. Du magst über ihn denken was du willst, aber er ist ne falsche Schlange."
    Clover sah ihn sichtlich geschockt an.
    "Alistair ..."
    Wieder stoppte er sie bevor sie reden konnte. Er wollte eigentlich nichts von ihr hören.
    "Das kannst du ihm von mir aus gerne sagen, denn wenn er Noah oder Joshua zu nahe kommt, werd ich ihm Eigenhändig seine Zuckergussummantelte Zunge herausreißen."
    Einfach nur stumm dastehend, schien die rothaarige Frau nicht zu wissen, was sie sagen sollte. Der Ire seufzte. Er wollte ihr eigentlich eine Hand auf die Schulter legen, nein, er würde sie am liebsten in den Arm nehmen. Sie sah für ihn immer so aus, als wolle sie, dass sie jemand drückt. Die Zigarette zwischen zwei Finger nehmend lehnte er sich an die Wand.
    "Hör mal, ich hab dir schonmal gesagt, dass ich dich gut leiden kann. Daran hat sich nichts geändert. Ich werd immer noch soweit es geht darauf aufpassen, dass du und Leo hier heil aus der Sache rauskommen. Selbst den verlogenen Arsch von Ian werd ich hier rausziehen müssen, weil ich es dir gesagt hab. Aber danach", er schubste sich wieder von der Wand ab und schnippte die Zigarette weg, "gehen wir getrennte Wege. Ich mache dir keine Vorwürfe, darüber musst du dir keine Sorgen machen. Du hast ein Ziel gefunden, für das du Leben willst, und du hast jemanden gefunden, MIT dem du leben willst. Ich freue mich für dich. Aber der Kerl wird sich von mir und meinen Jungs", er hatte wirklich meine Jungs gesagt, fiel ihm auf, "fernhalten. Am liebsten wäre mir auch, wenn ich Leo mitnehmen könnte, aber die scheint bei euch bleiben zu wollen, und ich werde sie garantiert nicht zwingen."
    Am liebsten würde er wieder zu den beiden Jungs gehen und die Sache damit als abgehakt verzeichnen, doch das würde es wohl nicht sein. Wenn er sie so ansah ... Es war unfair, warum musste ihm jeder Mensch genommen werden, der ihm etwas bedeutete? Für einen kurzen Augenblick stieg eine unglaubliche Angst um Abbys Söhne in ihm auf, für einen Moment konnte man diese sogar in seinem gesicht sehen. Wie ein Schatten der darüber huscht.
    "Du musst nichts sagen", begann er dann tröstend und mit etwas trauriger Miene, "Ich hab mittlerweile gemerkt, wie unangenehm dir meine Nähe eigentlich ist, wie du dich versteifst und verkrampft. Du musst dir für mich keine tröstenden Worte einfallen lassen."
    Er fühlte das zusammengefaltete Notenblatt in seiner Hosentasche, als er die Hand hineinschob.
    "Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, und auch für die nett gemeinten Absichten, aber das einzige wohin das führen würde, wäre eine Entscheidung die dir das Herz zerbrechen würde. Und das ist das letzte was ich will. Geh mit ihm, genieß dein Leben und sei glücklich."
    Er griff das Notenblatt und hielt es fest in den Händen.
    "Und vergiss nicht, solltest du jemals Hilfe brauchen, kannst du immer auf mich zählen."
    Dann schwieg er. Was sollte er auch noch sagen? Gehen konnte er, wollte er mittlerweile vielleicht auch, nicht einfach so. Etwas verloren stand er vor ihr, denn er konnte nichts tun. Keine tröstende Umarmung, kein aufmunternder Stubser. Die letzten Tage hatten ihm gezeigt, soetwas wollte sie nicht, zumindest nicht von ihm.

    Geändert von Streicher (02.09.2012 um 02:04 Uhr)

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