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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

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  1. #1
    "Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?" "Naja, die sind viel seltener. Man findet unter tausenden von Kleeblättern nur eines mit vier Fiedern." "Das ist alles?" "Hm... na gut, hör zu. Jedes Blatt eines Kleeblattes steht für ein bestimmtes Wort, eine Empfindung. Das erste ist die Hoffnung, die man niemals aufgeben darf. Das zweite ist der Glaube an sich selbst, den man nicht verlieren darf. Das dritte ist das Glück, das einem durch diese Lebensweise immer begleiten wird. Das vierte Blatt aber ist ein ganz besonderes. Es symbolisiert die Liebe. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Ohne Liebe kann auch kein Mensch vollkommen glücklich sein."
    Es war das einzige Mal gewesen, dass Clovers Mutter versucht hatte, ihrer Tochter etwas in Gefühlsdingen beizubringen. Aber es war das Wichtigste.

    Clover hatte sich immer darauf hinausgeredet, ihre Liebe zur Musik wäre genug, um als Glücksbringer, als vierblättriges Kleeblatt zu gelten. Aber jetzt in diesem Moment, in dem Moment als die Zeit einfach stehen blieb, in dem Moment als sie Ians Lippen auf ihren spürte, wusste sie, dass sie so etwas nie gewesen war. Erst jetzt wuchs ihr ein viertes Blatt, erst jetzt erkannte sie, was Liebe war. Erst jetzt war sie vollkommen.

    Wie aus einem tiefen Schlaf erwachend, öffnete sie langsam wieder die Augen, als Ian sich ein wenig von ihr entfernte. Sein Gesicht war aber immer noch so nah, dass sie seine Nasenspitze mit ihrer berühren konnte. "Ich glaube dir.", hauchte sie leise, denn sie hatte das Gefühl, sie wären in einem Vakkuum, in dem es nur sie beide gab und alle Worte nicht einmal mehr gesagt werden mussten, um sie zu verstehen. "Aber ich denke ich werde mich anstrengen müssen, um dich auch wirklich zu verdienen." Sie lächelte ihn an und in ihren Zügen lag kein einziger Zweifel mehr. Sie hätte ihm in dem Moment wahrscheinlich alles geglaubt. Dass Shelley nicht seine Freundin war, dass er niemals ihr Herz brechen würde, dass sie die Eine für ihn war... sie hätte niemals damit gerechnet, aber sie hatte fühlen können, dass es die reine Wahrheit war.

    Gerade wollte Clover Ian noch einmal zu sich heranziehen, als das Vakuum um sie herum einfach zerplatzte und von irgendwo ein Schuss ertönte. Wieder einmal. Gleich danach konnte man erkennen, dass sich offenbar jemand zu prügeln schien. Wieder einmal.
    Die ganze Sache hatte natürlich die Aufmerksamkeit aller auf sich gelenkt, und bald stürmte Alistair zum Tumult, die zwei Kinder inklusive. Meine Güte, die hatte sie vollkommen vergessen. Ich bin furchtbar. Mit einem Seitenblick auf Ian, der immer noch ihre Hand hielt und nun auch aufmerksam dem Treiben zusah, entspannte sie sich wieder. Das war es wert gewesen.
    Jetzt schien jedenfalls auch nicht der geeignete Zeitpunkt, um nach den Kindern zu sehen, sie hingen irgendwie bei Tess, die am Boden lag und sahen abwechselnd von der Ärztin zum Iren und den anderen beiden Frauen. Irgendwie wirkten sie schon seltsam vertraut mit Alistair, wo der doch mit fremden Kindern wahrscheinlich wenig anfangen konnte. Zumindest würde er niemals von selbst auf sie zugehen, es sei denn... "Ich hab auch Abby etwas versprochen. Sie hatte zwei Söhne." Clover wurde kreidebleich.

    Geändert von Lynx (01.09.2012 um 01:33 Uhr)

  2. #2
    Zufrieden sah das Mädchen, dass Hjuu der Rubicon Mango anscheinend gut schmeckte. Bedächtig nahm sie die Dose an, zwinkerte dem hübschen Mann zu und nahm selber einen Schluck. Der Geschmack war einfach umwerfend. Sie fühlte sich gleich viel fitter und als würde sie sich jetzt alles trauen können. Glücklich setzte sie die Dose wieder ab und leckte sich über die Lippen. Hju schien immernoch unglücklich, dass seine Freunde und Familie nicht bei ihm waren, aber das war ja klar. Man ist immer glücklicher, wenn Leute um einen sind, die man sehr, sehr mag. Léo würde definitv versuchen, ihren neuen Bekannten irgendwie weiter aufmuntern zu können, abgesehen von einem leckeren Dosengetränk, was immerhin schon ein Lächeln verursachte.
    Weißt Du, ich finde Dich voll in Ordnung und ich den-
    "LÈO!", quietschte Noah aufgeregt, der auf einmal neben ihr aufgetaucht war. Er atmete schwer, wohl weil er sehr schnell zu ihr geeilt war und fuhr fort: "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!"
    Völlig perplex starrte sie den kleinen Jungen an und bekam kein Wort heraus. Was macht sie? Zur schönen Insel? Mit Onkel Alistair und ihm und seinen Bruder? Und dann war sie ihre Schwester??? Wollte Onkel Alistair sie denn mitnehmen zur Heimat der Kobolde, wenn sie irgendwann aufhören würden, von einem Ort zum nächsten zu rennen? Aber sie konnte doch Papa nicht alleine lassen, und Abuela und Mama und ihre Onkel…Aber was war, wenn sie…wenn…sie ihren Papa nicht wiederfinden würde und sie nicht mehr nach Tijuana zurückkonnte? Mit Onkel Alistair und Noah und Josh nach Irland zu gehen wäre sicher total spaßig, aber da waren doch auch noch Clover und Ian, die, wie sie gerade mit einer Kopfdrehung feststellte, wirklich Clover und Ian waren. Wie schön, dass die beiden sich sooo sehr lieb haben, sie könnte auch mit ihnen mitgehen, weil ohne Clover und Ian wollte sie auch nicht sein, aber was, wenn Ian doch sauer auf sie war und sie nicht dabeihaben wöllte? Und was war mit Riley und Andris und Tess und Hjuu?
    In dem Moment merkte das Mädchen, wie viel ihr diese Leute hier alle bedeuteten. Egal, was passieren würde, sie wäre immer traurig. Doch wenn das hier zu Ende war, konnten sie nicht alle zusammen bleiben, das wusste sie ganz genau. Und so ertappte sich Leocadia bei dem Gedanken, dass sie wollte, dass es immer so weitergeht, damit sie immer alle zusammenbleiben konnten…
    Während all diese Gedanken ihren Kopf völlig überfluteten, riss sie plötzlich Noahs Aufschrei zurück in die Wirklichkeit. Der Junge rannte wieder Weg um die Ecke, aus der Tumult rüberdrang. Auch Onkel Alistair und Josh strebten dorthin. Ein ungutes Grummeln machte sich in ihrer Magengegend breit, was nicht von schlechtem Essen herrührte, da sie gar nichts gegessen hatte, deswegen drückte sie die immernoch fast volle Dose kurzerhand den baff dreinblickenden Riley in die Hand. An beide Männer gewand meinte sie dann entschuldigend:
    Ich schau mal nach, was da los ist, wir werden aber bestimmt wieder reden oder so, ja? Und ihr könnte ruhig weiter trinken, wenn ihr wollt!
    Während sie davonflitzte, hörte sie Riley hinter sich langsam und völlig durch den Wind sagen: Oh man…Du bist Hugh Jackman…!
    Schnell fand die Kleine den Quell des Lärmes. Die komische Frau (Dani) stand da und sah aus, als würde sie mit ihrem Blick Leute zum sterben bringen wollen;Tess lag auf dem Boden, Noah und Josh saßen irgendwie auf ihrem Brustkorb, Onkel Alitair kniete über ihr und zielte mit einer Pistole auf die Asiatin, welche ihr Knallspielzeug auf die Decke gerichtet hatte und wohl für den Knall verantwortlich gewesen war.
    Das war Papas Pistole. Das Kreuz hing vom Griff herunter und Léo würde dieses Plastikspielzeug überall erkennen. Warum machte ihr liebster Irenonkel das? Sie hatte ihm doch ganz eindeutig gesagt, wofür sie ihm dieses Wunderding gegeben hatte, und sie auf Leute ihrer Gruppe zu richten, gehörte da ganz bestimmt nicht dazu.

    Geändert von Mephista (01.09.2012 um 01:27 Uhr)

  3. #3
    Sanders schloss kurz die Augen, atmete komplett aus, sah Helena hilfesuchend an, dann fuhr sie herum und mit ihrem Scharfschützengewehr zielte sie genau zwischen die Streithähne.
    Eisig kalt war ihre Stimme und kein Funken Zögern, Zaudern oder Furcht war in ihren Augen zu sehen als sie den Finger um den Abzug krümmte.

    "Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder." Sie betonte jedes Wort gefährlich leise zischend, doch mit tödlichem Ernst in der Stimme.
    "Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle."

    Sie ließ die Waffe betont langsam zwischen den streitenden Parteien wandern.
    "Wie jeder hier habe ich in den letzten Tagen alle verloren die mir nahestanden. Was jetzt noch zwischen mir und einer Kugel durch meinen Kopf durch meine Pistole steht, ist mein Auftrag hier."
    Noch immer war ihr Blick kalt und mitleidslos.
    "Und der sagt aus die zu schützen, die sich nicht helfen können. Gefährdet ihr Jemanden aus diesem Lager gefährdet ihr ALLE. Und unser Feind wird nicht unterscheiden zwischen Kind und Erwachsen. Zwischen bewaffnet oder wehrlos. Er wird hier alle töten wenn er uns findet. Unser lebendiger und unser toter Feind.

    Habe ich mich klar ausgedrückt?"

    Sie senkte die Waffe, bereit jedoch, diese sofort wieder zu heben um nötigenfalls zu schießen.



    Wenige Augenblicke zuvor...
    ...ließ Alistair sich die Hinweise von Joshua durch den Kopf gehen und dann nickte er langsam und nachdenklich.
    Es könnte klappen - aber es wäre eine höllisch anspruchsvolle Kletterpartie...!

    Zitat Zitat
    Team „Kampf um Yggdrasil“
    Anzahl: Alle die auf Agilität würfeln wollen.
    Erledigt von:
    Probe auf: Agilität
    Hintergrund: Joshua Mitchell hat sich einen Weg ausgekundschaftet, der eine komplizierte Kletterpartie an Baum und Mauer voraussetzt und gerne erklärt er voller Stolz den Weg.
    Zitat Zitat
    Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
    Wenn Josh Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Agilität wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

    Geändert von Daen vom Clan (01.09.2012 um 00:47 Uhr)

  4. #4
    Yuki stand überhaupt nicht auf melodramatische Auftritte, schon gar nicht von Leuten, die sich aufplusterten wie notgeile Pfaue.

    Nun, Mister Irish Man..., fing sie an. Ruhig und flockig. Und die Waffe immer noch in der Hand, Ich bin wirklich sehr sehr traurig, dir das zu sagen - aber ich glaube, dass das mehr als nötig war. Und ich sehe hier gerade zwei Möglichkeiten: Nummer 1: Wir schießen uns gegenseitig übern Haufen und gehen in die Geschichte ein als die dümmsten Vollidioten der jüngeren Menschheitsgeschichte - oder Nummer 2:...", sie richtete ihre Waffe nun auf den Typen, der sie mit starkem irischen Akzent von der Seite angefahren hatte, ... du bleibst verdammte Scheiße cool und packst den Ballermann weg. Und dann nimmst du die Kinder und trollst dich dorthin, wo du hergekommen bist. Denn diese Situation - diese verkackte Situation kann nur geklärt werden zwischen der Tussi mit dem Stahlrohr und der Tussi die das Stahlrohr in die Fresse kriegen wird wenn du nicht sofort deinen versoffenen Arsch zurück bewegst, die Kids hier wegzerrst und wieder Kindergärtner spielst. Ich meine es todernst, Irish boy. Denn glaub's oder glaub's nicht: Ich hab' kein Bock auf ein Mexican Standoff wenn hier Kinder dabei sind."

    Hier stand sie nun, richtete die Wumme auf einen ihr völlig fremden, der genau denselben Scheiß wie sie durchmachen musste und seinerseits nichts adneres tun wollte, als zu helfen. Sie verstand es. Aber es war fatal, er brachte damit nur noch mehr Leute in Gefahr. So wäre es maximal eine Person gewesen, die es erwischt hätte. Jetzt hatte sich die Zahl der potentiellen Opfer verdreifacht. Adrenalin schoss durch jede einzelne ihrer Venen, sie konnte ihr eigenes Herz schlagen hören über die Worte, die sie sprach und die der Irish boy von sich gab.
    "He.", sie lachte kurz auf und ließ den Blick nicht ab von dem irischen Hühnen mit der nickelverzierten Beretta im Anschlag, "Du kannst mich ruhig über die Balustrade schmeißen. Ich war bereits da und ich hab Intel die dich und deine Kollegen interessieren könnte. Aber erst...", sie nickte mit dem Kopf in Richtung der beiden Duellanten, "Müssen wir diesen Scheiß hier unter Kontrolle bringen. Denn diese Frauen haben sich mehr zu sagen, als du ahnen kannst."

    Ich hab' dir den Mann ausgespannt.
    Ging es wirklich nur darum? Um einen Kerl? Um nichts weiter?

    "Nette Oberarmmuskeln, nebenbei erwähnt.", vermerkte Yuki mit einem diebischen Grinsen, das allerdings recht schnell wieder verflog...

    "Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder."

    Oh großartig. Sanders hatte noch gefehlt.

    "Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle. Ist das klar?", setzte der Corporal nach und senkte behutsam die Waffe.

    "Corporal, Sie haben ohne Scheiß kein Gefühl für Timing."

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.09.2012 um 00:35 Uhr)

  5. #5
    "Ich werde weder für Timing, noch für Style, noch für Show bezahlt.", raunte sie wispernd.
    "Ich werde dafür bezahlt Menschen zu beschützen. Wenn es sein muss vor sich selbst. Und ihr werdet unsere Deckung nicht preisgeben."

    Geändert von Daen vom Clan (01.09.2012 um 01:19 Uhr)

  6. #6
    Alistair zielte immer noch auf die Asiatin. Er überlegte. Was sollte er tun. Die Kinder nehmen und einfach die Szene verlassen? Er war Tess etwas schuldig. Sie hatte ihr Versprechen gegenüber ihm gehalten und Leo heil aus der Sache rausgebracht. Es war ihm nicht möglich sie einfach hier liegen und von den anderen zu Tode prügeln zu lassen.
    Die Spitze der Waffe sank ein Stück weit runter.
    Dann tauchte plötzlich Leo auf und schaute ihn und die Waffe entsetzt an.
    "Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an."
    Alistair senkte die Waffe und schob sie zurück in den Hosenbund, immernoch schützend vor den beiden Jungs kniend.
    "Wenn sie einen Plan haben", erklärte er an Yuki gerichtet, "dann raus damit. Joshua, einer der Jungen hier, hat mir gerade eben eine Möglichkeit aufgzeigt, wie jemand der flink zu Fuß ist sicher über die Mauer kommen könnte."

    Dann drehte er sich halb zu Dani herum.
    "Also, wenn du unbedingt auf jemanden einschlagen willst, dann heb die Scheiß Eisenstange auf und lass deine Wut an mir aus. Wir brauchen die Ärztin, ich brauche sie. Die beiden Jungs sind nur halb so fitt wie sie aussehen. Und wenn sie draufgehen sollten, nur weil ihr zwei euch nicht ausstehen könnte ...", er brach ab und schaute sie nur wütend an. Dieser Blick würde mehr sagen als jedes weitere Wort, dass er hervorbringen könnte.
    Die beiden Jungs scheuchte er mit einer Geste zurück zum Lager, dann baute er sich vor der am Boden liegenden Tess auf und schaute Dani auffordernd an.
    "Na los, schlag zu."

    Geändert von Streicher (01.09.2012 um 01:44 Uhr)

  7. #7
    Ellen konnte die Szene, die sich da drüben abspielte, nur ungläubig beobachten. Gerade wollte sie aufspringen, um ... ja, was eigentlich? Sich der Stange in den Weg werfen? Ganz sicher nicht! ..., als auch schon Sanders mit dem Gewehr dazwischenging. Nach einigen atemlosen Augenblicken konnte Ellen sehen, wie sich die Mündung ihrer Waffe leicht gen Boden senkte, und Ellen wagte es, wieder Luft zu holen.

    Mit einem gequälten Lächeln, das um Entschuldigung für ihre bekloppten Kameraden zu bitten schien, wiederholte sie ihren letzten Satz von vor ein paar Minuten ".... den Umständen entsprechend. DAS da ist jedenfalls neu...", blickte nochmal hinüber zu der Gruppe um die Streitenden, und rieb sich dann müde mit einer Hand über die Augen. "Gut, dass Sanders dazwischen gegangen ist. Fehlt grade noch, dass die Leute jetzt so kurz vor'm Ende noch durchdrehen." Besorgt beobachtete sie weiter die Situation.

    Geändert von Shinshrii (01.09.2012 um 01:39 Uhr)

  8. #8
    "Oh Gott, was ist das hier? Familientreffen?", fragte Tess eher verwirrt in die Runde. Dani stand immernoch da wie angewurzelt, aber ließ zumindest langsam das Stahlrohr sinken.
    "Hey, hilf mir mal bitte...", sagte sie und streckte die Hand aus, an der der Ire sie standepde hochzog. Die beiden schienen relativ enges Verhältnis zu haben. Sie klopfte sich souverän den Staub vom Kittel und renkte mit ein paar Seitwärts-Kippbewegungen ihre Wirbelsäule hörbar knackend wieder ein, als wäre sie gerade aus einem tiefen Schlaf aufgewacht, statt ein Stockwerk weit eine Treppe heruntergekullert. Die Frau war tough. Ziemlich durchgedreht, aber tough.

    Yuki steckte die Waffe zurück in den Hosenbund, hob ihr Schwert vom Boden auf und ging langsam auf Dani zu. Wie aus dem Nichts schoss Tess von rechts ins Bild und schubste die Soldatin zur Seite, und sagte mit unerwarteter Ernsthaftigkeit in der Stimme: "Ich hoffe für dich, dass uns die beschissenen Scharfschützen da drüben nicht gesehen haben. Wenn hier irgendeiner tot umfällt innerhalb der nächsten 24 Stunden, ist es einzig und alleine deine verfickte Schuld. Bis jetzt war alles shits'n'giggles - aber ich meine es verdammt nochmal ernst: zügel' deinen guten und deinen nicht so guten Abzugsfinger solange wir noch hier drin sind! Und wenn du nochmal eine Waffe ziehst und hier drin damit herumballerst, werd ich sie dir aus den Händen reißen, in den Prachthintern schieben und solange abdrücken bis es klllllickt.", sie sah Yuki noch einmal scharf an. Schon wieder sah man es in ihrem Kopf rattern, dass sie auf der einen Seite glücklich war, dass schlimmeres verhindert wurde - aber über die Art und Weise, wie es verhindert wurde, war sie ganz und gar nicht amüsiert. Sie blickte sich um, nickte kurz in die Runde und warf der immer noch recht katatonisch dastehenden Dani einen halb respektvollen, halb verachtenden Blick zu. Sie stemmte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme und schaute Yuki mit einem Halbgrinsen an. "Du wolltest was sagen?"
    "Na komm' schon, spuck' endlich aus was du zu sagen hast.", fügte der Ire grimmig hinzu.

    Da war er wieder, der Gedanke, dass sie sich am besten aus all dem Scheiß raushalten sollte. Aber für das, was sie vorhatte, brauchte sie jeden, den sie kriegen konnte. Und da konnte sie so ein Drama nicht gebrauchen. Zu blöd, dass ihr die Eingebung viel zu spät kam. Denn jetzt spürte sie, dass die Gruppe sich ihrer nicht mehr sicher war. Shit.
    "Ich... es...", brachte sie noch gerade so heraus. Sie war nie gut im Entschuldigen. Und der bohrende Blick des kleinen Latina-Mädchens und der beiden Jungs machte die Sache nicht leichter für sie. Also verfiel sie wieder in ihr Soldatenverhalten und ratterte herunter, was sie wusste:

    "Da ist ein Außenposten, nicht weit weg von hier. Leicht bewaffnete Typen, maximal zwanzig Nationalgardisten, die aussehen als hätten sie seit Tagen nicht mehr geschlafen. Corporal, ich könnte da Ihre Hilfe gebrauchen für mehr Intel. Ich hab' einen Angriffsplan, der vielleicht etwas tollkühn klingt und ausgerichtet war auf den Fall der Fälle, dass hier ein paar Soldaten aufschlagen - aber einige von euch sehen kampferprobt genug aus. Und wenn wir diesen beschissenen Außenposten platt gemacht haben, können wir uns einen Vorteil verschaffen gegenüber den Pennern, die die Mauer bewachen. A) Weniger Verstärkung die dazustoßen kann falls was schiefgeht, B) Verringerte Wahrscheinlichkeit eines spontanen Alarms der unseren Fluchtplan zunichte machen könnte C) Wir können etwaigen Proviant dort an uns nehmen und für uns verwenden. Ich bräuchte allerdings die Hilfe eines Taktikers, der mit mir nochmal den Plan durchgeht, damit nix schiefgeht. Also: Was meint ihr?"

    Uns. Unseren. War es etwa schon soweit?

    Egal, die Überlebenden hatten jetzt definitiv etwas zum nachdenken. Und vielleicht war das die beste Möglichkeit, sich für ihre dumme Spontanaktion zu entschuldigen.
    "Der Plan würde nebenbei erwähnt vorsehen, dass ich mitkomme. Wenn ihr mich dann dabei haben wollt, natürlich...", fügte Yuki halblaut hinzu und schaute zu Boden.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.09.2012 um 10:15 Uhr)

  9. #9
    Oh Scheiße. Dass das hier so ausartete, hatte Dani nicht bedacht. Eigentlich hatte sie überhaupt nicht nachgedacht, als sie der Ärztin noch einmal hinterher war. Sie wusste nur, dass sie die Beleidigung doch nicht so ganz schlucken wollte, auch wenn sie die scharfe Zunge der Ärztin inzwischen kannte. Dass die Eisenstange dann auch noch dagelegen hatte, war doppelt beschissen. Diese lies sie langsam zu Boden sinken, und stand ebenfalls auf, als der Ire Tess nach oben half. Dabei merkte sie, dass sie wohl das Meiste abbekommen hatte, als sie die Treppe nach unten geschlittert waren, Tess war auf ihr gelegen.
    Sie senkte den Blick schuldbewußt zu Boden, und nuschelte den beiden Kindern zu: "Ihr habt recht, sowas tut man nicht." Was zum Teufel war nur in sie gefahren? Als Yuki anfing von ihrem Plan zu erzählen, nutzte sie die Gelegenheit, sich halbwegs unauffällig in eine Ecke zu verziehen.

  10. #10
    Corporal Sanders wollte sich ihre Erleichterung nicht anmerken lassen als sich die Situation sichtlich entspannte und si hoffte, es würde ihr gelingen, denn ihr Schutzwall funktionierte in beide Richtungen.
    Keine Gefühle zeigen, keine Gefühle empfinden.
    Es war einfach kein Platz für Emotionen am Ende der Welt, befand sie.

    "Der Außenposten, Ma'm?", sprach sie tonlos und blickte unwillkürlich nach hinten in die Richtung der Mauer.
    "Die Männer dort sind erschöpft weil der Kran dort den Geist aufgegeben hat. Schon vor Tagen. Die Untoten haben ihre Angriffe dort verstärkt, es ist, als würden sie spüren, dass sie dort Erfolg haben könnten."
    Sie blickte Yuki durchdringend an.
    "Und Sie sind verletzt.", konstantierte sie mitleidslos.


    Zitat Zitat
    Team „Izanami“
    Anzahl: Alle die auf Kampf würfeln wollen.
    Erledigt von:
    Probe auf: Kampf
    Hintergrund: Yuki Spicehands hat einen leicht bewaffneten Außenposten ausfindig machen können der leicht zu überrennen sein sollte – genug Waffenkraft vorausgesetzt.
    Zitat Zitat
    Mögliche Option: Yuki würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß sie, dass sie mit ihrer Verletzung beeinträchtigt ist.
    Wenn Yuki die Gruppe begleitet, retten sie sie zwar, die Probe auf Kampf wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.

    Geändert von BIT (01.09.2012 um 11:33 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  11. #11
    Fawyer hörte wieder das allgemeinen Stöhen und das entfernte Donnern des Krieges um sie herum, er war wohl wirklich erschöpft gewesen, bei so einem Lärm einschlafen zu können. Erst einige Sekunden später öffnete er seine Augen. Wie erwartet war die Gruppe auf dem Dach eines alten Lagerhauses. Sie hatten auch einige andere Überlebende gefunden, es fiel ihm gleich wieder ein. Diese Sanders, unerwartet eine Frau, aber niemand hatte auf ein Geschlecht hingewiesen. Einige anderen waren auch dar, darunter auch Hugh Jackman von allen Personen. Diese Welt wird auch immer verrückter...

    Die anderen schienen auch aufgebracht weitere Überlende zu treffen, die Stimmung wirkte sehr emotionsgeladen, doch Fawyer hatte die meiste Zeit geschlafen und keine Möglichkeit noch irgendein Interesse sich näher zu erkundigen, was da geschehen war.

    Kaum aufgestanden erkundigte sich Fawyer auch, was der momentane Plan war. Sie steckten fest, und mussten weiter. Im Gegensatz zu den Tagen davor, würde es diesmal nicht genügen eine einfache Bresche zu schlagen damit der große Rest entkommen konnte. Jeder stand für sich. Naja, wirklich für andere Opfern konnte man sich also nicht. In gewisser Weise fühlte sich Fawyer damit besser. Sie würden diesmal sterben, viele von ihnen. Aber man musste sich nicht verantwortlich fühlen, niemand starb für jemand anderen.

    Er hatte auch schnell erfahren welche Vorschläge es bisher gab. Die Idee mit dem Kampf gefiel ihm am besten, die Tatsache, dass eine verletzte mitkommen wollte eher weniger.
    Wenn sie es aber schaffen sollten, hätten sie mir ihr eine wichtige Verbündete die ihnen vor Ort sehr helfen könnte. Schwierig da abzuwiegen was man tun sollte. Fawyer überlegte eine Weile und kamm dann zu seiner Entscheidung. Das war kein Moment für lange Überlegungen.

    Er richtete sein Wort an Yuuki.
    "Der Plan ist gewagt, hohes Risiko. In wiefern macht es da Sinn zusätzlich noch eine verletzte mitzubringen? Das würde doch alle anderen gefähren. Könnten sie damit Leben, dass einer oder mehrere deswegen krepieren? Ich selbst bin dafür, dass sie kommen. Ich traue mir die Belastung locker zu, und vor Ort wären sie ein wichtiges Asset. Und nebenbei gewöhnt man sich wohl daran, für andere eine Bresche zu schlagen. Wär doch langweilig wenn heute alle so egoistisch wären."

    Fawyer meldet sich für Aufgabe Izanami und stimmt dafür Yuuki mitzunehmen.

    Geändert von Mivey (01.09.2012 um 11:41 Uhr)

  12. #12
    Sanders' Kommentar verleitete Yuki fast dazu, einen kecken Spruch zu bringen von wegen "Nur eine Fleischwunde." - doch nach der Sache, die in den letzten paar Momenten abgelaufen war, konnte sie sich das weher schlecht als recht erlauben. Auch wenn sie rangälter als Sanders und ihr damit eigentlich weisungsbefugt war. Aber es war ja nicht so, dass konstruktive Kritik in der ADF verpöhnt war.

    Sie atmete schwer aus. Sanders hat recht, meine coole neue Kriegs-Verletzung hält mich davon ab, mit etwas größerem als einer Faustfeuerwaffe zu schießen, weshalb ich maximal im Nahkampf dabei sein könnte., stellte Yukari fest, wobei sie damit gleichzeitig nur die Halbwahrheit erzählte.

    Was sagte Tess noch? Wenn es wieder anfängt zu bluten, muss der komplette Arm ab. Es schmerzt hart, aber bewegen kann ich ihn noch. Was ist, wenn der Arm zwischendrin krampft? Oder Tess nicht in der Nähe ist, um mich zusammenzuflicken an Ort und Stelle? Verdammte Scheiße. Und von der Hand mal ganz abgesehen...

    "Aber glaubt mir wenn ich sage, dass ich knappe 7 Jahre effektive Kampferfahrung und 'ne Menge Willenskraft in die Waagschale werfen kann.", fügte sie mit fester Stimme hinzu. Sie hoffte auf das Verständnis der Gruppe, nicht darauf, dass niemand eine halbverkrüppelte Veteranin durch die Gegend schleppen wollte.
    Sie kramte in ihrer Feldbluse und zog einen zusammengefalteten, etws zerknüllt aussehenden Zettel aus der linken Brusttasche und hielt ihn den Anwesenden hin. "Hier ist der Plan:"



    "Direkt vor dem Eingang zum Vorposten stehen zwei Gebäude, neben Gebäude 1 liegt ein circa ein Meter hoher Schutthaufen. Wir teilen uns auf in drei Gruppen: Erste Gruppe bezieht Stellung in Gebäude 1, zweite Gruppe in Gebäude 2 und die dritte Gruppe versteckt sich hinter dem Schutthaufen (rote Linien). 1 und 2 geben Deckungsfeuer und locken damit die verpennten Nationalgarde-Arschgeigen aus ihrem Versteck. Währenddessen nutzt Gruppe 3 die Möglichkeit, um sich an die Mauer dort zu begeben und den Feind zu flankieren (grüne Linien). Wenn der Widerstand abgeklungen ist, ziehen sich Gruppe 1 und Gruppe 2 aus den Gebäuden zurück und gehen in Deckung, während 3 Feuerschutz gibt (gelbe Linien). Und wenn keiner mehr herauskommt, setzen sich alle drei Gruppen in Bewegung und stürmen das Lager. Jeglichen Widerstand, den wir dort antreffen, eliminieren wir. Permanent. (orangefarbene Linie)

    Alternativ reicht es auch aus, Gruppe 3 aus Gebäude 2 Feuerschutz zu geben. Der Plan ist in der Hinsicht recht flexibel."


    Die Siutations-Analyse des blonden Typen mit dem altmodsich aussehenden Maschinengewehr und seine spontane Entscheidung, den Plan so umzusetzen, ehrte Yuki in vielerlei Hinsicht. Dieser Typ sah aus wie die Sorte Mann, die sie hier gebrauchen konnte: Flexibel, spontan, auf den Punkt und ohne Bullshit drumherum. Unkompliziert halt.

    "Vielen Dank, Mister...?", begann Yuki, stockte allerdings als es um den Namen des Kerls ging.
    "Fawyer. Einfach Fawyer.", antwortete der Typ mit einem eher stoischen Gesichtsausdruck.
    "Ich bin Yukari. Könnt mich Yuki nennen, geht schneller von den Lippen.", sagte Yuki noch, setzte ein halbwegs freundliches Lächeln auf und blickte in die Runde. In der Hoffnung, dass sie noch mehr Hilfe bekommen würde.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.09.2012 um 16:19 Uhr)

  13. #13
    [Zsfg: Confusion! Lesbensex! o/ /// Tess schickt die Kinder weg, dann klärt sie mit Dob, Alistair und Dani die Situation]
    Fahrstuhlwartemusik: http://www.youtube.com/watch?v=1dotLQHUsIA

    Lebendiger Schmerz. Ich will bis in den letzten Knochen zertrümmert werden um zu spüren das ich lebe. - Leben. Tot. Leben. Es gibt keine Tür mit der man aussteigen kann, nicht wahr?
    In ihre blauen Lippen kehrte die Farbe zurück. Die roten Striemen pochten. Sie fand es okay auf dem Rücken zu liegen mit drei Kerlen über sich. Aber die beiden auf ihrer Brust waren erstens zu jung und zweitens verflucht nochmal minderjährig. Und viertens waren sie Patienten, die ins Bett gehörten. Und übers breite Kreuz des Iren konnte sie die Ballertussi nicht mehr sehen. Alistair erntete bewundernde Blicke von den Kindern – und auch von Tess. Ein Beschützer.
    "Müssen wir diesen Scheiß hier unter Kontrolle bringen. Denn diese Frauen haben sich mehr zu sagen, als du ahnen kannst." Dani war nicht nur bereit jemanden der aufgegeben hatte und am Boden lag, zu beseitigen, sie würde es auch nur deswegen tun weil sie in ihrem Stolz gekränkt worden war. 5 Freaks. Ganz eindeutig 5 Freaks.
    Aber die Kinder... der fiebrig zitternde Josh war sogar an ihre Seite geeilt... sie gingen vor. Noahs „Danke Frau Ärztin“ und sein Aufschrei „Wir müssen uns doch helfen!“ klang glockenhell in ihr. Wieso mussten Kinder ihnen sagen, was Sache war? „Noah, du hast recht, wir haben uns alle drei falsch verhalten. Wir müssen uns gegenseitig helfen. Yuki hier wollte niemanden verletzten nur... das wir aufhören uns zu hauen und reden. Ihr beide wart sehr tapfer und ich danke euch dafür, das ihr mich beschützt habt. Alistair und ihr zwei helft mir sicher gleich meine kleinen Schrammen zu versorgen, nicht? Aber vorher möchte ich das Josh sich wieder hinlegt, damit er gesund werden kann. Noah, meinst du du kannst ihm helfen? Das wäre toll. Und Leo? Hilfst du Noah und Josh? Onkel Alistair und ich regeln das hier. Ohne Haue oder... die Blitzdinger. Versprochen. Alles ist okay, wir tun jetzt alle was Sanders gesagt hat. Okay? Okay. Dann sehen wir uns gleich Jungs.Clover lief den dreien kreidebleich entgegen und kümmerte sich um sie.

    ~*~

    „Ist doch genug Dob für alle da, also was genau soll das Gezanke Mädels? Auch wenn ich es natürlich verstehe das die Frauen sich um mich reißen.“ Dob flankierte nun Dani, er sah als einziger mit breitem Grinsen fast so aus, als würden seine Eier bei dem Gedanken an einen Dreier richtig dick anschwellen. Tess versuchte klar im Kopf zu werden. Yukis Vorschlag klang gut, aber sie selber fühlte sich wackelig auf den Beinen. An so einem Manöver konnte sie nicht teilnehmen.

    „Tess, nunmal ohne Scheiß. Wieso hast du dich nich gewehrt – unter Tage hast du die Kleine alt aussehen lassen. Das blau im Gesicht isn echt schlechter Schminktipp von Dani. Steht dir nich besonders.“, machte sich ihr Prügelbuddy etwa Sorgen um sie? Fawyer und Yuki blieben am „Kampfplatz“ stehen und nur Alistair folgte ihr an die Dachnische, wo Dani saß. Etwas kleinlaut murrte Tess nur, „Ich wollte nur wissen ob ich schon tot bin oder ob die Kleine was dran ändern kann wie ich mich seit Tagen fühle.“„Ja einsame spitzenklasse, wirklich toll. Das hättest du aber auch rausfinden können ohne deine Nase zu Matsch oder deine Kehle zu nem zerdrückten Tetrapack machen zu lassen, oder? Boah Tess du... das Blut da, is wien Wasserfall. Ich würd ja nen Arzt holen aber...“ Tess kramte zwei Wundtücher aus dem Rucksack und einen Moment später pressten sich die beiden Frauen die Dinger notdürftig ins Gesicht.

    "Gehts dir gut?", fragte der Ire die Ärztin, mit einem besorgten Blick über ihre Schulter.
    "Scheiße nein", sagte Tess und tippte sich vorsichtig auf die etwas krumme Nase, "Aber wenn du mal eben zwei Sekunden Zeit hättest, könntest du mir vielleicht mit deinem Hammer die Nase einrenken."
    Sie grinste ihn doof an.
    Alistair schüttelte amüsiert den Kopf, legte seine Hände an ihre Nase - in dem Moment blickte Dob Dani von der Seite mit einem Grinsen an „Scheiße, das machst du nicht, nimm deine Dreckspfoten da weg!“ und Knacks-knacks! renkten die beiden die Sache wieder ein.
    "Oh SCHEIßE", gab die Ärztin von sich. Von Dani kam nur ein von Stoff gedämpfter Schmerzensschrei.
    "Nen bisschen Eis drauf und dann wird das schon wieder", klugscheißerte der Ire und klopfte ihr aufmunternt auf die Schulter.
    "Ja ja, schon klar."
    Sie fluchte noch einen Moment lang.

    Es geht um DICH. Dich und deine Scheißart hier jedesmal zum gottverdammten Rundumschlag auszuholen. Was zum Henker ist in deinem Scheißhirn eigentlich schief gelaufen? Sie versetzte sich in Danis Lage, so gut das ging. Verwöhntes Gör erlebt zum ersten Mal Konter und sah in ihr wohl die pure Boshaftigkeit. Schwarzweiß Denken vom Feinsten. Das war kein Wettkampf mehr, in dem sie sich piesacken konnten zur Unterhaltung. Das sie die Kleine so unterschätzt hatte war dumm gewesen. Es klickte in ihrem Kopf. „Was ist dein Problem?Dani interessierte sich doch nicht etwa wirklich...? Naja, einen Versuch war es wert. Das schlimmste was passieren konnte war, das die Deutsche vom Dach sprang.

    Tess machte einen Schritt auf Dani zu und ließ sich dann in die Hocke nieder. „Ich kapier immer noch nicht nicht wieso du...“, fing die Deutsche an. Der Krieg macht selbst Pazifisten zum eiskalten Mörder. Aber vielleicht verstand Dani sie. So wie sie Dani verstand. Mit Blick auf die Kinder in Hörreichweite, versuchte Tess ihre Gedanken zu ordnen ohne jemandem Angst einzujagen. Grüne Augen trafen auf Blaue. Und dann siegte die Vernunft und die (etwas beschönigte) Ehrlichkeit.
    Dani – da war absolut gar nichts mit Michail. Ich hab ihn nur von Ryan abgelenkt, als er den niederschießen wollte. Und ich bereus nicht ihn geküsst zu haben. Aber ich hatte nie vor ihm ein Haus, n Hund und Kinder anzuhängen. Das was ich in den Kanälen gesagt hab, war gelogen. Aber was gestimmt hat war - ich hatte Ryans Wohl im Blick. Das du so abgegangen bist, war anfangs ganz unterhaltsam. Aber... scheiße, dir ist schon klar das du mich heute zweimal fast umgebracht hättest? Und es ist egal was ich will – ich frag mich was du willst. Willst du eine Mörderin sein? Hast du eine Ahnung wie sich das anfühlt? Er hätte das nich gewollt.

    Etwas lauter fuhr sie fort. „Dani trifft keine Schuld. Ich kam nach Australien um... jemanden zu treffen und um etwas hinter mir zu lassen. Aber ich hab ihn bisher nicht getroffen und ich hab Dani wehgetan... sie an die Grenze getrieben... in der Hoffnung das sie mich zu ihm bringt. Aber ich will nicht mehr. Ich würde gerne hier bei euch... bleiben. Und wenns geht hätte ich gern keine Angst mehr. Das... kenn ich so nich, aber ihr zwei jagt mir ne Scheißangst ein. Ihr Verrückten.“ Sie lachte krächzend auf. Jetzt sah sie nicht nur aus wie eine Hyäne, sondern klang auch noch wie eine. Sie blickte Dani in die Augen. Ihr eigener Schmerz spiegelte sich in den Augen der jungen Frau. Die alles noch vor sich hatte. Die alles anders machen konnte, wenn … wenn sie nicht aufgab wie sie es getan hatte.

    Ich hatte einen Sohn. Einen Bruder. Einen Geliebten. Ich hab sie alle drei verloren. Dani – ich weiß wie sich das anfühlt. Aber ich hab Michail da nicht rausgeschickt. Und sein Verlust trifft nicht nur dich. Sondern uns alle. Und du wirst lernen müssen es zu akzeptieren – den Tod kann niemand ändern. Er ist ein stummer Gast, der sich in unser Leben schleicht und uns ein Stück unsrer Selbst stiehlt. Und wir... lernen damit zu leben. Oder enden so wie ich, wenn man sich selbst nur dadurch definiert was einem die Liebe dieser Menschen geschenkt hat. Und sich dann nur noch durch das Loch im Herzen definiert, das die Form von ihnen hat. Aber ich denke... sogar in mir steckt mehr. Ich muss nur... danach suchen. Und wenn ich das kann dann kriegst du das auch hin. Du hast die Wahl. Und du weißt was er gewollt hätte.“ Sie deutete zitternd auf die silbrige Marke, die Dani um den Hals trug. Sie versuchte wieder aufzustehen, brach aber mit zittrigen Knien zusammen. Sie wollte nicht mehr sterben. Sie hatte es gedacht aber... als ihr Herzrasen ihr als es genug war „LEBEN“ zugeschrien hatte... da schrie es auch Namen. Und es waren nicht die Namen der Toten. Nicht nur.

    ~*~

    Dani stand immer noch etwas abseits und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren während sie immer wieder hektisch das Blut aus ihre Gesicht wischte, das ihr immer noch aus der Nase lief. Auf einmal standen Dob, Alistair und Tess vor ihr.
    Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit, was die Ärztin dann sagte. Es traf sie wie ein Blitz direkt in ihr Herz. Nein, sie hatte es nicht gewußt, nicht einmal geahnt. Sie hatte immer wissen wollen, warum Tess war wie sie war, ihrer Ansicht nach war niemand einfach von Grund auf Böse, so wie sie Tess erlebt hatte in den letzten Tagen, aber damit hatte sie nicht gerechnet.
    "Ich...Oh mein Gott. Das.. das wußte ich nicht, ich wollte nicht...", stammelte sie, da ging Tess auch schon zitternd und wie ein Häufchen Elend zu Boden. Dani hätte nie gedacht, dass sie Tess einmal in diesem Zustand sehen würde, das erschreckte sie und brachte sie endgültig wieder zur Besinnung. Sie selbst hatte seit Michail tot war nichts mehr gewollt als dass sie einfach mal jemand in den Arm nehmen würde, und doch zögerte sie bei Tess noch einen Augenblick, da sie nicht wußte, ob sie jetzt ausgerechnet Dani um sich haben wollte. Dann überwand sie sich aber doch, ließ sich neben ihr auf den Boden fallen und nahm sie in ihre Arme. "Es tut mir leid, so leid...", flüsterte sie ihr unter Tränen ins Ohr, während sie ihr mit einer Hand über die Haare strich. Alles weiter an Worten, die Dani durch den Kopf gingen, wäre lächerlich gewesen in dieser Situation, und so schwieg sie während die Ärztin in ihren Armen hing.

    ~*~

    Körperliche Nähe als Trost war etwas wunderbares. Sie hatte fast vergessen wie wunderbar das war. Sie weinte. Dann verirrten sich ihre eigenen Hände in die blonde Wuschelmähne, sie fuhren sich still durchs Haar. Dani blieb nach ihrer Entschuldigung stumm. Tess schmiegte sich an die weiche bestickte Tunika dann murmelte sie an Danis Ohr. „Ich hab kein Interesse an Leuten mit falschem Lächeln. Oder denen, die nur Lächeln weil sie die Wahrheit nicht sehen wollen. Aber deine Wut ist... was gutes. Es ist alles okay, Sweetheart, der Platz der Psychopatin ist nur schon an mich vergeben. Wie wärs wenn du den Tank spielst?" Danis Schultern und ihre Brüste zuckten sanft gegen Tess fast unbekleideten Körper.

    Wenn man eine heimatlose Taube ist, weil nur die Toten einem Heimat und Zuhause gegeben haben, dann... sollte diese Taube vielleicht einfach schaun das sie losflattert und nicht am verbrannten Taubenschlag zurückbleiben. Ich will diesen Wahnsinn nicht mehr, ich will... aussteigen. Das ganze ist eine Zumutung. Ich war eine Zumutung für euch alle.

    Auch wenn das Leben scheiße ist, ich bin froh dabei zu sein. Und wenn Macken jemanden wirklich erst liebeswert machen, dann lieben die uns hier nach der Aktion einfach noch mehr. Und falls nicht – scheiß auf sie.
    Damit kann ich leben, denke ich. Ach und wenn du das nächste Mal Selbstmord begehen willst, da ist ein Dach, aber lass mich da raus.
    Ah. Das Dach hatte ich ganz übersehen. Danke für den Tip.
    Blau trifft auf Grün. Und ehe Dani es sich versah drückte ihr Tess einen tränenfeuchten spontanen Versöhnungskuss auf.

    Hei Mädels, wartet auf mich!Dob warf sind von hinten über Dani und die drei fielen vorm Iren zu Boden. Tess lachte leise auf, und blickte Dani ernst an, die Arme ausgebreitet auf dem Rücken liegend den sturmgrauen Himmel im Augenwinkel. „Es gibt keinen mehr, der sie anführen kann, Dani. Keinen besseren. Und Helena und der andre bekommen was sie verdient haben. Nichts geschieht ohne Grund. Karma. Ja?
    Selbst bei selbstgerechten Egomanen wie Ian hoffte sie einfach auf das Beste.

    Geändert von Viviane (01.09.2012 um 18:01 Uhr)

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