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Legende
Der Himmel zog seine düsteren Wolken bis zum Horizont. Eine Lichtspende folgte nur vereinzelt mit schwachen Lichtstrahlen, die es schafften, durch dieses gigantische Wolkenmeer durchzudringen. Niki saß dabei an der Klippe und starrte aufs Gewässer hinaus. Er wartete. Es war sinnlos, aber dennoch tat er es. Alles, was ihm sein Schauen einbrachte, war das faszinierende Toben des Meeres beobachten können, wie es mit voller Wucht gegen die Insel prallte und doch keine Auswirkungen hatte. Es war beinahe fast schon so interessant anzusehen, dass er vergaß, wieso er wartete.
"Isa... wo bist du..."
Sie hatte sich im Hotel so nett um ihn gekümmert. Bei ihr hatte er das gleiche Gefühl, wie bei seiner Ziehmutter Alexis auch. Doch jetzt spürte er... nichts. Seine Haare wehten im Wind, seine Kleidung flatterte und ein winziger Tropfen Wasser flog seitlich von ihm weg. Dennoch... nichts. Er fasste sich einmal mit der Hand an sein Gesicht und stand dann auf. Er ging zu seinem Beutel, den er nicht weit weg von ihm abstellte. Den hatte er aus dem Hotel mitgehen lassen, um seine Kleidung mit sich tragen zu können. Er versuchte, so gut es ging, sie zu waschen. Wahrscheinlich nicht die beste Wahl, aber er zog sie wieder an. Es war niemand hier, also tat er es einfach. Als er sein improvisiertes Hemd auszog, umhüllte ihn eine kalte Meeresbrise, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Niki nieste einmal stark, aber Kälte vermochte er nicht zu spüren. Darüber wunderte er sich sogar selbst.
"Wie auch immer...", dachte er sich und zog sich fertig an. Er schnüffelte einmal. Geruchslos. Irgendwie hatte er es sauber gekriegt, man sollte ihn nur nicht besser fragen, wie. Er steckte seine andere Kleidungsalternative in den Beutel und machte sich auf dem Weg. Er suchte eine Person, irgendjemand. In der Ferne sah er Riley mit einer anderen Person. Er trat näher und konnte sehen, wie Riley und Léo sich glücklich miteinander unterhielten und weitergingen. Er fühlte sich nicht danach, die beiden in ihrer Welt jetzt zu stören. Er verzog ganz kurz seinen Mundwinkel nach oben und ging dann woanders hin. Ihm fiel daraufhin ein, dass die Shorts, die er anhatte, ja Ian gehörten. Schnell machte er sich auf dem Weg und hielt Ausschau nach seinem Gesicht. Vor allem achtete er auf die Leute, die größer waren, als er. Dann sah er Clover, sitzend. Er lächelte auf einmal und wollte ihr gerade näher kommen, als sein Blick sich etwas weiter zur Seite richtete und er Ian direkt neben ihr sah. Er wusste nicht, was er tun wollte. Gut fühlte er sich in der Nähe von beiden, doch offensichtlich herrschte ein wichtiger Moment zwischen den beiden. Da konnte er doch nicht einfach reinplatzen, oder...? Er trat näher und stieß ein "Ähm..." aus. Jedoch fiel ihm jetzt erst auf, dass er viele Meter weiter weg von den beiden entfernt war. Sie können ihn gar nicht hören. Er ging ein paar Schritte weiter vor und hörte es.
"Ich liebe dich!"
Geschockt weitete er seine Augen auf und schluckte. Schnell wandte sich Niki wieder von den beiden ab und setzte sich hinter einer Wand. Seine Hände umfassten seinen Kopf und er zog sie etwas durch seine Haare. "Verdammt, Niki, die Leute haben doch ihre eigene Probleme... wieso bist du so dauernd fehl am Platze...?!", dachte er sich und starrte ins Nichts.
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