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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 6 - Die Quarantäne

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Dob zog an seiner Zigarette. Er saß ein wenig abseits von den anderen Überlebenden. Der Joint wirkte noch, alles war leicht und schwer zugleich. Isabelles Tod hatte er gar nicht richtig mitbekommen. Da war sie gewesen, hinter ihnen, gerannt (hatte es doch geschafft verdammt)! Aber plötzlich hatten sie die schwarzen Tiefen hinuntergerissen, und da war sie weg.
    Dob wusste nicht, was er fühlen sollte. Junge Mädchen wie Isabelle sollten nicht sterben, aber... Scheiße verdammt, hätte sie sich halt ihnen nicht so aufgedrängt, Tess und er hätten das schon alleine hingekriegt! Und wenn sie'n Macker gehabt hätte, der ihr diesen Scheißplan aus dem Kopf geschlagen hätte... wer weiß.
    Er nahm einen weiteren Zug und blies den Rauch aus, die Augen hielt er geschlossen. Was auch immer. Es war gut, am Leben zu sein. Scheiße.

    Er sah zu Ethan hinüber. Konnte nicht leicht für den Kleinen sein. Er kannte diese Art Mensch. Beliebt in der Schule, aber immer auf der Suche, brauchten Bezugspersonen... seine war jetzt weg. Aus seinem Leben geklaut. Und er würde sich auf jemand anders stürzen. Wahrscheinlich auf nen coolen Typen wie Dob, oder Fawyer. Helden halt. Und er, der Robin Hood unter ihnen.
    Scheiße, das war gutes Gras... aber es stimmte doch, oder? Der Kerl war ein Dieb, ein verdammter Gefühlsdieb, und er... er nimmt von den reich Gesegneten und gibt es den Benachteiligten. Braucht Bezugspersonen, die ihn anbeten oder die er anbeten kann, denen er geben oder von denen er nehmen kann...

    Woah, woah. Was zur Hölle war das für ein Scheiß gewesen. Hatte er gerade echt eine halbe Stunde lang über Ethans... Psyche oder was auch immer nachgedacht? Oder waren es nur fünf Minuten gewesen?
    Dob begutachtete stirnrunzelnd den Beutel Gras. Was für Teufelszeug war das? Tess hatte wohl doch nicht übertrieben.

    "Dob, ich glaube, ich glaube ich könnte was zu rauchen gebrauchen."
    Völlig unverwandt stand sie auf einmal da. Die Ärztin sah rastlos aus. Ihre Worte waren kühl und knapp, aber etwas nagte an ihr.
    Dob reichte ihr den Tabak hin. "Greif zu, Schätzchen. Und ein kräftiges Hoch auf's Leben." Er grinste. Das tat er immer, wenn Leute so wirkten, als ob etwas an ihnen nagte. Oder sich generell anders verhielten, als sie sollten.
    Tess trat ein wenig näher heran. "Ich dachte eher... mit Gras." Ein kurzes, verkrampftes Lächeln. "Das wäre gut."
    Dob zog die Augenbrauen überrascht hoch. "Frau Doktor, bist du sicher? Ich mein ja nur, wir stecken auf dem Dach einer Lagerhalle fest und haben keinen Plan wie's weitergehen soll. Und ich werd mir hier garantiert keinen funktionierenden Fluchtplan ausdenken, nicht so mein Spezialgebiet, weißte? Und hey, ich würd mich ja gern mal als verdammter Chirurg versuchen aber ich glaube die Leute da drüben wären irgendwie froher, wenn sie wüssten dass ein echter, nüchterner Arzt sie wieder irgendwie zusammenflickt, wenn's nötig ist!"
    Dob lachte schallend auf. Diese Tess war schon eine. Bei der wusste man nie, was als nächstes kommt. Und manchmal musste man sie anscheinend daran erinnern, was für eine verdammte Kontrollbestie sie war.
    Den kurzen verzweifelten Blick sah er nicht. "Ja natürlich... du hast Recht. Besser nur eine normale Zigarette. Kannst du mir die vielleicht drehen? Ich meine, wenn Fluchtpläne schon nicht dein Spezialgebiet sind..." Fahrig gestikulierte sie mit den Händen in Richtung Tabak.
    "Naja, mein eigentliches Spezialgebiet ist ja da unten zwischen meinen Beinen, ich meine, verdammt! Nicht zu vergessen Heldenmut, gutes Aussehen und unvergleichlicher Witz..." Dob redete vor sich hin, während er die Zigarette für Tess drehte. "...aber anscheinend sind auch erstklassige Zigaretten eine Spezialität von mir. Ich hab einfach zu viele gottverdammte Talente."
    "Obendrein bist du ein selbstsüchtiger Labersack, der wirklich immer was auf die Fresse verdient hat, aber dafür hast du ja mich. Jetzt hör auf zu quatschen und gib her, ich muss gleich weiter und diese verdammten Blagen untersuchen, hab's Clover versprochen."

    Tess steckte sich die Zigarette sofort zwischen die Lippen und fummelte mit dem Feuerzeug herum. Schließlich sog sie tief ein und ließ blies den Rauch sogleich wieder durch ihre Nase aus. Dob musterte sie.
    "Aus dir werd mal einer schlau. Ehrlich. Gestern prügel ich dich zu Brei, und seitdem bin ich dein bester Kumpel. Verdammt, die Prügel hattest du echt verdient, aber ich kapier's nicht."
    Für eine Weile starrte Tess Dob bloß mit großen Augen an. Er hielt sofort die Klappe, aber es war geschehen. Irgendein Damm in ihr war gebrochen.
    Sie warf sich einfach noch vorne, direkt in die Arme des vollkommen überrumpelten Dob. Zwei kraftlose Hiebe landeten an seiner Brust, und er fragte sich noch, ob er sie jetzt wieder ohnmächtig prügeln musste. Da hörte er ihre Schluchzer. Gepresst drangen sie aus heißer Lunge gegen seine Schulter. Ihm blieb gar nichts Anderes übrig, als ihr unbeholfen über den Rücken zu streicheln. Schließlich schluckte sie mehrmals. Sie änderte ihre Position kein bisschen und weinte einfach in seine Schulter hinein.
    "Ja verdammte Scheiße, du bist mein bester Kumpel, kapiert? Weil du nen Schlag hast, der einfach keine Kompromisse kennt, und weil du diese Scheiße hier einfach so schluckst und dich einen Dreck um irgendwas Anderes kümmerst als darum, wen du als nächstes flachlegen kannst! Und weil du mir offen sagst, wenn ich Scheiße baue. Und weil du es irgendwie, irgendwie geschafft hast, dass du vielleicht die einzige Person hier bist, der ich sowas sagen kann."
    Sie machte eine kurze Pause. "Es ist alles zu viel langsam, okay? Ich dreh total am Rad."

    Dob strich ihr vorsichtig durchs Haar. Einige Zeit standen sie einfach so da. Sie drückte sich noch enger an ihn.
    "Dob-"
    "Ey Schätzchen, keine Bange, das wird schon wieder."
    "Dob, hast du-"
    "Die Idee ist, einfach nicht so sehr auszuticken. Du bist ne gute Person, aber so'n Nervenzusammenbruch steht einfach niemandem gut-"
    Tess wandte sich aus Dobs Umarmung. Sie starrte auf die riesige Beule in seiner Badehose. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen.
    "Dob, hast du gerade echt einen Ständer bekommen, als ich dir mein Herz ausgeschüttet hab?"
    Er grinste verlegen. "Naja du musst zugeben, es war ne ziemlich heiße Situation, und..."
    "...und jetzt stehen wir hier. Alle drei." Tess schüttelte leicht den Kopf. Wie schaffte dieser Kerl das bloß? Sie trat direkt vor ihn und presste ihre Lippen hart auf seine. Der Kuss dauerte nur wenige Sekunden. Dann ließ sie von ihm ab und gab ihm sogleich eine schallende Ohrfeige. "Du bist echt unmöglich, aber ich wünschte ich wäre nur einmal so fokussiert auf etwas wie du. Jedenfalls... du bist nicht ganz mein Typ. Und ich glaube, das gilt auch umgekehrt." Sie hielt kurz inne, und ein wenig Wärme trat wieder in ihre Stimme. "Trotzdem, danke."

    Ihr Blick fiel noch kurz auf die Beule in der Badehose. Dann wandte sie sich ab und machte sich auf die Suche nach den beiden Kindern. Die anderen Überlebenden sollte sie auch noch überprüfen, nur für alle Fälle. Und dann würde sie mit den Anderen überlegen, wie sie hinter diese Mauer kommen könnten. Es musste irgendwie gehen, und sie würden es zusammen herausfinden.
    Plötzlich prustete sie los vor Lachen. "Ich will echt mal wissen, wie du das machst", murmelte sie leise grinsend vor sich hin.

  2. #2
    Fawyer war jetzt schon eine Weile auf dem Dach dieses alten Lagerhauses. Hinunter zu gehen wäre wohl ihr Tod. Egal ob von Zombies oder den verrückten Millizen der Nationalgarde. So oder so, nichts worauf er gerade Bock hatte. Die Flucht vorhin lag ihm immer noch in den Knochen. Er wollte sich etwas ausruchen. Er lehnte sich sitzend gegen die notdürftig errichtete Barrikade und schloß die Augen.

    Er versuchte sich zu erinnern, warum er überhaupt nach Sydney gekommen war. Es war ein Business-Trip gewesen. Er wollte Kunden finden. Es war zwar kaum eine Woche her, aber er fühlte sich an wie vor einer Ewigkeit. So viel war passiert, in dieser kurzen Zeit. Er wusste nicht was passieren würde wenn sie dieses amerikanische Schiff finden würden, aber es stand klar, dass es nie wieder so sein würde wie früher. Eine Welt erholt sich von so etwas nur langsam.

    Er schloß seine Augen und versuchte Schlaf zu finden.

  3. #3
    Eine Frauenstimme (Tess) weckte Ludwig aus dem Schlaf. Sie war wohl Ärztin. "Sehr erfreut Miss...wie war noch ihr Name? Nun meiner ist Ludwig, Ludwig Schwabenstein. Sie wissen schon: Schwaben, wie Franken." ein leichtes Lächeln, gefolgt von einem schmerzerfüllten zusammenzucken. "Entschuldigen sie vielmals. Ich war gerade mitten in einer Vorlesung über die Analysis im n-Dimensionalen Raum, als plötzlich diese Zombieplage ausbrach. Leider war ich der einzige meiner Universität, der es geschafft hatte, herzukommen alle anderen wurden entweder von den Zombies erwischt, oder von den Soldaten erschossen." nach einem Seufzen fügte er noch hinzu "Arme Trottel, ich hatte ihnen gesagt, dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören. Das haben sie davon, sie sind tot und mir geht es gut. Sie müssen wissen, als Professor und Dozent an der hießigen Universität weiß ich, wovon ich rede." Ludwig wollte aufstehen, musste aber feststellen, dass sein altes Leiden sich meldete. Es war während der letzten Zeit sogar noch schlimmer geworden.

  4. #4
    Sanders hatte den ganzen Gefühlsausbrüchen mit unbewegte Miene zugesehen und mit Seitenblick auf Helena sagte sie leise schmunzelnd: "Zivilisten, hm?"
    Dann widmete sie sich wieder den Vorräten, die die Ärztin ihr dagelassen hatte und ordnete diese in 6 kleinen Häufchen an, den kleinsten schließlich aß sie selbst mit einem Happs.

  5. #5
    Ludwig Schwabenstein. Professor. So wie es aussah nicht verwundet. "Franken... äh Mr. Schwabenstein, ich ... kenne nur die fränkische Schweiz. Vom Namen her also... Tess, äh ich meine Teresa Ehliger, Schweizer Assistenzärztin. Sie sind also nicht verwundet? Dann müssen wir später weiterreden - ich muss mich erst um die Leute kümmern denen es nicht so gut geht. Entschuldigen sie mich." Scheißficken, was machte ein Eierkopf hier? Das brachte sie nach den letzten Tagen nun wirklich aus dem Konzept. dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören Tess hätte ihm vielleicht doch einen Moment lang zuhören sollen... aber sie drückte ihm nur eine Wasserflasche und Trockenrationen für drei Tage in die Hände, rang sich ein Lächeln ab und tippelte zurück zum Iren und den zwei - inzwischen weinenden Jungs.

    "Alistair?..." Der Hühne blickte mit wassernassen Augen in ihre Richtung, ließ die Jungs aber nicht los. "Das Zeug hier ist was für den Größeren, damit das Fieber runtergeht. Sorgst du dafür, das er in trockene Klamotten kommt?" Er wirkte abwesend, aber so wirkten sie ja alle. Sie steckte das Fiebermittel in seine Hosentasche, dann atmete sie tief durch - und machte sich bereit der Roothrock•••••••• gegenüberzutreten. Die Willy auf dem Gewissen... daa... die Willy geliebt hatte. Und eben einen verflucht guten Song auf ihrem MP3-Player reintaktete.

    Sie kniete sich vor Yuki, die inzwischen wieder mit ihrer Waffe herumhantierte. "Können sie meinen Arsch auch noch zu Wechselgeld verarbeiten nachdem ich ihre Blutung gestillt hab?" sie blickte nur vielsagend auf die Schulterwunde. "Ein Kollege von mir meinte - wenn die Patienten noch schreien können, geht es ihnen wunderbar und sie sind ausser Lebensgefahr. Das hat sich bisher nicht gegenteilig beweisen lassen. Also, erzählen sie was hat sie da getroffen? Und was für Freaks haben sie da aufgegabelt - nen Professor und..." Tess fiel die Kinnlade herunter als sie sah wer da hinter dem Inder gesessen hatte - und immer noch mit einem männlichen Zähnefletschen dasaß, das ihr fast den Druckverband aus der Hand fallen ließ. "Das ist... Hugh fucking Jackman, seh ich richtig oder sehr ich inzwischen nur noch Tote weiße Leute?"

    Tess macht sich nach der Offenbarung des Abends mit routinierten, ruhigen Bewegungen und ab und zu einem Grinsen und Kopfschütteln in Dobs Richtung daran, Yuki zu versorgen.

    Geändert von Viviane (31.08.2012 um 17:20 Uhr)

  6. #6
    Der Himmel zog seine düsteren Wolken bis zum Horizont. Eine Lichtspende folgte nur vereinzelt mit schwachen Lichtstrahlen, die es schafften, durch dieses gigantische Wolkenmeer durchzudringen. Niki saß dabei an der Klippe und starrte aufs Gewässer hinaus. Er wartete. Es war sinnlos, aber dennoch tat er es. Alles, was ihm sein Schauen einbrachte, war das faszinierende Toben des Meeres beobachten können, wie es mit voller Wucht gegen die Insel prallte und doch keine Auswirkungen hatte. Es war beinahe fast schon so interessant anzusehen, dass er vergaß, wieso er wartete.

    "Isa... wo bist du..."

    Sie hatte sich im Hotel so nett um ihn gekümmert. Bei ihr hatte er das gleiche Gefühl, wie bei seiner Ziehmutter Alexis auch. Doch jetzt spürte er... nichts. Seine Haare wehten im Wind, seine Kleidung flatterte und ein winziger Tropfen Wasser flog seitlich von ihm weg. Dennoch... nichts. Er fasste sich einmal mit der Hand an sein Gesicht und stand dann auf. Er ging zu seinem Beutel, den er nicht weit weg von ihm abstellte. Den hatte er aus dem Hotel mitgehen lassen, um seine Kleidung mit sich tragen zu können. Er versuchte, so gut es ging, sie zu waschen. Wahrscheinlich nicht die beste Wahl, aber er zog sie wieder an. Es war niemand hier, also tat er es einfach. Als er sein improvisiertes Hemd auszog, umhüllte ihn eine kalte Meeresbrise, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Niki nieste einmal stark, aber Kälte vermochte er nicht zu spüren. Darüber wunderte er sich sogar selbst.

    "Wie auch immer...", dachte er sich und zog sich fertig an. Er schnüffelte einmal. Geruchslos. Irgendwie hatte er es sauber gekriegt, man sollte ihn nur nicht besser fragen, wie. Er steckte seine andere Kleidungsalternative in den Beutel und machte sich auf dem Weg. Er suchte eine Person, irgendjemand. In der Ferne sah er Riley mit einer anderen Person. Er trat näher und konnte sehen, wie Riley und Léo sich glücklich miteinander unterhielten und weitergingen. Er fühlte sich nicht danach, die beiden in ihrer Welt jetzt zu stören. Er verzog ganz kurz seinen Mundwinkel nach oben und ging dann woanders hin. Ihm fiel daraufhin ein, dass die Shorts, die er anhatte, ja Ian gehörten. Schnell machte er sich auf dem Weg und hielt Ausschau nach seinem Gesicht. Vor allem achtete er auf die Leute, die größer waren, als er. Dann sah er Clover, sitzend. Er lächelte auf einmal und wollte ihr gerade näher kommen, als sein Blick sich etwas weiter zur Seite richtete und er Ian direkt neben ihr sah. Er wusste nicht, was er tun wollte. Gut fühlte er sich in der Nähe von beiden, doch offensichtlich herrschte ein wichtiger Moment zwischen den beiden. Da konnte er doch nicht einfach reinplatzen, oder...? Er trat näher und stieß ein "Ähm..." aus. Jedoch fiel ihm jetzt erst auf, dass er viele Meter weiter weg von den beiden entfernt war. Sie können ihn gar nicht hören. Er ging ein paar Schritte weiter vor und hörte es.

    "Ich liebe dich!"

    Geschockt weitete er seine Augen auf und schluckte. Schnell wandte sich Niki wieder von den beiden ab und setzte sich hinter einer Wand. Seine Hände umfassten seinen Kopf und er zog sie etwas durch seine Haare. "Verdammt, Niki, die Leute haben doch ihre eigene Probleme... wieso bist du so dauernd fehl am Platze...?!", dachte er sich und starrte ins Nichts.

  7. #7
    "Ja, richtig - das ist Hugh Jack-Autsch. AUTSCH!"
    "Wenn Sie so herumzappeln, kann ich relativ schlecht arbeiten, Frau Radio. Also halten Sie einfach nur still."
    "Ah, fuck me!", rief Yuki und packte die Ärztin am Handgelenk. "Nicht das erste Mal, dass ich mir sowas einfange, nicht das letzte Mal - aber wenn Sie ihre verdammten Zitterhände nicht unter Kontrolle kriegen, verliere ich die Beherrschung!"
    Einem Moment lang herrschte Stille zwischen den bieden. Yuki saß momentan obenrum nur im BH da, das Gesicht der Ärztin nur wenige Zentimeter entfernt von ihrem. Die Arzt-Tussi musterte ihre Patientin wider Willen mit einem derart herablassenden Blick, dass Yuki kurz ein Schauer über den Rücken lief. Eine kleine Platzwunde an der Schläfe sprach jedenfalls Bände darüber, wie gut diese Frau in Sozialscheiß war. Ein echtes Sonnenscheinchen, ein ganz spezielles Schneeflöckchen. Jetzt wollte sie gerne den- oder diejenige kennenlernen, der sie so zugerichtet hatte.

    Und ihn umarmen.

    "Ruhig Blut, Süßsauer.", entgegnete die Frau mit sarkastischem Unterton. Für wen hielt die sich bitte, Doctor Cox? Aber entgegen ihrer Wortwahl berührte sie eher sanft Yukis rechte Schulter und singalisierte mit leichtem Druck darauf, dass sie sich nach vorne beugen sollte. "Hm, glatter Durchschuss. Da haben wir aber Glück gehabt, was? So bleiben bitte."
    Konnte sie sich endlich mal entscheiden, ob sie grob oder freundlich sein wollte?
    "Ich kümmer' mich um den Verband, Sie kümmern sich darum, meine Frage zu beantworten.".
    Anscheinend nicht.

    Als der Verband endlich runter war von der Schusswunde, seufzte die Ärztin laut und gab nur ein "Hallooo, großes Loch!" von sich.
    "Sturmgewehr, wahrscheinlich AK-47, oder ein ähnlicher Ballermann mit 7,62 mm-Kaliber. Die Kugeln daraus reißen sich durch einfach alles: Blutgefäße, Knochen, SCHEISSE!", sie schrie kurz auf, als die Ärztin mit einem in Desinfektionsmittel getauchten Wattebausch über das "große Loch" vorne fuhr.
    "Was ist denn jetzt schon wieder?", gab die Ärztin genervt von sich ohne vom Wattebausch aufzublicken, "Für eine Bad-Ass-Fatherfucker-Duty-First-Amazone sind Sie aber ein ganz schönes Weichei."
    "Ich hasse es einfach, angeschossen zu werden - das ist alles."
    "Wer hat Sie überhaupt angeschossen?"
    "Ich bin mit dem Hummer unterwegs gewesen, in Richtung des Hafens, bin da von Wegelagerern überrascht worden."
    "Wieviele?"
    "Sechs, glaub' ich."
    "Da dreckige halbe Dutzend also. Drehen Sie sich mal zu mir mit dem Rücken. Ach ja, sie kommen doch an den MP3-Player ran, könnten Sie vielleicht noch was von The Cure spielen, Boys Don't Cary oder so?"

    Yuki nickte kurz und griff mit der rechten Hand zum MP3-Player, der sich wie die Anlage und ihre Pistolen auf dem Tisch befand. Ein kurzer Druck auf den "Next Track"-Button und...

    I try to laugh about it
    Cover it all up with lies
    I try and laugh about it
    Hiding the tears in my eyes
    Because boys don't cry
    Boys don't cry


    "Du solltest nach der Killer-Karriere eine Karriere als geiler DJ in Erwägung ziehen. Oh, tut mir leid, ich wollte nciht unterbrechen - nur weiter. Du warst beim dreckigen halben Dutzend.
    "Äh, ja. Danke. Bitte, ich meine - ich hatte nur die zwei Browning-Ballermänner, kein Sturmgewehr mehr. War unbrauchbar geworden weil ich keine Mun mehr zur Verfügung hatte für dieses Mistding. Hab' dann das gemacht, was ich am besten kann..."
    "Leute in den Tod geschickt?"
    "Kann man so sagen."
    "Ein echter Killer, also?"
    "Ein echter Killer, verdammt richtig."
    "Aha."
    "Wem nicken Sie da eigentlich die ganze Zeit zu?"
    "Ach, nur Dob."
    "Der Typ aus Perth mit den Zockerkumpels?"
    "M-hm. So, ich leg' dann mal den neuen Verband an - ruhig bleiben."
    "Hat er Ihnen eine übergekachelt?"
    "Kann man so sagen."
    "Hm. Ich kenn' ihn nicht, aber ich mag' ihn."
    "Sie können mich auch mal, Misses Rothrock."
    "Wie zum Geier ist dein Name eigentlich?"
    "Nenn' mich einfach Tess. Mehr brauchst du nicht über mich zu wissen. Einfach nur Tess und letzte Ärztin in Australien, die noch nicht zu wandelndem Gammelfleisch mutiert ist."
    "Und du warst Fan der Show?"
    "Fan ist untertrieben. Der erste und letzte beschissene Groupie vom großartigsten Moderator unserer Zeit, Willy fucking Stern. So, nur noch fixieren..."
    "Hör zu, es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Aber ich hätte nichts tun können. Er war bereits infiziert."
    "Hättest einfach bei ihm bleiben sollen. Das hätte ihm gefallen, so wie er für dich anscheinend empfunden hat. So, fertig."
    "Okay."

    In diesem Moment wirbelte Yuki herum und verpasste der Arzt-•••••••• eine gehörige Backpfeife, packte sie am Arm und hebelte sie über ihrem Rücken hinweg auf die Couch. Jetzt noch das Knie in die Beckengegend rammen und theatralisch die Faust in Zuschlag-Stellung bringen, das sollte die Ärztin etwas beruhigen.
    "Willy war ein verdammt guter Kumpel, der sich ab und an zuviel herausnahm und zuviel in Sachen interpretierte, die ich zu ihm sagte. Er wusste, dass ich einsam war, er wusste, dass ich mir Sorgen machte und er wusste, dass ich den letzten Mann, für den auch nur ansatzweise etwas empfunden hatte enthaupten musste. Du verdammtes Miststück weißt gar nichts. Also bleib' cool."
    Sie ließ die Worte einsinken und sah nun, dass an Tess' Hals ein Kruzifix hing. Immernoch in BH und mit der Faust immernoch in Schlagstellung fragte sie: "Glaubst du an Gott?"
    Die Ärztin nickte.
    "Nun, ich glaube auch an Gott. Ich bin ein Gott.", sie pausierte kurz, "Selbst du bist ein Gott.", wieder eine kurze Pause. "Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Sie stand auf und hielt der immernoch perplex auf der Couch liegenden Tess die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Das war vielleicht zu hart. Nicht okay. Immerhin hatte die Ärztin auch leise die Lyrics zu "In between days" mitgeflüstert, was sie eigentlich sympathisch machte. Es war diese Situation, dieses Umfeld, diese verkackte Apokalypse. Alles einfach. Menschen drehten durch. Und Yuki hatte sich eigentlich geschworen, unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen, um genau das zu verhindern. Durchdrehen.

    Zeit, sich endlich an diesen Schwur zu halten und Hilfe anzunehmen.

    Obwohl diese Fotze es schon verdient hätte, das Nasenbein ins Gehirn getrieben zu bekommen.

    "Ich glaube einfach daran, dass es keine falschen Entscheidungen gibt. Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst." Sie hob ihre lädierte linke Hand hoch, die rechte Hand immernoch von sich gestreckt.

    "Lass' uns uns lieber gegenseitig helfen. Und zwing' mich nicht dazu, dir noch mehr wehzutun. Bitte."

    Tess fiel wohl jetzt erst auf, dass ein Knie in der Blasengegend alles andere als angenehm war. Das Gesicht schmerzverzerrt, lachte sie dennoch auf und sagte: "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"

    Yuki überlegte, wei man am besten auf so ein zweifelhaftes Kompliment antworten sollte. Etwas witziges, was schlaues, sarkastisches? Oder-

    Danke.

    [ooc: Yuki hat so zugehauen, dass Tess keine Verletzungen davonträgt, sondern nur einen leichten Schock. Das ist die Rache für die Faust ins Gesicht, Vivi [/ooc]

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (31.08.2012 um 13:25 Uhr)

  8. #8
    Die Zeit schien für einen kurzen Moment einfach stehen zu bleiben und sich von da an rasant zurückzudrehen.
    Der Royal Botanic Garden erschien vor Clovers geistigem Auge. "...das ist mir wirklich sehr wichtig... was du sagst."
    Dann das Hotel. "Clover, es geht dir gut!"
    Die Kanalisation. "Ich hab' gesehen, dass es dir geschmeckt hat - glaube ich... also... nicht, dass ich dich beobachtet hätte..."
    Der Schrottplatz. "Ian Burrows - und der grüßt seinen Schatz Shelley Weinberg"

    Clover hatte gehört, was Ian gesagt hatte und irgendetwas in ihr hatte es auch realisiert. Aber sie hörte für den Moment nur diesen einen Namen wieder und wieder in ihrem Kopf.
    "Aber was ist mit..." Alles an ihrem Korper sträubte sich dagegen, diesen einen Namen zu sagen, aber sie durfte nicht nachgeben. Sie durfte jetzt nicht ihr Herz entscheiden lassen, das im Takt eines Technosongs der 90er Jahre schlug, sie durfte nicht ihre Hand entscheiden lassen, die von seinen sanften Fingern umschlossen war, sie durfte nicht ihre Lippen entscheiden lassen, die ganz andere Worte formen wollten als sie sollten. Es war schließlich nur der Hauch einer Stimme, den sie dazu bewegen konnte, es auszusprechen.
    "...Shelley?"

    Clover wusste, dass jetzt der entscheidende Moment gekommen war und sie fühlte, dass ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Verdammt, wann bin ich zu so einer Heulsuse geworden?
    "Von dem Augenblick an, als ich ihren Namen im Radio gehört habe wusste ich, dass ich nicht zulassen kann, irgendwelche Gefühle zu dir zu haben. Sie muss so glücklich sein, dich zu haben." So unfassbar glücklich. "Wie könnte ich jemandem das nehmen? Ich habe mir geschworen, ihr das nicht anzutun. Aber... wenn du so mit mir redest..." Ein kurzer Schluchzer unterbrach den Satz, "...wie soll ich da stark bleiben?"
    Die Tränen ronnen ihr nun über die Wangen - aus Verzweiflung, aus Glück, aus tausend unausgesprochenen Gefühlen, die sich in diesem Moment gesammelt hatten.

    Clover wischte sich kurz mit der einen Hand verlegen die Nässe aus dem Gesicht. Die andere legte sie nun an Ians Wange.
    "Ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt."
    Sag's ihm. Hast du nicht gehört, dass du ihn glücklich machst?
    "Wenn du da bist, weiß ich, dass alles gut wird."
    Er hat es noch nie jemandem gesagt! Vergiss Shelley, du bist die, die er liebt!
    "Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich."
    Sein Gesicht ist so nah, sieh dir doch seine Augen an, seine Lippen...
    "Aber wenn das alles hier vorbei ist..."
    Küss ihn!
    "...dann wirst du deine Freundin wieder sehen."
    Küss ihn, verdammt!!
    "Und wenn du dann erkennst, dass es doch sie ist, die du immer geliebt hast..."
    Vielleicht hast du nie wieder die Gelegenheit...
    "...würde es mir unrettbar das Herz brechen."
    Es ist sowieso zu spät, sag ihm doch endlich, dass du ihn mehr liebst als alles andere.
    "Weil ich dich liebe."
    Gut gemacht.

    Geändert von Lynx (31.08.2012 um 12:42 Uhr)

  9. #9
    Dani stand etwas abseits und rauchte die nächste Zigarette. Noch hatte sie etwas Tabak, aber lange würde der nicht mehr reichen. Das war allerdings im Moment ihr geringstes Problem, und noch war es ja nicht akut. Sie beobachtete Dr. Frankenstein und Yuki, und kam sich dabei so nutzlos vor, wie die letzten Tage noch nicht. Sie hatte weder eine Waffe, noch war sie körperlich die Stärkste, noch hatte sie etwas anderes wirklich sinnvolles getan bis jetzt. Dafür hatte sie sich inzwischen völlig von der Gruppe isoliert. Der Rest schien sich irgendwie zusammengerauft zu haben, bis auf vielleicht Helena, die selbst abseits stand. Sogar Tess hatte sich irgendwie mit Dob geeinigt, ihr war nicht entgangen wie sie sich umarmt hatten. Und sie selbst? Seit Michail tot war, war sie völlig allein. Selbst wenn sie den ganzen Irrsinn hier irgendwie überleben sollte, würde sich daran nichts ändern. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in Amsterdam aussah. Bei den ganzen Touristen wäre es ein Wunder, wenn sich die Epidemie nicht dorthin ausgebreitet hatte.
    Was half es ihr also, wenn ihr durch Michail klar geworden war, dass sie sogar töten würde um selbst zu überleben? Überleben für was, für wen? Während sie überlegte, war sie an den Rand des Daches getreten. War es hoch genug, dass sie schon den Aufprall nicht überleben würde, oder würde sie noch merken, wie die Zombies über sie herfielen?
    Dann waren alle Opfer umsonst..
    Warum verdammt noch mal sollte mich das interessieren?
    Es hatte niemand gefragt. Michail nicht, bevor er sich opferte, Helena nicht bevor sie - aus welchen Gründen auch immer - Nikita in den sicheren Tod geschickt hatte, jeder hatte getan was er für richtig hielt, egal was die anderen dazu sagen würden.
    Sie schnippte den Zigarettenstummel nach unten und drehte sich um. Vorher gab es noch ein paar Dinge zu klären, und den Anfang würde sie bei Dr. Frankenstein machen. Außerdem hatte sie noch deren Unterlagen. Warum zur Hölle gab das Miststück ihr immer ihre Sachen?
    Entschlossen ging sie auf Tess zu und sagte: "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab.", und drückte ihr das Notizheft in die Hand. Eigentlich wollte sie nicht weitersprechen, aber dann war es raus bevor sie noch wirklich nachdenken konnte: "Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Gleich darauf war sie fast erschrocken über den Zynismus in ihrer Stimme. Ihr hatte mal jemand gesagt, dass sie gar nicht erst ausfallend zu werden brauchte, ihr Tonfall war manchmal schon mehr als genug.

  10. #10
    Das Mädchen fand den kleinen Jungen (Noah) total mutig, dass er und sein Bruder, den er Josh genannt hatte auf ein Dach geklettert waren. Gerade wollte sie ihm das mitteilen, als er wieder zurück zu Josh und Alistair, der ihn fest gepackt hatte, humpelte. Ein wenig verdutzt betrachtete sie die Szene.
    Der Blick, den Noah ihr kurz zugeworfen hatte, war eine einzige Frage und brannte sich in ihren Kopf für die folgenden Momente. Er hatte so unglaubliche Augen, sie hatte noch nie solche gesehen und als dann Onkel Alistair und kurz darauf auch die beiden Jungs begannen zu weinen und sich in den Armen zu liegen, wurden seinen Augen in diesem eingebrannten Bild in ihr ganz wässrig.
    Zwei Jungs und Alistair, der Ire bei ihnen, und hat ihnen etwas gesagt, woraufhin alle drei furchtbar traurig wurden. Onkel Alistair, Noah und Josh…zwei kleine Jungs…waren das…?
    Léos Augen weiteten sich und füllten sich mit Tränen. Abby hatte zwei kleine Söhne gehabt und Onkel Alistair hatte ihr versprochen, auf sie aufzupassen, wenn ihr was passiert. Und das waren die Beiden, nur wenige Meter von ihr entfernt und hatten gerade erfahren, dass sie ihre Mama nie wieder sehen würden… Unweigerlich dachte sie an den Moment, als Axel mit Camapnilla in der Hand durch den Speisesaal im Crown Hotel ging und in ihr die Gewissheit aufgestiegen war, dass sie ihren Papa nie wieder sehen würde. Ein Tränchen kullerte ihre Wange herab, sie konnte ziemlich verstehen, wie die Beiden sich fühlen mussten, doch würde sie jetzt nicht zu den Dreien gehen und sie in den Arm nehmen, wie ein Impuls in ihr es einen Moment lang unebdingt wollte. Es war einfach nicht richtig, das war gerade eine Sache nur für die Drei.
    Gerade wollte sie Álvaro zum Trösten an sich drücken, ihr fiel aber auf, dass Noah ihn mit sich genommen hatte. Sie öffnete die Umhängetasche und holte Papas Glückslama heraus und kuschelte dieses dafür. Es war besser, wenn ihr Affenkumpel erstmal bei dem kleinen Jungen blieb, er brauchte ihn bestimmt noch dringender als sie und sein Eisbär Denny war ja nicht hier, um ihm beizustehen.
    Ein paar Minuten später wischte die Halbmexikanerin mit Campanillas weichem Fell die Tränen von ihrem Gesicht und blickte hoch zu Riley, der ihre Hand losgelassen hatte und seine Linke dafür sacht auf ihren Kopf gelegt hatte. Sie versuchte ihn anzulächeln, was ihr mehr schlecht als recht gelang
    Also…wir wollten doch die Neuen kennenlernen, oder? Ich glaube, bei Noah und…Josh verschieben wir das auf später, die haben grade andere Sorgen… sie schniefte kurz, dann atmetet sie tief durch. Sie wollte doch nicht mehr traurig sein, damit sich ihre Freunde nicht um sie sorgen müssen und Josh und Noah, die bestimmt bald auch ihre Freunde werden, fänden das bestimmt auch nicht schön. Gefasst blickte sich das Kind nach einem der neuen Gesichter um und entdeckte dann beim Inder einen unglaublich hübschen Mann (Hugh Jackman). Ganz ungeniert wies sie in seine Richtung.
    Schau mal, der sieht aus, als würde er gerne neue Leute kennenlernen! Ich gehe zu ihm, kommst Du mit?
    Riley sah aus, als würde er den Mann erkennen und wollte eine Antwort stammeln, als Léo auch schon losstapfte und den jungen Mann mit sich zog, weil sie seine Hand wieder eisern ergriffen hatte.
    Vor dem Hübschling angekommen, stellte das Mädchen fest, dass er von Nahem noch besser aussah als aus der Entfernung. Er könnte glatt einer der großen Schauspieler von Amerika oder so sein. Sie strahlte den Inder zur Begrüßung warm an. Rileys Hand wurde losgelassen und sie ging vor dem Fremden in die Hocke, um aus großen, braunen Augen zu ihm hochzuschauen und dabei den Kopf leicht schiefzulegen. Campanilla wackelte derweil in ihrer Hand munter vor sich hin.
    Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?

    Geändert von Mephista (31.08.2012 um 13:40 Uhr)

  11. #11


    Okay. Es ist soweit. Ich sterbe. Ich sterbe wirklich. Wenn es sich wirklich so anfühlen würde, zu sterben, dann würde er sofort vom Dach springen und sich den schießwütigen Leuten entgegenwerfen. Er war kein Arzt - aber ein solcher Herzschlag konnte nicht mehr gesund sein. Kann man vor Glück sterben?

    Auch auf Ians Augen bildete sich jetzt ein feuchter Glanz, der ihn irgendwie verschwommen, aber doch so klar, in das Gesicht der Schönheit blicken ließ. "Shelley ist mir sehr wichtig. Ich bin wegen ihr hier, sie war immer für mich da... sie ist meine beste Freundin." Es fühlte sich ungewohnt an, das zu sagen - aber nicht falsch. Und was fühlte sich in den letzten Tagen schon normal an? "Sie hat mich glücklich gemacht... durch Dinge, die sie tat, die sie sagte." Seine Finger lagen noch immer sanft auf ihrer Hand, strichen wie automatisch über sie. Die andere Hand hob er hoch, um mit einer zärtlichen Bewegung des Daumens eine erneut auftretende, einzelne Träne aus ihrem Gesicht zu wischen.

    "Aber Du... du brauchst nur da zu sein und ich.... ich würde dir niemals das Herz brechen. Und... wenn wir hier rauskommen... dann will ich... immer für dich da sein... und... der Mensch sein, den du brauchst... den du verdienst." Auch die Feuchtigkeit in seinen Augen formte sich jetzt zu einer Träne, die heiß an seinem Gesicht runterlief und seine Lippen benetzte, auf ihnen einen salzigen Geschmack hinterließ. "Und wenn nicht... dann möchte ich trotzdem, dass du weißt... dass du die Einzige für mich bist... die Eine." Er lächelte sanft.

    Das hier war nicht Sleepless in Seattle und das Dach, auf dem sie saßen, war mit Sicherheit nicht das des Empire State Buildings - aber Ian realisierte, dass Plätze und Bedingungen austauschbar waren. Große Szenen entstanden nicht durch Orte, sondern durch Personen. Ob Wolkenkratzer, Luxushotel, Kanalisation oder ein einfaches Dach. Du bist es. Und wir schaffen es hier raus. Wir überleben. Wir werden glücklich. Und ich halte all das Schlechte dieser Welt fern von dir. Ich würde für dich sterben.

    Sein Blick war intensiv, aber unentschlossen. Nicht, weil er sich schlecht dabei fühlte, sie anzusehen - im Gegenteil -, sondern vielmehr, weil er sich nicht entscheiden konnte, welche Stelle des schönsten Gesichts der Welt die Blicke am meisten verdient hatte. So huschten seine Pupillen unruhig hin und her, abwechselnd ihre Augen und ihre Lippen musternd. Irgendwas schob ihn nach vorne und seine Augen hafteten jetzt fest auf ihren. Keine Kälte mehr. Nur noch Wärme. In seinem Bauch und in seiner Brust - nichts als Wärme.

    Er behielt die Augen so lange wie möglich offen, um sie zu sehen, bis irgendetwas ihn dazu zwang, die Lider langsam runterzuschieben. Er spürte ihren warmen Atem auf seinen halb geöffneten Lippen und sie musste seinen spüren, als seine zweite Hand sich auf ihre andere Wange legte und er die letzten Zentimeter überwand.

    Er spürte den süßen Duft ihrer Haut, das liebliche Gefühl ihrer weichen Lippen auf seinen, als er ihr so nah war, wie er nie zuvor jemandem gewesen ist, sich seine Lippen einfühlsam um ihre schlossen und einen zärtlichen, intensiven aber unaufdringlichen Kuss hinterließen.

    Geändert von MeTa (31.08.2012 um 14:22 Uhr)

  12. #12
    Er war am Ende. Auch aus dem letzten der Boote war seine Isabelle nicht ausgestiegen - sie hatte es nicht geschafft. Alles was ihm blieb, waren ihre Sache, sie hatte ihm ja ihren Rucksack geblieben. Wie in Trance war er der Gruppe gefolgt, doch wirklich anwesend war Ethan nicht. Als sie dann vorerst in Sicherheit waren, setzte er sich abseits der Gruppe hin und ließ seiner Trauer freien lauf.
    Er würde sie nie wieder sehen. Nicht einmal ein Grab würde er ihr graben können, ohne ihren Körper geborgen zu haben. Er würde ihr irgendwann ein Denkmal setzen, doch jetzt fühlte er sich dazu nicht in der Lage. Sie hatte ihm gezeigt, dass das Leben, das er geführt hatte, kein gutes war und nun hatte er sie verloren - den ersten Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutet hatte.
    Abseits der Gruppe sitzend ließ Ethan zum ersten Mal ihn seinem Leben die Tränen einfach laufen.

    Geändert von BIT (01.09.2012 um 11:35 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  13. #13
    [Zsfg: Yuki wird verarztet, die Jungs werden verarztet, Tess und Dani setzen sich ab]

    Nach Yukis Offenbarung, das sie dem letzten Kerl den Kopf abgesäbelt hatte, sah Tess nicht im geringsten schockiert aus. Eher... auf eine faszinierte sadistische Art erregt und gebannt von Yuki. „Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Tess ergriff die ihr dargereichte Hand um sich wieder in die Vertikale zu hieven. War alles andre als einfach, mit einem Klingeln in den Ohren und einer Gänsehaut von der Hiebkraft, die sie jetzt immer noch schüttelte. „Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst.
    Ja, alles fügt sich...“, flüsterte die Ärztin nur halblaut. Dann fiel ihr Blick auf das nette, hüpfende Paar Möpse direkt vor ihrem Gesicht. "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"
    "Danke." "Gern geschehen."

    Tess machte sich dann daran die abgerissene Bluse und das durchgesiffte Top auszuziehen, bis sie nur noch in ihrem schwarzen BH dastand. „Was genau tust du da?„Ich muss … mich abkühlen. Irgendwie isses plötzlich verflixt heiß hier geworden.
    „Glaub mir Yuki, wer mich schlagen will hat es hinter sich oder... naja steht eher darauf mir im Schlaf was zwischen die Lungen zu jagen, weil sie ne feige Sau ist. Ich bin bereit zu sterben. Das bin ich seit Jahren. Also. Ich bin hier um den Job zu machen wegen dem ich noch lebe, Yuki. Nur dafür. Ficken, Liebe, Kinderkriegen? Hatte ich. Ich hab gelebt. So langsam sollte ich echt mal Sterben. Bin überm Mindeshaltbarkeitsdatum, seit... verfickt vielen Jahren. Daran ändert kein Schlag was, ausser du schlägst mir das Nasenbein ins Gehirn und bringst es zuende. Wäre nett und ich leg ein Wort für dich ein, das das nicht auf dein Konto geht.
    Nach den Schlägen legte sich Tess Zittern endlich und kam auch nicht mehr wieder. Merkwürdigerweise waren es grade die Dresche, die sie einsteckte, die ihr ein subtiles Gefühl von Sicherheit vermittelten.
    „Ich seh mir ihre Hand an, Ironfist Yuki. Aber ich warn sie vor – der letzte Typ, den ich mit so ner Verletzung gesehen hab...“ „Was? Selbstmord weil er genug von dir hatte?“ „Ne. Zwei Bisse scheinen aus nem Helden auch nur Chappi zu machen. Also... halt still. Ich werd nicht beißen, aber ich hab auch keine Lust das du mir abkratzt durch den Blutverlust. Also gib die Hand schon her und halt still, Busenwunder.
    Der kleine und der Ringfinger waren nur noch als Stummel zu sehen. Die vergilbten Bandagen fielen fast von selber ab. Sie bemerkte Yukis Narbe am Hals. Streifschuss. „Was einen nicht umbringt, oder in den Wahnsinn treibt, macht einen härter.Krieg bestimmt die Regeln. Krieg hasst dich und deinen Feind gleichermaßen. Und Krieg hört erst für einige Zeit auf, wenn er gewonnen oder verloren ist. Krieg war ein Arschloch. Und sie war hier, um ihm wo auch immer es ging in den Arsch zu treten, koste es, was es... Genau das sah sie in den Augen der Frau, die bis vor wenigen Momenten nur eine Stimme in einem Elektronikkasten gewesen war.

    Wieauchimmer, sie können definitiv auf sich und ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn sie vor den drei Freaks unsrer Truppe. [...] Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln.Ethan saß zusammengesunken abseits der Truppe und seine Schultern zuckten. Naja.. vielleicht hatten sie doch nur drei Freaks an Bord. Vier. Sie selber eingeschlossen. Todessehnsucht zählte, auch wenn man aus religiösen Gründen nicht suizidial war, eindeutig zu den Faktoren die einem eine Karte im "Hab mich Lieb-Club" mit den weißen Jacken und einem Tattoo am Arm mit der Aufschrift "We are all mad here" besorgten. One-Way-Ticket. Rückgabe ausgeschlossen. Daran änderte auch ihr fluchtartiger Trip nach Australien nichts mehr. Wenn die Sicherungen durchgebrannt sind, müssen neue ran.
    Tess wickelte die übrigen Bandagen zu einem Knäul zusammen und stopfte sie zurück in den Rucksack. „Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid – ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab.
    Es klang wie eine Wettermeldung. Sachlich. Dabei sprach die verkorkste Ärztin von Yukis Waffenhand! Mit einer Hand würde sie nur halbsoviele Bastarde umnieten können. Hell, no!
    Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki? Nich? Ich hätte wetten können. Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst. Ja, danke."

    I can turn
    And walk away
    Or I can fire the gun [...]
    Whichever I chose
    It amounts to the same
    Absolutely nothing

    I'm alive
    I'm dead
    I'm the stranger
    Killing an arab [...]
    Staring at the sea
    Staring at the sand
    Staring at myself
    Reflected in the eyes
    Of the dead man on the beach


    Yukis Finger waren fachmännisch geflickt, die Blutung gestillt, die Verbände saßen wie eine Eins. "sie machen einen hervorragenden Job, Fräulein Ehliger." "Verpiss dich aus meinem Schädel, Chef. Es ist Krieg." "Camus ist großartig. Haben sie das Buch gelesen, über das der Song geschrieben wurde? Ich glaube Camus wusste wie wir uns fühlen. Ganz genau." Tess kniete danach einfach nur da. Über und über mit Kinderpflastern beklebt, nur in einem schwarzen BH und grünen Hosen, ein rotes Band an ihrem rechten Oberarm. "Du brauchst immer einen roten Faden..." "Verpiss dich, ma mié, ich will Ruhe" Ließ den warmen Abendwind um ihre Schultern streifen, sich das Haar aus dem Gesicht pusten und genoss den Song. Als er zuende war, wandte sie sich ein letztes Mal an Yuki. Distanziert, aber ihre Sympatie kam auf eine merkwürdige Art und Weise im Klang ihrer Stimme zum vorschein, die kratzig und rauchig und tiefer als sonst war.
    So langsam kapier ich das das keine "letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydneynummer" war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten sies wirklich schaffen. Stört es sie, wenn ich mich weiter an ihren Schatten halte?
    Tess mochte Yuki so wie man den starken Typen mit den vielen Narben liebt, der bereits nen Haufen Leute umgeknallt hat, wenn man selber seinen ersten Einsatz hat. Oder so wie man den Chefarzt liebt, der einem wenn der Patient am abkacken ist die OP aus der Hand nimmt und einen Kaffee trinken schickt, nachdem er Musik anmacht und locker aus der Hüfte an einem Herzpatienten herumschnippelt. Sie hoffte sehr, das sie sich an den Schatten dieser Frau heften konnte. Sanders war eine Dame – aber Yuki war ein Ass. Und in diesem Spiel wollte sie darauf nicht verzichten.

    ~*~

    Die Jungs weinten immer noch. Alistair hatte stumm seine riesigen Pranken auf ihre Köpfe gelegt und blickte sie selber verloren an, als würde er sie stumm bitten zu machen das die Sonne plötzlich aus ihrem Hintern schien.

    Okay … Kinder. Kinder mögen Süßes. Und nette Ärzte. Mal schauen ob sie noch ein wenig schauspielern konnte. Ansonsten musste sie die Jungs zwingen die Schokolade in ihren Hals zu würgen. „Hei ihr zwei. Ich hoffe Alistair hat euch... euch nicht erschreckt, er ist echt ein lieber Kerl auf den man sich verlassen kann.“ Keine Reaktion. Die beiden weinten nur still weiter. „Ich leg euch hier ein paar Sachen zu Essen hin, und du...“ Ein fragender Blick zu Alistair. „Joshua.“ „Ja, Joshua, du musst soviel trinken wie du kannst, wir haben ganz viel Wasser hier, ja? Alistair, das Fiebermittel... danke.“ Die Jungs wirkten beide angeschlagen – aber wie kritisch war ihr Zustand wirklich? Josh mixte sie erstmal das Fiebermittel – das würde sie ihm solange verabreichen bist das schlimmste am grippalen Infekt überstanden war. Ne Erkältung war das nicht mehr, das Fieber war zu hoch und er schien auch sonst übel ausgemagert zu sein. Oder er war einfach zierlich... wie Abby. Dreck, denk nich an sie.
    Hilf ihm beim trinken, Alistair.“ Joshuas Augen flimmerten nur, er biss die Zähne zusammen, als Tess die sachten Berührungen beim Atemgeräusche abhören und Pulsfühlen ausführte. „Und dann gönnen wir ihm Ruhe. Wenn das Fieber steigt und er nicht ruhig schläft, hol mich nochmal, dann machen wir ihm Wadenwickel – oder probieren ein andres Medikament aus.
    Der Junge mit den großen blaugrünen Augen hatte sie aufmerksam betrachtet, als sie an Joshua herumdoktorte. Sie hatte vorhin schon gesehen, wie es ihn hingelegt hatte – er hatte versucht zu hüpfen. „Darf ich mir dein Bein ansehen?“ „Noah, das is ne gute Idee. Zeig mal her.“ Alistair schnüffte noch immer, woraufhin im Tess nur eine Packung Taschentücher in die Hand drückte. „Also Noah... is gut, du musst jetzt nur stillhalten das...“ „Ich will nicht! Meinem Fuß geht’s prima, ich … will zu ...“ Dicke Tränen kullerten seine Wangen hinab, sein Mund war trotzig verzogen. „Noah... Alistair halt ihn fest.“ „Nein! Ich... ich... bitte...“ Zwei Handgriffe später hatte sie den Knöchel von der Hose und der Socke befreit – und es sah übel aus. Dick, angeschwollen, hässlich verfärbt unter einem miserablen Verband. Da war sogar Axels Kunstwerk besser gewesen.
    Alistair, hast du ihn? Ich muss schienen – ne Bandage reicht hier nicht aus das...“ ein sanftes Betasten des oberen Fußes brachte ihn wieder zum Jammern und er versuchte sich freizuzappeln. „Noah...wenn ich den Fuß nicht versorgen kann, dann bleibt er so, willst du das?“ „Wir wollen das ihr mit uns mitkommt, Jungs. Also Noah is gut. Lass Tess machen.“ Alistair redete beruhigend auf ihn ein – packte seine Oberarme fester – und Tess atmete nach einem weiteren inspizierenden Drücken am Fuß entlang beruhigt aus. „Nicht gebrochen. Ich schien das einfach, alles halb so wild Noah.Gott sei Dank kein Bruch. Mit Dreieckstüchern fixierte sie die Schiene, die sie watteweich ausgepolstert hatte. „Alistair – schau das der Fuß ordentlich durchblutet wird und hoch gelagert ist. Und ja, schau das Joshs Fieber nicht hochgeht. Wenn du ne Ablösung brauchst gib Bescheid.“ Dann wandte sie sich unsicher an die zwei Jungs. „Ihr wart beide sehr tapfer. Das habt ihr gut gemacht. Alles wird gut, okay?“ Noah war wirklich fit – groß gewachsen und der Fuß schien ihm kaum was auszumachen. Und er hatte Alvaro und damit das Herz von Leo erobert. Um ihn machte sich Tess absolut keine Sorgen. „Ich seh nachher nochmal nach Josh.“ Bedeutungsvoll blickte sie Alistair an, dann gönnte sie sich selbst wieder eine Pause.

    ~*~

    Sie kletterte die Leiter hinter der Lagerhalle hinunter und setzte sich in das kleine Fleckchen Gras, das hier noch wuchs. Einen Atemzug später trat auch schon Dani auf sie zu. Dreck. Sie wusste doch das niemand hier sich darum scherte das sie mal ne ruhige Minute hatte. "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab. Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Tess konnte daraufhin nichtmal mehr lachen. „einsames, kleines frustriertes Miststück“ Danis Worte aus dem Kanal dröhnten in ihrem Kopf. Isas Worte. Rileys Beschimpfungen im Van.

    Sie ließ Danis Frage unbeantwortet und entschloss sich zu kontern. „Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.“ Sie hatte es satt dieses Sprengpotential hinter sich und um sich zu haben. Sie hatte es gründlich satt. Sie würde das jetzt klären. Auf welche Weise auch immer. Aber es reichte.

    Geändert von Viviane (01.09.2012 um 13:29 Uhr)

  14. #14
    "Zivilisten, hm?"

    Die Stimme von der Sanders-Tussi riss Helena aus ihren Gedanken. Mit hochgezogener Augenbraue schaute sie sich erst im kurz in dem kleinen Raum um und dann der bemalten Frau direkt ins Gesicht "Ich war bis letzte Woche auch Zivilistin, aber ich wurde anscheinend befördert. Würde meinen Daddy sicher stolz machen. Air Marshal Joseph McAldrin von der ADF, vermutlich heldenhaft hinter seinem Schreibtisch verreckt, während seine Sekretärin an seinem Schwanz rumgelutscht hat. Und sein wertes Töchterchen knallt jetzt Lebende, nicht-so-Lebende und alles, was sich bewegt oder bewegt hat." Ihr Blick fiel auf Ian und Clover, die grade einen Hollywoodreifen Filmkuss hinlegten. Was zur verfickten Dreckshölle? Woher haben DIE denn das Recht... Sie schüttelte den Kopf. Wie sagte ihr Daddy immer so schön? "Duty first".

    "Also? Was soll ich abknallen? Mir würden da spontan ein paar Ziele einfallen...."

  15. #15
    Gott war der Typ, dieser Indonese, ihm unsympathisch. Kreuzt auf, stellt ihn in Frage und bettelt dann um hochprozentiges... und die Truppe landete ausgerechnet hier? Es hätte jeder andere sein können, innerlich hoffte Hugh, dass sich unter den anderen zumindest ein paar befänden mit denen man ordentlich reden konnte.
    "Nein, wir haben hier nichts zu saufen. Das ist glaube ich das Letzte was wir hier noch brauchen."

    "Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?"

    Hugh schaute auf, ein... kleines Mädchen?
    Er hatte schon vorhin geglaubt eines gesehen zu haben, aber er hätte nicht erwartet, dass nach den beiden Jungs noch ein Kind kommen würde.
    Sie, die Erwachsenen hatten vielleicht schon hart zu kämpfen, aber die Kinder? Sie hatten doch wirklich das härteste Los von allen gezogen.
    Wenn sie nicht starben, dann waren sie sicherlich Waisen und was gäbe es schlimmeres für ein Kind als auf diese Art allein zu sein?

    "Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
    Wie sollte er vernünftig mit einem Kind umgehen? Er konnte schon mit den beiden Jungs nicht wirklich. Zu sehr schmerzte es ihn zwei Geschwister zu sehen...
    "Sag mal Léo, findest du das nicht auch alles seeeehr, sehr aufregend hier? Kannst sehr froh darüber sein, so viele Leute um dich zu haben."

    Hugh schaute rüber zu Riley der wie angewurzelt herumstand und ihn starr anschaute. Hm...
    "Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"

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