Sanders hatte der Ärztin schweigend zugehört, nachdem sie ihr kurz nach der Vorstellung kräftig die Hand geschüttelt hatte um dann wieder in bequemer Hab-Acht-Stellung zu verweilen.
Als der Name "McCormack" fiel, konnte die Ärztin deutlich ein heftiges Schnaufen erkennen und wie dem Scout eine Frage unter den Nägeln brannte, doch es schien, als würde es die Soldatin nicht wagen, Tess zu unterbrechen.

Als sie schließlich geendet hatte, fuhr sich Lilien durch die kurzen, strohblonden Haare und sie blickte in Richtung der Mauer.
"Den Tag kenne ich selber nicht genau.", gestand sie. "Ich...habe seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen, so fühlt es sich zumindest an. Ich nehme Aufputschmittel, seit fast alle Eagle-Eyes schwarz geworden sind. Ich glaube fast ich bin die Einzige hier die noch da ist. Ich erstatte...stündlich Bericht. Der Schotte hat ja sonst Niemanden mehr..."
Sie blickte in den flammenerhellten Himmel und räusperte sich leise.

Hinter der Mauer sind noch Evakuierungsboote. Die ADF traut sich hinter der Mauer nicht zu agieren, auf den Booten sind zu viele Zeugen. Aber sie wollen auch keine Menschenseele aus der Quarantäne lassen. Sehen Sie die beiden Leichen da vorne?" Sie reichte ihr den Feldstecher des Scharfschützengewehres. "Junges Ehepaar, offensichtlich reich und kerngesund und frisch verheiratet. Die Garde hat sie gar nicht an die Mauer kommen lassen, haben sie einfach erschossen, trotz ihres Rufens. Und die Liste ist lang. Ich habe keine Ahnung wie man zu den Schiffen kommen kann."
Sie trank einen kleinen Schluck aus ihrer Feldflasche und bot sie dann Tess an. Das Wasser war lauwarm und schmeckte nach Asche...
"Hubschrauber kommen auf keinen Fall durch. Was sich der Mauer nähert, wird abgeschossen. Sie haben auch einige Maschinen erwischt. Sauber Schüsse. Präzision. Sie wollten definitiv keine Überlebenden."

Sie blickte Tess nur traurig und starr an, als die Schweizerin von "Hilfe" sprach.
Dann wandte sie sich wieder ab um die Mauer weiter zu beobachten...