In meinen Augen redet man sich das Spiel durch solche Überlegungen in erster Linie kaputt, weil du unterschlägst, dass jede deiner logiklücken 20 neue aufdeckt.
Bleiben wir bei der ungeöffneten kiste im Wald. Was ist drin? Ein heiltrank. Den säuft man, falls, man im Kampf verletzt wird. Verletzt? Mooooment ... gab es nicht in der letzten Stadt noch einen Arzt? Wozu sitzen in den Städten Ärzte-NPCs rum, wenn sich jeder Pflaumenaugust im Item-Geschäft zum Spottpreis Potions, Anti-Dot's und sogar Phönixfedern kaufen kann? Apropos Phönixfedern! Damit belebt man getötete Kameraden wieder. Aber gab es nicht in der letzten Siedlung noch ein paar Gräber am Straßenrand? Warum lassen die leute in dem Dorf die toten denn unter der Erde verrotten, statt sie mit Phönixfedern wieder auf die beine zu stellen?
Und warum zum Henker sind Cloud in Co. in FF7 nicht auf die Idee gekommen, Aerith mit einer Phönixfeder wiederzubeleben? Wenn Ultima-Weapon seinen gigantomanischen Mega-Uber-Overkill-Todesstrahl einsetzt, um Barret zu pulverisieren, dann kann ich den anschließend doch auch wiederbeleben. Aber wenn Sephirot Aerith mit seinem zahnstocher perforiert, geht's nicht, weil ... ja warum eigentlich?
Du musst einfach irgendwo die Grenze zwischen Gameplay und Umgebung ziehen. Beides zusammen wird NIEMALS vollkommen harmonisch funktionieren. Und zur Imagination gehört es einfach auch, Dinge, die explizit dem gameplay zugehörig sind, einfach so zu belassen wie sie sind, und nicht drüber nach zu denken. Und das ist nicht nur im RPG-Genre so, sondern in ausnahmslos jedem.
Da kann man sich auch Fragen, wie realistisch das ist, dass die Alliierten in Command & Conquer eine Millitärbasis mitten in Moskau bauen, während sie von russischen Panzern beschossen werden. Appropos russische panzer ... wenn man mitten in moskau steht, und von sowjetischen Kasernen umzingelt ist, sollten die Russen dann nicht viel mehr Panzer haben, als die Alliierten, die ihre erst - sinnfreierweise - vor Ort bauen müssen, statt sie von zuhause mitzubringen?
Oder Shooter. In wie vielen Shooter kämpft man in zerstörten großstädten gegen ganze Armeen aus mutierten Monstern? Von was ernähren die sich bitte? In der Realität kommt rein Statistisch EIN großes Raubtier auf ein paar hundert Quadratkilometer. Aber in einem Shooter läuft unser heldenhafter Marine so vielen Viechern über den Weg, dass man ganze Ozeane mit den leichen Füllen könnte.
Apropos leichen. Hast du mal mitgezählt, wie viele Menschen Nathan Drake in seinem jungen Leben in drei Spielen bisher erschossen hat? Das der überhaupt noch ruhig schlafen kann, ist ein Wunder ... so er denn kein Psychopath ist. Gegen Nathan wäre jeder Amokläufer ein harmloses Schoßhündchen. Interessanterweise interessiert sich aber auch die Polizei niemals dafür was die helden in Shootern da so treiben. Nehmen wir unchartet 3. Die Mission in Arabien. Die ganze Stadt ist voller Soldaten. Dann liefert sich nate auf einem vollen Marktplatz eine Schlägerei, später eine Schießerei in einer alten Zysterne und zum Abschluss gibt es dann noch eine verfolgungsjagd. Und kein einziger Millitärpolizist in der Stadt interessiert sich dafür?
Oder Fallout3. Weißt du, wie Washington da aussieht? Das sieht aus, als wäre es erst gestern zerstört worden. Die Häuser sind eingestürzt, die Autos ausgebrannt ... aber das wesentliche ist ... es gibt noch Häuser und Autos! Der Atomkrieg soll laut Handlung bereits vor 300 Jahren gewesen sein. Aber in Fast jedem gebäude stehen Computer, die man Nutzen kann. Roboter, die funktionieren ... Cola, die noch genießbar ist. Jede Kalaschnikow die ich finde, schießt noch perfekt gradeaus.
Und das nach 300 Jahren und einem nuklearen Winter? Weißt du, was 300 Jahre mit unserer modernen technologie anstellen?
Warum benutzen die Collektoren und Geth in MassEffekt die selben Munitionsmagazine, wie alle anderen Völker? Warum lernt Vivi neue Zauber, wenn er ein bestimmtes paar Stiefel trägt? Warum kann ich Waffen der Boronen an einen M3 der Argonen anschließen? Warum können die Liberterianer aus Freelancer die Rheinländer im Krieg im Schach halten, obwohl jeder billige Rheinwehr-Jäger, den man als Spieler kaufen kann, so so viel stärker als die liberty-Schiffe ist, dass man damit ganze Liberty-Flotten im Alleingang platt machen kann?
Diese Liste ist endlos.
Dieses Problem kenne ich persönlich nicht. Meistens wird sich der Questgeber darauf berufen, dass er keine zeit hat, sich selber darum zu kümmern, oder etwas in der Art. Nebenquest, bei denen nur der held die hausschuhe der Großmutter finden kann, weil er "der held" ist, sind mir noch nicht unter gekommen.Zitat
Das wäre nicht interessant, das wäre frustrierend. Quests, bei denen man als Spieler richtig scheitern kann, sind für den Spieler eine saublöde sache.Zitat
Gibt es doch. Das nennt sich HandlungZitat
Nein, ganz im ernst. Gruppen die ähnliche oder gleiche Ziele verfolgen sind in RPGs doch nun wirklich nicht ungewöhnlich. Ich erinnere mich da an diverse media aus FF10, an die Turks aus FF7, an Zidanes ehemalige Bande aus FF9 ... das ist alles im Grunde genaommen ganu das, worauf du hinaus willst. Andere "Helden", die ihren eigenen Weg gehen. Nur im Kontext der handlung erscheinen diese "anderen helden" je nach Situation entweder als Nebenfiguren oder als Widersacher.
Oder man akzeptiert einfach, dass die bei jedem dritten schritt auftauchenden Monster ein Problem sind, dass aufgrund der mechanik nur den Spieler betrifft. Gebiete mit hohem Monsteraufkommen - z.B. Dungeons - meiden die meisten menschen. Und so lange ich auf der weltkarte unterwegs bin, liegt die relation zwischen Reisstrecke und Monsterbegnungen irgendwo in einem Bereich von 1 Monster alle paar Tage. Das die Welt so voller Monster ist, kommt dir als Spieler nur so vor, weil die Reisezeit üblicherweise so extrem gerafft wird. Wenn Cloud und seine Bande in FF7 von Midgard nach kalm reisen, dürften sie in absoluter Zeit ein paar tage unterwegs sein. Nur du als Spieler erlebst diese paare Tage eben als 10 Sekunden. Dass man da einem Monster begegnet ... ist tragbar.Zitat
In dem fall könnte man dann sagen: 1 Tag hat 24 Stunden. 1 Woche hat 7 tage. Ein Monat hat 4 Wochen. Und ein Jahr hat 12 Monate. Wie groß, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich dieser einen Gruppe, die ein Monsterverseuchtes gebiet durchquert, über den Weg laufen?Zitat