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Legende
Der Wind wehte über den Hafen, die Sonne ließ ihre letzten Strahlen auf die Sydneyer Skyline scheinen. Die Luft war geschwängert vom Geruch nach Tod und Verwesung, ein eklig süßlicher Geruch. Jeden normalen Menschen würde es die Galle hochbringen, doch die Gruppe war inzwischen daran gewöhnt. Während der nun fast einwöchigen Dauerflucht war es ihr ständiger Begleiter gewesen, von wenigen glücklichen Ausnahmen abgesehen. In dieser kurzen Zeit hatten sie gelernt zusammenzuarbeiten. Selbst Fawyer, der sich zuerst distanzierte erkannte die Notwendigkeit einer engen Kooperation.
Um den Kran zu bedienen musste er hinauf in die Fahrerkabine. Eine schmale Leiter führte hinauf.
Während er mühsam die einzelnen Stufen hinaufging musste er über die letzten Tage nachdenken. Er hatte sich doch verändert, musste er zugeben. Die Opfer waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, auch wenn er vielleicht etwas anderes behaupten würde. Die Tatsache, dass er sich hier für die Gruppe einsetzte bewies das. Aber auch Hintergedanken hatte er, ohne die anderen würde er selbst sterben. Er fragte sich ob ihn das zu einem „schlechten Mensch“ machte, und wurde sich klar, dass ihm das eigentlich egal war. Er war angekommen.
Vieles ging ihm durch den Kopf als er im Kran saß. Es war das erste Mal, dass er sich mit so einem Gerät auseinandersetzen wurde. Die Pläne des deutschen Mädchens halfen ihm etwas, so gab es eine kleine Anleitung, die aber kaum als grundlegende Beschreibungen gab. Dennoch genug für Fawyer um zu verstehen, dass dieses Ding hier höchstes High-Tech war. Er hatte zuerst einen alten verrosteten Kran erwartet, aber die Aussies hatten tatsächlich Geld für derlei Extras.
„Hier Fawyer, ich fange dann an den Kran in Gang zu setzen, entfernt euch bitte von den Booten.“, warnte Fawyer noch die anderen, bevor er sich dran machte die Richtigen Knöpfe zu finden.
Aber zuerst musste er es einschalten. Er drückte auf den großen roten Knopf.
„Ein Notruf wird abgesetzt. Die lokale Rettungsleistelle wurde informiert. Warten sie auf Rettung.“, informierte ihn eine monotone Frauenstimme.
„Etwas zu spät…“, sagte er mit einem Blick auf die Zombies um das Lager herum. Ob da wohl einer der Sanitäter unten ist?
Na gut, dann probieren wir etwas anderes.
Fawyer fielen drei Drehschalter auf dem Dach der Kabine auf. Er drehte sie alle auf und … der Motor sprang an. Ein Grinsen verirrte sich in sein Gesicht, bis sich der Motor wieder abwürgte. Es dauerte ein paar Sekunden bis Fawyer verstand, dass er die Knöpfe in einem bestimmten Interwall betätigen musste. Dann lief der Kran.
Die Bedienung des Krans selbst war dann überraschend einfach. Es gab einen einfach Knüppel, mit dem er den Kran horizontal verschieben konnte, und einen Hebel zum runterlassen und greifen. Wie die bekannten Spielautomaten.
Glücklicherweise hatte Fawyer in seiner Kindheit, bevor er Vollwaise wurde, ständig in Spielehallen verbracht. In wenigen Handgriffen waren die Boote in Richtung Wasser, um sie Tess, Dob und Isa zum Aufbauen bereitzustellen. (Probe auf Intelligenz: Erfolg!).
Er hatte mal wieder ein gutes Werk getan.
Bevor er gleich hinunterstieg gönnte er sich noch eine der Zigaretten die Dob im LKW ausgegeben hatte, während er die Beine über dem Steuerpult übereinander warf. Wenn die ganzen Zombies und die Apokalypse nicht wären, wäre es ein eigentlich schöner Sonnenuntergang.
Geändert von Mivey (29.08.2012 um 21:06 Uhr)
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