Suparman wandte sich an die Gruppe: "Hey Leute. Ihr solltet gut aufpassen, wenn ihr die Schlauchboote ins Wasser bringt. Die Strömungen hier sind sehr gefährlich und wenn ihr einmal da reinfällt könnt ihr nicht mehr viel tun als zu sterben.
Glaubt mir, ich lebe schon seit Jahren in Sydney und habe bereits viele gute Leute hier ertrinken gesehen."
Dob wies sie ebenfalls nochmal auf die heftigen Strömungen hin. "Dieses Lied von den Bangles - The tide is high but I'm holding on - das wurde über diese Bucht hier in Sydney geschrieben, wisst ihr? Die sind bei nem Konzert im Opernhaus hier fast ertrunken, hab ich gehört. Naja, wär kein Schaden gewesen." "Ich will ja auch nicht schwimmen gehn. Können wir nicht aus einem der Boote sowas wie improvisierte Schwimmwesten machen, wenn wir die einzelnen Kammern rausschneiden?" [ooc: Tess würde definitiv 3-4 Schwimmwesten herstellen wollen, wenn genug Boote da sind (also eh eines zurückbliebe) und wenn das irgendwie mit Panzertape, Kinderbastelschere und den Fußpumpen aus den Schlauchboot-Paketen machbar ist; für sich selbst würde sie evtl sogar eine improvisierten Luftsack basteln]
"Leute, wie siehts oben bei euch mit den Funksprüchen aus? Erreicht ihr jemanden? Falls irgendwer grade zwei Hände frei hat - Dob und ich können jede Hilfe gebrauchen. Isabelle - ich seh doch wie du da oben am Zaun rumlungerst! Pack deinen Kram zusammen und komm hier runter."
Dann hatte sie noch eine Idee... sie könnten zwar notdürftige Haltegriffe an die Sitze kleben, aber so richtig fette Sicherheitsgurte oder richtige Schwimmwesten wie sie in Flugzeugen - bist du in der Luft gibbet Kotztüten und bingo Schwimmwesten gratis - herumlagen... „Ich geh schnell im Hubschrauber nachsehen, ob ich da Zeug zum anschnallen finde!“
[Tess krabbelt in den Heli um dort nach Sicherheitsgurten, laaangen Kabelrollen/Startkabeln sonstigem was man zum anbinden der Leute ins Boot benutzen kann und Schwimmwesten evtl auch ein, zwei Kotztüten zu suchen]
Isabelle fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise gelassen, nachdem Ian sie über die Lage aufgeklärt hatte. Aus irgendeinem Grund jagte ihr die Vorstellung der Gefahr, gleich mitsamt der Zombiehorde weggesprengt zu werden, nicht so viel Angst ein, wie es sollte. Vielleicht lag es daran, dass sie wusste, wie sie diesmal helfen konnte.
"... also Fawyer kümmert sich um den Kran, Lèo funkt den Typen an und bis jetzt kümmern sich Dob und Tess um die Boote. Vielleicht brauchen wir da noch eine dritte Person - aber das kann ja auch ich machen."
Isa schüttelte den Kopf und antwortete entschlossen: "Das wird nicht notwendig sein, Ian. Ich glaube, dass ich langsam an der Reihe bin, etwas für das Allgemeinwohl zu tun. Ich kann ihnen auch helfen." Ian schien ihr gar nicht richtig zuzuhören. Stattdessen drückte er ihr sein Handy samt Ladekabel in die Hand. "Das ist für dich. Sicherheitshalber jetzt schon, weißt du. Wenn man... irgendwann wieder telefonieren kann, kannst du die Freundin anrufen, die mit deiner Mum arbeitet. Shelley... ihre Nummer ist da drin. Der Pin ist 4 - 4 - 2 - 1!"
Während Isa ein überraschtes Wort des Dankes murmelte, eilte Ian schon weiter. Die Nummer einer Person, die in Kontakt mit ihrer Mutter stand... jemand, der ihr wirklich bei ihrer Suche helfen könnte. Isa wünschte sich einen Augenblick lang nichts sehnlicher, als ein funktionierendes Telefon in der Hand zu halten.
Aber sie schüttelte den Gedanken ab. Alles zu seiner Zeit, nun würde sie erst einmal die Flucht der Gruppe sichern. Sie verstaute das Handy in ihrem Rucksack und zog das Headset an. "Leute, wie siehts oben bei euch mit den Funksprüchen aus? Erreicht ihr jemanden? Falls irgendwer grade zwei Hände frei hat - Dob und ich können jede Hilfe gebrauchen. Isabelle - ich seh doch wie du da oben am Zaun rumlungerst! Pack deinen Kram zusammen und komm hier runter."
Isa zog eine Grimasse. Sie konnte sich weitaus angenehmeres vorstellen als mit der zickigen Ärztin und dem Grabscher zusammenzuarbeiten... aber sie hatte hier wohl keine große Wahl. "Ich bin unterwegs!"
Dann wandte sie sich an Ethan und drückte ihm ihren Rucksack in die Hand.
"Das wird mich am Wasser nur behindern. Passt du solange ich beschäftigt bin darauf auf?" Der besorgte Blick in seinen Augen entging ihr nicht. "Mach dir keine Sorgen um mich. Es wird schon gutgehen. Ich habe geschickte Hände und so einfach fall ich auch nichts ins Wasser." Ethan öffnete den Mund um etwas zu sagen. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände, er wollte sie nicht dieser Gefahr aussetzen. Bevor er aber ein Wort sprechen konnte, schlang Isa, einem Impuls folgend, die Arme um seinen Hals und drückte ihm einen kurzen, sanften Kuss auf die Lippen. Dann trat sie mit einer leichten Röte im Gesicht zurück und sagte beinahe schüchtern: "Aber... es wäre schön, wenn du mir trotzdem die Daumen drückst."
Damit ließ sie ihn stehen und eilte zu den Booten, bevor sich Zweifel in ihr auftun konnten. [Aufgabe Noah]
Alistair rückte sich die Mütze zurecht und ließ die Kleine dann los. [Tapferes Mädchen ... ]
Er hoffte wirklich, dass sie das ganze überstehen würde.
Dann schob er sich die Pistole in den Hosenbund. und schulterte die mit Vorräten und dem erste Hilfekram vollgeladene Tasche. Mal wieder herrschte Aufbruchsstimmung.
Er kam sich ein wenig nutzlos vor, da er nicht wusste, was er tun sollte. Fawyer machte sich auf zum Kran, um die Boote zu transportieren. welche von Dob, Tess und nun auch der jungen Isabelle vorbereitet wurden. Dabei würde er wohl jetzt nur noch im Weg rumstehen, und das konnte wohl wirklich keiner gebrauchen.
Riley kniete neben ihm immer noch auf dem Boden und schien mehr als nur verloren. Der Ire packte ihn an einem Arm und zog ihn zur Überraschung des Jungen auf seine beiden Beine.
"Na los man", forderte er ihn auf, "du hast die Kleine gehört, oder willst du lauter Falten bekommen. Wir kommen hier schon raus."
Dann erblickte er Clover die mit Leo in das Kommandozelt verschwand. Einen Moment dachte er nach, dann rückte er den Tragegurt der Tasche zurück und ging den beiden hinterher. Irgendwer musste ja darauf aufpassen, dass sie den Start nicht verpassen würden. Im Inneren blieb er zuerst wieder ab Zelteingang stehen und beobachtete, wie die junge Frau dem Mädchen zeigte wie das Funkgerät funktioniert. Als sie dann begann einen eigenen Funkspruch abzusetzen, trat er von hinten an sie heran um alles genau mit zu bekommen. Als Clover über ihre Schulter sah und den Iren erblickte, schaute sie erst scheu zur Seite, versuchte ihn dann jedoch anzulächeln. Alistair nickte ihr zu, dann wandt sie sich wieder an das Funken während Leo ihr gespannt dabei zusah.
Tess war gerade dabei die Kisten in Augenschein zu nehmen, als sie auch schon vom wilden Teufel getrieben den zweiten Gedanken hatte und sich aufmachte, Schwimmwesten zu improvisieren.
Probe: Tess Geschick!
Misserfolg!
Leider waren ihre Bemühungen aufgrund der Hektik nicht von Erfolg gekrönt und so konnte sie gerade einmal eine einzige Schwimmweste herstellen die diesen Namen auch verdienen würde. Auch die Waren aus dem abgestürzten Hubschrauber waren da keine Erleichterung.
Tess: Eine Schwimmweste mit unterdurchschnittlicher Qualität zum freien Verteilen!
Nachdem Dob aus dem Zelt hinausgestürmt war, blieb Ellen einen Moment wie erstarrt stehen. [Scheiße, Scheiße, Scheiße...] Dann stürzte sie zurück zum Funkgerät, und begann hektisch an der Sendefrequenz herumzuschrauben. [6500... 6600... 6660...6666,00]
"Willy? Yukari? Könnt ihr mich hören? Der Empfang auf diesem Ding ist außerhalb der Militärfrequenzen echt miserabel, also hoffe ich einfach mal, dass ihr mich hören könnt. Hier ist Ellen Boyd. Ihr erinnert euch, von Wellersons Schrottplatz, vor ein paar Tagen? Wir haben es da raus geschafft, mehr schlecht als recht, haben ein paar Leute verloren..." Sie schüttelte den Kopf.
"Okay, keine Zeit für Details. Folgendes - ich hoffe ihr sendet das nicht direkt, denn wenn das so über den Äther geht, ist der nächste Flieger garantiert in eure Richtung unterwegs... Wir sitzen jetzt im Royal Botanic Garden fest, fast direkt am Wasser, in einem ehemaligen Militärlager. War alles leer, als wir kamen, und zwischen uns und dem Rest der Stadt sitzt eine Riesenmeute Zombies. Wir haben über Funk gerade ein Gespräch mitgehört, von diesem Irren Major Leeland. Er will hier alles bombardieren, gibt einen Scheiß drauf dass wir mittendrin sitzen. Sind von einem seiner Leute vorgewarnt worden, und versuchen Schlauchboote fit zu machen und über die Bucht abzuhauen. Wünscht uns Glück, Leute - wir können es gebrauchen. In gut ner Viertelstunde soll das Feuerwerk hier losgehen. " Sie seufzte. "Dachte mir, jemand da draußen sollte wissen, wie dieser Arsch drauf ist - gut, im Grunde wusstet ihr das schon."Sie schloß einen Moment die Augen und atmete tief durch.
"Und noch was. Wir sind durch die Kanalisation abgehauen, ihr erinnert euch? Da unten haben wir falsche Nationalgarde-Uniformen gefunden, und nen toten Wissenschaftler - wie in einem verdammten Film, mit weißem Kittel und allem -, der Aufzeichnungen bei sich hatte, laut denen ein... uuh... Colonel Sanderwist und Doktor Mokura irgendwie mit nem Einsatzkommando zu tun haben, das ein 'Yukiyama-Versuchsobjekt' wieder einfangen sollte. Wir denken, dass es nicht - oder nicht NUR - Leelands Nationalgarde ist, die da draußen rumgurkt und fröhlich Zivilisten wegbombt...also wenn ihr irgendwie Verbindung mit einer nicht durchgeknallten Behörde aufnehmen könnt, interessieren die Namen vielleicht ja jemanden."
Ellen zwang sich zu einem Lächeln. "Danke für alles, ihr beiden - eure Sendungen haben mir, und dem Rest hier, wirklich geholfen. Und für den Fall, dass wir's auf die Boote schaffen, würd ich mir gerne Rod Stewart mit "Sailing" wünschen." Sie lachte freudlos auf. "Machts gut, wir melden uns."
Nachdem sie den Funkspruch abgesetzt hatte, wühlte Ellen in aller Eile ihren Rollkoffer aus dem Rucksack. Hastig warf sie alles hinaus, was entbehrlich war - das meiste nützliche Zeug war längst in ihrem Rucksack, so blieben hauptsächlich diverse Sexspielzeuge auf dem Tisch zurück. In den leeren Koffer kippte sie soviel von den wasserdicht verpackten Nahrungsmitteln, wie sie hineinbekam.
Gut, dass Müsliriegel und dergleichen nicht so furchtbar schwer sind.
Schlecht, dass der Koffer an sich doch etwas sperrig war.
Just in dem Moment sah sie Ian auf der Suche nach Vorräten hereinkommen und sich suchend umblicken, und drückte ihm den prall gefüllten Rollkoffer in die Arme. "Hier - ich hab uns eine Ladung von dem wasserdicht verpackten Zeug fertiggemacht. Kannst du mir damit mal helfen? Ist schwerer als ich dachte... " Und ohne eine Antwort abzuwarten, schob sie ihn mit sanftem Druck wieder nach draußen. "So, kannst du mir zeigen wo die anderen sich sammeln?"
Der wilde Teufel ließ Tess keine Ruhe. Als nach der ersten - in ihren Augen ganz und gar nicht gelungenen Weste - zwei weitere Schwimmweste zwischen ihren Händen zerplatzten, gab sie den Versuch auf und kniete sich mit Dob an die Kisten um zumindest schonmal die Kleinteile der Boote - Fußpumpen, Reperatursätze, Aluminiumruder - an den Strand zu schaffen und dort unten mit einer knallgelben platten Schlauchbootleiche den Ort zu markieren, an dem sich die letzten die den Rückzug deckten, zusammenkommen sollten.
Die Signalfackeln, die sie aus dem Lager mitgenommen hatten warf sie ausser Reichweite des Wassers auf den Boden. Vielleicht brauchten sie sie später noch. "Tess hier. Kann uns irgendwer Feuerschutz geben oder müssen wir beim aufbauen fangen mit den Bastarden spielen? Fawyer ist beschäftigt - also... Helena? Hörst du mich?" Der erste Schuss aus Richtung des Lagers fiel und nietete 15 Meter neben ihnen einen der wenigen Infizierten um, die in der östlichen Ecke herumstreunten. Alles klar. "Danke. Fawyer, wir warten auf deinen Einsatz. Flieg uns die Schätzchen ran, dann legen wir los! Und der Rest von euch macht sich rennbereit, sobald das erste der vier Boote im Wasser ist. Vier Leute in einem Boot, das für 6 Leute konzipiert ist. Also sprecht euch ab wer mit wem geht und in jedem Boot will ich einen Bewaffneten und Proviant. Und nehm einer das Radio mit, ohne Willy wirds stinklangweilig auf den Kuttern werden. Tess Over."
Dobs Idee. Gute Idee. Ein Boot würde für Isa, Dob und sie hier bleiben, damit sie als letzte wegtuckern konnten. Sie würden den Rest zwar auch in zwei Boote quetschen können, aber ein drittes zur Sicherheit musste drin sein. Also nicht 6 : 6 sondern 4 : 4 : 4. (Clover, Andris, Niki, Alistair, Riley, Dani, Cyrillus, Ellen, Helena, Suparman, Ethan, Ian)
Und ja... ins letzte Boot der Rest von ihnen. Das musste klappen. Wenn sie die Boote nicht genauso schändete wie die Schwimmwesten-Missgeburten. "Dreck." "Was is?" "Ich bin sogar zu blöd um mir eine Sandale zu improvisieren. Boah Dob, was war in dem Zeug was du mir zu rauchen gegeben hast? Chrystal Meth?" Tess starrte wütend auf ihre zitternden Hände und versuchte tief zu atmen. Es würde gutgehen.
Isa war inzwischen zu ihnen gestoßen und beäugte sie beide mit distanziert-kritischer Miene. Was für ein Schätzchen. "Bereit?" "Wofür?" "Deinen Hintern in der Gefahrenzone die sich "Dob" nennt zu haben, wenn wir auf Händen und Knien die Gummibananen zusammenbasteln." Isa lachte nur auf. "Was redet ihr da?" "Nichts!", riefen die beiden Frauen nur gleichzeitig und mussten sich ein schmunzeln verkneifen.
[ooc: Dürfen wir mit dem Booteaufbau schon vor Stationsbeginn anfangen? Mivey hatte die Sache mit dem Kran / Kisten zum Ufer schaffen ja bereits in Angriff genommen.]
Nun, zumindest hatte Tess Humor. Und im Augenblick schien sie weder Isa noch Dob ihren Agressionen aussetzen zu wollen.
"Nun, ich denke, ich bin bereit... sofern man das in dieser Situation sein kann." Mit einem etwas skeptischen Blick beäugte Isa die improvisierten Schwimmwesten. Keine schlechte Idee, wenn man ein paar mehr hätte, wäre man ziemlich sicher. Und Isa brauchte dringend eine Beschäftigung, um sich abzulenken. Solange sie etwas zu tun hatte würde sie nicht in Panik verfallen. Und auch ungebetene Gedanken an Ethan würden sich nicht melden. Die würden warten müssen. Isa wollte ihre Arbeit konzentriert und sorgfältig erledigen. Mit einem Blick auf die Schwimmwesten fragte sie die andern beiden: "Wenn ihr wollt, kann ich mich auch noch an denen versuchen. Je mehr wir haben, desto besser... falls noch genug Zeit ist." Ja, sollte es den Ablauf nicht behindern, würde Isa sich erst einmal dem Basteln von Schwimmwesten widmen. Hauptsache, sie war beschäftigt.
Geändert von Zitroneneis (05.09.2012 um 16:21 Uhr)
"Hau rein, Kleines. Je mehr wir haben desto besser." Tess beäugte abwechselnd das Lager und den Kran - in dem sie Fawyer vermutete. "Na dann mal los, Fawyer. Du kommst mit uns ins letzte Boot. Wir warten auf dich. Alles klar?"
Ellen? Ich... oh Gott, Ellen, hörst du mich? Dieser beschissene Sender... ich krieg das verkackte... AH FUCK! [Yuki schmeißt gefrustet den Sendeteil des Funkgeräts gegen die Wand.]
Willy! Willy komm hoch!
Wo verdammt nochmal steckst du?
Hier, ich bin da. Sind wir auf Empfang?
Ja, sind wir - oh scheiße, du blutest! Was ist-?
Alles ist gut, ich habe nur einen Fehler gemacht. Mum hat...
Willy, nein! Nein, nein, nein! Das kannst du mir nicht antun! DAS KANNST DU MIR-
LANCE CORPORAL YUKARI ROTHROCK! Warst du so lange nicht Soldat, dass du vergessen hast, wofür du einstehst?
Nein...
Für was deine Kameraden stehen und standen?
Nein, habe ich-
Was uns beide angetrieben hat?
DUTY FIRST! DUTY FUCKING FIRST!
Richtig! Also, wisch' dir die Tränen aus dem Gesicht, bewahre die verdammte Haltung und sei stark, okay? Warum muss ich hier eigentlich den Vernünftigen spielen? Yuki? Hörst du mir zu?
Ja.
Was wolltest du von mir? Yuki, was verdammt nochmal wolltest du von mir?
Ich... ich hab mit Ellen geredet?
Die heiße Sadomaso-Rothaarige?
Die heiße Sadomaso-Rothaarige.
Was sagt sie?
Sie sind durchgekommen bis zum Royal Botanic Garden, dieser verfickte Leeland bombt hier gleich alles weg, wir müssen hier so schnell wie möglich raus, äh, und und und-
Sag's ins Micro!
Okay... äh, Leute, hört ihr mich? Die bomben gleich die Scheiße aus Sydney! Sucht Schutz! Weiter geht's: Verschwörungstheoretiker aufgepasst, irgendein Colonel Sandertwist-
-wist.
Sanderwist - danke Willy - sollte mit einem Doktor Mokura das, äh, Yukiyama-Versuchsobjekt wieder einfangen, also wahrscheinlich der japanische Tote von dem wir vor ein paar Tagen gesprochen haben. Oh scheiße, Willy, ich...
Yuki, mach weiter!
Oooooh FUCK! Ich, ich, ich bitte euch, BEFEHLE EUCH, irgendwen ausfindig zu machen der den Pennern das Handwerk legt. An das Oberkommando der ADF, falls Sie mich hören, die Nationalgarde ist in tiefe Scheiße verwickelt. Tiefe, tiefe Scheiße! Die sind Verbündete unserer Feinde! Und Sydney: Geht unter die Erde, allesamt, dorthin wo die herkamen die ihr seit Tagen bekämpft. Fuck. Willy? Willy! Alles klar bei dir? Geht's dir schlecht?
Ich spüre nichts.
Was?
Keinen Schmerz, meine ich. Die haben mich ganz schön hart erwischt.
Oh verdammt nochmal, nein!
Komm', verzieh' dich! Nimm' den Hummer der vor der Tür steht und hau ab!
Ich kann nicht ohne dich weg, Willy! ICH KANN NICHT OHNE DICH WEG!
ABER DU MUSST! - Du musst einfach, anders geht es einfach nicht, verstehst du das? Ich hab' die Scheißtür unten offen gelassen, die kommen jeden Moment hier hoch, da draußen sind Bomber und dann fliegt hier alles jeden Moment hoch - und ich kann nicht mit... mit dem hier...
Zwing' mich nicht, Willy.
Ich zwing' dich, Yuki. Nimm' deinen Kram und verzieh' dich! Ich... ich komme klar.
[Kurz steht sie da mit traurigem Blick und ohne eine Ahnung, wo sie hin soll.]
[Sie schnappt sich kurzerhand ihre Sachen, die seit Tagen am Boden liegen. Zwei Browning Hi-Power-Pistolen samt Magazinen, Kampfrucksack, Katana.]
[Die innige Umarmung könnt ihr leider nicht sehen]
Grüß' Ellen von mir falls du sie siehst.
Das werde ich tun. Ich verspreche es. Wir sehen uns an der Bar, Willy.
Wir sehen uns an der Bar, Spicy Hands.
Wir sehen uns an der Bar.
[Man hört dutzende Pistolenschüsse, Gestöhne der Zombies, die Schüsse entfernen sich vom Aufnahempunkt.]
[Sie hüpft mit feuchten Augen in den Hummer und fährt los.]
[Willy ist alleine.]
Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.08.2012 um 20:52 Uhr)
Clover wartete tapfer neben ihr, solange, bis Isa verkündete, dass das erte Boot fertig sei und dadurch ihre Rothaarige Freundin wegmusste. Das Kleine Mädchen strahlte in das leidend wirkende Gesicht und reckte den Daumen nach oben: Keine Sorge, ich mach das schon. Und die Brille ist perfekt für Dich! …Ich hab Dich total lieb, Clover!
Die Augen der jungen Frau schimmerten feucht, als sie das Zelt verließ und Léo allein mit dem Funkgerät zurückließ. Das Mächen atmete tief aus und streckte sich ausgiebig. Sie würde dann extrem schnell rennen müssen, wenn sie alles mit diesem Maddox geklärt hatte. Zumindest hoffte sie, dass sie das klären konnte…
Entschlossen hielt sie das Funkteil zum Reinsprechen in der Hand und drückte auf die Taste, mit der sie gehört werden würde. Jetzt galt es… "Halloooooo? Maddox Led-Leeland, hörst Du mich? Ich bin Leocadia, Du kannst mich aber ruhig Léo nennen! Ich bin hier mit meinen Freunden in dem Park, wo Du und Dein Freund McCoBlubbs gesagt habt, dass ihr da Bomben draufschmeißen wollt und naja, das ist ziemlich doof.
Also, an sich ist das natürlich gar nicht doof, weil wegen den rumlaufenden Leichen hier überall und die freuen sich sicher über das Feuerwerk, aber für uns ist das ziemlich doof, weil wir hier nur ganz wenig Zeit haben, um die Boote aufzubauen und wegzurudern, ach, übrigens danke, Onkel McCoblubbser, dass Du das gesagt hast mit den Booten! …“
Irgendwie kam sie sich total komisch vor, so in dieses Ding reinzureden, ohne zu wissen, wer ihr zuhörte und ob ihr überhaupt Jemand zuhörte. Sie schüttelte sich kurz. Es war gar nicht genügend Zeit, um sich darum Gedanken zu machen, also fuhr sie unbeirrt fort: Also …Ah ja! Ich wollte Euch und vor allem Dich, lieber Maddox bitten, ob Du nicht das mit der Bombensache noch ein bisschen auf später schieben kannst, weil es wäre voll toll, wenn wir nicht so schnell machen müssten mit den Booten und dem Wegrudern, weil Andris zum Beispiel ist nicht mehr so schnell auf den Beinen und wenn da irgendwas schief geht bei den Booten, und merken das erst, wenn wir schon losgefahren sind, dann sitzen wir ziemlich in der Patsche, weißt Du?
Sie machte eine kleine Pause, um wieder einmal richtig Luft zu holen und zu lauschen, ob ihr geantwortet wurde. Das Gerät knackste und rauschte zwar wie wild, doch wirklich jemanden hören konnte sie nicht. Obwohl es ihr so vorkam, als würden da, zwischen den Rauschern gaaaaaanz, ganz leise Stimmen sein. So redete das Kind also einfach weiter, irgendwann musste dieser Maddox doch was sagen, ansonsten würde ihr nicht mehr sehr viel Zeit bleiben. Es ist echt super, super, super toll, wenn Du das machen könntest, mit dem Warten bis zu dem Feuerwerk, ich schaue mir das auch bestimmt an, verspreche ich Dir, aber ich würde das lieber von einem Boot aus sehen als mittendrin zu sein- was bestimmt auch mal spannend wäre…Oh! Und warte doch auch, wegen den lieben Leuten in dem tollen Hotel mit der Krone und da in der Nähe, die sind da noch und wollen sich bestimmt erstmal verstecken, damit nichts passieren kann beim Feuerwerk und-
Sie musste an ihren Papa denken, doch sie wollte nicht nur an sich denken… Da sind noch andere Leute unterwegs in Autos und sogar Hubschraubern, also bitte, biiiiiiitte warte noch ein paar Minuten länger, ja, lieber Onkel Maddox?
Ihre Abuela hätte sie gefoppt. Jetzt hatte sie schon angefangen, Männer, die sie gar nicht gesehen hatte, und von denen sie gar nicht wusste, ob sie ihr zuhörten, Onkel genannt.
Doch da, plötzlich, knackte es laut aus den Lautsprechern und eine tiefe Stimme erklang klar und deutlich und sprach zu ihr. Mit jedem Wort schien die Kleine zu wachsen und ihre Augen füllten sich mit Tränchen. Als Onkel Maddox geendet hatte, küsste sie das Ding, in dass sie reingeredet hatte und ihre Stimme überschlug sich vor Glück: Gracias, Muchas Gracias Onkel Maddox! Du bist wundervoll, ich…ich muss jetzt lieber ganz schnell weg, aber ich denk an Dich und wenn wir uns mal sehen sollten, dann, oh Danke! Und auch an Dich, Onkel McCoBlubbel, ihr seid soo toll, ich wird das allen erzählen, …ich muss weg!
Aufgeregt war sie aufgesprungen und hubbelte am Sprechdingens diese letzten Worte, völlig unzusammenhängend, weil ihre Gedanken rasten. Ein paar Minuten mehr hatte sie bekommen, und die musste sie jetzt nutzen. Achtlos ließ sie das Funkgerät Fungerät sein, das Rauschen und Knacken war unverändert zu hören und sie eilte aus dem Zelt.
Das Lager war vollkommen ausgestorben, abgesehen von einigen Toten, die bereits von der einzigen Öffnung hineingeschlurft kamen. Léo wurde ganz mulmig, weil sie so ganz allein war, doch dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten und rannte los.
Direkt auf die Öffnung zu, vorbei an den ersten Leichen. Sie stanken garauenvoll und gaben wiederwärtige Geräusche von sich. Dieser Dia de los Muertos wurde ihr gerade einfach zu eklig. Sie musste sich fast übergeben und so machte ihr Gehirn das, was es immer machte, wenn ihm irgendwas zu viel wurde- sich einfach alles schön denken.
Es war eigentlich ganz einfach: Sie spielten Fangen, nur dass sie die einzige war, die gefangen werden sollte und gefangen werden absolut keine Option war.
Ihre Beinchen trugen sie über den Boden, wie die Blitze, die über den Himmel zuckten. Aus der Ferne hörte sie bereits das Brummen von Flugzeugpropellern. Nur wenige Minuten!
Ein Fuß verhedderte sich in einem schlecht zu sehenden Gestrüpp und das Mädchen fiel der Länge nach hin. Schon näherten sich die sabbernden, stinkenden Leichen, und wollten sie fangen, doch nicht mit ihr. Hinfallen war keine Option, Verlieren war keine Option. Voll mit Matsch rappelte sie sich auf und entwischte damit gerade einem vermodernden Jungen, kaum größer als sie, der sie gerade am Fuß fangen wollte.
Die Boote kamen in Sicht. Zwei von ihnen trieben bereits etwas weiter auf dem Wasser, doch eines lag immernoch am Ufer. Ihre Schritte beschleunigten sich erheblich, ihr Herz pumpte wie wild. Es knallte. Den Toten ausweichen, sich nicht fangen lassen. Schnell zum Boot rennen, schneller! Tess’ Gesicht wurde im Licht eines besonders grellen Blitzes sichtbar und wie irre raste Leocadia auf sie zu. Eine fette Oppaleiche ohne Arme stellte sich zwischen sie und ihr Ziel.
Noch schneller wurden ihre Beinchen, sie hielt unbeirrt auf den Vermodernden, der sich gerade zu der Stelle hinwarf, an der sie abgesprungen war. Mit einem Fuß stieß sie auf seinem Kopf auf und sich noch einmal ab, um dann die letzten zwei Meter durch die Luft und direkt in Tess’ Arme zu fliegen.
Léo krallte sich an ihr fest, geräuschvoll atmete sie aus, weinte und lachte gleichzeitig. Sie hatte es geschafft.
Fawyer hob das gesamte Netz mit den Kisten glatt mit dem Kran an und brachte sie als würde er in seinem Leben bisher nur Monsterkräne bedienen, näher zum Strand. Tess konnte vom Strand sehen wie er auf die Schaltknüppel im Kabuff einhieb. Allerdings schien er zu wissen was er tat... die Kisten landeten mit einem Krachen in ihrer Mitte. Die Fußpumpen taten ihr übriges um sie alle vor einer Lungenembolie zu bewahren. "Na toll, jetzt wirst du ja gar nicht mehr zum Blasen kommen. Aber hey, ich werd trotzdem dafür sorgen, dass du feucht wirst." Dob setzte sein dreckigstes Grinsen auf. „Schwafel nicht, sieh zu das wir das erste Teil endlich seetauglich bekommen!“ Dob würde die Zombies definitiv fernhalten. Mit seinem Charme konnte er hoffentlich wenigstens das hinkriegen.
Sie arbeiteten Hand in Hand. Sie funktionierten. Gott waren sie gut. Tess lächelte Isa mehrfach strahlend an. Die Kleine hatte mehr drauf, als man auf den ersten Blick sehen konnte. Sie zitterte nicht, zögerte nicht. Funktionierte. Das erste Boot war startklar. „Isa hier. Das erste Boot ist bereit. Die ersten vier Leute, runter zum Strand. Los!“
~*~
Fußpumpe, Reperatursätze, Aluminiumruder. Alles kam mit ins erste Boot, bevor sie es zu Wasser ließen. „Dani!“ Tess hechtete durch das seichte Wasser zu der angespannt aussehenden Frau. „Tritt ihnen allen ordentlich in den Arsch, die Truppe machts sonst nicht mehr lange. Und vergiss ihn niemals. Vergiss keinen einzigen.“ Unausgesprochen blieben die Namen. Die Helden der vergangenen Tage waren zuviele um sie aufzuzählen. Tess friemelte wieder das zusammengefaltete Papier aus ihrer Hosentasche. „Du kennst das Prozedere. Nimm die Notizen. Bitte.“ Dani blickte sie leicht genervt an, Trauer in den Augen - dann nickte sie nur.
Tess kniete sich neben das Boot und suchte nach Leo um ihr ihre improvisierte Schwimmweste zu geben. „Alistair was...?“ „Sie... ist mit Clover bei den Funkgeräten gewesen. Ich... sie rennt wie der Teufel, sie wird kommen.“ Sie drückte dem Iren das Panzertape in die Hand, mit der anderen drückte sie ihm die Schulter. „Sorg einfach dafür das ihr vier heil drüben ankomm. Und... wenn du eine Wunde am Boot entdeckt und es zischt tust du was?“ Er lachte und seine Augen glommen traurig als er an ihr vorbei zum Lager hochblickte. „Pusten und kleben?“ „Ja. Genau so machst du das. Ich hole Leo und bring sie zu dir zurück. Versprochen."
Da schwankte bereits eine Gruppe von Infizierten zu ihnen heran. „Helena!“ Aber es war Fawyer, der aus der Deckung vom Kran her die Truppe niedermachte. Tess wusste nicht wieso – aber als sie mit Dob und Isa die anderen zwei Boote startklar gemacht hatte und sie wie Sandwichhälften übereinander stapelten um sie gleichzeitig zu Wasser zu lassen, packte sie wieder dieser unsägliche Teufel des Aktionismus. „Isa, wir brauchen Zeit. Je mehr Leute hier unten sind, umso mehr von diesen Biestern kommen uns auf die Spur. Und ich will Leo und alle anderen die da noch runter kommen müssen da oben sicher rausholen - wir müssen die Viecher ablenken, damit sie ne Chance haben. Kannst du rennen?“ „Ja. Ich weich den Bastarden einfach aus, kein Problem.“ „Dann nehmen wir die Signalfackeln und rennen – Dob, du hilft den andren weiter in die Boote! Isa und ich kommen gleich zurück!“ „Tess, was soll der Scheiß? Was wenn... daaa FUCK!“, da knallten wieder Schussalven und keine 5 Meter hinter Dob fiel eine Baywatch-Blondine mit blauer Haut zu Boden. „Wenn ihr unsre Signalfackeln nicht mehr seht... dann seht zu das ihr euch das Boot schnappt und rüber kommt. Wenn nur noch du und Fawyer hier unten sind, kommen wir zurück so schnell wir können. Bastelt uns eine Fangleine ans letzte Boot oder sowas, lasst sie am Ufer liegen, verhakt sie, dann schippert los. Wir sorgen dafür das die Bastarde lange genug von euch allen wegbleiben.“ „Ja. Wir machen das Dob. Also los Kleines, zeigen wirs denen - Hooah!“ Tess geballte Faust traf auf Isas Hand. Beide waren fest entschlossen die Schützen mit einem Ablenkungsmanöver zu unterstützen.
~*~
Sie selbst war immer noch hier, weil es nur darum ging zu leben. Oder zu sterben. Mehr nicht. Und wenn es um nichts anderes ging als Leben oder Sterben – wer war sie, die eigentlich bereits 2 Mal hatte sterben sollen, die sich dem Schicksal entgegen stellte? „Dein Wille geschehe. Ich bin dein Werkzeug. Tue an mir, nach deinem Willen. Ich bin bereit.“Sie küsste das blassgoldene Kreuz an ihrem Rosenkranz, hängte es sich um den Hals – und rannte mit 3 Signalfackeln in jeder Hand los, schreiend, rufend, winkend – in der Hoffnung der köstliche Duft nach Menschenfleisch würde die Bastarde auf ihre Spur bringen.
Tess rannte mit den Signalfackeln unter lautem Rufen und Hüpfen am Strand entlang nach Norden, während Isa den Strand nach Süden entlang lief. Es gibt keine Zufälle, hatte ihre Großmutter immer gesagt. Alles ist miteinander verwoben. Nichts passiert ohne Grund. Kein Mensch stirbt, ohne eine Nachricht, eine Spur im Leben der andren Menschen zu hinterlassen. Sei dankbar, für die die du treffen durftest. Für die kurze Zeit, in denen ihr euch Zeit und eure Anwesenheit schenken durftet. In der ihr voneinander gelernt habt. Blick nach vorne und trag sie in deinem Herzen wie ein kostbares Geschenk. Trag ihre Spuren und Nachrichten, ihre Gefühle weiter – und sie werden unsterblich sein. Nikita, Mike, Travis, Kekoa, Ryan, Abby, Michail, Axel... „Wir werden... leben.“ Es war nie darum gegangen Macht oder Stolz oder Sühne zu erlangen. Es ging nur ums verdammte, wunderbare, nackte Leben.
Sie kam am Nordende der Bucht an, die Bluttrinkenden Zombies im Nacken. Sie musste... weiterlaufen... damit die übrige Truppe weit, weit, weit weg war von den Biestern. Tess hörte bereits um sich herum das Schlurfen, Stöhnen, Knochen knacken, Zähne klappern. Sie roch den Fleischbrei der aus ihren Gedärmen hervorquoll. Überall war der Tod. Tod. Tod. Überall war der Geruch nach Tod. Sie konnte nicht weiterrennen - also umdrehen und …Ausdauer! Ausdauer! Alle 4 knallgelben Boote schaukelten auf dem Wasser. Unübersehbar. Fawyer ballerte wie ein Wahnsinniger und sogar von den Booten her erklangen Schüsse um die Streunenden Zombies umzunieten und im Schlamm zu begraben. Tess warf die Signalfackeln an die Steilwand und sprang zwischen den Klippen wieder hinab zum Strand. Sie benutzte ihren Kopf um das Gelände sinnvoll zu ihren Gunsten zu nutzen. Ich will sehen wie diese Fressen hier runter kommen wollen. Ausdauer! Ausdauer! „Na los, macht das ihr vom Strand wegkommt!“ hinter ihr fielen Infizierte wie Lemminge von den Klippen, immer noch auf ihrer Spur. Sogar mit zertrümmerten Beinen krochen sie weiter auf sie zu. Dann fielen sie neben ihr. Vor ihr. Stießen sich gegenseitig vor Hunger hinab zum Strand. „MACHT DAS IHR WEGKOMMT!“ Die Boote trieben davon. Und vom letzten schimmerte schwach die Fangleine im aufkommenden Sternenlicht.
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Sie schlidderte zu Boden, Dob und Fawyer betrachteten sie missmutig. Aber Tess Plan hatte funktioniert. Die 3 Boote schipperten bereits in sicherer Entfernung. Gott sei Dank. Wenige Momente später lag sie nach Luft schnappend im sicheren Boot. „Durch Ausdauer... werden Kriege gewonnen...“ sie lachte lauthals. Und wieder war sie dem Tod um Haaresbreite entkommen. Gab es für sowas einen Eintrag ins Guinness Buch? Mhmmm Guinness...
"Ist die Kleine immer noch nicht da?" Kopfschütteln. Sie blickte sich um... und in der Ferne sah sie wie Signalfackeln aus der Sicht der Bootsinsassen hinter einer Sanddüne verschwanden – wie kleine Sternschnuppen, die immer noch glommen. Ihre Fangleine war immer noch am Ufer verankert... sie würden warten. Warten. Auf Isabelle. Auf Leo. Warten, solange es eben dauerte.
Selbst durch das stille Rauschen und Knacken hindurch war das Entsetzen von Patton fast greifbar zu spüren.
Dann knurrte es verzerrt durch das Funkgerät: "Hölle, Lady, Sie und der Ire haben uns jetzt zum zweiten Mal das Leben gerettet! Problem ist, dass ich hier mit zwei gebrochenen Beinen sitze und es auf keinen Fall bis zum Hotel schaffen werde! Ich versuche mir etwas einfallen zu lassen und dann schauen wir dass wir in den Keller hier kommen um uns zu schützen. Vielleicht kann ich den Gefallen erwidern. Unsere Jungs haben eben durchgegeben dass der Evakuierungspunkt an der Oper überrannt sei. Neuer Punkt ist Garden Island! Gott segne Alitair und Sie, Ma'am!". Ein schmerzerfülltes Ächzen war zu hören als die Verbindung abbrach...
Clover kniete sich wieder vor Léo und drückte ihr das Funkgerät in die Hände. Sie hatte alles wieder so eingestellt, dass die Kleine keine Probleme haben würde, Leeland zu erreichen. "Siehst du, da drückst du dann einfach und sprichst mit dem Kerl. Er wird dir bestimmt nicht widerstehen können." Sie strich Léo kurz über die Haare. Die Kleine kramte kurz in ihrer Tasche, ob sie nicht auch noch ein Geschenk für die Sängerin haben würde. Die Gucci-Sonnenbrille ihrer Mutter erschien ihr genau richtig. "Hier, du bekommst auch noch ein Geschenk. Die hat meiner Mama gehört, aber du bist ja eigentlich noch hübscher und toller als sie, die passt dir bestimmt gut!" (c) Mephista Clover schloss kurz die Augen. Nicht weinen, Clover. "Danke.", hauchte sie ergriffen.
Das drohende Zeitlimit und die Hektik hatten ihr das Gefühl gegeben, dass dies die Endstation war. Ein Teil von Clover glaubte, dass alles gut gehen würde, aber der andere sprach genau das Gegenteil. Und er sprach ziemlich laut.
" Ich komme gleich wieder, ja? Ich werde, so lange es geht, dann bei dir bleiben.", sagte die Sängerin und wandte sich nun an Alistair. "Danke, dass du immer so gut auf uns aufpasst." Sie zögerte, hob die Arme, ließ sie wieder fallen. Irgendwann jedoch umarmte sie den Iren einfach - unbeholfen und verlegen, aber überraschend kräftig.
Danach verließ sie das Zelt und sprach ins Funkgerät: "Hey, die ADF hat mir gerade die Info gegeben, dass die Oper überrannt ist. Garden Island scheint aber noch ein sicherer Evakuierungspunkt zu sein!" Sie hoffte, Patton und die anderen würden es schaffen. Und sie hoffte, jeder hatte in der Hektik ihren Funkspruch gehört.
Kurz sah sie sich um. Riley stand noch etwas verloren vor dem Zelt. Sie kramte in ihrer Tasche und holte ihr Kleeblatt in dem Umschlag hervor. "Hey Riley. Hab keine Angst. Denk einfach nur daran, dass wir auf ein Boot kommen müssen, egal warum. Wenn es dir hilft, dann nimm das." Diesmal hatte Clover nicht vor, ihren Glückbringer zurückzuverlangen. Riley brauchte ihn mehr als sie und würde sich hoffentlich etwas besser fühlen. Auch ihn umarmte die Sängerin kurz und versuchte, ihn besonders gut gelaunt zuzulächeln, als sie sich auf die Suche nach Ian machte.
Je mehr Schritte sie tat, desto mehr klopfte ihr Herz. Sie wusste gar nicht, was genau sie nun machen wollte, aber sie wusste, dass sie ihn noch einmal vor dieser Flucht sehen musste. Vielleicht war es das letzte Mal, dass sie ihn sehen konnte.
Nervös kramte sie in ihrer Tasche, holte sie Dose Rubicon Mango heraus und öffnete sie. Als sie Ian erreicht hatte, wirkte er ein wenig verärgert, und am liebsten wäre sie wieder umgedreht. Aber nein. Es ist nicht der Moment, feige zu sein. "Ich weiß, es ist kaum Zeit, aber tust du mir einen Gefallen, und trinkst einen Schluck?" Sie hielt ihm die Dose mit leicht zittrigen Fingern hin und kam sich unglaublich bescheuert dabei vor. "Ich habe mal gesagt, dass wir sie gemeinsam trinken, wenn wir die Kanäle hinter uns gelassen haben. Jetzt habe ich Angst, dass keine Zeit mehr dafür sein wird." Als Ian nach der Dose griff, ließ sie nicht los, sondern legte ihre andere Hand noch auf seine. "Ian, ich..." Na, was willst du sagen? Willst du ihn jetzt mit deinen dummen Gefühlen belasten? Wo er doch in Gedanken bestimmt bei seiner Freundin sein möchte?
Aber vielleicht war es die letzte Gelegenheit, vielleicht würde es nie wieder eine Möglichkeit geben, vielleicht wären sie alle in wenigen Minuten schon... nein. Positiv denken. Alles würde gut werden. Und sie würde ihm nicht auf die Pelle rücken.
".... Ich bin froh, dass es dich gibt." Das war alles, was sie sagte, und bevor sie einen eigenen Schluck getrunken hatte, ließ sie Ian mit der Dose stehen. Aus irgendwelchen Gründen stiegen ihr Tränen in die Augen, während sie zurück zu Léo und Alistair lief.
"Bald wird es losgehen.", sagte der Ire grimmig und Clover nickte. Sie würde so lange bei Léo bleiben, wie es möglich war, und alles was danach kommen würde, wussten nur die Götter.
"Nein, Isabelle - ich hab' gesagt, ICH..." - er lief aus dem Zelt und sah sie schon zu den Booten, zu Dob, zu Tess rennen. Da er im Eifer aber sowieso vergessen hatte, das Headset einzuschalten, seufzte er nur genervt. "Sterben ist ja so erstrebenswert!", murmelte er vor sich hin. "Ihr könnt' mich alle mal."
Er folgte schließlich der Anweisung der Ärztin und machte sich auf, sich um den Proviant für die weitere Reise zu kümmern und trug auch die, von der Ärztin erwähnte, Metallkiste weiter in Richtung ihres Fluchtweges.