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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 5 - Der Royal Botanic Garden

  1. #101
    Das gibt's doch nicht.

    "Nein, Isabelle - ich hab' gesagt, ICH..." - er lief aus dem Zelt und sah sie schon zu den Booten, zu Dob, zu Tess rennen. Da er im Eifer aber sowieso vergessen hatte, das Headset einzuschalten, seufzte er nur genervt. "Sterben ist ja so erstrebenswert!", murmelte er vor sich hin. "Ihr könnt' mich alle mal."

    Er folgte schließlich der Anweisung der Ärztin und machte sich auf, sich um den Proviant für die weitere Reise zu kümmern und trug auch die, von der Ärztin erwähnte, Metallkiste weiter in Richtung ihres Fluchtweges.

  2. #102
    Tess war gerade dabei die Kisten in Augenschein zu nehmen, als sie auch schon vom wilden Teufel getrieben den zweiten Gedanken hatte und sich aufmachte, Schwimmwesten zu improvisieren.

    Probe: Tess Geschick!
    Misserfolg!


    Leider waren ihre Bemühungen aufgrund der Hektik nicht von Erfolg gekrönt und so konnte sie gerade einmal eine einzige Schwimmweste herstellen die diesen Namen auch verdienen würde. Auch die Waren aus dem abgestürzten Hubschrauber waren da keine Erleichterung.

    Tess: Eine Schwimmweste mit unterdurchschnittlicher Qualität zum freien Verteilen!

  3. #103
    Nachdem Dob aus dem Zelt hinausgestürmt war, blieb Ellen einen Moment wie erstarrt stehen. [Scheiße, Scheiße, Scheiße...] Dann stürzte sie zurück zum Funkgerät, und begann hektisch an der Sendefrequenz herumzuschrauben. [6500... 6600... 6660...6666,00]

    "Willy? Yukari? Könnt ihr mich hören? Der Empfang auf diesem Ding ist außerhalb der Militärfrequenzen echt miserabel, also hoffe ich einfach mal, dass ihr mich hören könnt. Hier ist Ellen Boyd. Ihr erinnert euch, von Wellersons Schrottplatz, vor ein paar Tagen? Wir haben es da raus geschafft, mehr schlecht als recht, haben ein paar Leute verloren..." Sie schüttelte den Kopf.

    "Okay, keine Zeit für Details. Folgendes - ich hoffe ihr sendet das nicht direkt, denn wenn das so über den Äther geht, ist der nächste Flieger garantiert in eure Richtung unterwegs... Wir sitzen jetzt im Royal Botanic Garden fest, fast direkt am Wasser, in einem ehemaligen Militärlager. War alles leer, als wir kamen, und zwischen uns und dem Rest der Stadt sitzt eine Riesenmeute Zombies. Wir haben über Funk gerade ein Gespräch mitgehört, von diesem Irren Major Leeland. Er will hier alles bombardieren, gibt einen Scheiß drauf dass wir mittendrin sitzen. Sind von einem seiner Leute vorgewarnt worden, und versuchen Schlauchboote fit zu machen und über die Bucht abzuhauen. Wünscht uns Glück, Leute - wir können es gebrauchen. In gut ner Viertelstunde soll das Feuerwerk hier losgehen. " Sie seufzte. "Dachte mir, jemand da draußen sollte wissen, wie dieser Arsch drauf ist - gut, im Grunde wusstet ihr das schon."
    Sie schloß einen Moment die Augen und atmete tief durch.


    "Und noch was. Wir sind durch die Kanalisation abgehauen, ihr erinnert euch? Da unten haben wir falsche Nationalgarde-Uniformen gefunden, und nen toten Wissenschaftler - wie in einem verdammten Film, mit weißem Kittel und allem -, der Aufzeichnungen bei sich hatte, laut denen ein... uuh... Colonel Sanderwist und Doktor Mokura irgendwie mit nem Einsatzkommando zu tun haben, das ein 'Yukiyama-Versuchsobjekt' wieder einfangen sollte. Wir denken, dass es nicht - oder nicht NUR - Leelands Nationalgarde ist, die da draußen rumgurkt und fröhlich Zivilisten wegbombt...also wenn ihr irgendwie Verbindung mit einer nicht durchgeknallten Behörde aufnehmen könnt, interessieren die Namen vielleicht ja jemanden."


    Ellen zwang sich zu einem Lächeln. "Danke für alles, ihr beiden - eure Sendungen haben mir, und dem Rest hier, wirklich geholfen. Und für den Fall, dass wir's auf die Boote schaffen, würd ich mir gerne Rod Stewart mit "Sailing" wünschen." Sie lachte freudlos auf. "Machts gut, wir melden uns."


    Nachdem sie den Funkspruch abgesetzt hatte, wühlte Ellen in aller Eile ihren Rollkoffer aus dem Rucksack. Hastig warf sie alles hinaus, was entbehrlich war - das meiste nützliche Zeug war längst in ihrem Rucksack, so blieben hauptsächlich diverse Sexspielzeuge auf dem Tisch zurück. In den leeren Koffer kippte sie soviel von den wasserdicht verpackten Nahrungsmitteln, wie sie hineinbekam.

    Gut, dass Müsliriegel und dergleichen nicht so furchtbar schwer sind.

    Schlecht, dass der Koffer an sich doch etwas sperrig war.

    Just in dem Moment sah sie Ian auf der Suche nach Vorräten hereinkommen und sich suchend umblicken, und drückte ihm den prall gefüllten Rollkoffer in die Arme. "Hier - ich hab uns eine Ladung von dem wasserdicht verpackten Zeug fertiggemacht. Kannst du mir damit mal helfen? Ist schwerer als ich dachte... " Und ohne eine Antwort abzuwarten, schob sie ihn mit sanftem Druck wieder nach draußen. "So, kannst du mir zeigen wo die anderen sich sammeln?"

    Geändert von Shinshrii (29.08.2012 um 20:44 Uhr)

  4. #104
    Selbst durch das stille Rauschen und Knacken hindurch war das Entsetzen von Patton fast greifbar zu spüren.
    Dann knurrte es verzerrt durch das Funkgerät: "Hölle, Lady, Sie und der Ire haben uns jetzt zum zweiten Mal das Leben gerettet! Problem ist, dass ich hier mit zwei gebrochenen Beinen sitze und es auf keinen Fall bis zum Hotel schaffen werde! Ich versuche mir etwas einfallen zu lassen und dann schauen wir dass wir in den Keller hier kommen um uns zu schützen. Vielleicht kann ich den Gefallen erwidern. Unsere Jungs haben eben durchgegeben dass der Evakuierungspunkt an der Oper überrannt sei. Neuer Punkt ist Garden Island! Gott segne Alitair und Sie, Ma'am!". Ein schmerzerfülltes Ächzen war zu hören als die Verbindung abbrach...

  5. #105
    Clover kniete sich wieder vor Léo und drückte ihr das Funkgerät in die Hände. Sie hatte alles wieder so eingestellt, dass die Kleine keine Probleme haben würde, Leeland zu erreichen. "Siehst du, da drückst du dann einfach und sprichst mit dem Kerl. Er wird dir bestimmt nicht widerstehen können." Sie strich Léo kurz über die Haare. Die Kleine kramte kurz in ihrer Tasche, ob sie nicht auch noch ein Geschenk für die Sängerin haben würde. Die Gucci-Sonnenbrille ihrer Mutter erschien ihr genau richtig. "Hier, du bekommst auch noch ein Geschenk. Die hat meiner Mama gehört, aber du bist ja eigentlich noch hübscher und toller als sie, die passt dir bestimmt gut!" (c) Mephista Clover schloss kurz die Augen. Nicht weinen, Clover. "Danke.", hauchte sie ergriffen.
    Das drohende Zeitlimit und die Hektik hatten ihr das Gefühl gegeben, dass dies die Endstation war. Ein Teil von Clover glaubte, dass alles gut gehen würde, aber der andere sprach genau das Gegenteil. Und er sprach ziemlich laut.

    " Ich komme gleich wieder, ja? Ich werde, so lange es geht, dann bei dir bleiben.", sagte die Sängerin und wandte sich nun an Alistair. "Danke, dass du immer so gut auf uns aufpasst." Sie zögerte, hob die Arme, ließ sie wieder fallen. Irgendwann jedoch umarmte sie den Iren einfach - unbeholfen und verlegen, aber überraschend kräftig.
    Danach verließ sie das Zelt und sprach ins Funkgerät: "Hey, die ADF hat mir gerade die Info gegeben, dass die Oper überrannt ist. Garden Island scheint aber noch ein sicherer Evakuierungspunkt zu sein!" Sie hoffte, Patton und die anderen würden es schaffen. Und sie hoffte, jeder hatte in der Hektik ihren Funkspruch gehört.

    Kurz sah sie sich um. Riley stand noch etwas verloren vor dem Zelt. Sie kramte in ihrer Tasche und holte ihr Kleeblatt in dem Umschlag hervor. "Hey Riley. Hab keine Angst. Denk einfach nur daran, dass wir auf ein Boot kommen müssen, egal warum. Wenn es dir hilft, dann nimm das." Diesmal hatte Clover nicht vor, ihren Glückbringer zurückzuverlangen. Riley brauchte ihn mehr als sie und würde sich hoffentlich etwas besser fühlen. Auch ihn umarmte die Sängerin kurz und versuchte, ihn besonders gut gelaunt zuzulächeln, als sie sich auf die Suche nach Ian machte.

    Je mehr Schritte sie tat, desto mehr klopfte ihr Herz. Sie wusste gar nicht, was genau sie nun machen wollte, aber sie wusste, dass sie ihn noch einmal vor dieser Flucht sehen musste. Vielleicht war es das letzte Mal, dass sie ihn sehen konnte.
    Nervös kramte sie in ihrer Tasche, holte sie Dose Rubicon Mango heraus und öffnete sie. Als sie Ian erreicht hatte, wirkte er ein wenig verärgert, und am liebsten wäre sie wieder umgedreht. Aber nein. Es ist nicht der Moment, feige zu sein. "Ich weiß, es ist kaum Zeit, aber tust du mir einen Gefallen, und trinkst einen Schluck?" Sie hielt ihm die Dose mit leicht zittrigen Fingern hin und kam sich unglaublich bescheuert dabei vor. "Ich habe mal gesagt, dass wir sie gemeinsam trinken, wenn wir die Kanäle hinter uns gelassen haben. Jetzt habe ich Angst, dass keine Zeit mehr dafür sein wird." Als Ian nach der Dose griff, ließ sie nicht los, sondern legte ihre andere Hand noch auf seine. "Ian, ich..." Na, was willst du sagen? Willst du ihn jetzt mit deinen dummen Gefühlen belasten? Wo er doch in Gedanken bestimmt bei seiner Freundin sein möchte?
    Aber vielleicht war es die letzte Gelegenheit, vielleicht würde es nie wieder eine Möglichkeit geben, vielleicht wären sie alle in wenigen Minuten schon... nein. Positiv denken. Alles würde gut werden. Und sie würde ihm nicht auf die Pelle rücken.
    ".... Ich bin froh, dass es dich gibt." Das war alles, was sie sagte, und bevor sie einen eigenen Schluck getrunken hatte, ließ sie Ian mit der Dose stehen. Aus irgendwelchen Gründen stiegen ihr Tränen in die Augen, während sie zurück zu Léo und Alistair lief.

    "Bald wird es losgehen.", sagte der Ire grimmig und Clover nickte. Sie würde so lange bei Léo bleiben, wie es möglich war, und alles was danach kommen würde, wussten nur die Götter.

    Geändert von Lynx (29.08.2012 um 21:05 Uhr)

  6. #106
    Der wilde Teufel ließ Tess keine Ruhe. Als nach der ersten - in ihren Augen ganz und gar nicht gelungenen Weste - zwei weitere Schwimmweste zwischen ihren Händen zerplatzten, gab sie den Versuch auf und kniete sich mit Dob an die Kisten um zumindest schonmal die Kleinteile der Boote - Fußpumpen, Reperatursätze, Aluminiumruder - an den Strand zu schaffen und dort unten mit einer knallgelben platten Schlauchbootleiche den Ort zu markieren, an dem sich die letzten die den Rückzug deckten, zusammenkommen sollten.

    Die Signalfackeln, die sie aus dem Lager mitgenommen hatten warf sie ausser Reichweite des Wassers auf den Boden. Vielleicht brauchten sie sie später noch. "Tess hier. Kann uns irgendwer Feuerschutz geben oder müssen wir beim aufbauen fangen mit den Bastarden spielen? Fawyer ist beschäftigt - also... Helena? Hörst du mich?" Der erste Schuss aus Richtung des Lagers fiel und nietete 15 Meter neben ihnen einen der wenigen Infizierten um, die in der östlichen Ecke herumstreunten. Alles klar. "Danke. Fawyer, wir warten auf deinen Einsatz. Flieg uns die Schätzchen ran, dann legen wir los! Und der Rest von euch macht sich rennbereit, sobald das erste der vier Boote im Wasser ist. Vier Leute in einem Boot, das für 6 Leute konzipiert ist. Also sprecht euch ab wer mit wem geht und in jedem Boot will ich einen Bewaffneten und Proviant. Und nehm einer das Radio mit, ohne Willy wirds stinklangweilig auf den Kuttern werden. Tess Over."

    Dobs Idee. Gute Idee. Ein Boot würde für Isa, Dob und sie hier bleiben, damit sie als letzte wegtuckern konnten. Sie würden den Rest zwar auch in zwei Boote quetschen können, aber ein drittes zur Sicherheit musste drin sein. Also nicht 6 : 6 sondern 4 : 4 : 4. (Clover, Andris, Niki, Alistair, Riley, Dani, Cyrillus, Ellen, Helena, Suparman, Ethan, Ian)

    Und ja... ins letzte Boot der Rest von ihnen. Das musste klappen. Wenn sie die Boote nicht genauso schändete wie die Schwimmwesten-Missgeburten. "Dreck." "Was is?" "Ich bin sogar zu blöd um mir eine Sandale zu improvisieren. Boah Dob, was war in dem Zeug was du mir zu rauchen gegeben hast? Chrystal Meth?" Tess starrte wütend auf ihre zitternden Hände und versuchte tief zu atmen. Es würde gutgehen.

    Isa war inzwischen zu ihnen gestoßen und beäugte sie beide mit distanziert-kritischer Miene. Was für ein Schätzchen. "Bereit?" "Wofür?" "Deinen Hintern in der Gefahrenzone die sich "Dob" nennt zu haben, wenn wir auf Händen und Knien die Gummibananen zusammenbasteln." Isa lachte nur auf. "Was redet ihr da?" "Nichts!", riefen die beiden Frauen nur gleichzeitig und mussten sich ein schmunzeln verkneifen.

    [ooc: Dürfen wir mit dem Booteaufbau schon vor Stationsbeginn anfangen? Mivey hatte die Sache mit dem Kran / Kisten zum Ufer schaffen ja bereits in Angriff genommen.]

    Geändert von Viviane (29.08.2012 um 20:42 Uhr)

  7. #107
    Nun, zumindest hatte Tess Humor. Und im Augenblick schien sie weder Isa noch Dob ihren Agressionen aussetzen zu wollen.
    "Nun, ich denke, ich bin bereit... sofern man das in dieser Situation sein kann." Mit einem etwas skeptischen Blick beäugte Isa die improvisierten Schwimmwesten. Keine schlechte Idee, wenn man ein paar mehr hätte, wäre man ziemlich sicher. Und Isa brauchte dringend eine Beschäftigung, um sich abzulenken. Solange sie etwas zu tun hatte würde sie nicht in Panik verfallen. Und auch ungebetene Gedanken an Ethan würden sich nicht melden. Die würden warten müssen. Isa wollte ihre Arbeit konzentriert und sorgfältig erledigen. Mit einem Blick auf die Schwimmwesten fragte sie die andern beiden: "Wenn ihr wollt, kann ich mich auch noch an denen versuchen. Je mehr wir haben, desto besser... falls noch genug Zeit ist."
    Ja, sollte es den Ablauf nicht behindern, würde Isa sich erst einmal dem Basteln von Schwimmwesten widmen. Hauptsache, sie war beschäftigt.

    Geändert von Zitroneneis (05.09.2012 um 17:21 Uhr)

  8. #108
    "Hau rein, Kleines. Je mehr wir haben desto besser." Tess beäugte abwechselnd das Lager und den Kran - in dem sie Fawyer vermutete. "Na dann mal los, Fawyer. Du kommst mit uns ins letzte Boot. Wir warten auf dich. Alles klar?"

  9. #109
    Ísa hatte sich genau angesehen was Tess im Begriff war zu bauen und schnell kam sie ihr zur Hilfe.

    Probe: Isa Geschick!
    Erfolg!


    Isa: 4 durchschnittliche Schwimmwesten zum Verteilen!

  10. #110
    Ellen? Ich... oh Gott, Ellen, hörst du mich? Dieser beschissene Sender... ich krieg das verkackte... AH FUCK!
    [Yuki schmeißt gefrustet den Sendeteil des Funkgeräts gegen die Wand.]
    Willy! Willy komm hoch!

    Wo verdammt nochmal steckst du?

    Hier, ich bin da. Sind wir auf Empfang?
    Ja, sind wir - oh scheiße, du blutest! Was ist-?
    Alles ist gut, ich habe nur einen Fehler gemacht. Mum hat...
    Willy, nein! Nein, nein, nein! Das kannst du mir nicht antun! DAS KANNST DU MIR-
    LANCE CORPORAL YUKARI ROTHROCK! Warst du so lange nicht Soldat, dass du vergessen hast, wofür du einstehst?
    Nein...
    Für was deine Kameraden stehen und standen?
    Nein, habe ich-
    Was uns beide angetrieben hat?
    DUTY FIRST! DUTY FUCKING FIRST!
    Richtig! Also, wisch' dir die Tränen aus dem Gesicht, bewahre die verdammte Haltung und sei stark, okay? Warum muss ich hier eigentlich den Vernünftigen spielen? Yuki? Hörst du mir zu?
    Ja.
    Was wolltest du von mir? Yuki, was verdammt nochmal wolltest du von mir?
    Ich... ich hab mit Ellen geredet?
    Die heiße Sadomaso-Rothaarige?
    Die heiße Sadomaso-Rothaarige.
    Was sagt sie?
    Sie sind durchgekommen bis zum Royal Botanic Garden, dieser verfickte Leeland bombt hier gleich alles weg, wir müssen hier so schnell wie möglich raus, äh, und und und-
    Sag's ins Micro!
    Okay... äh, Leute, hört ihr mich? Die bomben gleich die Scheiße aus Sydney! Sucht Schutz! Weiter geht's: Verschwörungstheoretiker aufgepasst, irgendein Colonel Sandertwist-
    -wist.
    Sanderwist - danke Willy - sollte mit einem Doktor Mokura das, äh, Yukiyama-Versuchsobjekt wieder einfangen, also wahrscheinlich der japanische Tote von dem wir vor ein paar Tagen gesprochen haben. Oh scheiße, Willy, ich...
    Yuki, mach weiter!
    Oooooh FUCK! Ich, ich, ich bitte euch, BEFEHLE EUCH, irgendwen ausfindig zu machen der den Pennern das Handwerk legt. An das Oberkommando der ADF, falls Sie mich hören, die Nationalgarde ist in tiefe Scheiße verwickelt. Tiefe, tiefe Scheiße! Die sind Verbündete unserer Feinde! Und Sydney: Geht unter die Erde, allesamt, dorthin wo die herkamen die ihr seit Tagen bekämpft. Fuck. Willy? Willy! Alles klar bei dir? Geht's dir schlecht?
    Ich spüre nichts.
    Was?
    Keinen Schmerz, meine ich. Die haben mich ganz schön hart erwischt.
    Oh verdammt nochmal, nein!
    Komm', verzieh' dich! Nimm' den Hummer der vor der Tür steht und hau ab!
    Ich kann nicht ohne dich weg, Willy! ICH KANN NICHT OHNE DICH WEG!
    ABER DU MUSST! - Du musst einfach, anders geht es einfach nicht, verstehst du das? Ich hab' die Scheißtür unten offen gelassen, die kommen jeden Moment hier hoch, da draußen sind Bomber und dann fliegt hier alles jeden Moment hoch - und ich kann nicht mit... mit dem hier...
    Zwing' mich nicht, Willy.
    Ich zwing' dich, Yuki. Nimm' deinen Kram und verzieh' dich! Ich... ich komme klar.

    [Kurz steht sie da mit traurigem Blick und ohne eine Ahnung, wo sie hin soll.]

    [Sie schnappt sich kurzerhand ihre Sachen, die seit Tagen am Boden liegen. Zwei Browning Hi-Power-Pistolen samt Magazinen, Kampfrucksack, Katana.]

    [Die innige Umarmung könnt ihr leider nicht sehen]


    Grüß' Ellen von mir falls du sie siehst.
    Das werde ich tun. Ich verspreche es. Wir sehen uns an der Bar, Willy.
    Wir sehen uns an der Bar, Spicy Hands.

    Wir sehen uns an der Bar.


    [Man hört dutzende Pistolenschüsse, Gestöhne der Zombies, die Schüsse entfernen sich vom Aufnahempunkt.]

    [Sie hüpft mit feuchten Augen in den Hummer und fährt los.]

    [Willy ist alleine.]

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.08.2012 um 21:52 Uhr)

  11. #111
    Backgroundmusik(weil ich dat beim Schreiben gehört habe)


    Clover wartete tapfer neben ihr, solange, bis Isa verkündete, dass das erte Boot fertig sei und dadurch ihre Rothaarige Freundin wegmusste. Das Kleine Mädchen strahlte in das leidend wirkende Gesicht und reckte den Daumen nach oben:
    Keine Sorge, ich mach das schon. Und die Brille ist perfekt für Dich! …Ich hab Dich total lieb, Clover!
    Die Augen der jungen Frau schimmerten feucht, als sie das Zelt verließ und Léo allein mit dem Funkgerät zurückließ. Das Mächen atmete tief aus und streckte sich ausgiebig. Sie würde dann extrem schnell rennen müssen, wenn sie alles mit diesem Maddox geklärt hatte. Zumindest hoffte sie, dass sie das klären konnte…
    Entschlossen hielt sie das Funkteil zum Reinsprechen in der Hand und drückte auf die Taste, mit der sie gehört werden würde. Jetzt galt es…
    "Halloooooo? Maddox Led-Leeland, hörst Du mich? Ich bin Leocadia, Du kannst mich aber ruhig Léo nennen! Ich bin hier mit meinen Freunden in dem Park, wo Du und Dein Freund McCoBlubbs gesagt habt, dass ihr da Bomben draufschmeißen wollt und naja, das ist ziemlich doof.
    Also, an sich ist das natürlich gar nicht doof, weil wegen den rumlaufenden Leichen hier überall und die freuen sich sicher über das Feuerwerk, aber für uns ist das ziemlich doof, weil wir hier nur ganz wenig Zeit haben, um die Boote aufzubauen und wegzurudern, ach, übrigens danke, Onkel McCoblubbser, dass Du das gesagt hast mit den Booten! …“

    Irgendwie kam sie sich total komisch vor, so in dieses Ding reinzureden, ohne zu wissen, wer ihr zuhörte und ob ihr überhaupt Jemand zuhörte. Sie schüttelte sich kurz. Es war gar nicht genügend Zeit, um sich darum Gedanken zu machen, also fuhr sie unbeirrt fort:
    Also …Ah ja! Ich wollte Euch und vor allem Dich, lieber Maddox bitten, ob Du nicht das mit der Bombensache noch ein bisschen auf später schieben kannst, weil es wäre voll toll, wenn wir nicht so schnell machen müssten mit den Booten und dem Wegrudern, weil Andris zum Beispiel ist nicht mehr so schnell auf den Beinen und wenn da irgendwas schief geht bei den Booten, und merken das erst, wenn wir schon losgefahren sind, dann sitzen wir ziemlich in der Patsche, weißt Du?
    Sie machte eine kleine Pause, um wieder einmal richtig Luft zu holen und zu lauschen, ob ihr geantwortet wurde. Das Gerät knackste und rauschte zwar wie wild, doch wirklich jemanden hören konnte sie nicht. Obwohl es ihr so vorkam, als würden da, zwischen den Rauschern gaaaaaanz, ganz leise Stimmen sein. So redete das Kind also einfach weiter, irgendwann musste dieser Maddox doch was sagen, ansonsten würde ihr nicht mehr sehr viel Zeit bleiben.
    Es ist echt super, super, super toll, wenn Du das machen könntest, mit dem Warten bis zu dem Feuerwerk, ich schaue mir das auch bestimmt an, verspreche ich Dir, aber ich würde das lieber von einem Boot aus sehen als mittendrin zu sein- was bestimmt auch mal spannend wäre…Oh! Und warte doch auch, wegen den lieben Leuten in dem tollen Hotel mit der Krone und da in der Nähe, die sind da noch und wollen sich bestimmt erstmal verstecken, damit nichts passieren kann beim Feuerwerk und-
    Sie musste an ihren Papa denken, doch sie wollte nicht nur an sich denken…
    Da sind noch andere Leute unterwegs in Autos und sogar Hubschraubern, also bitte, biiiiiiitte warte noch ein paar Minuten länger, ja, lieber Onkel Maddox?
    Ihre Abuela hätte sie gefoppt. Jetzt hatte sie schon angefangen, Männer, die sie gar nicht gesehen hatte, und von denen sie gar nicht wusste, ob sie ihr zuhörten, Onkel genannt.
    Doch da, plötzlich, knackte es laut aus den Lautsprechern und eine tiefe Stimme erklang klar und deutlich und sprach zu ihr. Mit jedem Wort schien die Kleine zu wachsen und ihre Augen füllten sich mit Tränchen. Als Onkel Maddox geendet hatte, küsste sie das Ding, in dass sie reingeredet hatte und ihre Stimme überschlug sich vor Glück:
    Gracias, Muchas Gracias Onkel Maddox! Du bist wundervoll, ich…ich muss jetzt lieber ganz schnell weg, aber ich denk an Dich und wenn wir uns mal sehen sollten, dann, oh Danke! Und auch an Dich, Onkel McCoBlubbel, ihr seid soo toll, ich wird das allen erzählen, …ich muss weg!
    Aufgeregt war sie aufgesprungen und hubbelte am Sprechdingens diese letzten Worte, völlig unzusammenhängend, weil ihre Gedanken rasten. Ein paar Minuten mehr hatte sie bekommen, und die musste sie jetzt nutzen. Achtlos ließ sie das Funkgerät Fungerät sein, das Rauschen und Knacken war unverändert zu hören und sie eilte aus dem Zelt.
    Das Lager war vollkommen ausgestorben, abgesehen von einigen Toten, die bereits von der einzigen Öffnung hineingeschlurft kamen. Léo wurde ganz mulmig, weil sie so ganz allein war, doch dann ballte sie ihre Hände zu Fäusten und rannte los.
    Direkt auf die Öffnung zu, vorbei an den ersten Leichen. Sie stanken garauenvoll und gaben wiederwärtige Geräusche von sich. Dieser Dia de los Muertos wurde ihr gerade einfach zu eklig. Sie musste sich fast übergeben und so machte ihr Gehirn das, was es immer machte, wenn ihm irgendwas zu viel wurde- sich einfach alles schön denken.
    Es war eigentlich ganz einfach: Sie spielten Fangen, nur dass sie die einzige war, die gefangen werden sollte und gefangen werden absolut keine Option war.
    Ihre Beinchen trugen sie über den Boden, wie die Blitze, die über den Himmel zuckten. Aus der Ferne hörte sie bereits das Brummen von Flugzeugpropellern. Nur wenige Minuten!
    Ein Fuß verhedderte sich in einem schlecht zu sehenden Gestrüpp und das Mädchen fiel der Länge nach hin. Schon näherten sich die sabbernden, stinkenden Leichen, und wollten sie fangen, doch nicht mit ihr. Hinfallen war keine Option, Verlieren war keine Option. Voll mit Matsch rappelte sie sich auf und entwischte damit gerade einem vermodernden Jungen, kaum größer als sie, der sie gerade am Fuß fangen wollte.
    Die Boote kamen in Sicht. Zwei von ihnen trieben bereits etwas weiter auf dem Wasser, doch eines lag immernoch am Ufer. Ihre Schritte beschleunigten sich erheblich, ihr Herz pumpte wie wild. Es knallte. Den Toten ausweichen, sich nicht fangen lassen. Schnell zum Boot rennen, schneller! Tess’ Gesicht wurde im Licht eines besonders grellen Blitzes sichtbar und wie irre raste Leocadia auf sie zu. Eine fette Oppaleiche ohne Arme stellte sich zwischen sie und ihr Ziel.
    Noch schneller wurden ihre Beinchen, sie hielt unbeirrt auf den Vermodernden, der sich gerade zu der Stelle hinwarf, an der sie abgesprungen war. Mit einem Fuß stieß sie auf seinem Kopf auf und sich noch einmal ab, um dann die letzten zwei Meter durch die Luft und direkt in Tess’ Arme zu fliegen.
    Léo krallte sich an ihr fest, geräuschvoll atmete sie aus, weinte und lachte gleichzeitig. Sie hatte es geschafft.

    Geändert von Mephista (29.08.2012 um 23:48 Uhr)

  12. #112
    Nonpoint - Alive and Kicking


    Fawyer hob das gesamte Netz mit den Kisten glatt mit dem Kran an und brachte sie als würde er in seinem Leben bisher nur Monsterkräne bedienen, näher zum Strand. Tess konnte vom Strand sehen wie er auf die Schaltknüppel im Kabuff einhieb. Allerdings schien er zu wissen was er tat... die Kisten landeten mit einem Krachen in ihrer Mitte. Die Fußpumpen taten ihr übriges um sie alle vor einer Lungenembolie zu bewahren. "Na toll, jetzt wirst du ja gar nicht mehr zum Blasen kommen. Aber hey, ich werd trotzdem dafür sorgen, dass du feucht wirst." Dob setzte sein dreckigstes Grinsen auf. „Schwafel nicht, sieh zu das wir das erste Teil endlich seetauglich bekommen!“ Dob würde die Zombies definitiv fernhalten. Mit seinem Charme konnte er hoffentlich wenigstens das hinkriegen.
    Sie arbeiteten Hand in Hand. Sie funktionierten. Gott waren sie gut. Tess lächelte Isa mehrfach strahlend an. Die Kleine hatte mehr drauf, als man auf den ersten Blick sehen konnte. Sie zitterte nicht, zögerte nicht. Funktionierte. Das erste Boot war startklar. „Isa hier. Das erste Boot ist bereit. Die ersten vier Leute, runter zum Strand. Los!

    ~*~

    Fußpumpe, Reperatursätze, Aluminiumruder. Alles kam mit ins erste Boot, bevor sie es zu Wasser ließen. „Dani!“ Tess hechtete durch das seichte Wasser zu der angespannt aussehenden Frau. „Tritt ihnen allen ordentlich in den Arsch, die Truppe machts sonst nicht mehr lange. Und vergiss ihn niemals. Vergiss keinen einzigen.“ Unausgesprochen blieben die Namen. Die Helden der vergangenen Tage waren zuviele um sie aufzuzählen. Tess friemelte wieder das zusammengefaltete Papier aus ihrer Hosentasche. „Du kennst das Prozedere. Nimm die Notizen. Bitte.“ Dani blickte sie leicht genervt an, Trauer in den Augen - dann nickte sie nur.
    Tess kniete sich neben das Boot und suchte nach Leo um ihr ihre improvisierte Schwimmweste zu geben. „Alistair was...?“ „Sie... ist mit Clover bei den Funkgeräten gewesen. Ich... sie rennt wie der Teufel, sie wird kommen.“ Sie drückte dem Iren das Panzertape in die Hand, mit der anderen drückte sie ihm die Schulter. „Sorg einfach dafür das ihr vier heil drüben ankomm. Und... wenn du eine Wunde am Boot entdeckt und es zischt tust du was?“ Er lachte und seine Augen glommen traurig als er an ihr vorbei zum Lager hochblickte. „Pusten und kleben?“ „Ja. Genau so machst du das. Ich hole Leo und bring sie zu dir zurück. Versprochen."

    Da schwankte bereits eine Gruppe von Infizierten zu ihnen heran. „Helena!“ Aber es war Fawyer, der aus der Deckung vom Kran her die Truppe niedermachte. Tess wusste nicht wieso – aber als sie mit Dob und Isa die anderen zwei Boote startklar gemacht hatte und sie wie Sandwichhälften übereinander stapelten um sie gleichzeitig zu Wasser zu lassen, packte sie wieder dieser unsägliche Teufel des Aktionismus. „Isa, wir brauchen Zeit. Je mehr Leute hier unten sind, umso mehr von diesen Biestern kommen uns auf die Spur. Und ich will Leo und alle anderen die da noch runter kommen müssen da oben sicher rausholen - wir müssen die Viecher ablenken, damit sie ne Chance haben. Kannst du rennen?“ „Ja. Ich weich den Bastarden einfach aus, kein Problem.“ „Dann nehmen wir die Signalfackeln und rennen – Dob, du hilft den andren weiter in die Boote! Isa und ich kommen gleich zurück!“ „Tess, was soll der Scheiß? Was wenn... daaa FUCK!“, da knallten wieder Schussalven und keine 5 Meter hinter Dob fiel eine Baywatch-Blondine mit blauer Haut zu Boden. „Wenn ihr unsre Signalfackeln nicht mehr seht... dann seht zu das ihr euch das Boot schnappt und rüber kommt. Wenn nur noch du und Fawyer hier unten sind, kommen wir zurück so schnell wir können. Bastelt uns eine Fangleine ans letzte Boot oder sowas, lasst sie am Ufer liegen, verhakt sie, dann schippert los. Wir sorgen dafür das die Bastarde lange genug von euch allen wegbleiben.“ „Ja. Wir machen das Dob. Also los Kleines, zeigen wirs denen - Hooah!“ Tess geballte Faust traf auf Isas Hand. Beide waren fest entschlossen die Schützen mit einem Ablenkungsmanöver zu unterstützen.

    ~*~

    Sie selbst war immer noch hier, weil es nur darum ging zu leben. Oder zu sterben. Mehr nicht. Und wenn es um nichts anderes ging als Leben oder Sterben – wer war sie, die eigentlich bereits 2 Mal hatte sterben sollen, die sich dem Schicksal entgegen stellte? „Dein Wille geschehe. Ich bin dein Werkzeug. Tue an mir, nach deinem Willen. Ich bin bereit.“Sie küsste das blassgoldene Kreuz an ihrem Rosenkranz, hängte es sich um den Hals – und rannte mit 3 Signalfackeln in jeder Hand los, schreiend, rufend, winkend – in der Hoffnung der köstliche Duft nach Menschenfleisch würde die Bastarde auf ihre Spur bringen.

    Tess rannte mit den Signalfackeln unter lautem Rufen und Hüpfen am Strand entlang nach Norden, während Isa den Strand nach Süden entlang lief. Es gibt keine Zufälle, hatte ihre Großmutter immer gesagt. Alles ist miteinander verwoben. Nichts passiert ohne Grund. Kein Mensch stirbt, ohne eine Nachricht, eine Spur im Leben der andren Menschen zu hinterlassen. Sei dankbar, für die die du treffen durftest. Für die kurze Zeit, in denen ihr euch Zeit und eure Anwesenheit schenken durftet. In der ihr voneinander gelernt habt. Blick nach vorne und trag sie in deinem Herzen wie ein kostbares Geschenk. Trag ihre Spuren und Nachrichten, ihre Gefühle weiter – und sie werden unsterblich sein. Nikita, Mike, Travis, Kekoa, Ryan, Abby, Michail, Axel... „Wir werden... leben.“ Es war nie darum gegangen Macht oder Stolz oder Sühne zu erlangen. Es ging nur ums verdammte, wunderbare, nackte Leben.

    Sie kam am Nordende der Bucht an, die Bluttrinkenden Zombies im Nacken. Sie musste... weiterlaufen... damit die übrige Truppe weit, weit, weit weg war von den Biestern. Tess hörte bereits um sich herum das Schlurfen, Stöhnen, Knochen knacken, Zähne klappern. Sie roch den Fleischbrei der aus ihren Gedärmen hervorquoll. Überall war der Tod. Tod. Tod. Überall war der Geruch nach Tod. Sie konnte nicht weiterrennen - also umdrehen und …Ausdauer! Ausdauer! Alle 4 knallgelben Boote schaukelten auf dem Wasser. Unübersehbar. Fawyer ballerte wie ein Wahnsinniger und sogar von den Booten her erklangen Schüsse um die Streunenden Zombies umzunieten und im Schlamm zu begraben. Tess warf die Signalfackeln an die Steilwand und sprang zwischen den Klippen wieder hinab zum Strand. Sie benutzte ihren Kopf um das Gelände sinnvoll zu ihren Gunsten zu nutzen. Ich will sehen wie diese Fressen hier runter kommen wollen. Ausdauer! Ausdauer!Na los, macht das ihr vom Strand wegkommt!“ hinter ihr fielen Infizierte wie Lemminge von den Klippen, immer noch auf ihrer Spur. Sogar mit zertrümmerten Beinen krochen sie weiter auf sie zu. Dann fielen sie neben ihr. Vor ihr. Stießen sich gegenseitig vor Hunger hinab zum Strand. „MACHT DAS IHR WEGKOMMT!“ Die Boote trieben davon. Und vom letzten schimmerte schwach die Fangleine im aufkommenden Sternenlicht.

    ~*~

    Sie schlidderte zu Boden, Dob und Fawyer betrachteten sie missmutig. Aber Tess Plan hatte funktioniert. Die 3 Boote schipperten bereits in sicherer Entfernung. Gott sei Dank. Wenige Momente später lag sie nach Luft schnappend im sicheren Boot. „Durch Ausdauer... werden Kriege gewonnen...“ sie lachte lauthals. Und wieder war sie dem Tod um Haaresbreite entkommen. Gab es für sowas einen Eintrag ins Guinness Buch? Mhmmm Guinness...

    "Ist die Kleine immer noch nicht da?" Kopfschütteln. Sie blickte sich um... und in der Ferne sah sie wie Signalfackeln aus der Sicht der Bootsinsassen hinter einer Sanddüne verschwanden – wie kleine Sternschnuppen, die immer noch glommen. Ihre Fangleine war immer noch am Ufer verankert... sie würden warten. Warten. Auf Isabelle. Auf Leo. Warten, solange es eben dauerte.

    Geändert von Viviane (29.08.2012 um 22:43 Uhr)

  13. #113
    Nachdem Isabelle die Schwimmwesten fertiggestellt hatte, lief sie Dob und Tess hinterher, die schon zu den Booten aufgebrochen waren. Anscheinend war es Fawyer gelungen, den Kran ordentlich zu bedienen und die Boote näher an den Strand zu bringen. Die anderen beiden hatten sich bereits daran gemacht, die Boote genauer zu inspizieren, als Isa die sie erreichte.
    „Wollen wir?“, fragte sie und nickte in Richtung der Boote.
    „Oh, mit dir immer, Schätzen“, lautete Dobs fröhliche Antwort. Und ehe Isa etwas erwidern konnte, setzte der Mistkerl noch einen drauf. "Ich hab da übrigens ne Theorie", sagte Dob. Mit hochgezogenen Augenbrauen und geschlossenen Augen steckte er sich den Joint zwischen die Lippen. "Die Zombies, die riechen uns, weil wir wie Menschen riechen, weißte? Also werde ich überleben" - er steckte sich den Joint an - "indem ich wie eine Pflanze rieche."
    „Das ist ja süß, aber kannst du uns Nichtrauchern trotzdem helfen, die Boote in Ordnung zu bringen?“ Erst jetzt bemerkte Isa, wie angespannt sie eigentlich war. Sie atmete tief durch und machte sich dann an die Arbeit.

    Schon bald bemerkte sie, dass die anderen viel schneller vorankamen als sie selbst. Vermutlich war es nicht so klug gewesen, ihre Zeit an die Schwimmwesten zu vergeuden. Schnell verwarf sie den Gedanken – immerhin konnten dadurch Leben gerettet werden. Und zwar nicht nur ihr eigenes, sondern vielleicht auch das eines lieben Mitmenschen.
    Was Ethan wohl gerade machte? Ob er wütend war über ihre Entscheidung? Und was dachte er wohl darüber, dass sie ihn geküsst hatte? Was, wenn er ganz anders über sie dachte, als sie über ihn?
    Isa schüttelte diesen Gedanken ab. Sie musste das hier fertig bringen und die Antwort später, wenn sie alle wieder in Sicherheit waren, herausfinden. Aber eine Restfurcht blieb. Und obwohl Isa eifrig und mit großer Präzision am Boot hantierte und somit eigentlich abgelenkt genug war, merkte sie, wie ihre Stimmung sank. Dennoch machte sie weiter.

    Das erste Boot war fertig und die ersten Flüchtlinge konnten in die Boote steigen. Doch anscheinend war noch nicht jeder so weit. Ausgerechnet die kleine Léo war noch nicht am Strand angelangt.
    Isa, wir brauchen Zeit. Je mehr Leute hier unten sind, umso mehr von diesen Biestern kommen uns auf die Spur. Und ich will Leo und alle anderen die da noch runter kommen müssen da oben sicher rausholen - wir müssen die Viecher ablenken, damit sie ne Chance haben. Kannst du rennen?“ Diesmal sprach Tess ihr aus der Seele. Das kleine Mädchen durfte unter keinen Umständen zurückbleiben. „Ja. Ich weich den Bastarden einfach aus, kein Problem!“, antwortete Isa entschlossen. „Dann nehmen wir die Signalfackeln und rennen – Dob, du hilft den andren weiter in die Boote! Isa und ich kommen gleich zurück!" „Wenn ihr unsre Signalfackeln nicht mehr seht... dann seht zu das ihr euch das Boot schnappt und rüber kommt. Wenn nur noch du und Fawyer hier unten sind, kommen wir zurück so schnell wir können. Bastelt uns eine Fangleine ans letzte Boot oder sowas, lasst sie am Ufer liegen, verhakt sie, dann schippert los. Wir sorgen dafür das die Bastarde lange genug von euch allen wegbleiben“, rief Isa den anderen noch zu.



    Und dann rannte sie den Strand Richtung Süden hinunter. Überall waren nun diese verdammten Zombies. Und nur zu gerne würden sie ein wenig Menschenfleisch verzehren. Aber das würde Isa ihnen nicht gönnen. Sie war aus einem bestimmten Grund nach Australien gekommen – und er lag nicht darin von ein paar dreckigen, vergammelten Untoten verspeist zu werden…
    Während sie einem Zombie nach dem anderen grazil auswich, machte sie sich das immer wieder bewusst. Sie war hier, um ihre Mutter zu finden.
    Und da war noch mehr. Isa rannte nun, die wütende Horde hinter sich. Sie würde ihnen nicht in die Hände fallen. Sie würde Ethan wiedersehen.
    Wie wild fuchtelte sie mit der Fackel, sodass jeder noch so verpeilte Zombie auf sie aufmerksam wurde. Einen Moment lang blieb Isa stehen, die toten kalten Augen auf sich fühlend. Genug Zeit war nun sicher vergangen. Also nahm sie die Beine in die Hand und rannte.
    Gedanken an Ethan schossen ihr durch den Kopf. Die Art wie er sie angelächelt hatte. Wie er seine Arme um sie gelegt hatte. Wie sich seine Lippen angefühlt hatten. All dies gab ihr Kraft und ließ sie schneller laufen.
    Bis sich vor ihr ein Zombie aufbaute. Innerlich fluchte Isa. Sie hatte ihn nicht gesehen, anscheinend hatte er regungslos am Strand gelegen, denn seine modrige Haut war von Sand bedeckt. Und jetzt streckte er seine ekelerregenden Hände nach ihr aus.
    Nein, das würde Isa nicht zulassen. Nicht, nachdem sie soweit gekommen war. Entschlossen schlug Isa mit der Fackel nach ihm. „Friss das!“, schrie sie ihm wütend entgegen. Doch sie war nicht vorsichtig genug. Der Schlag brachte das untote Etwas zwar aus der Fassung, doch ein brennend heißer Schmerz machte sich auf Isas Arm breit. Sie hatte sich an ihrer eigenen Fackel verbrannt.
    Doch das durfte sie nicht aufhalten! Sie musste weiter. Deutlich uneleganter als bisher, wich sie den zerfallenden Händen aus und rannte weiter. Dabei hielt sie sich unentwegt ihren verbrannten Arm. Es ging langsamer voran. Der Schmerz, die Anstrengung und der Sand erschwerten ihr Vorankommen. Doch wie sie zufrieden feststellte, war sie immer noch schneller als die Zombies.

    Da – sie erblickte die Stelle mit den Booten. Und eins war noch angelegt.
    Erleichtert rannte sie weiter. Doch dann sah sie, wie man ablegte.
    Nein. Das durfte nicht sein…
    „Stop! Halt, ich bin noch hier!!!“, schrie Isa, so laut sie konnte. Doch niemand achtete auf sie. Womöglich war sie zu leise. Und dann fiel ihr Blick auf eine weitere Zombiemeute, die in Richtung Boot wankte – und nun die Aufmerksamkeit auf Isa richtete.
    „Nein…“, hauchte das Mädchen. Sie würde es nicht schaffen. Sie würde einfach hier zurückgelassen werden und als eine dieser widerlichen Kreaturen enden…
    Und dann sah Isa sie… einfach so lag sie auf dem Boden. Eine der Schwimmwesten.
    Ohne lang zu überlegen, zog Isa das Ding über und sprang ins Wasser. Das Salz brannte in ihrer Wunde und in ihren Augen. Trotzdem nahm sie all ihre Kraft zusammen und schwamm dem Boot hinterher.
    „Hier bin ich! Helft mir. Ich bin nicht gebissen mir geht´s gut!“
    Erleichtert stellte sie fest, dass man sie gehört hatte. Das Boot verlangsamte sich. Isa schwamm weiter und weiter, mit zusammengebissenen Zähnen, den Schmerz ignorierend. Sie hörte laute, aufgeregte Stimmen. Nur noch ein kleines Stück. Sie würde Ethan wiedersehen. Sie würde ihre Mutter finden.
    Doch dann merkte sie, wie eine Strömung an ihr zog. „Beeilt euch, ich…“, schrie sie, doch die letzten Worte wurden vom Wasser verschluckt. Die Strömung war wie tausend Zombiehände, die gierig an ihr zogen. Dennoch schaffte sie es, erneut aufzutauchen.
    Das Boot war jetzt ganz nah. Genau sehen konnte Isa niemanden mit dem ganzen Salz in den Augen. Doch sie meinte, aus dem Stimmen Tess und Dob herauszuhören. Eine Kinderstimme –Léo. Also hatte die Kleine es geschafft! Und war da noch jemand? Isa war sich nicht sicher, hatte sie doch mit dem Wasser zu kämpfen, welches ihr so schnell die Kräfte raubte und auch an der Schwimmweste wenig interessiert zu sein schien.
    Das Boot befand sich genau vor ihr. Menschliche Hände streckten sich ihr entgegen. Isa streckte ihre eigene, gesunde Hand aus, um nach ihnen zu greifen. Nur noch ein Milimeter…
    Und dann zog die Strömung erneut an ihr. Stärker als jemals zuvor. Isas verletzter Arm ließ sich nicht mehr bewegen, einzig der Schmerz war zu spüren.
    Isabelle dachte an Ethan. Er war eindeutig nicht in dem Boot vor ihr. Sicher würde er wahnsinnig werden, würde er sie so sehen… Isa lächelte sanft. Wie gut, dass er sie nicht so sehen musste.
    Dann schwappte die See endgültig über ihr zusammen.

    Geändert von Zitroneneis (29.08.2012 um 23:25 Uhr)

  14. #114
    Der Wind wehte über den Hafen, die Sonne ließ ihre letzten Strahlen auf die Sydneyer Skyline scheinen. Die Luft war geschwängert vom Geruch nach Tod und Verwesung, ein eklig süßlicher Geruch. Jeden normalen Menschen würde es die Galle hochbringen, doch die Gruppe war inzwischen daran gewöhnt. Während der nun fast einwöchigen Dauerflucht war es ihr ständiger Begleiter gewesen, von wenigen glücklichen Ausnahmen abgesehen. In dieser kurzen Zeit hatten sie gelernt zusammenzuarbeiten. Selbst Fawyer, der sich zuerst distanzierte erkannte die Notwendigkeit einer engen Kooperation.

    Um den Kran zu bedienen musste er hinauf in die Fahrerkabine. Eine schmale Leiter führte hinauf.
    Während er mühsam die einzelnen Stufen hinaufging musste er über die letzten Tage nachdenken. Er hatte sich doch verändert, musste er zugeben. Die Opfer waren nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, auch wenn er vielleicht etwas anderes behaupten würde. Die Tatsache, dass er sich hier für die Gruppe einsetzte bewies das. Aber auch Hintergedanken hatte er, ohne die anderen würde er selbst sterben. Er fragte sich ob ihn das zu einem „schlechten Mensch“ machte, und wurde sich klar, dass ihm das eigentlich egal war. Er war angekommen.

    Vieles ging ihm durch den Kopf als er im Kran saß. Es war das erste Mal, dass er sich mit so einem Gerät auseinandersetzen wurde. Die Pläne des deutschen Mädchens halfen ihm etwas, so gab es eine kleine Anleitung, die aber kaum als grundlegende Beschreibungen gab. Dennoch genug für Fawyer um zu verstehen, dass dieses Ding hier höchstes High-Tech war. Er hatte zuerst einen alten verrosteten Kran erwartet, aber die Aussies hatten tatsächlich Geld für derlei Extras.

    „Hier Fawyer, ich fange dann an den Kran in Gang zu setzen, entfernt euch bitte von den Booten.“, warnte Fawyer noch die anderen, bevor er sich dran machte die Richtigen Knöpfe zu finden.

    Aber zuerst musste er es einschalten. Er drückte auf den großen roten Knopf.

    „Ein Notruf wird abgesetzt. Die lokale Rettungsleistelle wurde informiert. Warten sie auf Rettung.“
    , informierte ihn eine monotone Frauenstimme.

    „Etwas zu spät…
    “, sagte er mit einem Blick auf die Zombies um das Lager herum. Ob da wohl einer der Sanitäter unten ist?

    Na gut, dann probieren wir etwas anderes.

    Fawyer fielen drei Drehschalter auf dem Dach der Kabine auf. Er drehte sie alle auf und … der Motor sprang an. Ein Grinsen verirrte sich in sein Gesicht, bis sich der Motor wieder abwürgte. Es dauerte ein paar Sekunden bis Fawyer verstand, dass er die Knöpfe in einem bestimmten Interwall betätigen musste. Dann lief der Kran.

    Die Bedienung des Krans selbst war dann überraschend einfach. Es gab einen einfach Knüppel, mit dem er den Kran horizontal verschieben konnte, und einen Hebel zum runterlassen und greifen. Wie die bekannten Spielautomaten.
    Glücklicherweise hatte Fawyer in seiner Kindheit, bevor er Vollwaise wurde, ständig in Spielehallen verbracht. In wenigen Handgriffen waren die Boote in Richtung Wasser, um sie Tess, Dob und Isa zum Aufbauen bereitzustellen. (Probe auf Intelligenz: Erfolg!).
    Er hatte mal wieder ein gutes Werk getan.

    Bevor er gleich hinunterstieg gönnte er sich noch eine der Zigaretten die Dob im LKW ausgegeben hatte, während er die Beine über dem Steuerpult übereinander warf. Wenn die ganzen Zombies und die Apokalypse nicht wären, wäre es ein eigentlich schöner Sonnenuntergang.

    Geändert von Mivey (29.08.2012 um 22:06 Uhr)

  15. #115
    Im Hintergrund läuft leise Rod Stewart - Sailing.

    Hallo liebe Nicht-Untoten. Ich...

    Sie ist weg. Sie ist weg und ich... Ich musste die Tür verbarrikadieren. Muss warten bis sie hier reinkommen und... Wenn mich die Zombies nicht kriegen, kriegen mich die Bomben, also - keine Chance auf eine weitere Sendung, Leute.

    Ah shit, ich glaube es wird Zeit für ein paar *langer, lauter Seufzer* Sachen die ich sagen muss, damit ihr wisst woran ihr seid.

    Ich bin nur ein Kindergärtner, der mit seiner Mum abgehauen ist als es anfing. Ich... ich dachte sie würde durchhalten bis ein Gegenmittel verfügbar wird, aber...

    Radio. Das war immer mein Traum. Meine eigene Show. Yuki half mir dabei, sie klaute das ganze Equipment von den Nationalgarde-Arschlöchern zusammen und... ich wünschte sie wäre jetzt hier.
    [Ohne scheiß, wenn du jetzt heulst, war alles umsonst. Reiß dich am Riemen!]

    Ich hab euch bereits gesagt, dass ich es nicht tun konnte. Ich kann meine Mum nicht erschießen, egal was für eine Form sie annimmt. Willy ist durchgeknallt, aber so durchgeknallt nun auch wieder nicht.

    Yuki.

    Yuki hat mich gerettet. Und ich hätte sie fast umgebracht, es tut mir leid.

    Ich hab mal eine 16-jährige gebumst, aber ich schwöre es euch, ich-
    *hustet etwas hoch, wahrscheinlich*
    -ah, igitt-
    *spuckt es aus*
    wusste es nicht bis zu dem Moment wo sie mir sagte, dass sie es cool finden würde, wenn ich ungeschnittene Filme für sie organisieren könnte. Soviel muss dazu gesagt werden.

    Ähm. Was noch?
    Was könnte ich noch loswerden, bevor diese verkackte Tür auffliegt?
    [Wann hört dieses Scheißpoltern auf? Geben die nie auf?]
    Ich werde sterben. Aber zumindest trete ich ab mit-
    [Oh mein Gott, Explosionen. Sie kommen näher.]
    mit einem Lächeln im Gesicht. Mit einem fetten Lächeln im Gesicht, hört ihr? Mit Hoffnung, dass alles gut wird! Hahaaa!

    [Ruhig Willy, du kannst das. Du schaffst das.]
    Danke Ellen. Danke, euch Überlebenden vom Flughafen Sydney. Danke euch. Ihr seid-
    [Sie kommen näher.]
    der Grund warum ich hier bin. Ihr und all die anderen Freaks da draußen, die es schaffen werden. Ihr schafft es. Hört ihr mich? Und wenn ihr es nicht schaffen solltet-
    [Näher.]
    Ah fuck!
    [Näher.]
    Es wird heller da hinten, ich kann's durch mein Fenster sehen! Fuck, fuck, fuck!
    [Näher.]
    Wenn ihr es nicht schaffen solltet und an all die, die es nicht geschafft haben!
    [Näher.]
    [Die Glasscheiben zerbersten. Ich spüre die Splitter, wie sie mir ins Gesicht fliegen, an den Körper, überallhin.]
    Ich warte oben auf euch.
    [Aber ich spüre nichts.]

    Trefft mich an der Bar.

    [Ich spüre nichts.]

    Ich schmeiß 'ne Runde.

    [Ich spüre nichts.]

    YUKI, WAS ICH DIR IMMER SAGEN WOLLTE: ICH LIE-


    BRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZZ.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.08.2012 um 23:38 Uhr)

  16. #116

    Maddox Leeland - Theme


    Der Wahnsinn des Krieges war über sie gekommen…
    Es schien keine Rolle zu spielen ob man Nationalgardist, Soldat der ADF oder ein Offizier war – jeder Einzelne von ihnen war wahrscheinlich ein Patriot und der Ausmaß der Katastrophe, der Zombie-Apokalypse gar, konnte sich am besten daran ermessen lassen wie verzweifelt sie sein mussten um eine ihrer größten Städten mit unvergesslichen Kulturdenkmälern zu bombardieren.
    Und was auch immer den Teufel über Sydney heute Abend tanzen ließ – die Handschrift Maddox’ war unverkennbar. Sie sahen wie Gebäude in Flammen aufgingen deren Transparente auf Überlebende hinwiesen, sie konnten sehen wie eine Brücke pulverisiert wurde auf der sich ein Wagen auf ihre Position hin bewegt hatte…

    Leeland wollte Sydney brennen und sterben sehen. Als Nero der Neuzeit beherrschten seine Legionen die Luft, wie die Überlebenden nun sehen konnten:

    In großer Höhe – fast so als wären sie zu feige ihren Opfern in die Augen zu sehen – flogen die Bomber dahin, ein malerisches Bild vergangener Flugshows bis sie die ersten Bomben ausklinkten und diese wie Sternschnuppen am Boden verglühten und die Stadt erst in ein grellrotes Licht tauchten und dann alles verzehrendes Feuer spieen.

    Es war fast als würden die Überlebenden „spüren“ wo die Bomben einschlugen um das Antlitz der Stadt auszulöschen. Dort, der Feuerball ganz im Süden musste das Stadion gewesen sein und was dort wie leises Knattern erst anschwoll, konnten nur die Treibstofftanks der Raffinerie sein…

    Fawyer konnte von seinem Kran aus erkennen wie die Stadt in blutigrotes Feuer getaucht wurde und von diesem bizarren Anblick konnte er die Augen kaum abwenden. Als seine Arbeit getan war, beeilte er sich die Leiter nach unten zu kommen.

    Die anderen waren mittlerweile in den Booten und das Herz blieb ihnen stehen als sie erkannten, dass die Bomber nun auf ihren Standort zuhielten…

    Die Schnauzen der Flugzeuge erinnerten an Haie die Blut gewittert hatten und es schien dem irren Offizier eine Herzensangelegenheit zu sein, die Gruppe ausgelöscht zu wissen die es gewagt hatte, sich mit McCormack zu verbünden, denn schon gingen die Bomber tiefer als wollten sie das Zielen dem mordlüsternen Auge und keinem Bordcomputer überlassen.

    Leocadia saß in dem Zelt und das schwarze Mikrofon wirkte umso klobiger und größer in ihren kleinen Händen…
    Und sie begann zu sprechen, ein Erwachsener würde es fast plappern nennen.

    Als keine Antwort erfolgte, wusste Leocadia, dass irgend etwas schiefgelaufen war. Sie hatte das Erwachsenengerät falsch bedient und dieser Fehler würde wohl Ärger bdeeuten.
    Traurig blickte sie an das Zeltdach, unfähig, ihre Beinchen zu bewegen als die Flugzeuge sich näherten.
    Dann – plötzlich – eine vertraute Stimme.
    „McCormack hier – Funkspruch wird durchgeleitet.“
    „Fremden Funkverkehr ignorieren!“, bellte die Stimme von Maddox in das Funkgerät und kurz danach war ein Schuss zu hören und das sterbende Keuchen von McCormack.
    Doch die Verbindung zu den Bombern war hergestellt und Leo begann zu sprechen. Wie ein Wasserfall und ohne Pause.

    Leo konnte nicht wissen, welche Gefühle sie in den Piloten auslöste, doch Leeland Maddox tat was er tun musste UM seine Tochter im Alter von 7 zu retten. Und so drohte er, er fluchte und befahl.
    Doch die Herzen der Piloten waren gebrochen, die Männer mit den Todesbefehlen entglitten ihm, es war irgendwo ein einem geheimen Kommandobunker, in dem ein in die Jahre gekommener Mann sein Lebenswerk und dann sein Leben durch seine eigene Hand verlor.
    Tief im Fels des Bunkers war der einzelne laute Schuss nur eine Randnotiz. Für Maddox Leeland war es das ende seines verkorksten Lebens.


    Draußen waren die anderen bereits in die Boote gesprungen und bereit, sich abzustoßen und das Wagnis der Fahrt aufzunehmen. Doch dann sahen sie die 3 Maschinen die aus der Formation ausscherten und nun genau auf sie zuhielten.
    Im Angesicht des drohenden Todes war lähmendes Entsetzen alles was sie spürten. Doch was sie sahen, glich einem Wunder: Die letzte Maschine ließ sich sichtlich weiter zurückfallen und schoss plötzlich zwei Raketen auf die beiden Flugzeuge vor sich. Die Rauchsäule des Raketenantriebs war gegen den feurig-dunklen Nachthimmel gut auszumachen und dann geschah es: Zwei der Drei Maschinen gingen in Flammen auf als die Raketen trafen. Die dritte Maschine die geschossen hatte, jagte über die Köpfe der Überlebenden hinweg und in dem Moment in dem Leo aus dem brennenden Zelt gestürzt kam und sich lächelnd in ein Boot warf, wackelte der Bomber wie zum Salut mit den Flügeln und schoss dann in die Nacht davon.
    „Wo ist Isabelle?“, fragte Fawyer, der in diesem Moment seines Triumphes zur Gruppe stieß und Trauer senkte sich wie ein Leichentuch über die Gruppe die das letzte Boot vom Ufer losmachte und Richtung der Halbinsel ruderte. „Sie hat es nicht geschafft. Wahrscheinlich liegt sie irgendwo da hinten in den Trümmern des Bombardements…“, sagte die Ärztin leise und Fawyer wurde blass.

    Kein Wort wurde gesprochen als sie still und leise ihrer Kameradin Isabelle gedachten, die ihr Leben für sie gegeben hatte – wie schon andere vor ihr. Leise, fast zärtlich tauchten die Ruder in das Wasser der Bay ein und Meter für Meter näherten sie sich dem Garden Island…
    Noch immer regnete es wie aus Eimern und Ruß, Tränen und Regen vermischte sich zu einem fettig-schwarzen Brei auf ihren Gesichtern, der Geruch nach Feuer und Brand und Rauch hafteten ihren Kleidern an. Hinter ihnen stand die kleine Festung in Flammen, die Flugzeuge jagten mit unverkennbarem Hass ihre Munition in den Ort den sie kurz „Heimat“ nennen durften.
    Und dann sahen sie es – während ein weiterer Feuerball den Nachthimmel erhellte, konnten sie den großen unförmigen Schatten erkennen, der nördlich von ihnen durch das Wasser gepflügt war. Ein riesiges Schiff unter amerikanischer Flagge welches dann im Norden des Garden Islands hinter den Silhouetten aus Lagerhäusern verschwand.
    Entsetzen stand den Überlebenden ins Gesicht geschrieben, sie waren ihrer Rettung so nah wie nie zuvor gewesen. Es schmerzte körperlich, dem Impuls nicht nachzugeben und dem Schiff hinterher zu rudern, doch ihre Schlauchboote waren gefundenes Fressen für das nun aufgewühlte Wasser der Bay. Wenn sie leben wollten, mussten sie sich Richtung Osten halten um in der Mitte der Halbinsel schließlich zu landen…
    Und um dort auf Sanders zu treffen, McCormacks letztem Getreuen in Sydney.
    Es war genau in dem Moment, in dem sich die schwarzen Lagerhallen von Garden Island abzeichneten, als Ethan die angekokelten und halbverbrannten Bilder von Isas Mutter aus ihrem Besitz an seinem Boot vorbeitreiben sah und schnell in das Wasser griff…

    Geändert von Daen vom Clan (29.08.2012 um 23:53 Uhr)

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