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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 5 - Der Royal Botanic Garden

  1. #21
    Die letzten Minuten kamen ihm vor wie Stunden. Die Reise davor war so ruhig gewesen, dass sie sich niemals auf das bevorstehende Chaos vorbereitet hätten können. Das kurze „Achtung! Zombies!“ von Ethan hatte daher kaum Wirkung, sie alle wurden überrumpelt als plötzlich der LKW in die Luft flog – oder so sah es aus. Es glich einem Wunder, dass überhaupt irgendwer überlebte, geschweige denn sie alle lebend rauskamen. Sie hatten sogar noch Zeit ihr Gepäck, im Falle Fawyers sein Rucksack mit Proviant und den Engery-Drinks, und angeschnallt sein Sturmgewehr M16A1.

    Kaum war er aus der Ruine des Wagens, das sie Freedom getauft hatten, sah er auch schon die herannahenden Zombie Massen. Sie war gewaltig. Es waren hunderte, und die nur in unmittelbarer Nähe, hinter ihnen konnte man noch mehr erahnen. Es schien als würden alle Zombies in ganz Sydney hierher eilen. Waren noch Menschen in der Nähe? Konnten sie es spüren? Keine Zeit darüber nachzudenken. Die Gruppe aus Freedom verschanzte sich in einem alten Lager, doch dabei blieb es nicht lang. Sie mussten sich durchkämpfen.

    „Da vorne! Ein Lager mit Mauer!“,
    schrie Fawyer und sie wussten, dass es ihr einziger Weg war. Die Überlebenden vom zweiten Wagen mussten in der Nähe sein, aber in diesem Meer von untotem Fleisch konnte man sie nicht ausmachen. Sie mussten darauf vertrauen, dass sie für sich selbst sorgen konnten.

    Die Frage wer unter ihnen sich opfern wollte blieb ihnen erspart. Der Russe hatte einen kurzen Wutausbruch und rannte in die Menge. Er hatte keine Chance, sie alle wussten es, sogar die Frau, Dani, die anscheinend was für ihn empfand, aber es blieb keine Zeit für lange Abschiede. Sie rannten los. Michail schaffte es eine Schneise durch die Massen zu schneiden – und sie lange genug zu halten. Fawyer kam als einer der ersten über den Zaun und blieb zurück um den langsameren zu helfen. Kaum waren alle in Sicherheit hörten sie eine markerschütternde Explosion – von Michail war keine Spur mehr.

    Wenig später kamen die Überlebenden von „Independence“ – bei ihnen fehlte auch jemand. Der Polizist. Er war ein Landsmann gewesen, und auch wenn Fawyer nicht viel mit zu tun hatte, er fühlte sich doch stolz auf ihn für einen kurzen Moment. Dann wich das Gefühl dem Wissen, das sie ab jetzt zwei Kämpfer weniger hatten. Ein Opfer, dass sie vielleicht nicht tragen konnten.

    Fawyer würde diesmal nicht so schnell irgendwelche Beute suchen – ihr Überleben, damit auch SEIN Überleben hing am seidenen Faden. Der Zaun konnte bald reißen, sie mussten sich beeilen.

    Noch bevor er sich im Lager ausruhen wollte suchte er nach Munition für sein Sturmgewehr, er war schließlich nicht in einem Film, wo er endlos schiessen konnte.

  2. #22
    Fawyer hatte keine Probleme, Munition zu finden.
    Was die dort stationierten Truppen an Waffen besessen hatte, schien im Großen und Ganzen zerstört worden zu sein, doch Munition war tatsächlich in rauen Mengen zu finden.
    Auch originalverschweißt und -verpackt und in solcher Stückzahl dass sich der Gedanke aufdrängen musste, dass irgendjemand gewusst haben musste was hier passieren würde.

  3. #23
    Er war froh, nicht mehr in diesem Scheiß-LKW zu sein. Alles hatte sich viel zu schnell hochgeschaukelt, noch immer schmerzten sein Arm und sein Rücken. War verdammt richtig gewesen, was er getan hatte. Hatte ihm auch eine gewisse Genugtuung gegeben... schon damals in der Abfertigungshalle hatte ihm seine Faust erklärt, dass sie sich gerne in ihrem Gesicht wiederfinden würde. Ein weiteres Bedürfnis befriedigt. Schön.

    Ja, er war froh, nicht mehr im LKW zu sein. Aber dass das Ganze damit beginnen musste, dass das Teil in die Luft flog! Entweder eine zwingende Folge der eskalierenden Situation - irgendwann muss alles im Feuer enden - oder das gottverdammte Militär hatte eine verschissene Rakete auf ihren Scheiß-Laster geschossen. Scheiß drauf. Raus aus dem Teil, durch den Park. Alles war glatt gegangen.

    Dob frierte in seiner Badehose, während der Regen peitschte, doch er war im Lager angekommen.
    Und Michail und Axel hatten's nicht geschafft. Hatten ihr Leben geopfert. Helden. Dob hatte Axel noch nie leiden können, aber als dieser "Verräter" durchgefunkt hatte, hatte er kurz aufgehorcht.
    Doch es spielte keine Rolle. Er war am Leben, das war es, was zählte. Und kein Verräter würde etwas daran ändern können, oh nein, nicht mit ihm. Keine Chance.

    Aber gottverdammt, war ihm scheiße kalt!
    Im Lager lagen dutzende toter Zombies. Sie trugen Uniformen. Mit dem Fuß stieß Dob gegen den erstbesten von ihnen, doch der faulige Gestank hielt ihn davon ab, dem Toten einfach die Kleidung abzustreifen. Angewidert wandte sich Dob ab und blickte umher. Verdammt, es lagen nirgendwo einfach so Klamotten herum. Also Zähne zusammenbeißen und durchhalten, und einen Weg finden, so schnell wie möglich von hier fortzukommen. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, stieg er auf die westliche Schanze.

    In der regnerischen Nacht konnte Dob kaum etwas erkennen. Silhouetten einer Baustelle... war das ein Kran? Ja, der Schatten erhob sich dunkel gegen den von Blitzen durchzuckten Nachthimmel. Interessant. Konnte das Ding ihnen irgendwie nützlich sein? Der Arm sah lang aus, vielleicht konnten sie sich aus ihrem Lager zu einem sicheren Ort heben lassen?
    Vor langer Zeit hatte er mal in so einer Führerkabine gesessen. Ein Bauarbeiter hatte ihm die Hebel und Knöpfe erklärt. Vielleicht konnte er noch genug Wissen zusammenkratzen, um sich das Ganze mal genauer anzusehen...

    Während er so über einen Fluchtplan nachdachte, der irgendwie einen riesigen Kran und 16 auf einem Stahlträger hockende Leute beinhaltete, durchbrach ein Blitz mit gewaltigem Donner die Finsternis.
    Und dann sah er den Hubschrauber. Zerbrochen und schemenhaft, doch die Rotorblätter waren klar zu erkennen.
    "Oh verdammte Scheiße, Mist, Scheiße, Mistscheißedreck. Nein!"
    Er hatte so wenig wie möglich an sie gedacht. Gedanken an den Sex, an ihren nackten Körper auf einem Luxusbett, das war okay. Alles weitere, Scheiß drauf. Ein süßer kleiner Hüpfer vom anderen Ende Australiens, nichts weiter.
    Aber gottverdammt, wenn sie da drüben war.

    Dob kraxelte in Windeseile die Schanze hinab, stolperte, rutschte auf dem nassen Untergrund aus, fiel in den Matsch.
    "Saraaaaah!", schrie er gegen den Regen.
    Mit großer Mühe erreichte er den Hubschrauber und untersuchte das Innere auf alles, das ihm weitere Hinweise geben könnte.

    War es der Hubschrauber, mit dem sie davongeflogen war?

  4. #24
    Alistair und Riley schüttelten nur erschöpft den Kopf und rangen nach Atem. Tess blaues Auge pochte wild. Schlimmer aber pochte ihr Herz. Ihre Gedanken sprangen gefühlt im Moment dreifache Axel, aber sie bemühte sich, sich zu konzentrieren. Das Dob, der zugedröhnte impulsive Typ, sie so einfach hatte niederschlagen können, kratzte nicht nur an ihrem Ego. Es rüttelte an den Grundfesten ihrer Selbsteinschätzung. Wieder waren Männer gestorben, die bereits einmal ihr Leben für sie alle gegeben hatten. Und wofür? Sie wollte, das es einen Grund gab, das sie gestorben waren. Und sie fand ihn – in sich und in einer Entscheidung. Sie hatten mit Alistair, Fawyer, Suparman und Cyrilius nur noch 4 fähige Kämpfer. Sie brauchten mehr um eine reelle Chance zu haben. Und sie alle brauchten den Funken Korpsgeist - hätten sie ihn früher gehabt, wäre Michail vielleicht nicht gegangen.

    Er wird nicht kommen.“ Sie trat an Helena heran, die starr in die Nacht blickte und gedankenverloren den leise japsenden schwarzen Hund hinter den Ohren kraulte, der treuherzig zu ihr aufblickte. Keine Reaktion der blonden Frau. Aber auch Helena musste den Funkspruch gehört haben. Also gab es kaum noch etwas zu sagen. Ausser... „Egal was die andren sagen, für mich waren sie, Axel und Michail die Fähigsten dieser Truppe.“ Eine Pause, in der Worte überflüssig wurden. „Ich werde tun was ich kann um ihnen den Rücken zu decken, Helena. Und ich hoffe auf ihre Unterstützung, wenn ich zusehe wie ich hier heraus komme. Aber ich werde einen Weg finden. Es gibt immer einen Weg mehr, als den den man sieht. Und ich werde ihn finden, wenn ich kann. Für uns alle. Wir überleben weil jeder eine Stärke hat, auf die die andren bauen können. Schnelligkeit, Klugheit, Kampfkraft. Wir ergänzen uns. Und dadurch werden wir überleben.“ Mit diesem Worten drückte sie das Sturmgewehr, die F88 Austeyr samt einigen weiteren Magazinen (a 30 Schuss) in Helenas Hände (+1 Kampf 8->9 für Helena)Und wenn wir hier raus sind und der, der Axel auf dem Gewissen hat noch lebt, schwöre ich ihnen das wir ihn vors Gericht bringen, wo er seine verdiente Strafe erhält. Aber bis dahin... zähle ich auf sie. Und Machete.“ Eine Ahnung von einem Schulterdruck und ein tiefes Seufzen, das auch ein „Hooah“ sein konnte.

    ~*~

    Ethan!“ Er tigerte unruhig am Zaun entlang und ballte die Fäuste. Mit einem LKW durch ein Meer von Körpern zu fahren... sie hätte um nichts in der Welt mit ihm getauscht.Ethan, richtig? Ich... wir haben uns kaum gesprochen aber... ich hab gesehen wie Axel sie im Hotel angesehen hat. Er hielt was von ihnen. Und sie haben einen kühlen Kopf bewahrt als sie uns hierher gefahren haben. Sie... sehen auch so aus als könnten sie gleich jemandem oder etwas anspringen, als würden sie sich am liebsten auf die Typen hinterm Zaun da stürzen. Also mach ichs kurz.“ Sie nestelte an ihrem Gürtel herum und reichte ihm mit einem wehmütigen Blick ihre Machete. „Das Baby hat mich die letzten 2 Jahre hier durch die Nationalparks begleitet. Und ich hoffe das es ihnen ebenso gute Dienste leisten wird wie mir. Vor allem wenn sie vorhatten denen da draussen mit bloßen Fäusten gegenüberzutreten, bin ich sicher das sie mit einer Machete besser dran sind.“ Sie wollte sowas wie „keine unnötigen Kämpfe“ sagen, aber ihr wurde klar das jeder hier das tat, was er für richtig hielt. Da war sie selber keine Ausnahme.Sie gehört ihnen. (Ethan +2 Kampfkraft 6 → 8 )

    ~*~

    Aus der Ferne drang ein Rufen. "Saraaaaah!" Durch den Regen war nichts zu erkennen, aber trotzdem rannte Tess an die südliche Umzäunung um zu sehen wer da rief und welcher Idiot die Sicherheit des Lagers verlassen hatte und womöglich draussen angegriffen wurde. Sie blickte sich nach Geschützen in Reichnähe um – gab es fest installierte Schützvorrichtungen mit denen sie dem Herumstreunenden Deckungsfeuer geben konnte oder Nachtsichtgeräte, die ihr dabei halfen die Lage zu überblicken? Und war es überhaupt möglich für sie ausserhalb des Zaunes umherzulaufen (eventuell mit der Zombie-Verstellnummer?) ohne in Gefahr zu geraten selbst angegriffen zu werden?

    Geändert von Viviane (27.08.2012 um 04:53 Uhr)

  5. #25
    Helena blickte wehmütig den drei Männern hinterher, insbesondere Axel galt ihr trauriger Blick.
    Sie mussten es schaffen... sie mussten.

    Es vergingen Minuten, ehe sich alle aus dem Truck Independence losmachten, doch weit kamen sie nicht bis sie alle den Funkspruch hörten.

    "Dreckiger... Verräter!"

    Dann sahen sie die gigantische Explosion am Horizont, durch den starken Regen und das Gewitter hindurch. Hörten, wie das Funkgerät laut knackste und rauschte ehe das Geräusch abriss.
    Was war da verdammt nochmal los? In Helena wuchs ein finsterer Gedanke... doch sie wollte es nicht wahrhaben.

    Es vergingen Minuten. Minuten die sie auf der Anhöhe verbrachte und einfach nur starrte.
    Er war nicht da... er würde nicht kommen. Axel... ihr Axel würde nicht wiederkommen. Er lag da draußen, irgendwo... tot. Unkenntlich. Vielleicht nicht mehr vorhanden. Er war da draußen, er war explodiert. Doch er starb nicht, weil er die Situation nicht beherrschte, er starb nicht weil er einen Fehler machte - er starb, weil ihn jemand ermordete.
    Helena konnte eins und eins zusammenzählen, unter ihnen befand sich jemand, der Axel eiskalt ermordet hat. Es musste so sein.

    "Er wird nicht kommen"
    Helena hörte Tess, realisierte was sie sagte. Sie wusste es selbst.
    „Egal was die andren sagen, für mich waren sie, Axel und Michail die Fähigsten dieser Truppe... . Ich werde tun was ich kann um ihnen den Rücken zu decken, Helena. Und ich hoffe auf ihre Unterstützung, wenn ich zusehe wie ich hier heraus komme. Aber ich werde einen Weg finden. Es gibt immer einen Weg mehr, als den den man sieht. Und ich werde ihn finden, wenn ich kann.“
    Michail und Axel waren verdammt nochmal sehr fähig. Sie waren die einzigen die auch dazu bereit gewesen wären auch abzudrücken -abzudrücken wenn es nötig war, alle anderen es aber nicht erkannten.
    Dann sah sie das Sturmgewehr, sah die Hände der Ärztin. Sah, wie ihr die Waffe gegeben wurde...
    „Und wenn wir hier raus sind und der, der Axel auf dem Gewissen hat noch lebt, schwöre ich ihnen das wir ihn vors Gericht bringen, wo er seine verdiente Strafe erhält. Aber bis dahin... zähle ich auf sie. Und Machete.“
    Helena spürte den leichten Druck einer Hand auf ihrer Schulter, sie seufzte, ehe sie zu Tess schaute und in ungewohnter Art anfing zu sprechen.



    "Ich werde die Wichsflöte eher eigenhändig erschießen... es gibt keinen fairen Prozess dafür, nicht für solche Taten."
    Was zum...?
    Tess schaute sie unglaublich verwirrt an. Solche Töne kamen nicht aus dem Mund von Helena. Zumindest nicht aus der Helena, die man eigentlich kannte.

    Helena stand am Zaun des Lagers. Sie blickte dahin, wo Axel vermutlich gestorben ist. Der Regen wühlte die Erde auf, die Leichen, die Gedärme, das Blut... alles war überschwemmt von braunem Matsch der die Teile der verschiedenen Körper unter sich begrub.
    In ihrem Kopf formte sich eine Idee, vielleicht konnte man irgendwas retten.

    "Nein, du hast die Explosion gesehen, Helena. Du weisst, was so eine Explosion anrichtet. Da ist nichts mehr. Gar nichts."

    "Halt die Fresse"
    "Nein, gibs auf, da ist nichts!"
    "Fick dich, Tussi!"
    "Das ist Selbstmord, Helena!"
    "Blondchen, ich kann ganz andere Sachen durchstehen und dabei überleben! Das war nur eine... eine... Axeplosion!"
    "Eine Was?"
    "Du hast mich schon verstanden, Blondie. Und jetzt schwing deinen zuckersüßen Arsch über den Zaun. Und sammel meine verdammte Marke ein."


    Sie drückte den Knopf an ihrem Headset, es rauschte. Es rauschte bis sie anfing zu reden... Scheiße, war das ein gutes Gefühl, was tun zu wollen.
    "Passt mal auf, ihr Haufen geplatzter Bockwürste. Wer auch immer meinen Kerl auf dem Gewissen hat, ich knall dich ab. Dich, deine Familie, deine Gummiente und deine pinken Plastikflamingos, klar soweit? Ausserdem... Wer zum Geier hat Bock, mit mir nach draußen zu latschen und Überreste zu sammeln? Zwei Knarren und ne Marke sind immerhin etwas."


    Geändert von Caro (27.08.2012 um 05:12 Uhr)

  6. #26
    Es schien, als wäre Dob von einer Art innerem Dämon angetrieben - obschon er Sarah kaum kannte und sie zumindest auf dem Papier nur eine seiner vielen Bettgeschichten war, fand er sich selbst wieder wie er mit schnellen Schritten über die klatschnasse Wiese Richtung Hubschrauber lief. Es donnerte noch immer und der Regen peitschte ihm ins Gesicht, während es das grüne Gras unter ihm war, welches ihm das Leben rettete. Er rutschte in dem Moment weg und zur Seite, als sich eine der Kreaturen von der dunkelheit ausgespien wurde und sich auf ihn stürzte. Das war der Moment, in dem Dobs Leben erst einen Moment komplett stillstand und dann wie in doppelter Geschwindigkeit weiterjagte.
    Noch im Fallen schoss er und der Zombie wurde nach hinten geschleudert und dann sah er sie kommen - wankende Gestalten aus der Dunkelheit, wie magisch angezogen durch den Lärm seiner Waffe.
    Wieder landete Dob im Schlamm und Gras und diesmal schien er umzingelt und dem Tode geweiht.

    Und dann sah er es, vielmehr, er spürte es.
    Die Köpfe der Zombies in ihre Gier ruckten herum und sahen direkt auf die Schanze wo Tess, die Schweizer Ärztin mit zwei Signalfackeln stand und wie ein Rumpelstilzchen in drei Metern Höhe auf der Schanze umhersprang um auf sich aufmerksam zu machen. Ob sie dabei etwas Würde eingebüßt hatte, ließ sich nicht sagen - wohl aber, dass sie wahrscheinlich sein Leben gerettet hatte, denn vom grellen Licht und dem Geschrei eines schmackhaften Happens angezogen, schlurften die Zombies auf Tess zu und Dob sah seine Chance kommen.
    Langsamer und vorsichtiger robbte er nun durch das Gras und auf den Hubschrauber zu.
    Und dann sah er es - eine abgetrennte Hand, weiblich, mit lackierten Fingern und einem Ring daran, die Farbe des Lacks schien zu passen, doch sicher konnte sich Dob nicht sein.

    Endlich war er am Hubschrauber angekommen und er wagte es kaum den Blick auf das verbeulte Metall zu richten wo er das Logo sehen und finden würde.
    Und doch tat er es - und erleichtert atmete er auf. Es war ein vollkommen anderes Logo als Jenes das an der Maschine von den Überlebenden aus D53 geprangt hatte.
    Es war ein seltsam tiefes Gefühl der Erleichterung und schon schalt sich Dob einen sentimentalen Narren. Komisch nur dass er grinste.

    Schnell hatte ihn die Zweckmäßigkeit wieder eingeholt.
    Allem Anschein nach war der zivile Hubschrauber für militärische Dienste beschlagnahmt worden. Die Leichen von zwei Soldaten befanden sich darin und zudem ein sehr großer Erste-Hilfe-Koffer. Allerdings kein militärischer Standard, sondern eher für Sportereignisse geeignet, denn er war gespickt mit allerlei Salben, Eisspray und ein wenig Medizin.

    Die Kisten jedoch, die um den Hubschrauber verstreut lagen waren eindeutig militärisch und wahrscheinlich mit einem Netz unter dem Hubschrauber transportiert worden.
    Sie waren aus Holz, hatten das Logo der ADF draufgesprayt und schienen fest zugenagelt. An den Stellen an denen sie jedoch zerstört waren, konnte er gelben, robusten Gummi erkennen. Er fragte sich gerade noch was es damit auf sich haben könnte, als er erkannte, dass es ihm im Moment nicht würde helfen können und er sowieso mit dem Koffer mehr als genug beladen war.
    Diesen wuchtete er dann auch aus dem Hubschrauber und mit ihm in der Hand rannte er - in Badehose - an den Zombiehorden vorbei und auf eine Stelle der Schanze zu, wo sich keine Feinde tummelten. Während Tess mit der nächsten Signalfackel in die Gegenrichtung lief, warf Dob den Koffer nach oben, stieß sich vom Boden ab und rutschte weg!
    Er würde das obere Ende der Schanze nicht erreichen, das wusste er, noch während er flog.
    Und dann packten ihn Hände und Ethan und Suparman zogen ihn nach oben...

    Dob: +2 Punkte Agilität zum freien Verteilen

  7. #27
    Das war es also. Regen, Kälte, Schlamm, Explosionen, Tote und Untote. Dutzende aus der Gruppe hatten sich geopfert, nur damit sie am Ende hier landeten?
    Wahrscheinlich war es die Strafe für das, was zuvor geschehen war.
    Clover hatten die Ereignisse im LKW in ihren Grundfesten erschüttert, und niemand, am allerwenigsten sie, hatte etwas gegen die Eskalationen in der Gruppe unternehmen können. Sie hatte sich einfach abgekapselt - war in der hintersten Ecke des Wagens gekrochen und hatte tatenlos zugesehen, wie geschossen und sich schließlich auch noch geprügelt wurde.

    Dann war alles ganz schnell gegangen und nun stand sie hier vor dem größten Zelt des Platzes und fühlte den Regen auf sich niederprasseln. Zwei von ihnen waren nach der Sache mit den LKWs nicht mehr wieder gekommen. Durch das Funkgerät hatten die anderen das Wort "Verräter" deutlich vernehmen können. Wer um alles in der Welt würde gerade in so einer Situation, gerade heute...
    Clover schüttelte den Kopf. Nicht jetzt.
    Sie sah sich kurz um, doch durch den Regen und die Dunkelheit war schwer auszumachen, was andernorts vor sich ging. Sie hatte sich ein wenig von der Gruppe distanziert, denn sie wusste nicht mehr, was sie von alledem halten sollte. Gefangen mit Menschen, von denen ihr Leben abhing, die sich aber nur gegenseitig an die Kehle wollten.

    Nur schemenhaft hatte sie wahrgenommen dass Léo, kaum im Lager angekommen, aus Sorge um Riley erst einmal von ihr gelöst hatte und nur schemenhaft nahm sie war, wie er und Alistair die Kleine begrüßten und ihr Bestes versuchten, um sich nicht anmerken zu lassen, dass da noch jemand bei ihnen sein hätte müssen. Ganz kurz kam ihr der Gedanke, nach Ian zu suchen, aber was wollte sie ihm sagen? Wie es ihm nun auch immer gehen mochte, was konnte sie schon daran ändern.
    Dann erhellte ein rötliches Licht den südlichen Hang - die Ärztin schien dort mit Signalleuchten herumzufuchteln - und Clover drehte sich um und betrat das Kommandozelt. Noch war niemand hier, und es war die Einsamkeit, die sie suchte.
    Die Helligkeit hatte die Gesichter der anderen gezeigt, und außer Trauer, Wut und Verzweiflung war in ihnen nicht viel zu lesen gewesen. Ich kann nichts tun. Ich bin vollkommen nutzlos.

    Unmotivert sah Clover sich im Zelt um. Hier war auf jeden Fall genug Ausrüstung, um mit der Außenwelt zu kommunizieren und hier waren eindeutig Menschen gewesen. Sie konnte nicht glauben, dass jemand hier einfach seinem Schicksal überlassen worden war und begann, im Kommandozelt nach Fluchtplänen für die Angestellten zu suchen, oder zumindest nach genaueren Informationen über Evakuierungspläne. Vielleicht waren hier auch weitere Nummern, die man anfunken konnte?
    Lange konnten sie hier jedenfalls nicht mehr bleiben, es würde sie irgendwann wahrscheinlich verrückt machen.

    Geändert von Lynx (27.08.2012 um 10:33 Uhr)

  8. #28
    Riley stapfte neben Alistair in die Richtung der anderen, die nun langsam auch hinterherkamen, die Taschenlampe mit beiden Händen umklammert, das flackernde Licht, das jeden Moment ausgehen würde. Er spürte, wie sich ein Krampf im linken Bein anbahnte, aber er achtete nicht darauf. Er sah sie vor sich, die hassverzerrten Fratzen, die Arme, die sich nach ihm ausstreckten. Er wusste, er würde die Bilder nie wieder los werden. Kurz wandte er sich zu Alistair, der ebenso stumm war und versuchte, seinen Mund zu öffnen, ihn dazu zu bewegen ein einfaches Wort zu sagen, mehr nicht. Endlich hatte er es geschafft, aber seine Stimme klang seltsam fern, fast so, als habe ein Fremder eben "Danke." gesagt.

    Er sah, wie Tess in sein Blickfeld kam, ihn irgendetwas zu fragen schien. Ohne sie zu beachten, ohne auch nur im Geringsten auf das reagieren, was sie gesagt hatte, ging er vorbei. Er musste husten, schüttelte sich dabei. Es regnete noch immer.

    Dann sah er Léo und Clover, und er wusste, er sollte sich freuen, aber erneut war es ein Fremder der mit Léo sprach, während Clover sich von ihm und Alistair abwandte, bevor sie sie erreicht hatten. "Es ist alles in Ordnung. Wir sind wieder da.", das waren die Worte, die aus Rileys Mund drangen und die doch so unvertraut klangen, beinahe falsch. Nichts war in Ordnung, nichts würde je wieder in Ordnung sein.

    Riley brach zusammen. Seine Beine konnten ihn nicht mehr tragen, sein Wille konnte ihn nicht mehr tragen.

    "Ausserdem... Wer zum Geier hat Bock, mit mir nach draußen zu latschen und Überreste zu sammeln? Zwei Knarren und ne Marke sind immerhin etwas."

    Wieso es diese Worte schafften, ihn kurz in die Realität zurückzureißen, das wusste er nicht. Er wusste nur, dass sie es taten und dass er Helena etwas zu sagen hatte: "Du wirst die Marke nicht finden. Axel hat sie im LKW gelassen, nachdem er mich damit abgeworfen hat."

    Dann wurde es schwarz um ihn.

    Geändert von DSA-Zocker (27.08.2012 um 10:54 Uhr)

  9. #29
    Endlich etwas, wo er sich nützlich machen konnte.
    Die Zombies am Rande des Lagers hatten allerlei nützliche Gegenstände dabei - Waffen waren dabei nur das offensichtlichste. Ethan hatte sich entschieden, er würde versuchen, ob er die Zombies, die diese nicht mehr brauchen würden, nicht um diese Dinge erleichtern konnte.
    Während er also am Rand ihrer kleinen Festung umherlief und versuchte herauszufinden, wie er es anstellen würde, kam diese Tess auf ihn zu. Nach einer kleinen Rede, reichte sie ihm mit den Worten „Sie gehört ihnen.“ ihre Machete. Ungläubig betrachtete Ethan diese. "Danke...", murmelte er, ziemlich verwirrt. Das hatte er sicher noch von dieser Tess erwartet. Eher im Gegenteil, er hatte erwartet, sie würde versuchen ihn davon ab zu halten, sich bei den Zombies zu bereichern.
    Dann schrieb Dob: "Saraaaaah!"
    Wie von der Tarantel gestochen rannte Tess in die Richtung, aus der der Schrei kam, Ethan hinterher. Unterwegs stieß Suparman zu ihnen. Während Tess mit Signalleuchten an der Chance stand, spähten die beiden Männer in Dunkel. Da! Das war Dob! Und er hatte einen Koffer!
    Dob warf den Koffer auf die Schanze, was ihm auch gelang, allerdings verlor er durch den Wurf sein Gleichgewicht und obwohl er noch absprang würde er die Schanze nie erreichen. Noch während sie Dob in Zeitlupe springen sahen, preschten Suparman und Ethan nach vorn, an den Rand der Schanze und streckten sich, ohne sich absprechen zu müssen, je nach einem anderen Arm vom armen Dob, der die Augen weit auf riss. Er schien nicht mehr mit Rettung gerechnet zu haben.
    Es gelang. Suparman erwisch genau wie Ethan einen Arm, gemeinsam wuchteten sie Dob nach oben. "Scheiße man, dass war knapp!"

    Nachdem sich die vier wieder etwas beruhigt hatten, begann Ethan endlich, was er schon die ganze Zeit vor hatte: Die Zombies um ihr Hab und Gut zu erleichtern. [Aufgabe GAMMA]

    Geändert von gRuFtY (27.08.2012 um 11:00 Uhr)

  10. #30
    Ein (sehr weiblicher) Kinnhieb traf Dob unterm Gesicht. "Das ist für die Sache am Flughafen. Und damit sind wir quitt wenn du das nächste Mal meinen Hintern rettest. Obwohl die mich eindeutig leckerer finden als dich, also besteh ich da nicht drauf." Scheiße, hatte sie Angst um den Kerl gehabt. Dann fiel ihr Blick auf den Erste-Hilfe-Koffer. Dann auf Dob der nach Luft japsend am Boden lag. Auf Riley der am Boden lag. Auf Dani, die weinend zusammenbrach. Tess wollte und wollte gleichzeitig nicht helfen. Sie wusste vor allem nicht wie, da sie sich selbst so merkwürdig ausgepumpt fühlte. Schließlich kratzte sie sich unschlüssig unter ihrer Bluse über den Hals und als sich die Trüppchen wieder zusammenfanden wirkte sie merkwürdig fehl am Platz. Vor allem als sie Leo und Alistair erblickte die nicht hier sondern in Sicherheit sein sollten.

    Da stach wieder dieses verhasste Gefühl in ihre Brust: Sorge. Ein weiterer Stich: Verlust. Und dann kamen ihr die Tränen, ohne das sie es merkte. Sie wendete sich ab und murmelte etwas wie "Ich seh mir mal diesen Panzer und die beiden Geschütze näher an. Vielleicht sind sie noch einsatzbereit oder es befinden sich Waffen in der Nähe. Zumindest aber könnten wir mit denen die drei Gatter verbarrikadieren." lief aber sehr sehr langsam durchs Lager und blickte zum Himmel auf, um sich den Schmutz aus dem Gesicht vom Regen wegwaschen zu lassen.

    "Leute, wir müssen bald weiter, brauchen dafür aber ein Ziel. Kann einer eventuell Terence oder die ADF in der Pharmacy anklingeln und fragen ob sie wissen wo es hingehen könnte? Ansonsten sollten wir Willy vom Code aus dem Chemiewerk und von Maddox und seinen schmutzigen Versuchen erzählen. Es sollten mehr wissen als wir, grade jetzt wo wir da nichts mehr machen können. Aber Willy... ist nicht so wichtig. Wir sollten uns auf unser überleben konzentrieren, bevor wir andren helfen können."
    Die Schwere des Gewehrs und der Machete fehlten ihr. Sie begann wild mit den Fingern über ihren Gürtel zu tippen, als hörte sie einen Rhythmus, den niemand sonst vernahm.

    Das nächste was zu hören war, warren Zieh- und Schlurfgeräusche als Tess die Umgebung um das Kommandozelt von den stinkenden Leichen befreite und sie in einer Ecke geplündert ablegte um sie später, wenn es aufgehört hatte zu regnen, dem Feuer zu übergeben. Dann und wann ein schmatzendes "Klonk", wenn sie dachte das einer von ihnen noch zuckte.

    [Tess sucht nach einer improvisierten Waffe (ein Stück Rohr, ein Gewehrlauf), dann ("bewaffnet" nach Waffen und Munition und Proviant an den Infizierten und schlägt einige Schädel ein auf der Suche nach Waffen, Proviant und Hinweisen wieso die Soldaten hier mit einem so heftigen Angriff gerechnet hatten.

    Geändert von Viviane (27.08.2012 um 12:50 Uhr)

  11. #31
    NEIN!
    Das war das Einzige, was ihre Gedanken beherrschte, seit Michail in der sturmgepeitschen Nacht verschwunden war.
    Was danach passiert war, war nicht mehr wirklich zu ihr vorgedrungen. Sie wußte was er vorgehabt hatte, als er ihr die Marke in die Hand gedrückt und sie geküsst hatte. Und sie wußte auch, dass sie ihn dieses Mal nicht würde aufhalten können. Aber sie hatte nicht gewußt, dass es ihr einen derartigen Schock versetzen würde. Als sie auf die Marke sah, wurde ihr schmerzlich bewußt, wie wenig sie Michail doch gekannt hatte. Und das sie jetzt auch keine Gelegenheit mehr bekommen würden, das zu ändern. Es war vorbei. Einfach vorbei. Er war tot, tot..
    Das Wort hallte in ihrem Kopf wieder, ohne einen wirklichen Sinn zu ergeben, während sie wie Blind und mit versteinertem Gesicht durch das provisorische Lager stolperte. Sie fühlte sich selbst innerlich wie tot, ihre Gedanken waren wie eingefroren, sie konnte gerade noch nicht einmal weinen.
    Er wird nicht zurück kommen...
    Warum Michail, verdammte Scheiße, WARUM???
    Sie ließ sich auf den Boden fallen und lag im Schlamm zusammengerollt auf der Seite, die Hand in der sie die Marke hielt an ihre Brust gedrückt. Ihr wurde klar, dass sie sich überhaupt nur für ihn zusammengerissen hatte, für einen Mann den sie kaum kannte, auch wenn ihr der Ausdruck in seinen Augen auf dem Schrottplatz, irgendwann vor 1000 Jahren, nicht mehr aus dem Kopf gegangen war. Mit ihm war all das gestorben, für das sie noch versucht hatte, zu überleben.
    Ich liebe dich...
    Sie konnte nicht mehr, sie wollte nicht mehr. Einfach nur hier am Boden liegen, bis alles zu Ende war. Nie wieder aufstehen. Nichts mehr sehen. Und vor allem den Schmerz nicht spüren, von dem sie langsam die ersten Wellen in ihr Bewußtsein schlichen. Der Schmerz, wenn ihr wirklich klar werden würde, dass es kein Zurück gab, dass es endgültig war, und nichts in der Welt jemals etwas ändern würde.

  12. #32
    Alles ging so schnell. Ian hatte gerade sein Hemd angezogen, als sie sich der Lage bewusst waren, in der sie steckten. Sie hatten nicht weiter fahren können. Horden an Untoten umzingelten ihre Trucks. Dann das Dröhnen von Kampfflugzeugen über ihren Schädeln. In einem Schub von Adrenalin hatte er den ohnmächtigen Körper der Ärztin gepackt, ihn aus dem Truck gezogen, während er den anderen zurief, dass sich jemand um Cyrillus kümmern müsste.

    Draußen richtete er Tess auf, schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. "Aufwachen, Teresa!" Noch ein Schlag. "Na los. Lauf!" Sie kam zu sich und rannte mit den anderen in Richtung des Royal Botanic Garden. Sie suchten Schutz. Aber die Zeit war knapp. Keine Spur vom anderen Team. Wieder der Zeitraffer. Michail rief etwas und verschwand kurze Zeit später. Schüsse. Jaulen und Gröhlen von Zombies. Axels Stimme, wie sie durch das Headset dröhnte. "Dreckiger... Verräter". Eine Explosion. Stille.

    Sie rückten vor. Alistair und Riley waren die erstem, die sie sahen. Ein kurzes erleichtertes Aufatmen, aber keine Erlösung. Wo sind sie? Mit schnell umherspringenden Augen suchte er nach Clover und Lèo. Ein wütender Funkspruch von Helena unterbrach seine Suche. "Dreckiger... Verräter". In einer Gruppe, in der jeder darauf angewiesen war, dem anderen zu vertrauen, war es ein Leichtes, dafür zu sorgen, dass jemand sterben würde. Aber wer...? Ein Horrorszenario. Er dachte wieder an den kahlköpfigen Osteuropäer aus D53. Ihn hatte man auch verraten. Michail wusste das. Wer würde jemanden töten, der für ihn das eigene Leben riskiert?

    Wieder eine Stimme in seinem Ohr. Tess. "Leute, wir müssen bald weiter, brauchen dafür aber ein Ziel. Kann einer eventuell Terence oder die ADF in der Pharmacy anklingeln und fragen ob sie wissen wo es hingehen könnte? Ansonsten sollten wir Willy vom Code aus dem Chemiewerk und von Maddox und seinen schmutzigen Versuchen erzählen. Es sollten mehr wissen als wir, grade jetzt wo wir da nichts mehr machen können. Aber Willy... ist nicht so wichtig. Wir sollten uns auf unser überleben konzentrieren, bevor wir andren helfen können."

    Er nickte, ohne dass das jemand sah. Vor sich konnte er ein etwas größeres Zelt in ihrem - vorübergehend - einigermaßen sicherem Lager ausmachen. Er lief schnurstracks darauf zu, erkannte im Vorbeilaufen einen niedergeschlagenen Riley neben Lèo stehen. JA!, schrie er sich selbst aufmunternd in Gedanken zu. Sie lebt. Weiter zu auf das Zelt. Möglicherweise gab es im Inneren ja eine Möglichkeit, die Anweisung der Ärztin umzusetzen.

    Er betrat das Kommandozelt und erkannte einen Augenblick später, was die Angst, Verwirrtheit und Unsicherheit mit einem Schlag verschwinden ließ, als wäre sie niemals dagewesen. "Clover!", stellte er lächelnd fest. Alles Schlechte fiel für einen Moment von ihm ab.

    Geändert von MeTa (27.08.2012 um 12:44 Uhr)

  13. #33
    Alistair stand erleichtert mitten im Militärlager, neben ihm Riley der das ersterbende Licht in den zittrigen Händen hielt.
    "Danke."
    "Ich bin der, der zu danken hat. Ohne deine Hilfe hät ich die eigene Hand vor Augen nicht gesehen. War ganz schön mutig und anständig von dir dich anstatt der Kleinen zu melden, auch wenn ...", er schaute kurz zum Tor, "... auch wenn es anscheinend nicht alle geschafft hatten."

    "Dreckiger ... Verräter"
    Alistair war es, der den Amerikaner für die Aufgabe nominiert hatte, weil er dachte, mit ihm die größten Chance hätte die verdammten Untoten aus dem Weg zu räumen. Doch irgendwer hatte dafür gesorgt, dass der Ex-Cop nicht zurück kommen würde. Auch wenn der Dreckskerl das Andenken an einen Toten beschmutzt hatte, unwissend, hatte er nicht den Tod durch einen Verräter verdient.
    Mit einer Zigarette im Mund empfing er Leo die sich anscheinend von Clover losgelöst hatte.

    "Es ist alles in Ordnung. Wir sind wieder da", versicherte Riley dem Kind,bevor er auf die Knie fiel.
    Er war sichtlich erschöpft und mitgenommen von der Aktion.
    "Hey Kumpel", sprach er den Jungen an und hielt ihm eine Zigarette hin, "Du hast da draußen gute Arbeit geleistet. Niemand von uns kann was für ... du weißt schon. Du hast dafür gesorgt, dass die Kleine hier sicher ankommt. Also Kopf hoch, Leo wird dich noch brauchen. Und falls irgendwas ist, womit du nicht klar kommst, bin immer noch ich da."
    In die Hocke gehend nahm er die kleinen Händchen des Kindes und lächelte sie an.
    "Gute Arbeit kleines. Du hast sowohl auf meine Mütze, meine Tasche, als auch auf Clover aufgepasst. Das war ne reife Leistung."
    Wieder aufgerichtet wollte er Clover ins Zelt folgen, doch kam ihm Ian zuvor. Der Ire zog an seiner Zigarette und spuckte dann auf den Boden. Wäre wohl keine gute Idee da jetzt auch noch rein zu gehen.

    Ein Funkspruch erweckte seine Aufmerksamkeit, er hatte immernoch Leo pinken Inear-Stecker im Ohr.
    "Leute, wir müssen bald weiter, brauchen dafür aber ein Ziel. Kann einer eventuell Terence oder die ADF in der Pharmacy anklingeln und fragen ob sie wissen wo es hingehen könnte? Ansonsten sollten wir Willy vom Code aus dem Chemiewerk und von Maddox und seinen schmutzigen Versuchen erzählen. Es sollten mehr wissen als wir, grade jetzt wo wir da nichts mehr machen können. Aber Willy... ist nicht so wichtig. Wir sollten uns auf unser überleben konzentrieren, bevor wir andren helfen können."
    Die Zigarette zwischen zwei Finger nehmend gab er Antwort.
    "In der Pharmacy hab ich zusammen mit Reed Leute von der ADF getroffen. Waren ziemlich fertig die Kerle. Wir haben ihnen nen paar Asthmageräte besorgt, die hatten anscheinend auch alte Leute da oben. Jedenfalls, die Typen scheinen in Ordnung zu sein. Ich denke mal, die könnten uns helfen." Dann wandte er sich wieder seiner Zigarette zu.

    Da fiel ihm ein zuerst undefinierbares Knäuel im Matsch auf.
    [Was ist das ...?]
    Beim näheren herantreten erkannte er eine junge Frau. Das Mädchen, mit dem er auf dem Schrottplatz den Computer repariert hatte. Die Zigarette zwischen die Zähne geklemmt beugte er sich zu ihr hinunter.
    "Keine gute Idee hier so herum zu liegen", erklärte er, doch sie reagierte nicht, sondern lag nur schluchzend da.
    [Immerhin bin ich für irgendetwas gut.]
    Er nahm die junge Frau hoch und stapfte dann in eines der Zelte, wo er sie auf eine der Barken ablegte und in eine Decke einwickelte. Dann setzte er sich in einiger Entfernung auf einen der Klappstühle und rauchte seine Zigarette.

    Sowie er das mitbekommen hatte, war da irgendwas mit diesem Russen am Laufen gewesen, der, der heute nicht zurückgekommen war. Vielleicht hätte er was sagen sollen, immerhin kannte er den Schmerz, aber Tränen um einen Toten waren nie vergebens. Jedem sollte die Chance, selbst in dieser Zeit, gegeben sein um die Verstorbenen zu trauern. Also saß er nur schweigend da und achtete darauf, dass sie zumindest nicht erfrieren würde oder so.

    Geändert von Streicher (27.08.2012 um 14:31 Uhr)

  14. #34
    Ethan wusste um die Gefahr derer er sich aussetzte, doch er stellte fest, dass die schwankenden Leiber der Untoten in geringer Zahl schnell zu überlisten waren.
    Und so wagter sich daran, die Ausrüstungsgegenstände einiger der unglücklicheren Opfer zu bergen oder ihnen sogar vom untoten Leibe zu reißen.

    Probe: Ethan Kampf!
    Erfolg!


    Die Gefahr war groß und trotz des erfolgreichen Ausgangs wollte er sich so schnell keiner solchen Gefahr wieder aussetzen.
    Während er den Spießrutenlauf der zuschnappenden Hände absolvierte, packte er sich jeden gefundenen Gegenstand auf den Rücken, bestrebt, ihn später zu untersuchen.
    Und nach einer guten halben Stunde hatte er einen erklecklichen Fundus zusammen.
    Granaten, gute, feste Militärschuhe, Sicherheitsausrüstung, kugelsichere Westen und auch Werkzeuge der Pionierabteilung.

    Ethan: +2 Kampf, +2 Agilität, +2 Geschick zum freien Verteilen



    Tess' Suche konzentrierte sich schnell auf das Kommandozelt. Nachdem sie am Panzer nichts mehr von Wert hatte finden können und feststellen musste, dass sämtliche Munition verschossen worden war, begab sie sich Richtung Kommandozelt wo sie bereits Clover fand, die sich bereits mit dem Papierkrieg auseinandergesetzt hatte.

    Clover: Intelligenz - unbekannt!
    Tess: Intelligenz - unbekannt!


    Schnell hatten sich die beiden ungleichen Frauen durch die zahlreichen Zettel gewühlt und herausgefunden, dass zwischen den Zeilen vieler verschiedener - fast nichtssagender - Informationen auch echte Goldstücke an Informationen zu finden waren.
    Nachdem sie sich Beide jeweils einen Stapel Papier vorgenommen hatten, tauschten sie danach einmal durch und während sie sich fast eine halbe Minute lang schweigend anstarrten, trugen sie dann ihr gefundenes Wissen zusammen und es schien, als wären sie Beide auf die jeweils gleiche Erkenntnis gekommen:


    - Nachdem mehrere japanische Militärschiffe ohne Ankündigung im australischen Hoheitsgebiet aufgetaucht waren, hat die ADF unter Leitung von General McCormack aus Vorsicht die Seeseite Sydneys befestigen lassen und bereits unauffällig Militärgerät in diese Region geschafft.
    - Anfangs hat die Nationalgarde ihren Teil dazu beigetragen indem ein gewisser Leeland große Mengen an Stahlbauteilen an die äußeren Stadtteile Sydneys hat liefern lassen.
    - Besagter Leeland hat dann McCormack unter Aushebelung der Befehlskette angedroht keine Maßnahmen gegen die japanischen Schiffe vorzunehmen falls diese in Sichtweite kommen würden.
    - Es schien, als wäre dieser Befehl von ganz oben abgesegnet geworden.
    - Als die Katastrophe ausbrach, haben sich zahlreiche Soldaten erst geweigert zu schießen und sind den Untoten sogar mit medizinischem Gerät entgegengelaufen um zu helfen. Ein Großteil der Sanitäter wurde dabei zerrissen, einige wenige Überlebende mit Bisswunden wurden dann in die Schanze gebracht um sie dort in Ruhe versorgen zu können.


    Dies war der letzte Eintrag der sich in den Papieren hat finden lassen.

  15. #35
    Sie flohen. Riley, Alistair und Axel wollten die Toten von ihnen weghalten, und auch wenn Léo gar nicht begeistert davon war, dass sie nicht mitgehen sollte, passte sie gewissenhaft auf die Tasche des Iren auf.
    Ohne wirklich zu wissen wohin, rannte sie mit den anderen los, um irgendwie ein sicheres Lager zu erreichen. Tatsächlich kamen sie an eine kleine Art Festung an.
    Stöhnen, Schüsse, Schmatzen- alle möglichen Geräusche verstopften die Ohren des Mädchens, doch dieser eine entscheidende Funkspruch verdrängte jeden anderen Ton auf dieser Welt für wenige Sekunden.
    "Dreckiger... Verräter!"
    War das nicht- die Explosion, die sich ausbreitete, schien alles mit sich zu reißen, was hinter ihnen gelegen hatte.
    Unruhig lief sie im Matsch umher. Sie machte sich große Sorgen, dass diese Explosion ihren drei Rettern oder Teilen von ihnen etwas getan haben könnte. Als dann endlich Riley und ihr irischer Onkel zu sehen waren, hielt die Kleine nichts mehr bei Clover, so schnell ihre Füße sie durch die aufgeweichte Erde trugen, eilte sie zu ihren beiden Freunden.
    "Es ist alles in Ordnung. Wir sind wieder da" meinte Riley sichtlich erschöpft in ihre Richtung, bevor seine Beine einknickten. Leocadia schlang ihre Ärmchen um ihn, teils aus purer Wiedersehenfreude, teils um ihn davor zu bewahren, in den Matsch zu fallen. Alistair sprach ihm gut zu, bevor er sich zu ihr hinhockte und anerkennend sagte:
    "Gute Arbeit Kleines. Du hast sowohl auf meine Mütze, meine Tasche, als auch auf Clover aufgepasst. Das war ne reife Leistung."
    Ein Strahlen und leuchtende Kinderaugen waren die Antwort. Das Mädchen reichte ihm seine Tasche, die er an sich nahm, bevor Alistair sich in Richtung eines merkwürdigen Schlammhügels aufmachte.
    Riley unterdess verlor das Bewusstsein und das Kind hatte sichtlich Mühe, ihn weiter halten zu können. Hier draußen konnte er auf gar keinen Fall bleiben, sonst holte er sich noch eine Erklärung, also versuchte sie ihren Freund mehr schlecht als recht in Richtung der Zelte zu schleifen. Nur sehr langsam kam sie voran, Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, doch sie ließ nicht nach und machte keine Pause, bis sie ihn endlich in ein Zelt geschliffen hatte. Ob bereits Jemand von den anderen darin war, hatte sie nicht mitbekommen, doch sie schaute sich auch nicht näher um. Ihre gesamte Aufmerksamkeit galt dem Bewusstlosen.
    Mühsam zog sie in auf eine darin befindliche Isomatte und positionierte ihn so, dass es einigermaßen nach einer normalen Haltung aussah. Schwer atmete Léo aus. Riley war wirklich ein Schwerer Brocken für ihre Verhältnisse, doch sie war auch stolz, dass sie es geschafft hatte, ihn hierher zu holen. Auch wenn es ewig gedauert hatte.
    Als sie mit Rileys Transport beschäftigt war, hörte sie Helenas aufgebrachten Funkspruch, nach dem sie sich aufmerksam nach Axel umsah. Er war nicht mit den beiden anderen gekommen und auch jetzt war er nirgends zu sehen. Die Gewissheit breitete sich in ihr aus, dass ie ihn nie wieder sehen würde. Ein dunkler Schleier legte sich um ihr Herz. Zwar war er derjenige gewesen, der ihr jegliche Hoffnung genommen hatte, ihren Papa wiederzusehen, doch schien es ihn nach ihren Ausbruch wirklich leidgetan zu haben, denn er hatte sich mit einem seltsamen Ausdruck bei ihr zu entschuldigen versucht. Und ihre Hoffnung war ja jetzt dank Clover auch wieder da. Also hatte sie gar keinen grund mehr gehabt, böse auf ihn zu sein. Und das wollte sie ihm eigentlich auch hier noch sagen, doch nun…
    Léo öffnete Álvaros Bauch und holte ihre Ocarina hervor. Diese war hübsch verziert mit den feinen Bemalungen aus den Zeiten der alten Hochkulturen, die ihr Erbe bis heute in den Leuten Südamerikas bewahrten. Der Bauch wurde wieder verschlossen und der Plüschaffe erneut als Kopfkissen unter Rileys Kopf geschoben. Dann erhob sie sich und ging aus dem Zelt.
    Ihr Weg führte nicht weit, da sie sich direkt vor den Eingang des Zeltes im Schneidersitz niederließ, den Matsch, den ihre Beine und ihr Kleid verdrecken ignorierend.
    Das Mädchen führte die Ocarina an ihre Lippen, ***und begann zu spielen***(<-zum Anklicken!)
    Die Melodie hatte sie einmal in einem hübschen japanischen Zeichentrickfilm gehört und es war die einzige, die ihr zu dieser Situation einfiel. Sie spielte für Axel und hoffte, dass er, wo auch immer er jetzt war, sie hören konnte und verstand, was sie bedeutete. Ein paar einzelne Tränen rannen ihr über die Wange.

  16. #36
    Eine schier endlose Menge Papier lag unordentlich in zwei Stapeln vor ihr auf dem Boden, und Clover versuchte grob einzuordnen, was wichtig war und was nicht. Schon nach kurzer Zeit brummte ihr der Schädel, sie hatte doch keine Ahnung von alldem. Gerade dass sie den Namen "Leeland" identifizieren konnte, weil der Radio-Kerl ihn mal erwähnt hatte und sie schließlich auch persönlich mit ihm gesprochen hatte.
    Der Funkspruch von Helena durchbrach kurz die Stille, die sich im Kommandozelt ausgebreitet und wie ein schützender Film gewirkt hatte. Sie schien irgendetwas einsammeln zu wollen und ihre Stimme wirkte komplett anders als sonst. Die Antwort von Riley verstand sie kaum durch den Regen.

    Nach kurzer Zeit erschien Tess im Zelt. Sofort erkannte sie, was Clover vorhatte, setzte sich wortlos zu ihr und übernahm einen der Stapel. "Hier, da steht was über die ADF." Tess zeigte ihr kurz einen recht abgegriffenen Zettel. "Alles über McCormack solltest du ebenfalls mal aussortieren, das brauchen wir noch." Die Sängerin nickte und war froh, Hilfe zu bekommen. Auch wenn die Ärztin sich nicht mit Ruhm bekleckert hatte, so hatte sie immerhin einen gewissen Durchblick. Und immerhin blaffte sie Clover nicht an.
    "Sag mal, waren Helena und Axel..." Tess blinzelte kurz, aber sah nicht von ihrem Blatt auf. "Ja. Genau wie Dani und Michail. So irgendwie zumindest.", war dann ihre recht spitz klingende Antwort. Clover starrte etwas lustlos auf das Papier vor sich. Sie hatte wirklich keine Ahnung. Keine Ahnung von irgendwas. Diese Leute waren seit Tagen mit ihnen unterwegs, hatten ihnen mehrfach das Leben gerettet, und sie hatte nicht einmal ansatzweise gewusst, was in ihnen vorging. Wer sie waren. Die Toten sowie die, die noch unter ihnen waren. Das wollte sie ändern, um jeden Preis.

    Sie blätterten noch eine Weile in den Stapeln und tauschten dann. Tess fand in Clovers Stapel noch ein paar Dinge, die sie übersehen hatte, aber allgemein schien sie wohl trotzdem nicht unzufrieden zu sein. Am Ende schrieben sie noch zusammen, welche Zusammenhänge alles ergeben hatte.


    Sie hatten beide eine Ausführung der Notizen - Tess hatte immer alles gerne noch einmal schriftlich und Clover würde es sich sonst wahrscheinlich nicht merken. "Danke für deine Hilfe.", sagte Clover und hatte schon vollkommen vergessen, dass sie noch vorhin im LKW ziemlich wütend auf diese Person gewesen war. "Schon gut. Du kannst dir ruhig auch mal was zutrauen und deinen Arsch hochbekommen.", war nur die knappe Antwort und dann war sie auch schon weg.
    Clover hatte sich vorgenommen, die Information mit so vielen Leuten wie möglich auszutauschen, und den Anfang wollte sie machen bei...

    "Clover!" Ian. Es war das erste Mal, dass sie ihn seit den Vorfällen im Hotel sah, und er sah besser aus, als sie es erwartet hätte. Also, besser in seiner Verfassung, sie wusste natürlich wie er rein äußerlich aussah und... Halt die Klappe.
    Erstmals seit der Sache in den LKWs lächelte Clover, auch wenn es etwas verunsichert war. Tausend Gedanken auf einmal prasselten auf sie ein, sie hätte unzählige Gefühle nennen können, die sie gerade gleichzeitig durchströmten, die es aber gleichzeitig eigentlich gar nicht geben konnte.
    "Alles in Ordnung?", fragte sie verhalten und sehr bemüht, sich absolut nichts anmerken zu lassen. Ian nickte. "Ich war auf der Suche nach einem Funkgerät oder so." Clover nickte und zeigte auf das offensichtliche Kommunikationsgerät, das mitten im Zelt stand. Das kann er doch selbst sehen, Dummchen. Sie stand kurze Zeit ein wenig peinlich berührt da, während Ian sich kurz die Funkanlage ansah. "Oh, bevor ich es vergesse, hier." Sie holte ihre Notiz wieder aus der Tasche hervor und zeigte sie Ian. "Das haben Tess und ich hier rausgefunden. Du als Anführer solltest das ja bestimmt auch wissen." Sie zögerte kurz, aber beschloss, dass es in diesem Moment gesagt werden musste: "Egal was die anderen sagen, ich würde nur dich als Anführer haben wollen."
    Sie wollte noch mehr sagen, wollte ihn fragen, warum er überhaupt von Léo weggegangen war, warum er so mit sich umspringen hatte lassen - denn da war noch ein Funken Enttäuschung in ihr - aber alles wurde verschluckt von dem plötzlichen Auftauchen der leisen Melodie einer Okarina.

    Geändert von Lynx (27.08.2012 um 16:12 Uhr)

  17. #37
    Dobs Kinn brannte ein wenig, doch er würde es verkraften. Es war ein wirklich sehr, sehr weiblicher Kinnhaken gewesen.
    Er blickte Tess aus den Augenwinkeln nach, während er immer noch um Luft rang. Aus dieser Frau sollte noch einer schlau werden. Als ob sie zwei verschiedene Personen in einer wäre. Aber ein Nervenzusammenbruch soll ja sowas mit einem anstellen können.

    Ächzend richtete er sich auf, vorsichtig darauf bedacht, nicht noch einmal auszurutschen. Neben sich im Schlamm sah Dob den Koffer, für den er sein Leben auf's Spiel gesetzt hatte. Da stand auch Ethan.
    "Danke für deine Hilfe, Kumpel", keuchte Dob. "Ohne euch wär ich jetzt n verdammter Zombiegulasch."
    Ethan nickte. "Ich werde dann mal versuchen, diesen Viechern noch ein paar Dinge abzuluchsen."
    Dob grinste und sah dem Jungen hinterher. "Das wertvollste hast du ja schon geholt! Die Töchter des ganzen Landes werden verdammte Lieder über dich schreiben!"

    Immer noch grinsend nahm Dob den Koffer auf. Dann runzelte er auf einmal die Stirn. Warum hatte Tess das Ding nicht mitgenommen? Sie war doch die verdammte Ärztin hier! Was soll er mit einem Erste-Hilfe-Kasten schon anstellen, verdammt!
    Wie bestellt und nicht abgeholt sah sich Dob um. Da kam Alistair auf ihn zu. Abschätzend betrachtete dieser den halbnackten Australier von oben bis unten.
    "Was hast du denn da für einen Koffer?"
    "Ist so'n Erste-Hilfe-Kasten, wie sie beim Football benutzt werden. Keine Ahnung, was ich damit tun soll. Unsere Psychoärztin will das Ding wohl nicht, aber es ist zu nützlich, um das Scheißteil einfach wegzuwerfen."
    Alistairs Augen leuchteten auf. "Gib ihn mir, ich weiß genau, wer so ein Teil gebrauchen kann."

    Dob sah den Iren mit dem irren Blick an. Schließlich zuckte er mit den Schultern und warf den Koffer zu Alistair.
    "Ich hab für das Teil meinen Arsch riskiert, also verschwende es nicht", warnte er ihn noch. Doch er war froh, das Ding endlich los zu sein. Jetzt konnte er sich endlich auf die Suche nach Ian machen, um ihm von dem Hubschrauber und seiner merkwürdigen Fracht zu erzählen.

    "Danke, Onkel Alistair. Hihi, der Spray kitzelt so!" Léo kicherte und schüttelte sich leicht.
    Alistair lächelte, während er die Mullbinde vorsichtig um Léos kleine Beinchen wickelte. Schon vorher war ihm aufgefallen, dass sie ein wenig langsamer ging und sogar ein bisschen hinkte, aber ihre kindliche Neugierde war viel zu sehr nach Außen gerichtet gewesen, als dass sie selbst darauf geachtet hätte.
    Jetzt, da sie Eisspray und Bandagen für ihre schmerzenden Knie und Waden bekommen hatte, fühlte sie sich großartig. Sie legte ihre Ocarina zur Seite und warf sich Alistair kurz um den Hals.
    Dann rannte sie los, flink wie der Wind. Sie sprang über Schlammpfützen und kletterte an Zeltstangen hinauf. So beweglich hatte sie sich schon seit Tagen nicht mehr gefühlt!

    [Léo Agilität 7 -> Agilität 9]

    Geändert von Schattenläufer (27.08.2012 um 16:08 Uhr)

  18. #38
    Gierige Hände griffen nach ihm, bleiche Fratzen grinsten ihn mordlüstern an, während er mit nichts als einer Taschenlampe bewaffnet versuchte sich einen Weg nach vorne zu kämpfen, dorthin, wo seine Hoffnung lag, wo das Licht sich befand. Er watete durch die Massen aus untoten Leibern, er kämpfte sich hindurch, er wehrte Angriffe ab. Er wurde von etwas am Kopf getroffen und als er sich drehte, sah er, dass es Axels Marke war, die jedoch in der Mitte zerbrochen war. Panisch stand er auf und rannte los, die Fratzen verfolgten ihn, lachten ihn hämisch an. Ihm fiel auf, dass sie alle das selbe Gesicht trugen - es war Tess, beinahe bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und als er zu Boden blickte konnte er sehen, worauf er lief, weswegen der Boden so federte. Es waren Leichname, die ihm bekannt vorkamen und erst als er sich konzentrierte konnte er feststellen, dass auch die Leichname alle die selben waren - Léo, Ian, Clover und Niki. Er versuchte zu schreien, aber er konnte nicht und er spürte, wie die Hände seine Beine zu fassen bekamen, er entzwei gerissen wurde - und dann verging alles in einer riesigen Explosion, die alles in rot tauchte.

    Mit einem Ruck wachte Riley auf. Sein Herz raste, er war schweißüberströmt. Er blieb kurz sitzen, um sich zu beruhigen, um wieder zu sich zu kommen. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum. Was war denn wirklich geschehen? Er saß in einem Zelt - wie war er hier her gekommen? Riley versuchte sich zu erinnern. Da waren Zombies gewesen - Alistair und er hatten gegen die Zombies gekämpft, Axel war auch dabei gewesen. Dann die Explosion. Nur er und Alistair waren wieder zurück gekommen. Tess, an der er wortlos vorbeigelaufen war. Clover, die sie gesehen hatte und einfach davon gelaufen war, ohne auch nur ein Wort mit ihnen zu wechseln. Riley verspürte eine tiefe Enttäuschung. Warum war sie davongelaufen? Léo, die ihn umarmt hatte. Dann war es schwarz geworden. Danach nur noch einzelne Bilder und Eindrücke. Regen. Kleine Hände, kleine Arme, die ihn durch den Matsch in das Zelt zogen. Léo, die ihn aus dem Regen trug.

    Sein gesamter Körper schmerzte, es gab nicht eine einzige Stelle, die nicht brannte. Er rieb sich die Beine, versuchte aufzustehen. Wackelig auf den Beinen stapfte er in die Richtung des Ausgangs, versuchte die düsteren Gedanken, die düsteren Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben. Dann hörte er die Melodie, eine Ocarina. Beruhigend und schön. Kurz schloss er die Augen und stellte sich vor, er wäre an einem besseren Ort. Dann trat er entschlossen nach draußen, in den Regen und sah, dass Léo vor einem anderen Zelt saß und die Melodie spielte. Er lief zu ihr, setzte sich zu ihr und sagte, ganz leise: "Danke, dass du mich ins Zelt getragen hast. Das war sehr lieb von dir.", und blieb dann stumm neben ihr sitzen.

    Alistair kam zu ihnen, band Léo etwas Mullbinde um die Beinchen, als sie aufgehört hatte zu spielen. Sie legte die Ocarina beiseite, fiel Alistair um den Hals und eilte davon.

    Riley wandte sich zu Alistair: "Ich habe Angst."

    Geändert von DSA-Zocker (27.08.2012 um 16:28 Uhr)

  19. #39
    "Das war wirklich wunderbar", sagte er stolz zu Leo die ihn dabei zufrieden angrinste.
    Als er fertig war, begann sie ein wenig herumzuspringen und umarmte ihn dann dankend.
    "Du solltest dich auch bei Mister Bademantel bedanken, immerhin war das sein Koffer", erklärte er lachend und dann flitzte die Kleine, nachdem Riley noch etwas zu ihr gesagt hatte, auch schon davon.

    Der Ire schnippte seinen Zigarettenstummel weg und holte eine Flasche Whisky aus seiner Tasche, um einen Schluck,im Matsch sitzend, daraus zu nehmen.
    "Ich habe Angst.", sagte Riley dann plötzlich.
    Alistair stellte die Flasche in auf den weichen Boden.
    "Das ist auch gut so", begann er, "die Angst lässt dich achtsam bleiben. Die Angst um dein eigenes Leben, lässt dich darauf aufpassen, dass dir nichts passiert. Die Angst um andere sorgt dafür, dass du dich um eben jene kümmerst. Sei froh, dass du noch Angst empfindest. Wenn du erst einmal soweit wie ich bist, kann es jederzeit passieren, dass du bei der nächst besten Gelegenheit verreckst."
    Er wischte sich mit der Hand über das vom Regen durchnässte Gesicht.
    "Du hast Angst, deswegen war das, was du getan hast äußerst mutig. Von meiner Seite aus jedoch, war es gar nichts, es war nen Dreck wert, weil ich keinerlei Probleme damit habe mich in die Scheiße zu schmeißen. Du siehst doch wie wenig Beachtung mir das einbringt."
    Er grinste bitter.
    "Das ist mir jedoch egal. Ich brauch keine Anerkennung. Solange ich meine Versprechen einhalten kann, ist die Welt für mich in Ordnung."
    Ein weiterer Schluck aus der Whisky-Flasche.
    "Irgendwann, wirst auch du keine Angst mehr haben. Ich wünsche dir jedoch, dass der Tag noch fern ist."
    Er zündete sich eine neue Zigarette an und bot Riley ebenfalls eine an.
    "Das soll nicht heißen, dass man sich ängstlich in eine Ecke verkriechen soll", fügte er hinzu.
    Ein Bild blitzte vor seinem inneren Auge auf, wie er seine Eltern auf dem Boden sah, das innere ihrer Schädel über den gesamten Küchenboden verteilt. Er kauerte unter der Bank in der Ecke, hielt sich zitternd die Hände den Mund, darauf hoffend ja keinen Muchs zu machen.
    Alistair schüttelte die Bilder aus seinem Kopf, zog an der Zigarette und nahm dann einen weiteren Schluck.

    Geändert von Streicher (27.08.2012 um 16:54 Uhr)

  20. #40
    Ian besah sich Clovers Notiz. Er tat sich - nach wie vor - schwer damit, alles aufzufassen. Normalerweise war er gut in sowas. Zusammenhänge erkennen, Dinge logisch verknüpfen. Verdammt. In der Schule wurde er für ein Genie gehalten - und jetzt?

    "Egal was die anderen sagen, ich würde nur dich als Anführer haben wollen."

    Er zwang sich dazu, weiter auf die Notiz zu sehen. Aber ihre Worte, ihre Stimme. Er sah kurz hoch, nicht dazu in der Lage, ihr wirklich in die Augen zu gucken. "Du bist... ähm... also... ich meine... das ist mir wirklich sehr wichtig... was du sagst." Was? Er verstand sich selbst nicht mehr. Es gab Zeiten, da war er der selbstsicherste und extrovertierteste Mensch der Welt. War das vorbei? Sich um Kinder kümmern, den Anführer spielen, reden schwingen. Das geht. Aber kaum ist da eine Frau, die... - die was? Die dir gefällt? Die dir wichtiger ist, als du glaubst? Das sollte Shelley sein. Shelley war immer für dich da.

    Er blickte sie an, sah ihre Augen. Für einen Moment fühlte sich sein Körper schwer und unbeweglich an. Er versuchte, irgendetwas zu sagen, irgendetwas zu machen., sich zu bewegen aber er konnte nicht. Dann ertönte der sanfte Klang der Okarina. Castle in the Sky.

    Er hatte diesen Film mit Shelley geguckt. Sie saßen zusammen auf seinem Bett, mit einem großen Topf Eiscreme. Er hatte sie immer wieder angesehen und sich gewünscht, sie zu küssen. Sie war hübsch. Sie war seine beste Freundin. Er hatte sich mit niemandem so verstanden, wie mit ihr. Und er hatte nie ein Mädchen geküsst. Er wollte es mal ausprobieren - und was läge da näher als...? Hab ich...? Nein! Er war verwirrt. Hat er sich diese Gefühle eingeredet, weil Shelley ihm nah war? Hat er die Freundschaft mit etwas anderem verwechselt. Wurde ihm das jetzt bewusst, weil er jemanden fand, den er wirklich... Nein!

    Wieder ein flüchtiger Blick zu Clover, die verträumt schien, als sie dem Klang der Okarina lauschte. Er öffnete den Mund, nur um ihn gleich wieder zu schließen. Er schluckte, spürte sein Herz in seiner Brust rasen. Wieder öffnete er den Mund. "Clover, ich..." - "Ian, mein Kumpel! Alter! Du wirst nicht glauben, was ich in dem beschissenen Heli gefunden habe!" Dob schlug ihm in seiner gewohnten Art auf den Rücken und löste ihn damit schmerzhaft aus seinen Gedanken. Super Timing.

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