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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 5 - Der Royal Botanic Garden

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Das war wirklich wunderbar", sagte er stolz zu Leo die ihn dabei zufrieden angrinste.
    Als er fertig war, begann sie ein wenig herumzuspringen und umarmte ihn dann dankend.
    "Du solltest dich auch bei Mister Bademantel bedanken, immerhin war das sein Koffer", erklärte er lachend und dann flitzte die Kleine, nachdem Riley noch etwas zu ihr gesagt hatte, auch schon davon.

    Der Ire schnippte seinen Zigarettenstummel weg und holte eine Flasche Whisky aus seiner Tasche, um einen Schluck,im Matsch sitzend, daraus zu nehmen.
    "Ich habe Angst.", sagte Riley dann plötzlich.
    Alistair stellte die Flasche in auf den weichen Boden.
    "Das ist auch gut so", begann er, "die Angst lässt dich achtsam bleiben. Die Angst um dein eigenes Leben, lässt dich darauf aufpassen, dass dir nichts passiert. Die Angst um andere sorgt dafür, dass du dich um eben jene kümmerst. Sei froh, dass du noch Angst empfindest. Wenn du erst einmal soweit wie ich bist, kann es jederzeit passieren, dass du bei der nächst besten Gelegenheit verreckst."
    Er wischte sich mit der Hand über das vom Regen durchnässte Gesicht.
    "Du hast Angst, deswegen war das, was du getan hast äußerst mutig. Von meiner Seite aus jedoch, war es gar nichts, es war nen Dreck wert, weil ich keinerlei Probleme damit habe mich in die Scheiße zu schmeißen. Du siehst doch wie wenig Beachtung mir das einbringt."
    Er grinste bitter.
    "Das ist mir jedoch egal. Ich brauch keine Anerkennung. Solange ich meine Versprechen einhalten kann, ist die Welt für mich in Ordnung."
    Ein weiterer Schluck aus der Whisky-Flasche.
    "Irgendwann, wirst auch du keine Angst mehr haben. Ich wünsche dir jedoch, dass der Tag noch fern ist."
    Er zündete sich eine neue Zigarette an und bot Riley ebenfalls eine an.
    "Das soll nicht heißen, dass man sich ängstlich in eine Ecke verkriechen soll", fügte er hinzu.
    Ein Bild blitzte vor seinem inneren Auge auf, wie er seine Eltern auf dem Boden sah, das innere ihrer Schädel über den gesamten Küchenboden verteilt. Er kauerte unter der Bank in der Ecke, hielt sich zitternd die Hände den Mund, darauf hoffend ja keinen Muchs zu machen.
    Alistair schüttelte die Bilder aus seinem Kopf, zog an der Zigarette und nahm dann einen weiteren Schluck.

    Geändert von Streicher (27.08.2012 um 15:54 Uhr)

  2. #2
    Ian besah sich Clovers Notiz. Er tat sich - nach wie vor - schwer damit, alles aufzufassen. Normalerweise war er gut in sowas. Zusammenhänge erkennen, Dinge logisch verknüpfen. Verdammt. In der Schule wurde er für ein Genie gehalten - und jetzt?

    "Egal was die anderen sagen, ich würde nur dich als Anführer haben wollen."

    Er zwang sich dazu, weiter auf die Notiz zu sehen. Aber ihre Worte, ihre Stimme. Er sah kurz hoch, nicht dazu in der Lage, ihr wirklich in die Augen zu gucken. "Du bist... ähm... also... ich meine... das ist mir wirklich sehr wichtig... was du sagst." Was? Er verstand sich selbst nicht mehr. Es gab Zeiten, da war er der selbstsicherste und extrovertierteste Mensch der Welt. War das vorbei? Sich um Kinder kümmern, den Anführer spielen, reden schwingen. Das geht. Aber kaum ist da eine Frau, die... - die was? Die dir gefällt? Die dir wichtiger ist, als du glaubst? Das sollte Shelley sein. Shelley war immer für dich da.

    Er blickte sie an, sah ihre Augen. Für einen Moment fühlte sich sein Körper schwer und unbeweglich an. Er versuchte, irgendetwas zu sagen, irgendetwas zu machen., sich zu bewegen aber er konnte nicht. Dann ertönte der sanfte Klang der Okarina. Castle in the Sky.

    Er hatte diesen Film mit Shelley geguckt. Sie saßen zusammen auf seinem Bett, mit einem großen Topf Eiscreme. Er hatte sie immer wieder angesehen und sich gewünscht, sie zu küssen. Sie war hübsch. Sie war seine beste Freundin. Er hatte sich mit niemandem so verstanden, wie mit ihr. Und er hatte nie ein Mädchen geküsst. Er wollte es mal ausprobieren - und was läge da näher als...? Hab ich...? Nein! Er war verwirrt. Hat er sich diese Gefühle eingeredet, weil Shelley ihm nah war? Hat er die Freundschaft mit etwas anderem verwechselt. Wurde ihm das jetzt bewusst, weil er jemanden fand, den er wirklich... Nein!

    Wieder ein flüchtiger Blick zu Clover, die verträumt schien, als sie dem Klang der Okarina lauschte. Er öffnete den Mund, nur um ihn gleich wieder zu schließen. Er schluckte, spürte sein Herz in seiner Brust rasen. Wieder öffnete er den Mund. "Clover, ich..." - "Ian, mein Kumpel! Alter! Du wirst nicht glauben, was ich in dem beschissenen Heli gefunden habe!" Dob schlug ihm in seiner gewohnten Art auf den Rücken und löste ihn damit schmerzhaft aus seinen Gedanken. Super Timing.

  3. #3
    Dani bekam zuerst gar nicht mit, dass sie angesprochen wurde. Sie merkte nur dass sie aufgehoben und in eines der Zelte getragen wurde, und sie jemand in eine Decke wickelte. Alistair. Der, mit dem sie den Computer repariert hatte. Als er bei ihr im Zelt saß und rauchte, wollte sie ihm Danken, ihm irgendetwas sagen, wenn auch nur um sich abzulenken, aber sie brachte es nicht über sich. Zitternd vor Kälte und Schmerz über den Verlust wickelte sie sich in die Decke und drehte Alistair den Rücken zu. Er sollte ihr Gesicht nicht sehen, nicht die pure Verzweiflung die sie überfallen hatte.
    Warum?, dachte sie sich nur immer wieder, während sie sich wie unter Schmerzen krümmte.
    Es gab sicher viele Antworten auf diese eine, sie beherrschende Frage, und doch waren es keine, zumindest für Dani. Er hatte vermutlich einigen hier damit das Leben gerettet, das konnte sie jedoch im Moment nicht sehen. Sie bezweifelte, dass sie es jemals so sehen konnte, oder dass sein Tod auf diese Art und Weise sinnvoll wurde. Sterben war nicht sinnvoll, niemals.
    Vielleicht hat er es doch geschafft...
    Nein.
    Ich hätte, wenn...
    Reiß dich zusammen!
    Sie wußte, sie konnte hier nicht liegen bleiben - auch wenn sie im Moment genau das wollte - sollte sein Tod nicht völlig umsonst sein. Aber sie hatte nicht die Kraft dazu, aufzustehen.

    Geändert von Andromeda (27.08.2012 um 15:57 Uhr)

  4. #4
    Geschafft! Er konnte es immer noch nicht so recht glauben, aber ja, es hatte geklappt. Ethan hatte eine Menge Ausrüstung erhalten. Und er wusste schon, wer diese Ausrüstung am ehesten brauchte: Dob würde sich mit den Waffen, die er gefunden hatte, sicher bei den guten Kämpfern der Gruppe einreihen können (Dob Kampf + 2), Riley würde mit den Werkzeugen umzugehen wissen (Riley Geschick + 2) und Isabelle konnte sicher etwas mit den Stiefeln anfangen (Isabelle Agi + 2).
    Ethan suchte zunächst Dob, dann Riley und schließlich seine Isa auf: "Hey Isa, schau mal was ich habe! Ich dachte mir, damit könntest du sicher einiges anfangen.", grinste er sie freudig an.

    Geändert von gRuFtY (27.08.2012 um 20:15 Uhr)

  5. #5
    Isa stand etwas abseits der anderen und beobachtete deren Tätigkeiten. Sie hatte die Arme fest um den nassen Körper geschlungen und zitterte. Das lag jedoch nicht nur am Regen und der Kälte. Sie hatte Schwierigkeiten damit, die Geschehnisse der letzten Stunden einfach sacken zu lassen. Ja, Isa war von Anfang an bewusst gewesen, dass es Konflikte innerhalb der Gruppe geben würde. Aber dass alles derart eskalieren würde, wie während der Fahrt. Dass Erwachsene Menschen wie wilde Tiere übereinander herfielen... das hatte Isa nicht glauben wollen. Am liebsten wollte sie all die Geschehnisse der Fahrt vergessen. Die ganzen hässlichen Dinge, die gesagt worden waren.
    Und sie selbst hatte nichts tun können und ihre Angst und ihren Zorn ausgerechnet den armen Niki spüren lassen. Natürlich hatte sie ihm helfen wollen, aber der erschrockene und verletzte Blick in seinen Augen ließ sie im Nachhinein erkennen, dass sie zu grob gewesen war. Das hatte er nicht verdient, am allerwenigsten von allen.
    Und dann sollte Ian ein Mörder sein? Oder hatte er das nur gesagt, um sich gegen Tess´ Anschuldigungen zu wehren? Aber der Blick in seinen Augen, der Ton seiner Stimme... das war eine Seite, die Isa nicht erwartet hatte. Und sie machte ihr Angst. Genauso wie der Priester, der das auch noch gutgeheißen hatte. Und der offensichtlich noch durchgedrehter war als alle anderen.
    Und ausgerechnet Michail, der unsymphatische Russe, hatte sein Leben für diesen Haufen Psychopathen geopfert. Nachdem Tess so große Töne gespuckt hatte, das sie als nächstes freiwillig ihr Leben für die Gruppe riskieren würde, komme was wolle. Isa war nicht überrascht, dass sie es nicht getan hatte. Jeder mit einem halben Hirn konnte nach kurzer Zeit schon erkennen, dass diese Ärztin nicht im geringsten am Wohlergehen anderer interessiert war. Wenn man sie sah, musste man schon überlegen, ob man nicht lieber irgendeine Krankheit oder dauerhafte Verstümmelung riskieren als sich von ihr behandeln lassen wollte...
    Was Isas Vertrauen in die anderen aber schlussendlich völlig erschüttert hatte, waren Axels letzte Worte gewesen. Verräter. Verräter hatte er gesagt... und egal wie jung und unerfahren Isa war, sie konnte nicht so tun als würde sie nicht ahnen, das damit ein anderer Flüchtling gemeint sein musste. Einer von ihnen. Niemand wusste, was Axel zuletzt gesehen und gehört hatte. Man wusste nicht, auf welche Art und Weise ihn jemand verraten hatte. Und das machte es nur noch schlimmer. Es könnte jeder von ihnen gewesen sein, in dem Chaos. Jeder hätte ihn schubsen, seine Ausrüstung manipulieren oder sein Essen vergiften können. Jeder...
    Isa schlang die Arme noch enger um den Körper, aber weder das Zittern noch die Kälte verschwanden. In der Hoffnung auf ein wenig Trost öffnete sie mit bebenden Händen ihren Rucksack... und erstarrte
    "Hey Isa, schau mal was ich habe! Ich dachte mir, damit könntest du sicher einiges anfangen.", hörte sie Ethan rufen. Sie blickte nicht auf, sondern starrte nur auf ihre Hände und den Rucksack. Zitternd nahm sie einen völlig durchnässten Gegenstand heraus. Noch immer nicht aufsehend, konnte Isa nun hören, wie Ethan vor ihr stehen blieb. Sie spürte, wie er sich herunterbeugte und hörte ihn mit besorgter Stimme sagen: "Hey... stimmt etwas nicht?"
    Isa merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Erst jetzt blickte sie auf und sah Ethan durch einen nassen Schleier an. "D-der Rucksack", stammelte sie. "Da ist Wasser reingelaufen..." Ethan blickte sie verständnislos an. "Die Fotos... die Bilder von meiner Mutter..." Verzweifelt hielt sie ihm die kläglichen Überreste der Bilder vors Gesicht. Das einzige, was sie von ihrer unbekannten Mutter noch hatte.

    Geändert von Zitroneneis (27.08.2012 um 21:18 Uhr)

  6. #6
    Sie waren nun also da. Suparman hätte nicht erwartet, dass sein Truck mit weniger Schäden als "Freedom" davonkommen würde, aber das Glück war nun einmal auf seiner Seite. Es war nachts, sehr sehr dunkel und auch kalt, was unweigerlich dazu führte, dass ihm wieder einfiel, dass er immer noch kein Hemd anhatte. War er ohne Hemd losgefahren? Schien so.
    Um nicht weiter frieren zu müssen, plünderte er ein paar der Toten und verschaffte sich so nach ein wenig Zusammensuchen eine vollständige Militärkleidung, die er sogleich anzog. Zumindest sah er jetzt einigermaßen bedeutsam aus.

  7. #7
    "Dreckiger... Verräter!"

    Diese Worte klangen immernoch in Helenas Ohren nach. Ihre Schritte hatten sie wieder zu der Stelle geleitet, von denen sie die Stelle sehen konnte, an der Axels Überreste waren. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wer auch immer ihn auf den Gewissen hatte - welchen Grund könnte der Mörder haben? War es...nicht zuletzt Rache? Machete trottete neben seine Herrin und legte den Kopf schief. Sollte sie...? Ein Lächeln legte sich auf Helenas Lippen. Sie hatte nichts zu verlieren. Nichts mehr zu verlieren.

    ---

    "Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt."
    Cyrillus blickte nach oben. Helenas schemenhafte Figur schien größer als noch in den letzten Tagen. Sie trug Axels Pistole in der linken, und Tess' Gewehr in der rechten Hand. Das Lächeln in ihrem Gesicht ließ sie noch unwirklicher wirken.

    ---

    Dob hatte es wohl geahnt - Ausgerechnet Dob, der Badeshorts tragende, sexuell unterforderte, peinlich gut gelaunte Dob. Er wollte sie sie ganze Zeit in die tödlichen Aufgaben schicken. Auch eine Art, mit seinem Wissen umzugehen. Besser zumindest, als Axel zu töten - der ja nun wirklich unschuldig war.

    ---

    Dieser ••••••• hat es verdient. dachte Helena, als sie das Gewehr, in welchem sich offensichlich ein kleines Kunststoffteil verhakt hatte, mit dem Fuß in Richtung des Weißrussen schubste.


    ---


    Sie atmete noch einmal tief durch. Undankbares Pack.
    "So, Leute. Da sich hier ja, wie allgemein bekannt sein sollte, ein oder zwei Mörder unter uns befinden. Hallo Welt, hier ist die Erste von den beiden."

    Helena ließ den Funkspruch wirken. Sie wusste genau, welche Wirkung er haben würde.

    "Ja, das kleine Blondchen hat den Weißrussen auf dem Gewissen. Jetzt, wo der Mörder von Axel das weiß... wie hat es sich angefühlt, als du ihn dem Tod überlassen hast? War's geil? Schämst du dich? Bereust du es? Ich mach dir ein Angebot, du Gurkenhirn. Komm zu mir, dann können die zwei Arschlöcher unter uns sich gegenseitig fertig machen... ich hab eh nix mehr zu verlieren. Traust du dich nicht? "

  8. #8
    Nach der Reparatur hatte sich Andris erst einmal zur Ruhe gelegt. Zwar war sie erfolgreich verlaufen, aber das Umhergelaufe und Gebücke hatten ihn doch sehr angestrengt. Hustend war er also eingedöst und dachte darüber nach, ob er wieder aufwachen würde. Und ja, er tat es tatsächlich. Helenas Funkspruch riss den alten Mann aus seinem traumlosen Schlaf. Er hörte aufmerksam zu und zündete sich eine Zigarette an, die Furchen in seinem Gesicht blieben regungslos, bis der die Enthüllung vorbei war. Dann bewegten sich und formten ein bösartiges Grinsen. Er wartet kurz, ob nicht jemand vor ihm sprechen würde, dann atmete er kurz ein und sagte in seiner verrauchten Stimme: "Das ist ja ein dickes Ding, Mädchen. Du denkst wohl, dass alles nach dir tanzt, wenn du nur laut genug schreist." Andris nahm einen tiefen Zug aus seinem Glimmstängel. "Aber so läuft das hier nicht. Du ermordest kaltblütig einen Kameraden und erwartest, dass du ein romantisches Duell bekommst? Du nimmst dir ganz schön was raus. Was zur Hölle denkst du, wer du bist, Mädchen? Wir haben hier andere Probleme, als deinen süßen Racheakt. Bekomm dich in den Griff und pass auf deinen Rücken auf."
    Andris stand ächzend auf und nahm die Brechstange in die Hand, die er auf der Suche nach Werkzeug gefunden hatte. Fast liebevoll begutachtete er das Eisen. Es war schwer. Wie würde es wohl aussehen, wenn es mit Wucht auf den Hinterkopf eines Verräters gezogen würde? Ein alter Lette wurde mit jeder Sekunde neugieriger.

    Geändert von Karl (27.08.2012 um 22:02 Uhr)

  9. #9
    Tess trat zögerlich hinaus in den Regen, eher um von Clover wegzukommen. Ein Ziel hatte sie nicht. Sie fühlte sich in der Nähe der Sängerin (Clover) merkwürdig. Die Frau strahlte von innen heraus, auch wenn sie sichtlich lustlos in dem Papier herumgewühlt hatte – ihr Interesse an den andren hatte das nicht gedämpft. Bewundernswert. Aber sagen konnte sie es nicht.
    Ein weiterer Blitz vom gewitterschwarzen Himmel, der sie hochschrecken ließ. Sie konnte von einem Moment auf den andren keinen klaren Gedanken mehr fassen, stolperte und fiel zurück in das Kommandozelt. Schwer atmend lag sie vor Ian, Clover und Dob, der eben noch im Begriff war Ian von seiner Entdeckung zu erzählen und noch den Mund offen hatte, auf dem Boden. Die Hände hatte sie wie ein kleines Kind vor die Augen geschlagen um die Lichtblitze abzuwenden. Ein weiterer Blitz erhellt die Aussenwand des Militärzeltes, der Tess unter den Tisch in der Mitte des Raums robben ließ. Ausser dem Rasen ihres Herzens und dem Wasser in ihren Schuhen war da nur noch ihre eigene Angst.

    Tess wirkte wie eine Katze, die man versucht hatte zu ertränken. Schreckhaft, aufgelöst, zitternd vor Kälte und Panik. Ihr wirres Haar stand kreuz und quer vom Kopf ab. Ihre Hände und Knie waren seit den Kanälen aufgerissen und zwischen dem Matsch und dem Gras sickerte ein wenig Blut in ihre Hosenbeine. Das violett-schwarze Auge das ihr Dob verpasst hatte und die aufgeplatzte Haut an ihrem Gesicht, tat sein übriges um sie wirklich fertig aussehen zu lassen. "Ich wünschte ich könnte einfach nur sterben, damit es aufhört."

    ~*~

    Es gab nur zwei Dinge vor denen sie Angst hatte. Und eines davon waren diese Scheißgewitter.
    Das Gefühl, wie Vieh zur Schlachtbank getrieben zu werden, in die Arme der Metzger. Und das von denen, denen sie vertraute - Befehl von ganz oben. Wir handeln vorausschauend, nicht human. Manchmal erkennt man erst zu spät das man nie Rücken an Rücken stand, sondern der Geliebte mit einer Waffe im Anschlag direkt hinter einem steht. Oder passender - über einem, auf einem beschissenen Felsvorsprung, mit jeder Menge Sprengladungen zum abwerfen.
    Aus jeder Richtung Feuer, Explosionen, Rauch, Lichtblitze, Todesschreie. Sie wusste nicht wie, aber sie hatte sich hangabwärts fallen lassen. Dann war sie gerollt. Gerollt. Immer weiter gerollt. Und als sie von einem aufflammendem Feuerzeug geblendet wurde hielt ihr ein zitternder Soldat der Schweizer Armee den Mund zu. Der junge blonde Sanitäter, mit den Locken aus Rauschgold und der puren Unschuld in den Augen, übergab sich. Und dann wollte er nur noch sterben, sich nicht auf diese Hetzjagd einlassen. „Lasst mich, sie sind alle tot! Er hat sie alle umgebracht! Sie sind überall! Einfach überall. Ich kann das nicht...“ Sie waren die letzten drei Lämmer. Es würde keine Rettung kommen für die, die man ausgesandt hatte um einfach nur zu sterben um Verräter, die Rechnungen nicht begleichen wollten, in die Falle zu locken. Aber ihr geliebter Jay hatte dafür bezahlt.


    ~*~

    Sie wusste nicht wer ihr die Decke und die Kippe gereicht hatte. Aber sie sah schemenhaft Dobs besserwisserischen Blick mit einem fetten Grinsen im Gesicht, was beinahe noch schlimmer war als das Gewitter da draussen. Irgendwas von wegen „Ich hab dir noch gesagt, dass du dich mehr entspannen musst“ drang an ihr Ohr. Sie war sich nicht sicher, ob sie Drogen jetzt noch abgelehnt hätte.
    Dob war immer noch da... also... was solls. "Dob, hei... ich glaub ich könnte... echt mal was zum loslassen brauchen. Die ganze Scheiße hier ist doch eh schon unkontrollierbar geworden. " Dem Sunnyboy fiel daraufhin erstmal die Kippe aus dem Mund. Er war schlichtweg sprachlos. Und als er wortlos das Päckchen aus seiner Tasche kramte und Tess ihn dann nur mit einem hundelenden Blick ansah und auf ihre zitternden Hände zeigte, "Ich... glaub aber ich kriegs nicht hin mir selber was zu bauen... würdest du? Bitte?" rettete er ihr mit einer schönen ordentlichen Portion Gras das Leben. Immerhin kommt die mal zur Vernunft...

    Das alles war so grotesk. Aber es wurde besser. Sie fühlte sich leichter mit dem Joint in der Hand. Mit geschlossenen Augen bekam sie es sogar hin das blitzen zu ignorieren und loszulassen. Es einfach sein zu lassen. "Is gut das du da bist Dob. Gleichstand und so. Ich würd dir noch hundertmal das Leben retten. Bist n prima Kerl. Wirklich. Wusste ich schon als du mir die erste gelangt hast. Ich erkenn das, wie ein Mann beinander ist, in der Art wie er zuschlägt. Hast nen ordentlichen Schlag."
    Sie zuckte grade zusammen unter einer Folge von drei Blitzen, als Helenas Funkspruch kam. „Hallo Welt, hier ist die Erste von den beiden.“ Ein eigenartig trauriges Lied verwob sich mit diesem Funkspruch. Was hatte Helena ihr gesagt? „Ich werde die Wichsflöte eher eigenhändig erschießen“ „Ach du Scheiiiße.", stieß sie mit einem Kichern hervor. "Und ich hab ihr auch noch eine Waffe in die Hand gedrückt. Bin ich bescheuert, oder bin ich bescheuert. Dob sags mir. Ich bin doch echt einfach nur bescheuert. Mal schaun, was die Bande da draussen im Regen sonst so macht - Dob, ich komm gleich wieder, mach das er nicht ausgeht, hm?“ Sie lachte und schritt aus dem Zelt. Die beiden Signalfackeln brannten noch an der Ecke des Lagers. Tess streckte die Zunge aus und ließ sich den Regen darauf tropfen. Dann kratzte sie sich unter den Achseln und rief mit einem Kichern in die Runde: „Überlasst mir das. Mit blöden Sprüchen kenn ich mich aus! Ausserdem hab ich ihr die Wumme gegeben. Ich bads aus, ich bin immerhin Dr. Cutter. Zu ihren Diensten.“

    Dann schlidderte sie auf Helena zu, die am Rand des Lagers stand von wo aus sie den Krater erblickten konnte an der Axels Überreste lagen. Gegen den Zaun drängten sich unzählige Zombies, streckten ihre Hände durch die Maschen, würgten vorfreudig Jamjam-Fleischmatsche aus ihren Gedärmen hervor.

    Tess lief weiter. Verwundet. Zitternd vor Kälte. Ein Glucksen im Hals. Sie warf den rot-blau-violetten Dingern sogar einen Gruß zu "Die Welt grüßt ihre Bewohner. Lets Partey, ihr Süßen!" Wenn Blondie sie abknallte, hielt sie wenigstens ihr versprechen Dob gegenüber. Der Gruppe gegenüber. Dann sollte es eben so sein. „Hei, wunderwunderschöne Helena, was machst du hier im Regen? Willst du nen trojanischen Krieg anzetteln? Der war schon.. vor ner Weile. Bist zu spät Schätzchen.“ „Hei Dr. Cutter. Sie stehen in der Schusslinie. Ich warte hier auf eine Ratte.“ Machete knurrte leise, wie um diese Worte zu bestätigen. „Das ist mir klar. Aber meinst du es bringt irgendwem was, wenn wir alle tot am Boden liegen? Am Boden liegen is okay, aber tot... ich weiß nich wies dir geht aber ich hätt gern noch ein paar Jahre.“ Helenas hochgezogene Augenbraue sagte ihr alles, was sie wissen musste. Andris blablate ins Funkgerät, was Tess mit einer Handbewegung imitierte. Er schien Axel, der ihm den Popo gerettet hatte irgendwie zu vergessen – oder ihm war der frische Mord einfach wichtiger. Rache. Verrat. Das letzte Wort erinnerte Tess an irgendwas. Aber ihr Kopf war herrlich leicht und es war ihr egal. Die sollten einfach nur aufhören zu streiten.
    Ein weiterer Blitz, bei dem Tess zusammenzuckte und „Huch“ machte. Dann kicherte sie los und stolperte zwei Schritte weiter auf Helena zu. Mit dem Gleichgewichtssinn schien sies nicht mehr so zu haben... das konnte gefährlich werden an der steilen Schanze, das war sicher auch Helena klar.
    Helena. Die Toten sind niemals weit von uns entfernt. Sie leben in uns weiter. Axel lebt. In. Dir.“ Wie um diese Worte zu verfestigen klopfte sie sich aufs eigene Herz mit einem treuherzigen Blick, den man sonst so gar nicht von der ollen Schreckschraube kannte. „Das klingt voll gruselig, isses aber nicht. Ich mein- würden dies sonst in nen Disneyfilm packen? König der Löwen, den mussu sehen. Einfach packend. Und son bisschen traurig." Sie schien den Faden verloren zu haben. Oder ihren Verstand. Oder beides. Mit einem Blick auf den Lauf des Gewehres erinnerte sie sich aber wieder daran, wieso sie hier stand. "Der Axel der hat gute Arbeit geleistet. Und er hätte uns alle beschützt. Aber jetzt wo ers nich mehr kann müssen wir das machen, mkay? Lass uns Axels Marke holen gehen, ja? Riley meinte doch sie ist im LKW geblieben. Wir schlagen uns durch. Ich nehm eine seiner angematschten Waffen und dann... holen wir seine Marke. Um einem guten Mann mit Klöten aus Stahl zu gedenken. Und danach spachteln wir was, ich hab nen Mordskohldampf. Du nich?

    Sie wusste nicht wie wehrlos sie aussah. Sie wusste nicht, das wenn Helena jetzt abdrückte es nicht mehr viel von der Ärztin aus Leidenschaft (*hust*) geben würde was man begraben konnte. Aber sie war beflügelt von der Leichtigkeit der Narren. Und einem verdammt guten Joint. "Sag mal Helena, hat dir schonmal jemand gesteckt das du mit ner Waffe verdammt heißt aussiehst?"

    Geändert von Viviane (28.08.2012 um 13:22 Uhr)

  10. #10
    "Was zum...? Er war geschockt und auch Dob hatte seine Ausführungen über den Hubschrauber-Fund abrupt beendet, als Helena ihre Durchsage machte. Tess sah schrecklich aus, als sie Dob um einen Joint bat. Wieder schossen Ian Tausende von Gedanken durch den Kopf. Er wusste nicht, was er denken sollte.

    Sie ist eine Mörderin. Sie hat den Weißrussen getötet. Warum? Weil er sie geschlagen hat? Es muss einen zweiten Mörder geben. Ich habe gedacht, es war nur einer. Wie kann sie...? - Du hast selber getötet, Ian - Ich habe ein Kind beschützt - Sie war in Sicherheit. Er wäre ins Gefängnis gekommen - Er hätte es wieder getan. Er wäre frei gekommen und hätte es wieder getan. - Es war Hass, Ian. Keine Notwehr. - Die Welt ist besser ohne ihn.

    Stopp! Keine Emotionen, keine Vergangenheit. Das ist das Hier und Jetzt. Du bist der Anführer. Du musst etwas unternehmen. Aber was? Sollte er die Schuld auf einen Toten schieben. Auf Michail vielleicht? Niemand könnte das beurteilen, er müsste sich nur ausdenken, woher er das weiß. Soll er selbst vorgeben, den Mord begangen zu haben? Und dann, du Genie? Sie legt dich um und du kannst niemandem helfen.

    Die Ärztin war verschwunden, ehe er sich versah. Ian sah zu Clover. "Pass auf dich auf und bleib im Zelt. Ich möchte nicht, dass da jetzt noch jemand rausgeht. Miss McAldrin ist wahrscheinlich unberechenbar." Sein Blick streifte ihre funkelnden Haare, ihr wunderschönes Gesicht. "Ich muss nachher mit dir reden." Seine Gefühle machten das alles nicht einfacher. Jeder Gedanke schien länger zu brauchen, um verarbeitet zu werden, weil da im Hintergrund immer sie war. Du kennst sie nicht mal eine Woche und kannst nicht klar denken wegen ihr? Du bist eine Witzfigur, die Ärztin hat Recht.

    Er trat aus dem Zelt in den nach wie vor kräftigen Regen. "Alle ins Zelt! Sofort!", befahl er über das Headset, nahm dabei seine eigene Stimme durch das donnernde Grollen des Himmels kaum wahr. Die Worte von Andris drangen knackend in sein Ohr, Tess gröhlte vor ihm ein Wirrwarr an Dingen. Er ging weiter und weiter, sah die fast schwebende Gestalt von Teresa weit vor sich. Und da - von ein, zwei hellen Blitzen beleuchtet, die furchteinflößende Gestalt von Helena. In diesem Kontrast wirkte die stolpernde Tess hilf- und wehrlos, wie sie da torkelnd in der umittelbarer Nähe zum - bis zum Bersten gespannten - Zaun stand, gegen den sich die Untoten stemmten

    "MISS McALDRIN!", schrie er durch den keifenden Wind. "SIE SIND KEIN SCHLECHTER MENSCH! NIEMAND HIER IST DAS! WIR TUN ALLE... WIR TUN ALLE DINGE, DIE WIR BEREUEN... FRÜHER ODER SPÄTER! WIR MACHEN ALLE FEHLER, KLEINE UND GROßE! ABER DAS HIER - SIE MÜSSEN DAS BEENDEN, BEVOR ES ZU SPÄT IST. WAFFEN, GEWALT, MORDE! DAS MUSS AUFHÖREN! AXEL WAR EIN TOUGHER KERL - ER HAT SEINE WAFFE ABER NUR DANN BENUTZT, WENN ES KEINE ANDERE MÖGLICHKEIT GAB! ER HAT UNS ALLEN DAMIT MEHRMALS DAS LEBEN GERETTET... GANZ BESONDERS MIR! ICH VERSTEHE, WIE WÜTEND SIE SIND - DAS IST KEINE LEERE PHRASE! ICH VERSTEHE DEN WUT, DEN HASS, ALL DAS! ABER WENN DAS JETZT WEITERGEHT... DANN ZERSTÖREN WIR UNS! WIR MÜSSEN BESSER SEIN ALS DIE WELT! WIR DÜRFEN UNS NICHT ERGEBEN, WIR KÖNNEN DIESEN HASS NICHT UNSER HANDELN BESTIMMTEN LASSEN! WIR MÜSSEN MENSCHEN SEIN! UND JA - ICH BIN NUR EIN BESCHISSENER, SCHWACHER KINDERGÄRTNER MIT DEM TRAUM VON EINER HEILEN WELT!"

    Nur gelegentlich wurde Helenas Gesicht von einem grellen Blitz beleuchtet und so musste es auch bei ihm aussehen. Langsam trat er weiter auf sie zu.

    "ICH WURDE FAST TOTGEPRÜGELT... ICH WURDE VERGEWALTIGT... MAN HAT MIR VOR MEINEN AUGEN MEINE MUTTER GENOMMEN... ICH WEIß, WIE BESCHISSEN GRAU DIE WELT IST. ABER ICH LASSE NICHT ZU, DASS SIE SCHWARZ WIRD. ICH LASSE NICHT ZU, DASS DAS LETZTE WEIß VERSCHWINDET!"

    In seinen Schreien lag Verzweiflung. In ihnen lag aber auch Kraft. Es lag alles in ihnen - nur keine Resignation.

    "WIR BRAUCHEN SIE UND IHREN GESUNDEN VERSTAND! UM NICHT MEHR OPFER ZU HABEN - UM NICHT NOCH MEHR VON DEM ZU VERLIEREN, WAS WIR MÖGEN... WAS WIR LIEBEN! HELFEN SIE MIR! HELFEN SIE MIR UND DEN ANDEREN! SEIEN SIE STARK!"

    Geändert von MeTa (28.08.2012 um 13:55 Uhr)

  11. #11
    ""Das soll nicht heißen, dass man sich ängstlich in eine Ecke verkriechen soll""

    Riley nahm die ihm angebotene Zigarette entgegen, ließ sie sich von Alistair anzünden und nahm einen Zug. Vielleicht konnte ihn die Zigarette ja beruhigen. Ein kräftiges, unangenehmes Husten, der gerade noch so zu unterdrückende Würgreiz brachten ihn davon ab, es weiter zu versuchen. Der Ire grinste ihn an, er hatte ihm sofort angesehen, dass er noch nie geraucht hatte und schien auch nicht böse darüber zu sein, dass Riley keinen weiteren Zug mehr nahm.

    "Ich hoffe du hast Recht. Also damit, dass Angst was Gutes ist. Ich weiß nicht, irgendwie kommt mir alles wie ein Alptraum vor, so unwirklich. Ich will einfach nur wieder im Flughafen sein und betteln und gelegentlich mal was mitgehen lassen. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde ... ich meine, ich habe ein paar Leute getroffen, die ich mag ... und ich muss immer Angst haben. Angst um mich, Angst um diejenigen, die mir etwas bedeuten. Ich hoffe, du hast Recht und die Angst ist gut. Und ich hoffe, dass ich niemanden verliere."

    Mit leerem Blick starrte er auf den Boden, ohne ihn jedoch wirklich wahrzunehmen. Kurz saßen sie schweigend da, da ergriff Riley erneut kurz das Wort: "Ich bin froh, dass ich dich kennengelernt habe, Alistair. Danke für deine Hilfe."

    Kurz darauf hörte er zuerst Helenas Funkspruch, dann kurz darauf Ian, der sagte, sie sollten alle in die Zelte gehen. Riley erhob sich, stapfte ohne genau darüber nachzudenken, wohin ihn seine Beine eigentlich trugen und betrat das Zelt, zu dem sein Weg ihn geführt hatte. Er blickte auf und sein erster Impuls war, sich umzudrehen und wieder davonzulaufen, dann entschied er sich dagegen. Er stand vor Clover.

  12. #12
    Boah, wie laaangweilig!“ Tess sah mit einem Gähnen zu Ian hinauf, auf den Helena ihr Gewehr gerichtet hatte und kommentierte Ians Geplappere mit der gleichen Bla-Bla-Geste, wie Andris Funkspruch.
    SIE SIND KEIN SCHLECHTER MENSCH!“ - „Also irgendwie fand ich mich überzeugender...“
    „ER HAT UNS ALLEN DAMIT MEHRMALS DAS LEBEN GERETTET... GANZ BESONDERS MIR!“ - „Neee, der HAT VOR ALLEM FAWYER DAS LEBEN GERETTET! WIR SIND ALLE NUR HIER UM FAWYER HIER RAUS ZU BRINGEN. IMMERHIN IST ER DER WIEDERGEKEHRTE ELVIS! Is doch so, Helena, nich?
    ICH WURDE FAST TOTGEPRÜGELT... ICH WURDE VERGEWALTIGT... MAN HAT MIR VOR MEINEN AUGEN MEINE MUTTER GENOMMEN.“ - „LAAANGWEILIG! Mann Ian, wenn sie ein Coming Out machen wollen, dann doch bitte richtig. Springen sie aus nem Zelt raus oder hinter nem Busch hervor... wäre immerhin ein coming out." Sie kicherte heiser über den grottigsten Coming-Out Witz südlich des Äquators. "Aber so wird das nix. Bringen sie uns was zu Essen, Chef. Hier is alles gut, die Kleine posiert nur für den nächsten Girls-Mit-Waffen Kalender.Sie versuchte sich selber an einer vermeintlich erotischen Pose mit einer imaginären Waffe und failte. Episch. Was aber natürlich nur daran lag, das sie keine Waffe hatte.How!“ Tess versuchte es dann mit einer Salut-Geste, rutschte aber beim Hacken schlagen auf dem Morast aus und fiel volle Kanne mit dem Gesicht voraus und einem eklig klingenden saugenden Slump in den Matsch.
    Kaum hatte sie sich das Zeug aus dem Gesicht gewischt und sich auf dem Hintern am Boden niedergelassen, da sah sie mit schiefgelegtem Kopf wie eine Welle von „1...2...“... verdammt vielen Zombies sich gegen den Zaun stemmte und den Draht dehnten, soweit sie konnten.Ähm... Helena? Du... hinter dir da... da is was.“ Machete kläffte wütend, abwechselnd in die Richtung der herannahenden schwankenden Meute und ab und zu zu Ian, auf den Helena das Gewehr gerichtet hatte. Tess wollte eigentlich nur aufstehen, aber mit einem Mal fand sie sich wieder - direkt neben dem Zaun, mit einem Fuß bis zum Knie im Schlamm. Sie steckte fest.Die sehen gar nicht nett aus, fast so als könnten die also... ähm Helena? HILFE!

    Geändert von Viviane (28.08.2012 um 13:25 Uhr)

  13. #13
    - „Neee, der HAT VOR ALLEM FAWYER DAS LEBEN GERETTET! WIR SIND ALLE NUR HIER UM FAWYER HIER RAUS ZU BRINGEN. IMMERHIN IST ER DER WIEDERGEKEHRTE ELVIS! Is doch so, Helena, nich?

    "Ach",
    mischte sich Fawyer unweise ein "Sie müssen mich nicht schmeicheln, ich wäre schon zufrieden der wiedergekehrte James Deaen zu sein"

    Er zog sein Stumgewehr an und war bereit. Was immer diese verrückte Zollbeamtin tun würde, ein paar Kugeln standen mal zur Beruhigung bereit. Shit, manche Leute konnten einfach dem Druck hier nicht aushalten.

  14. #14
    Clover stand unschlüssig vor dem Zeltausgang. Ian hatte gemeint, sie solle hier bleiben, aber es fiel ihr schwer, diesem "Befehl" zu folgen. Gerade noch vorhin hätte sie ein Schwall Gefühle beinahe übermannt, der noch nicht geendet hatte, als Dob und wenig später Tess erschienen waren. Und nun schwenkte all das in eine riesige Sorge um, denn da draußen ging irgendetwas vor sich und Helenas Funkspruch hatte nichts Gutes verheißen. "Ja, das kleine Blondchen hat den Weißrussen auf dem Gewissen." Clover lief ein Schauer über den Rücken. Es war nicht einmal so sehr, was Helena gesagt hatte, sondern eher wie. Eine gewisse Genugtuung schwang in ihrer Stimme mit, aber genauso Schmerz und unbändige Wut. Es war, als wäre dies eine vollkommen andere Person am Ende des Funkgerätes.
    Warum die Zollbeamtin den Glatzkopf getötet hatte, konnte sich Clover nicht richtig erklären, aber in diesem Moment zählte das gar nicht so sehr. Es zählte, wozu Helena jetzt fähig war und ob irgendjemand ein Unglück noch abwenden konnte. Wenn, dann würde Ian es schaffen, davon war Clover überzeugt. Aber was, wenn ihm etwas passiert? Werde ich dann auch plötzlich...

    Jemand betrat das Zelt. Riley schien zu zögern, beschloss dann aber anscheinend, sich in eine Ecke des Zeltes zu verziehen. Ihm musste es ähnlich wie ihr gehen - er war bestimmt auch sehr besorgt. "Weißt du, was da draußen vor sich geht?" Keine Antwort. "Riley? Hast du irgendwas mitbekommen? Ich mache mir echt Sorgen." In ihrer Stimme lag ein flehen, und er sah nun zu ihr auf. "Nein." Er wirkte ziemlich bedrückt und als wäre ihm diese Situation gerade unangenehm. "Ist alles in Ordnung?" Clover biss sich auf die Unterlippe. Erst jetzt fiel ihr auf, dass das immer ihre Stantardfrage war und ja offensichtlich nichts in Ordnung war. "Naja, ich lebe noch." Riley hatte es leise gesagt, aber mit einem Unterton, der niemandem hätte entgehen können. Er wollte jetzt nicht reden, und das was er erlebt hatte noch einmal durchleben. Das was er erlebt hatte.

    "Tut mir leid, dass ich mich nicht eher erkundigt habe. Du warst sehr mutig da draußen und ich bin froh, dass du... noch da bist." Sie spürte einen unangenehmen Kloß aus Schuldgefühlen in ihrem Magen. Sie hatte sich so in ihrer Nutzlosigkeit gesuhlt, dass sie Alistair und Riley nicht einmal gesagt hatte, wie wunderbar es war, dass sie noch lebten. Dabei hatte sie jetzt bloß eine Sache mit Tess gemacht und mit Ian gesprochen, und all die Selbstzweifel waren wieder komplett von ihr abgefallen gewesen. "Warum hast du dich denn nicht eher erkundigt?", fragte Riley, klang dabei aber nicht wirklich verärgert, sondern eher enttäuscht. Clover lächelte traurig. "Ich dachte, es macht ohnehin keinen Unterschied, ob ich da bin oder nicht. Ich wollte euch nicht unter die Augen treten, wo ihr gerade euer Leben aufs Spiel gesetzt hattet für ein Wertloses wie meines. Das war irgendwie ziemlich dumm von mir." "Es hat gewirkt, als wären wir dir komplett egal."

    Eine Weile lang herrschte eisige Stille in dem Zelt. Regen und Donner übernahmen stattdessen die Klangkulisse, immer einmal wieder kurz durchzogen mit Rufen, die von irgendwo draußen kamen. Clover fühlte sich noch mulmiger - hoffentlich waren es wirklich nur Rufe und keine Schreie. Sie war erschüttert über Rileys Aussage, aber wusste keine angemessene Antwort darauf, weshalb sie eher etwas sagte, um nicht mehr die Stimme von draußen hören zu müssen. Sie kam sich dabei ein wenig lahm vor, als wäre es einfach nicht genug zu sagen: "Es war mir nicht egal. Niemand hier ist mir egal. Ich habe schon gemerkt, dass ich daran arbeiten muss, dies den Menschen auch zu zeigen. Verzeih mir bitte." Daran arbeiten, dies den Menschen auch zu zeigen. Denn jeder Moment könnte der letzte mit ihnen sein.

    Geändert von Lynx (28.08.2012 um 12:24 Uhr)

  15. #15
    Als Ethan sich zu Isa runterbeugte, um sie in den Arm zu nehmen, begann jemand zu funken. Es war ihm egal, er nah sich und Isa die Headsets ab. Jetzt war es ihm erstmal wichtiger, sich um Isa zu kümmern, die anderen würden warten müssen.
    Ethan drückte Isa an sich, sie vergrub ihren Kopf in seiner Schulter. "Sssshhh! Alles wird gut. Deine Mutter ist sicher entkommen und dann werden wir sie gemeinsam finden und wir machen neue Bilder von ihr - zusammen mir dir auf einem Foto." Jemanden zu trösten war nicht Ethans Stärke. Ihm fehlten die Worte, aber er wollte Isa nicht weinen sehen. "Wir werden sie finden." wiederholte er stattdessen noch einmal.
    Während er sie so an sich drückte, bemerkte er ihren lieblichen Geruch. Er schallte sich einen Narren, so unpassend, wie die Situation war, doch bemerkte er, dass er sie auf eine Art begehrte, die ihm völlig neu war. Es hatte nichts damit zu tun, dass er sie attraktiv fand, auch wenn er das auch tat, er begehrte sie noch anders. War das richtige, echte Liebe?
    Noch immer schluchzte Isa, was Ethan wieder in die Realität zurück rissen. Er wollte noch etwas sagen, doch spürte er, dass das nicht das war, was ihr helfen würden, deshalb hielt er sie weiterhin umschlungen, strich dir sanft mit einer Hand über den Rücken und hoffte, dass ihr dies helfen würde. Wieder dachte er sich, dass er wohl ein schlechter Tröster ist.

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