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Ehrengarde
Gierige Hände griffen nach ihm, bleiche Fratzen grinsten ihn mordlüstern an, während er mit nichts als einer Taschenlampe bewaffnet versuchte sich einen Weg nach vorne zu kämpfen, dorthin, wo seine Hoffnung lag, wo das Licht sich befand. Er watete durch die Massen aus untoten Leibern, er kämpfte sich hindurch, er wehrte Angriffe ab. Er wurde von etwas am Kopf getroffen und als er sich drehte, sah er, dass es Axels Marke war, die jedoch in der Mitte zerbrochen war. Panisch stand er auf und rannte los, die Fratzen verfolgten ihn, lachten ihn hämisch an. Ihm fiel auf, dass sie alle das selbe Gesicht trugen - es war Tess, beinahe bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und als er zu Boden blickte konnte er sehen, worauf er lief, weswegen der Boden so federte. Es waren Leichname, die ihm bekannt vorkamen und erst als er sich konzentrierte konnte er feststellen, dass auch die Leichname alle die selben waren - Léo, Ian, Clover und Niki. Er versuchte zu schreien, aber er konnte nicht und er spürte, wie die Hände seine Beine zu fassen bekamen, er entzwei gerissen wurde - und dann verging alles in einer riesigen Explosion, die alles in rot tauchte.
Mit einem Ruck wachte Riley auf. Sein Herz raste, er war schweißüberströmt. Er blieb kurz sitzen, um sich zu beruhigen, um wieder zu sich zu kommen. Es war nur ein Traum gewesen. Nur ein Traum. Was war denn wirklich geschehen? Er saß in einem Zelt - wie war er hier her gekommen? Riley versuchte sich zu erinnern. Da waren Zombies gewesen - Alistair und er hatten gegen die Zombies gekämpft, Axel war auch dabei gewesen. Dann die Explosion. Nur er und Alistair waren wieder zurück gekommen. Tess, an der er wortlos vorbeigelaufen war. Clover, die sie gesehen hatte und einfach davon gelaufen war, ohne auch nur ein Wort mit ihnen zu wechseln. Riley verspürte eine tiefe Enttäuschung. Warum war sie davongelaufen? Léo, die ihn umarmt hatte. Dann war es schwarz geworden. Danach nur noch einzelne Bilder und Eindrücke. Regen. Kleine Hände, kleine Arme, die ihn durch den Matsch in das Zelt zogen. Léo, die ihn aus dem Regen trug.
Sein gesamter Körper schmerzte, es gab nicht eine einzige Stelle, die nicht brannte. Er rieb sich die Beine, versuchte aufzustehen. Wackelig auf den Beinen stapfte er in die Richtung des Ausgangs, versuchte die düsteren Gedanken, die düsteren Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben. Dann hörte er die Melodie, eine Ocarina. Beruhigend und schön. Kurz schloss er die Augen und stellte sich vor, er wäre an einem besseren Ort. Dann trat er entschlossen nach draußen, in den Regen und sah, dass Léo vor einem anderen Zelt saß und die Melodie spielte. Er lief zu ihr, setzte sich zu ihr und sagte, ganz leise: "Danke, dass du mich ins Zelt getragen hast. Das war sehr lieb von dir.", und blieb dann stumm neben ihr sitzen.
Alistair kam zu ihnen, band Léo etwas Mullbinde um die Beinchen, als sie aufgehört hatte zu spielen. Sie legte die Ocarina beiseite, fiel Alistair um den Hals und eilte davon.
Riley wandte sich zu Alistair: "Ich habe Angst."
Geändert von DSA-Zocker (27.08.2012 um 15:28 Uhr)
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