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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Interludium - Auf der Straße mit "Freedom" und "Independence"

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  1. #1

    Freedom - Laderaum

    Ian hatte sich noch die Zigarette angezündet, nachdem ihm der erste Einschlaf-Anlauf nicht geglückt war. Er hat jeden einzelnen Zug genossen. Es kam ihm vor, wie eine Ewigkeit, in der der Glimmstängel langsam kleiner wurde. Eine herrliche Ewigkeit. Deutlich ruhiger trank er einen großen Schluck und versuchte erneut einzuschlafen, während im Hintergrund Willy Sterns Last of the Living FM lief. Dieses mal gelang es ihm.

    Ruhe. Ein großes Zimmer und Ruhe. An der Wand hingen einige Zeichnungen. Zeichnungen, die nach so wenig aussahen - und doch so viel waren. Keine kahle Stelle im Raum. Wo kein Bild war, erhoben sich große, weiße Regalwände, die bunte Bücher, Brett- und Kartenspiele in sich trugen. Eine große Spielzeugküche zierte die hinterste Stelle des Raumes, die - anders als der gemusterte PVC-Boden im Rest des Zimmers - mit einem bunten Teppich unterlegt war. Susan hatte ihm jeden einzelnen Charakter auf dem Teppich näher gebracht - und er hatte keinen vergessen. Hello Kitty - Schabliu - Charmmy Kitty - Die Little Twin Stars. Er sah raus zur offenen Tür. Die Tür, die zum Flur führte, über den man wiederum durch eine Doppeltür in den Garten gelangte. Ian hatte die schäbig aussehenden Stellen am Geräteschuppen, an der großen Rutsche, an den Wippen und Schaukeln selbst übermalt. Im Flur war ein langes beigefarbenes Brett mit Haken angebracht. Dort hingen die Kinder ihre Jacken auf, auch wenn das zur Zeit nicht nötig war. Jeder Haken war mit einem kleinen bunten Bild und einem Namen versehen. Ian überflog sie. Abigail. Alewtina. Aubrey. Ben. Bree. Cayden. Eliah. Hannah. Jake. Lee. Lucy. Megan. Nate. Rachel. Schanna. Sean. Susan.

    Wieder blickte er sich um. Ruhe. Ein großes Zimmer und Ruhe. Kinder, die um ihn tanzten, sangen, manchmal kreischten. Angenehme Geräusche. Seine Definition von Ruhe. Vor seiner Nase fuchtelte Nathaniel mit seiner beschädigten Batista-Actionfigur herum. Ihr fehlte der Kopf aber das hatte nie jemanden gestört. "BATISTA-BOMB!", schrie Nate und rammte Ian die Figur in den Bauch. Es war nicht mehr als ein Zwicken, doch er verzog sein Gesicht absichtlich und fiel getroffen vom Stuhl, die Augen vor gespieltem Schmerz zusammengekniffen.

    Nein! Echter Schmerz. Die Füße des Mannes trafen ihn mehrmals wuchtig in die Bauchgegend. Sein ganzer Körper verkrampfte und er hielt sich die Hand schützend vor den Magen, doch die Intensität der Tritte verblasste nicht ein bisschen. Ein Schlag auf die Schläfe. Noch einer. Dann ein feuchtes Gefühl an seiner ansonsten so hitzigen Wange. Spucke? Blut? Er wusste es nicht. "Na - du Pussy? Has' genug?" Ein letzter, kraftvoller Schlag auf den Rippenbogen. Es knackste. Er schluchzte. "Will bestimmt nichts erzählen, weil er ein gottverdammter Kinderficker is'. Wir kommen wieder." Wenn sie wüssten. Aber sie werden nie wissen. Er würde es ihnen nie erzählen. Er würde nicht damit prahlen. Niemals.

    Seine zitternden Hände drückten ihn hoch, doch sein Körper knackte ein. Mehrere Rippen waren gebrochen. Ganz sicher. Noch ein Versuch. Nein! Es ging nicht. Er kam nicht hoch. Ein nahes Lachen. "Hey, Pussy! Heute kanns' dein Essen behalten!" Urplötzlich zerbrach ein Porzellanteller neben ihm auf dem Boden. Heftiges Dröhnen in seinem Ohr. Er öffnete die Augen. Da lag sein Mittagessen neben einigen Scherben. Einen Moment Ruhe. Das wünschte er sich jetzt. Ruhe. Nicht diese Klänge. Nicht diese Stimmen. "Los - friss! Du has' doch Hunger! Ich seh' das!" Er bewegte sich nicht. Wehrlos daliegend merkte er nur, wie eine geballte, kräftige Faust in seinen Nacken schnellte, seinen Kopf schließlich am Kragen etwas über den Boden zog, schließlich fallen ließ, wieder in den Nacken schnellte und ihn auf den Boden presste, über diesen zog. Die Essensreste und Glassplitter verfingen sich in seiner Haut. "Du solls' fressen, verdammt!" Er hauchte schwach: "Fick dich!" Ein letzter Tritt gegen die Stirn.

    Er wachte auf, spürte den kalten Untergrund, öffnete die Augen. Feuer! Wald! "MEGAN?" Nein. Lèo. "Das war irre toll! Aber singen und Ukulele spielen musst Du noch üben! Findest Du doch auch, oder Clover?" Clover. "Das war klasse. Sieh nur, wie gut es Léo getan hat... und mir auch." Es roch nach Glut. Nach Erde. Und nach diesem verdammten Duft. Dieser Duft, der ihn so verwirrte. Diese roten Haare. Diese Stimme. "Vergisst du mich?" Sein ganzer Körper schnellte hoch. Shelley! "Du vergisst mich!" "Nein! Ich vergess dich nicht! Ich suche nach dir!" "Du suchst nicht nach mir. Du kümmerst dich um Clover. Diese ••••••••." Ian warf sich wuchtig gegen den stabilen Mann. "NENN SIE NICHT ••••••••!" Er sah Megan. Sie fasste die Hand des Mannes. "El Dia de los Muertos en Australia". Sie tanzte mit dem Mann. "NEIN, LÈO! Geh da weg!" Er konnte sich nicht bewegen. Er sah nur die Wunde in Chads Bauch und konnte nicht helfen. Er sah Lèo und konnte nicht helfen. Er sah Clover und konnte nicht helfen.


    "NEEEEIN!"

    Ian saß im Truck. Es schepperte, quietschte, ruckelte. Seine Stirn war feucht, das feine Hemd durchnässt. Sein Herz musste weit mehr als zweihundert mal in der Minute schlagen. Von allen Seiten aus sahen ihn erschrockene Gesichter an. Ich hab doch die Pillen genommen.

    Geändert von MeTa (26.08.2012 um 11:12 Uhr)

  2. #2
    "NEEEEIN!"

    Fawyer war grad dabei seine Augen kurz ausruhen zu lassen, als ihn der Schrei wieder in die Gegenwart brachte. Ian war schweißgebadet und wirkte als hätte ihn eine Herde der Zombies verfolgt. Nicht jeder konnte dem Druck so standhalten wie er, gestand sich Fawyer ein. Es war seine Plicht ihn zu trösten, wenn man nur optimistisch denkt, sieht die Welt doch gleich besser aus.

    "So schlimm ist es auch nicht, Mr. Anführer. Wir sind zwar in einer Weltmetropole, die von Zombies übernommen wurde, die Nationalgarde ist hinter uns, außer Landes erwartet uns ein internationaler Krieg - und vermutlich mehr Untote. Unsere Chancen überhaupt bis zum Hafen, geschwege denn zum Schiff zu kommen könnten kaum beschiessener stehen, unter der Annahme, dass uns vorher nicht der Sprit ausgeht. Wir werden immer weniger, und unser Anführer wird offensichtlich mehr und mehr labil, aber sonst sieht es eigentlich ganz gut aus."

    Während er so sprach wurde er sich selbst der Hoffnungslosigkeit ihrer Lage mehr bewusst. Aber gleichzeitig wurde Fawyer auch trotziger, wenn er sterben würde, dann doch so wie er es wollte, und sicher nicht als Fressen für Zombies, da würde er sich lieber in die Luft jagen. Er öffnete eine seiner Energy-Drinks, es war schon wirklich warm geworden. Die Flüssigkeit war schreklich lau.

    "Hat dieser Karren kein Klima? Fuck.."

    Geändert von Mivey (24.08.2012 um 23:23 Uhr)

  3. #3

    Independence

    Riley sah immer noch nicht besonders gut aus, als er sagte: "Ach übrigens, danke dass du mir vorhin geholfen hast und auf mich geachtet hast, das war sehr nett von dir." Er hatte bestimmt Kopfschmerzen, und auch wenn er größtenteils selbst schuld war, tat er Clover ein bisschen leid. "Das war doch selbstverständlich." Sie zwinkerte ihm zu. "Ich bin nämlich immer nett zu Leuten, die ich mag." Genau genommen war sie ja zu allen nett, aber sie hatte inzwischen auch viel für Riley übrig und er konnte ein paar aufbauende Worte bestimmt gebrauchen.
    Er reagierte dann aber nicht mehr, weil er offenbar von Alistair und Léo abgelenkt wurde. "Wenn du willst, kannst du dich gerne noch mit ihm unterhalten, ich komme jetzt auch allein zu recht. Aber sag ihm, er soll Léo nicht zum Trinken bringen, dass sie eben aus der Scotchflasche getrunken hat geht bestimmt auf seine Kappe." "Sie hat was?"

    Clover sah, dass Léo es sich an Alistairs Schoß gemütlich gemacht hatte und anscheinend tief und fest schlief. Die Sängerin verschränkte die Arme und sah den Iren mit strengem Blick an. "Hast du nach einem neuen Trinkpartner gesucht, jetzt, wo Suparman nicht trinken darf?" Alistair sah sie kurz an - anscheinend nicht sicher, ob er sie von ihm erwartete, schuldbewusst zu reagieren. Dann jedoch lächelte Clover und setzte sich neben ihn. "Langsam hab ich den grimmigen Blick ja doch drauf." ,sagte sie lachend.
    "Es geht ihr gut.", meinte der Ire und trank einen Schluck - seine Flasche wies inzwischen um einiges weniger an Inhalt auf als vorhin. "Hat n Schluck erwischt, aber hab ihr gesagt, sie soll mit dem nächsten noch ein paar Jahre warten." Clover nickte, lehnte ihren Kopf an der Wand an und sah etwas gedankenverloren ins Leere. "Auch wenn bestimmt nicht alle glauben, dass du ein guter Einfluss für die Kleine bist - ich weiß, dass sie hier in guten Händen ist. Aber in Zukunft sollte man die Flaschen vielleicht besser verstecken." Sie strich Léo einmal kurz lächelnd über den Kopf, danach sah sie den Iren erwartungsvoll an. "Also, ich habe nun so viel Zeit wie du willst. Wir werden ja noch ein Weilchen fahren."

    Geändert von Lynx (25.08.2012 um 00:14 Uhr)

  4. #4
    Im Hintergrund hörte er nur schwach wie Suparman das Radio anknippste, dann erzählte Willy Stern irgendwas und kurz darauf erklang irische Musik. Doch wollte Alistair sich jetzt nicht ablenken lassen. Noch einen großen Schluck nehmen sah er dann Clover wieder mit einer Art entschuldigenden Blick an.
    "Also...", er musste überlegen was er jetzt sagte, "ich bin wahrscheinlich mehr als nur nen verdammter Drecksack für das. Allerdings ... Abby ist erst vor kurzem gestorben und jetzt..."
    Clover sah ihn erwartungsvoll an.
    Er strich ihr sanft über die rechte Wange, dann ließ er die Hand wieder fallen.
    Warum hatte er das getan? Er könnte sich selbst schlagen.
    "Scheiße man ... ich kann dich einfach gut leiden, ok? Ich weiß, dass es vielleicht falsch ist, aber selbst so nen Kerl ich wie ich will nicht allein sein."
    Er trank jetzt aus der anderen Flasche und starrte dann auf Leo die zusammengerollt in seinem Schoß schlummerte. Warum er darum so nen Terz machen musste war ihm selbst nicht wirklich klar.
    [Scheiß Zombieapokalypse.]

    Geändert von Streicher (25.08.2012 um 11:07 Uhr)

  5. #5

    Independence

    Clover und Alistair hatten sich gerade wieder in die Ecke begeben und Riley konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Alistair der hübschen Rothaarigen mit der Hand über die Wange fuhr. Schnell wandte er sich ab - das wollte er nun wirklich nicht sehen. Seltsamerweise hatte er ein ungutes Gefühl verspürt, als er die beiden gesehen hatte. Er schüttelte seinen Kopf, um es los zu werden und bereute das sofort wieder - die Schmerzen begannen noch heftiger zu pochen. Er blickte auf Léo, die friedlich auf dem Boden lag und schlief - der Schluck Scotch war wohl zu viel für die Kleine gewesen. Hätte Alistair doch mal besser darauf geachtet, was er gesagt hatte.

    Riley drehte den Kopf nach vorne zu Suparman, der gerade etwas sagte: "Hey Leute: Ich habe zwar keinen Führerschein, aber das macht wohl nichts, richtig? Auf Straßenkontrollen werden wir ja wohl doch nicht stoßen und der Truck hier hält schon ordentlich was aus. Ich könnte noch zehn mal mit den Gebäudefassaden hier kollidieren und bis auf ein paar Schrammen am Wagen und Verletzungen im hinteren Abteil würde uns schon nichts schlimmes zustoßen. Denke ich. Also macht euch keine Sorgen."

    Was? Ihr Fahrer konnte nicht fahren? Riley konnte es zwar selbst auch nicht, aber er hatte sich ja auch nicht gemeldet, den LKW zu fahren. Was, wenn Suparman in der Hektik Gas und Bremse verwechselte? Was wenn er sich in Kurven verschätzte und die Kontrolle über den Lastwagen verlor? Es behagte Riley ganz und gar nicht, hier hinten zu sitzen, während vorne jemand fuhr, der scheinbar nicht fahren konnte. Panisch blickte er sich schnell um und sagte laut: "Habt ihr das gehört? Suparman kann nicht fahren! Ich finde, er sollte sofort anhalten und jemand, der fahren kann sollte übernehmen? Kann hier denn irgendjemand fahren? Ich habe Angst!"

    Geändert von DSA-Zocker (25.08.2012 um 13:13 Uhr)

  6. #6

    Independence

    Clover hatte abgewartet bis Alistair ausgesprochen hatte, und wollte überstürzt zu der Antwort ansetzen, die ihr als erstes gedankenlos in den Sinn kam: "Aber du bist doch nicht alleine, es gibt so viele hier, die dich sehr schätzen und..." Erst dann dämmerte ihr, dass er gerade nicht von der Allgemeinheit sprach, sondern von ihr. Langsam begannen sich die Zahnräder in ihrem Kopf in Bewegung zu setzen und Zusammenhänge herzustellen. "...ein Ire der nicht weiß was er will" "Abby ist erst vor kurzem gestorben" "... würde die Sache nur komplizierter machen".
    Clover starrte Alistair in einer Mischung aus Entsetzen und Verlegenheit an. Der Ire sah sie nicht an, sondern konzentrierte sich offenbar angestrengt auf Léo und die zweite Flasche, die er inzwischen angefangen hatte.

    Kurz berührte Clover die Wange, über die Alistair gerade gestrichen hatte. Nicht einmal sie konnte ihn jetzt noch falsch verstehen und sie war noch nie in so einer Situation gewesen. "Ich... Ich weiß nicht... Also es ist..." Sie seufzte. "Ja, kompliziert." Ein recht starker Schlenker des LKWs - Suparman hatte wohl wieder irgendetwas angerempelt - verschaffte ihr ein bisschen Zeit, nachzudenken, aber ihr Kopf fühlte sich völlig leer an. Sie fühlte sich überfordert und schuldig, weil sie das Gefühl hatte, Abbys Blicke mussten sie in diesem Moment vom Himmel aus durchbohren. Und sie wollte Alistair am liebsten in den Arm nehmen, oder sich an seine Schulter lehnen, doch im Moment wäre das nicht richtig gewesen.
    "Weißt du, es ist nicht nur so schon kompliziert genug. Es gibt da jemanden..." Nein. Wenn sie diesen Satz zu Ende führen würde, dann würde es bedeuten, dass sie Gefühle zuließ, die es nicht geben durfte. Dann gäbe es kein Zurück mehr.

    Aber Alistair war ihr Freund. Er war ihr Vertrauter, ihr Glücksbringer - der, der ihr Halt gab. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen, und ein kleiner Teil von ihr wünschte sich nun, es gäbe eine andere Wahrheit. Warum konnte sie nicht jetzt Herzklopfen haben, warum nicht jetzt erröten und das Gefühl haben, sie müsste ihn nur ansehen und alles würde gut werden. Doch als sie ihn ansah bemerkte sie nur, wie ihr Tränen in die Augen stiegen.
    "Ich hoffe du weißt, dass du mir viel bedeutest und nichts und niemand mich davon abbringen könnte, mein Versprechen zu brechen. Aber diese Situation hier ist so außergewöhnlich... wer weiß, was danach sein wird? Vielleicht gehe ich dir dann schon furchtbar auf die Nerven!" Sie versuchte zu lächeln, doch es war eher der Schatten eines Lächelns, während sie immer noch versuchte, die Tränen zurückzuhalten. "Ich möchte nichts falsch machen und ich möchte dich vor allem nicht belügen, weil du mir wirklich viel bedeutest. Gerade kann ich dir aber nicht... die Gefühle entgegenbringen, die du verdient hättest. Ich wünschte..." Eine Träne erkämpfte sich den Weg in die Freiheit und rann ihr über die Wange. Clover wandte ihr Gesicht von Alistair ab. "Entschuldige, ich bin so eine Idiotin. Ich habe gar keinen Grund zu weinen..."

    Der LKW gab ein lautes Rattern von sich - diesmal schien Suparman über irgendetwas Sperriges gefahren zu sein. "Kann hier denn irgendjemand fahren? Ich habe Angst!", hörte Clover Riley sagen, doch sie verarbeitete die Worte gar nicht richtig. Sie konnte ohnehin nicht fahren.
    Bruce Springsteen sang aus dem Radio fröhlich vor sich hin und die Sängerin ärgerte sich, als genau jetzt die Stelle mit "I need a love reaction come on baby give me just one look" erklang.
    "Wenn du möchtest, dann... kannst du deine Versprechen lösen. Also, meines, es wäre schön, wenn du trotzdem noch für Léo da wärst. Aber ich kann nicht erwarten, dass du jemanden beschützt, der das nicht verdient." Clover starrte nun zu Boden und wartete, ob Alistair überhaupt noch antworten würde. Immerhin - jetzt hatte sie Herzklopfen. Aber es war die Angst, die sie hatte, genau den Menschen zu verlieren, der bisher am meisten für sie da gewesen war.

    Geändert von Lynx (25.08.2012 um 14:45 Uhr)

  7. #7
    Alistair spürte wie unbehaglich sich Clover fühlte. Das war nicht wirklich das, was er damit beabsichtigt hatte.
    "Wenn du möchtest, dann... kannst du deine Versprechen lösen. Also, meines, es wäre schön, wenn du trotzdem noch für Léo da wärst. Aber ich kann nicht erwarten, dass du jemanden beschützt, der das nicht verdient."
    Er hätte sie am liebsten neben Leo in den Arm genommen, allerdings dachte er sich nach den Dingen, die sie ihm gesagt hatte, wäre das nicht, was sie wollte. Seine Körperhaltung entspannte sich und er lächelte sanft, wenn auch traurig.
    "Red nicht so einen Unsinn", sagte er, "das ändert nichts an der Tatsache, dass ich euch hier rausbringen werde. Versprechen die ich gebe, lege ich nicht einfach wieder ab, ansonsten wären sie sinnlos, ohne Bedeutung."
    Er seufzte und rückte ein Stück nach oben, um wieder besser sitzen zu können.
    "Ich kann dir gar nichts vorwerfen, vor allem jedoch, kannst du dir nichts vorwerfen. Und ich zwinge dir nichts auf, was du nicht willst", erklärte er tröstend.
    "Ich bin Ire gottverdammt! Selbst wenn die ganze Welt um mich herum zerfällt brauche ich im schlimmsten Fall nichts anderes als meinen Whisky!", er versuchte so selbstsicher zu klingen wie möglich, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich keine Sorgen machen müsste.
    Demonstrativ nahm er einen großen Schluck aus der Flasche.
    "Du würdest mir nie auf die nerven gehen", setzte er dann etwas zusammenhanglos fort, "wieso solltest du? Du hast so ein herzerwärmendes Wesen und sorgst dich hier um alle ..."
    Ein weiterer Schluck aus der Flasche.
    "Und wenn du jemand anderen hast, auch egal. Dann bring ich dessen Arsch eben auch unversehrt aus dieser Scheiß Apokalypse", er zwinkerte ihr zu, "wie gesagt, ich hab immer noch meinen Whisky."
    Er musste sich wirklich zusammenreißen um sie nicht tröstend in den Arm zu nehmen, vorallem nicht ihr die Tränen aus dem Gesicht zu wischen.
    "Und nenn dich nicht eine Idiotin nur weil du weinst. Dumm wäre es nur, wenn du die Tränen an mich verschwendest", er grinste breit, wenn auch gezwungen.
    Dann schwieg er. Alistair hätte noch so viel sagen können, so viel sagen wollen, so viel tun wollen, allerdings würde es das alles wohl nur schwieriger für sie machen, selbst wenn es ihn erleichtern würde. So schluckte er alles einfach hinunter und versuchte nach außen hin so gelassen wie eh und je zu wirken, selbst wenn er innerlich gerade am wanken war.
    [Ich war vor dieser Scheiße schon alleine, ich brauche auch jetzt niemanden.]
    Versuchte er sich einzureden. Doch eigentlich wusste er, dass er lang genug alleine war und es mittlerweile eigentlich satt hatte.

    Geändert von Streicher (25.08.2012 um 15:03 Uhr)

  8. #8
    Clover hatte alle Mühe, ihre Tränen zurück zu halten - je mehr Alistair sagte, desto schlimmer wurde es. Irgendwann war sie völlig verkrampft und sie wünschte sich beinahe, sich auch an einer Flasche festklammern zu können. Naja, sie hatte ja immer noch eine in ihrer Tasche, aber vermutete, dass es merkwürdig wirken würde wenn sie die herausholen und bloß zum Festhalten gebrauchen würde.
    "Und nenn dich nicht eine Idiotin nur weil du weinst. Dumm wäre es nur, wenn du die Tränen an mich verschwendest", sagte der Ire gerade und schwieg danach.
    Es war recht laut im LKW - der Lärm der Straße und das Radio waren nicht gerade dezente Hintergrundgeräusche, und trotzdem meinte Clover, jede einzelne Träne, die stumm auf dem Boden aufprallte, müsse hörbar sein.

    "Ich wünschte, es würde aufhören.", flüsterte sie beinahe und wischte sich hektisch übers Gesicht. Auch wenn sie nicht der Meinung war, dass ihre Tränen an ihn verschwendet waren, wollte sie ihm nicht das Gefühl geben, er müsse sie trösten. Eigentlich sollte es umgekehrt sein - sie wollte doch diejenige sein, die andere trösten und aufbauen konnte, und nun hatte sie das auf jeden Fall versaut. Die Sängerin atmete kurz tief ein und versuchte sich zu beruhigen. Dann legte sie ihre Hand um die Flasche, aus der Alistair gerade trinken wollte und nahm sie ihm ab, weil er zu überrascht war um zu reagieren. Sie nippte nur ganz kurz daran, und verzog auch gleich das Gesicht. "Ich weiß nicht, was du an dem Zeug findest.", sagte sie dann und gab ihm die Flasche zurück. "Und damit erzieht man auch keine Kinder. Ich werde trotzdem, so lange du es willst, für dich da sein und dich bei allem unterstützen. Dazu muss ich mich nicht zwingen, es ist das, was ich möchte."

    Nach einer Weile des Schweigens beschloss Alistair, dass es erst einmal wohl nichts mehr zu sagen gäbe. "Bevor wir ankommen, solltest du dich noch ein bisschen ausruhen.", meinte er.
    Clover nickte und versuchte ihr Bestes, um ein Lächeln aufzusetzen. "Dir könnte Schlaf bestimmt auch nicht schaden. Und... danke für alles."

    Am liebsten hätte sie sich an ihn gelehnt, um irgendwie zu zeigen, dass alles in Ordnung war - und weil sie auch hoffte, dass alles in Ordnung war. Natürlich tat sie aber nichts dergleichen, und schloss einfach die Augen, um vielleicht noch etwas Schlaf zu bekommen. So saßen sie also nebeneinander, und obwohl sich ihre Arme ganz leicht berührten, und sie die Wärme des anderen spüren konnten, fühlten sich beide wohl trotzdem gerade wie die einsamsten Menschen der Welt.

    Geändert von Lynx (25.08.2012 um 19:54 Uhr)

  9. #9
    Ian hörte der sarkastischen Rede Fawyers kommentarlos zu. So richtig glücklich sah er beim Erzählen selber nicht aus, weswegen Ian nichts sagte. Manche Menschen mussten ihre eigene Unsicherheit mit so etwas überspielen. Andere wussten gar nicht mehr weiter. Zu Zweiteren gehörte er.

    "Albtraum!", sagte er beschwichtigend und blickte in die Runde. "Nur ein Albtraum. Ist jetzt nichts Außergewöhnliches." Er spielte seinen Traum hinunter, der ihm noch immer in den Knochen hing. Aber er würde hier niemanden unnötig belasten. Auch sich selbst nicht. Es WAR nur ein Traum, redete er auch sich selber ein. Auch, wenn er nach wie vor nicht verstand, warum er träumte, wenn er doch seine Pillen nahm. Langsam drehe ich völlig durch. Er zwang sich selbst zu einem Lächeln und nahm noch einen großen Schluck Wasser. Heiß.

    Er wischte sich mit der Hand über die Stirn und zog, nach etwas Hin- und Herüberlegen, das feuchtgeschwitzte Hemd aus. Nasse Kleidung am Körper war jetzt eines der vielen Dinge, die er nicht brauchte. Wird schon wieder trocknen, dachte er und lehnte sich an. Nur nicht noch mal einschlafen.

  10. #10
    Freedom

    "NEEEEIN!", ertönte es laut aus dem Laderaum.
    Isa zuckte erschrocken zusammen und warf Ethan einen beunruhigten Seitenblick zu. Der Junge ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und fuhr konzentriert weiter, aber Isabelle erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass er lieber Bescheid wüsste, was dort hinten vor sich ging.
    "Ich sehe mal nach", bot das Mädchen sich an, drehte sich um und streckte ihren Kopf in den Laderaum.
    Der Geruch von Zigarettenrauch stieg ihr in die Nase und sie war nicht zum ersten Mal froh, sich vorne platziert zu haben. Dort musste sie lediglich Ethan bei der Navigation helfen. Hier hinten hätte sie sich unter anderem in der Gesellschaft dieser arroganten Zicke Tess und dem selbstzufriedenen Grabscher Dob wiedergefunden. Mit Fawyer, der Hippie-Dame und Michail hatte sie bisher wenig gesprochen und konnte sie daher schlecht einschätzen. Niki wirkte innerhalb dieser Gruppe fehl am Platz und hatte sich in eine Ecke zurückgezogen. Momentan blickte er erschrocken in Ians Richtung, welcher anscheinend den Schrei ausgestoßen hatte. Fawyers Aufmerksamkeit war ebenfalls auf ihn gerichtet und er sagte etwas, was Isa nicht genau verstehen konnte, weil sie selbst damit beschäftigt war, Ian in Augenschein zu nehmen.
    Dem jungen Anführer stand der Schweiß auf der Stirn und er zitterte am ganzen Körper. Sein Gesichtsausdruck drückte großen Schrecken aus und wäre mit Sicherheit nicht fehl am Platz gewesen, hätte er gerade eine Begegnung mit dem Sensenmann, dem Teufel oder Cthulhu gemacht. Jedenfalls sah Ian nicht gut aus, obwohl Isa nicht festmachen konnte, was genau diesen Zustand ausgelöst hatte.
    "Was ist los, Ian? Stimmt irgendetwas nicht?"
    , fragte Isa sanft. Innerhalb des LKWs konnte sie keine Gefahr erkennen, und die meisten anderen Passagiere wirkten eher entnervt denn beängstigt.
    "Albtraum!", sagte Ian beschwichtigend und blickte in die Runde. "Nur ein Albtraum. Ist jetzt nichts Außergewöhnliches."
    Mitfühlend sah Isa ihn an. Sie wusste genau, wie das war. Erst letzte Nacht hatte sie erneut einen Traum gehabt, ähnlich dem auf dem Schrottplatz.
    "Du hast uns allein gelassen..." Diesmal war auch Filiz in dem Traum erschienen, mit vorwurfsvollen Augen. Der Blick hatte sich nicht verändert, als sie langsam bei lebendigem Leib verfault war, gemeinsam mit Isas Mutter, Ethan, Ian, und all den anderen...
    Sie war mit rasendem Herzen und Tränen in den Augen aufgewacht und hatte einen verstörenden Moment lang nicht einmal begriffen, wo sie war. Und selbst als sie es erkannt hatte, hatte sie nichts senhlicher gewünscht als in das Zimmer nebenan zu rennen, um sicher zu gehen, dass Ethan noch da war. Noch für sie da war. Dass sie nicht allein in einer kalten, zombifizierten Welt war...
    Isabelle schüttelte die Erinnerung ab. Sollte sie jemals hier rauskommen würde sie wohl einen guten Therapeuten aufsuchen müssen, aber jetzt darüber nachzudenken würde nichts, aber auch gar nichts bringen. Aus ihrem Rucksack kramte sie zwei Müsliriegel hervor, die sie aus der Snackbar hatte mitgehen lassen. Mit Schokoladenstückchen und Nüssen.
    Einen warf sie Niki zu. "Für die Karte von vorhin", sagte sie augenzwinkernd, während er ein "D-danke" stotterte. Ian erhielt den zweiten Riegel. "Nervennahrung. Bestimmt nicht das beste, was es gibt, aber besser als nichts." Die anderen Passagiere ignorierte sie. Wenn Isa irgendetwas sagen würde, würde sie garantiert wieder von Tess verbal angefallen werden. Und auf einen Streit mit dieser Zicke hatte sie einfach keine Lust. Ihr war sowieso unklar, warum die Frau sich nicht gemeinsam mit ihrem Nazi-Opa-Freund in den Hubschrauber gesetzt hatte.
    Seufzend wandte Isa sich wieder nach vorne. Wenigstens den musste sie nicht mehr sehen. Selbst in einer kalten, zombifizierten Welt konnte man sich noch über manches freuen.

    Geändert von Zitroneneis (25.08.2012 um 20:52 Uhr)

  11. #11
    Freedom - Laderaum

    Tess lauschte der Erklärung des Russen mit wachem Blick. Seine Worte waren durch den starken Akzent teilweise schwer zu verstehen aber soviel war klar – die Milizen waren das Letzte für ihn, dann kam die Nationalgarde (die ebenso unfähig war) und das Militär an sich war „ernstzunehmen“. Was das wohl hieß? Jedenfalls wollte er töten, kämpfen, verhandeln war ihm zuwieder. "Die wollen Blut sehen" das hatte Yuki über die Nationalgarde gesagt. Der Russe wäre sicher bestens bei denen aufgehoben, die er selber an die Wand stellen wollte. Aber besser, er war auf ihrer Seite wenn er schoss. Gehörte er … nein, als Flughafenmitarbeiter war er im Staatsdienst, nicht im Militär. Schade, sonst hätte sie ihn gerne mehr gefragt. Wenn Terence jetzt hier wäre... sie grinste breit. Ja, mit Terence wäre alles kommende ein Klacks, ein Kinderspiel. Aber immerhin war er hier raus... und hatte seine Kleine mitgenommen. Ihr Hand legte sich wie von selbst um die beiden Fotos, die sich in ihrer Hosentasche befanden. Ja, die, die einem am wichtigsten waren zu schützen ging vor.

    Nur aus dem Augenwinkel bekam sie mit wie Niki von vorne einige Riegel gereicht bekam und hörte, wie Grüße an Dob eingingen. Der grinste nur selbstzufrieden und kraulte sich über die unbedeckte Brust. Fawyer hatte die Lage immerhin begriffen - der Rest machte sich nichtmal die Mühe vorauszudenken - weg von der verseuchten Insel, die wohl über kurz oder lang eine einzige verstrahlte Quarantänezone sein würde, war ihre einzige Option. Und das hieß Neuseeland - soweit Willys Infos stimmten. Dani, die ihr gegenüber bei Dob saß, zog mit geschlossenen Augen an der Zigarette. Sie sah glücklich aus, erleichtert irgendwie. Woran sie wohl grade dachte?

    Willys Sendung war schräg und herrlich bekloppt wie immer. Die ganze Welt war verrückt - und endlich repräsentierten die Medien das. Da fiel ihr ein. „Hier, Fawyer – Willy hatte vor einigen Tagen eine Liste mit infektfreien Staaten durchgegeben. Vielleicht sind die USA auch dabei. Schaun sie mal über die Liste, ich habs mitgeschrieben.“ Ihr wunderschönes Europa lag wohl in Schutt und Asche – zumindest war das ihre Vermutung. Wenn der Virus in der Schweiz zu akuten Fällen geführt hatte.. ein Murmeln vom schlafenden Ian. Er krampfte seine Hand in den Bauch, warf den Kopf hin und her und keuchte. „Shelley...Nein, … ich suche nach dir. NENN SIE NICHT ••••••••! NEIN, LÈO! Geh da weg! NEEEEIN!“ Er erwachte – aber er sah aus als wäre er immer noch in dem Alptraum gefangen. Sein schweißnasses Shirt landete auf dem Boden und er sackte müde in sich zusammen.

    Alle blickten geschockt, nur Tess nicht. Sie runzelte nur die Stirn. Was für ein Held. Fawyer brachte es mit seiner Aussage auf den Punkt. Fast noch besser als Willys „WEIL FUCK WEIL FICK DIE WELT!“ - "Wir werden immer weniger, und unser Anführer wird offensichtlich mehr und mehr labil, aber sonst sieht es eigentlich ganz gut aus." Obwohl er an einer seiner Dosen nuckelnd aussah aus wie ein trotziges kleines Kind – nur im Anzug – wirkten die Worte wie ein Tritt auf Tess und in ihrem Kopf leierten bitterböse Gedanken drauf los. Nur ein Alptraum, eh? Psychisch, hm? Was haben sie vorhin genommen? Und ausser den Schlafstörungen, sonstige Beschwerden? Sie haben sich vorhin den Bauch gehalten. Und sie stottern seid dieser Sache mit dem Piloten aussergewöhnlich viel, Ian. Wären sie wütend, wie ein kleines Kind, wenn man ihnen den Posten wegnimmt? Würden sie um sich treten und schreien, keifen? Ja, genau das würden sie. Ach, Ian, sie sind so durchschaubar.

    Er zerbrach. Das sah sie in seinen Augen. Sie hatte soviele gesehen, die schier im eigenen Unglück erstickt waren und die zerbrachen obwohl ihr Körper heil blieb. Das hier war keinen Job für einen Arzt. Das hier war ein Job für einen Menschen, der sonst nichts zu tun hatte als sich selber aufzuopfern und damit Leuten den Weg zur Selbstheilung zu verbauen. Tess blickte nach vorne, das Rumpeln und Lichtflackern war monoton und einschläfernd. Zur Selbstheilung oder zur natürlichen Auslese. Sie entschloss sich einfach zu warten, bis Ian zerbrach. Und dann würde die Truppe ihn ebenso ungnädig verstoßen wie sie es mit Ryan getan hatten – aber vielleicht machte er sich in seinem Beschützerwahn wenigstens noch nützlich. Sie drehte zwei weitere Zigaretten und reichte dem schwitzenden, zitternden Mann eine vor, ein beruhigendes Lächeln auf den Lippen, das ihre Gedanken nicht verriet. Vielleicht ging es mit ein wenig Gift in den Lungen etwas schneller. Sie hasste es Leuten dabei zuzusehen, wie sie langsam dahinsiechten. So gesehen waren die, die einen Knacks im Hirn hatten und da draussen herumschlurften denen deren Gedanken angeknackst waren, nicht wirklich unähnlich. Blei und ein Gebet - das würde helfen.

    Ihre Hände streichelten sanft über den Lauf des Sturmgewehres, das von ihrer Schulter hing. Sie zerlegte das kompakte Gewehr mit langsamen, aber sicherer werdenden Griffen, überprüfte, nickte zufrieden als sie es wieder zusammenbaute. Das Magazin war voll - 30 Schuss. Sie hatte noch Magazine gefunden - aber irgendwann würde ihnen die Munition ausgehen, wenn sie durch die Hölle da draussen wollten. Für Ian würde also ein Gebet reichen müssen.

    Geändert von Viviane (26.08.2012 um 00:39 Uhr)

  12. #12
    Just als er darüber dachte, was wohl in den Staaten gerade für ein Chaos sein müsste, sprach ihn die Ärtzin, Tess an.
    Hier, Fawyer – Willy hatte vor einigen Tagen eine Liste mit infektfreien Staaten durchgegeben. Vielleicht sind die USA auch dabei. Schaun sie mal über die Liste, ich habs mitgeschrieben.
    Sie reichte ihm einen kleinen zusammengefalteten Zettel. Fawyer faltete es langsam auseinander. Er hatte die ersten Radiomeldungen von diesem "Willy" kaum mitbekommen, die ersten Tage waren ja noch viel stressiger als die letzten zwei. Da hatte man kaum Zeit sich eine Radiosendung anzuhören, dessen Moderator klingt, als wäre er ständig zugedröhnt. Aber eine Meldung über die Infektionsfreien Staaten war wichtig, nicht nur ihn persönlich, auch ihre Gruppe. Dann hatten sie endlich ein Ziel, dass sie verfolgen konnten.

    Auf dem Papier, stand in kleiner sorgfältig geschriebener Schrift,
    Zitat Zitat
    - Neuseeland
    - Madagaskar
    - Taiwan
    - Kanada
    - Portugal
    - Irland
    - Island
    - Estland
    - Litauen
    - Weißrussland
    - Ukraine
    Die Staaten waren nicht darunter. Hieß, das es war alles umsonst? Alles ruiniert? Kanada schien noch heil, vielleicht waren der Norden der USA auch verschont... aber falls der Rest von Amerika verseucht war, würde es nicht lange dabei bleiben. Vielleicht vertrugen die Zombies auch keine Kälte, aber das konnte man hier in Australien kaum austesten. Fawyer konnte sich nie erinnern, was über kälteanfällige Zombies gelesen zu haben, allerdings war das hier die Realität und kein billiger Roman, oder Rollenspiel. Aber das hilf ihm jetzt nicht weiter.

    Er reichte den Zettel zurück an Tess.
    "Von den USA steht nichts da, aber trotzdem danke"


    Er lehnte sich wieder zurück an die Wand. Ihr Ziel war also Neuseeland, naja, wenn man Hollywood glauben könnte, sah es dort zumindest schön aus.

  13. #13
    Freedom - incl Funkspruch an beide LKWs!

    [Zsfg: Tess gibt die Frage nach dem Nationalgardestandort und ihre Meinung zur Lage (US-Army, Militär gut / Japan, Nationalgarde böse) per Funk durch, dazu einige Kampftips, dann geht sie Ian an im glauben er habe den Piloten umgelegt]

    "Von den USA steht nichts da, aber trotzdem danke"
    "Hm, der Willy weiß ja auch nicht alles, auch wenn er gerne so tut.", murmelte die Ärztin nur. Nach dem sie die zweite Zigarette unterm Fuß zertrat, fragte sie in den Raum "dieses Karlruhe ist doch in Deutschland, nicht? Also... eventuell sind manche Staaten nur streifenweise befallen oder haben einfach noch keine Infos rausgegeben um ihren Status dem "Feind" nicht zu offenbaren. Von den US-Leuten kam aber auch noch diese Meldung, das die in TalkShows auftreten mit ihren Zombieverlobten. Scheinen das ganze ja mit Humor zu nehmen." Sie grinste Fawyer an, der so gar nicht das typische amerikanische Leben raushängen ließ. "Wir haben zwar keine Burger oder Cola, aber irgendwer war schlau genug sich doch um eine Tasche Proviant zu kümmern. Wollen sie auch was?" In zwei großen Segeltaschen die das Logo des Hotels trugen, waren fein säuberlich in Dosen abgepackte Portionen des Abendessens das Isabelle ihnen am vorigen Abend gezaubert hatte und jede Menge Wasser und andere langlebigere Nahrungsmittel. Jetzt ein Steak... ah! Tess bekam allein schon beim öffnen der einen Dose riesigen Appetit. Sie spachtelte und hielt nur ab und zu inne um ihre Gedanken in Worte zu packen.

    "Maddox Leeland hat sich auf Clovers Anruf hin gemeldet als die den letzten Funkspruch das japanischen Weißkittels seines „Agenten“ weiterverfolgte.Also hat zumindest dieser asiatische Wissenschaftler mit der Nationalgarde zusammengearbeitet. Warum nicht auch gleich mehr Japaner? Und dieser Maddox Leeland, der sogar nichtinfizierte hinrichtet, ist hier in Sydney – zumindest die Kennnummer des Pagers deutet daraufhin." Die nächste Frage stellte sie auch über Funk durch - immerhin konnte es sein das die australischen Landsleute da drüben wirklich was bemerkt hatten. Hat einer ne Ahnung wo diese Nationalgardetypen ihr Lager aufgeschlagen haben? Die bewegen sich doch nicht ohne bemerkt zu werden.“ Hinter Clovers Notizen stand zierlich „schwere Maschinen – Fabrik?

    "Nochmal zu unsren Buddies da draussen, sorry Leute wenn ich euch drüben bei eurem Mittagsschläfchen störe. Die Zombies entstanden indem Nationalgarde und Japaner an Leichen Versuche durchführten. Die erste Testreihe war in Japan, die zweite hier in Australien. Heißt meine Wenigkeit wird sich an die US-Army und die ADFs und das australische Militär halten. Und zur Kampftaktik - man kann durchaus den schlurfenden Gang von ihnen imitieren um Kämpfe zu vermeiden. Die scheinen sich vor allem auf die Augen zu verlassen, dann aufs Gehör und den Geruchssinn. Und ein Schädeltrauma reicht aus um sie umzunieten – also ein, zwei Schläge oder Tritte oder am besten einen Schuss an den Kopf – alles andere spüren die Viecher nicht. Soweit von der Ärztin ihres Vertrauens, zu der sie keine echte Alternative haben werden , bis wir hier raus sind.

    Fakt war: Es gab einige Japaner, die mit der Nationalgarde zusammenarbeiteten. Aber das eigentliche Problem – der Auslöser dieser verfickten Riesenscheiße und der, der Australien und den Rest der Welt mit einem gewaltigen Dildo fickte (wie es Willy ausgedrückt hatte) war dieser Maddox Leeland. „Es wird nicht leichter werden, was?“ „Das wird es nie.“ Sie spürte Terence Händedruck, die Achtung in seinem Blick, als sie die Augen halb schloss und eine dritte Zigarette drehte. Und wenn sie ihren Hintern nur hier herausbrachte um ihm mit Sarah zu helfen – das wäre ein Anfang.

    "Hm sag mal Dob, wenn du Sarah flachlegst und ich ihren Dad - bin ich dann nich sowas wie deine Schwiegermutter?" Ein amüsiertes Grinsen zierte ihre schmalen Lippen. Die Vorstellung Dob für den Rest seines Lebens auf die Nerven gehen zu können war anscheinend sehr unterhaltsam für sie. "Der Hinweis den Wellerson uns gegeben hat und den du angesprochen hast Dob - "es ist alles eine Lüge" zeigt vielleicht nur, das er gedacht hat, dass sie am Hafen nur der Tod erwartet... sonst hätte er Clara zumindest versucht eine Nachricht zu senden und sie zu treffen. Oder er hat einfach nur begriffen das sogar das Militär ihm die Hilfe versagen würde. Dieses Gewehr gehört zu den Ordonnanzwaffen der australischen Soldaten - Wellerson hat entweder mit ihnen gehandelt oder er hat einen von ihnen umgelegt. Für uns hat das aber keine Bedeutung mehr, wir haben das Ticket ja nicht.
    Is mir zwar egal ob ihr meine Meinung hören wollen oder nicht, aber ich werde mich an die Amerikaner und die ADFs halten. Und wenn am Hafen nur Japaner und die Garde auf uns warten, werde ich zumindest eine der Karren umwenden und es bei Garden Island versuchen. Ian, sie und Dani haben das doch Terence gesagt das die Army da ist. Wie kamen sie da eigentlich drauf?
    "

    Ians müder Blick traf sie. Dann erinnerte sie sich an das, was er aufgebracht Terence entgegengestottert hatte. "Im Heli liegt 'ne Karte mit markierten Bereichen... Garden State... da ist wohl ein Kriegsschiff der US-Flotte. Klingt für mich nach 'nem Evakuierungspunkt... wenn Sie oben sind, schauen Sie sich das an. Wäre wahrscheinlich ein guter Punkt. Der eigentliche Pilot.... war ein guter Kerl."

    "Oh Shit."

    Mit einem schockierten Blick fixierte sie Ian, sprang dann auf die Füße, baute sich vor ihm auf und stieß ihm gegen die Brust. Dann schrie sie ihn an: "Du hast den Piloten gekannt und IHN UMGELEGT! Der Typ LEBTE noch als du da hoch bist! Und du holst mich erst dazu als er AUSGEBLUTET ist wie ein Schwein? Scheiße, was für ein KRANKER Typ bist du eigentlich? Was hat er dir getan, he? Du dreckiger Kinderficker - du hast ja keine Ahnung was du damit angerichtet hast!" Der Pilot wäre ihre sichere Karte für eine Evakuierung gewesen. Nicht nur irgendwohin zu fliegen sondern zu einem Punkt von dem er wusste das er sicher war. Und dieser Scheißer von einem Clown hatte ihn umgelegt. "Wo ist die Waffe? Auseinandergenommen im Gepäck? Nun red schon Kerl, oder ich prügels aus dir heraus, darauf kannst du Gift nehmen!"

    Geändert von Viviane (26.08.2012 um 14:26 Uhr)

  14. #14

    Freedom - Laderaum

    "Danke!" Ian lächelte und nahm die Zigarette entgegen. Er hatte wohl Recht behalten. So wie die Ärztin sich vor dem Schlafen um ihn sorgte, so wie sie jetzt lächelte - sie konnte nur der gute, fürsorgliche Mensch sein, für den Ian sie gehalten hat. Dieser Gedanke beruhigte ihn zumindest ein kleines bisschen. Die Zigarette schob er mit zittrigen Händen in seinen Mund, zündete sie an.

    Ein tiefer Zug. Ein Kratzen im Hals - fast ein Hustenreiz. Als wär' das meine erste Kippe. Fawyer übergab eine Liste an Tess, nachdem er sie enttäuscht angesehen hatte. Ian hatte in den Staaten zwar nichts, was ihm noch wichtig genug gewesen wäre, um da zu bleiben - aber dass seine alten Freunde, sein Vater und sonst alle, die er kannte, das gleiche erlebten wie er hier... das musste ja auch nicht sein.

    Während er so darüber nachdachte, äußerte die Ärztin ihre Theorien. "Ian, sie und Dani haben das doch Terence gesagt das die Army da ist. Wie kamen sie da eigentlich drauf?" "Naja, das..." - "Oh Shit." Sie sprang fast auf und traf ihn hart gegen die Brust, was ihn überrascht Aufhusten ließ. "Du hast den Piloten gekannt und IHN UMGELEGT! Der Typ LEBTE noch als du da hoch bist! Und du holst mich erst dazu als er AUSGEBLUTET ist wie ein Schwein? Scheiße, was für ein KRANKER Typ bist du eigentlich? Was hat er dir getan, he? Du dreckiger Kinderficker - du hast ja keine Ahnung was du damit angerichtet hast!"

    "Was?" Seine Finger zuckten. Sie hat dich Kinderficker genannt. Er griff sich mit den Händen fest in den Stoff seiner Shorts. Du schlägst keine Frau. "Wo ist ihre Waffe? Auseinandergenommen im Gepäck? Nun red schon Kerl, oder ich prügels aus dir heraus, darauf kannst du Gift nehmen!"

    Seine Hände zitterten. Aber das war nicht das Zittern der Angst und Unsicherheit der letzten Stunden. Es war Wut. Blanke Wut auf diese Frau. Er verstand es nicht. Jetzt sprang er auch auf. "Was bin ich?", zischte er. "Was bin ich jetzt?" Er schnaubte fast etwas. "Bin ich Peter Pan, der nichts kann, außer sich um Kinder zu kümmern? Oder bin ich ein kaltblütiger Mörder? HÄH? ENTSCHEIDEN SIE SICH!" Stopp! Sie soll sich entscheiden? Du weißt doch selber nicht, was du bist. "HALT DIE FRESSE!", fügte er laut hinzu, dabei aber mehr, um sich selbst an weiteren Gedanken zu hindern.

    Sein Herz raste, die Stirn wurde innerhalb von Sekunden wieder klitschnass. "Nennen Sie mich... nicht Kinderficker... bitte!" Er musste sich zusammenreißen, damit er höflich blieb und nicht wirklich ausrastete. Er zog sich den Rucksack von seiner Schulter und drückte ihn Tess entgegen. "Schauen Sie nach!", sagte er mit einer fast resignierenden Handbewegung. "Ich hab' nichts zu verstecken." Er setzte sich in eine Ecke und musste mit sich kämpfen. "Und ich habe verdammtnochmal versucht, Chad zu retten..."

    Geändert von MeTa (26.08.2012 um 12:04 Uhr)

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