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Ehrengarde
Independence \o/
Ein letztes Mal schnäuzte sich Léo die Nase, ehe sie einmal tief durchatmete und sich jetzt vornahm, nicht wieder zu weinen. Es ging ihr immer noch nicht in den Kopf, wieso sie das Hotel verlassen mussten, es war da doch so schön gewesen, und keine rumlaufenden Toten, die ihnen auf die Nerven gegeangen wären.
Doch dann ging alles sehr schnell. Zwei LKWs standen plötzlich da und sie sollten alle so schnell wie möglich einsteigen. Ian stieg in das andere Fahrzeug und das Mädchen hatte ihm fast wieder lächelnd zugewunken, doch er schien es nicht bemerkt zu haben, er hatte sich nicht mal davor nach ihr oder Clover umgesehen, nichts. Irritiert tand sie da, als sie die starken Hände Cyrillus’ schließlich in ihren eigenen Laster hievten.
Da saß sie nun und ihr Kopf schwirrte voller Gedanken. Als Clover sagte, dass Glücksbringer auch dann noch Glück bringen konnten, wenn sie nicht bei ihrem Besitzer waren und Campanilla jetzt sogar noch mehr Glück bringen würde, weil das Lama bei ihr war, war ein Funken Hoffnung wieder in dem Kind aufgekeimt, welcher sich unaufhörlich ausbreitete. Sie drückte Campanilla und ihren Plüschaffen an sich. Keinen traurgen Gedanken mehr wollte sie bei Papa denken, er musste es schaffen, und Alistair sollte ja auch sein Wort halten können. Und sie wollte nicht, dass sich ihre großen Freunde jemals wieder Sorgen um sie machten, weil sie weinte. Sie würde nicht mehr weinen, sie würde nur noch lachen, jawoll, dann konnten die anderen auch lachen.
Doch eines verstand sie immer noch nicht: Warum war Ian nicht bei ihnen hier? Hier waren doch auch Clover und Riley und Machete und – hatte er sie nicht mehr lieb? War er jetzt sauer auf sie, weil Axel angeschrien und ihn wütend gehauen hatte? Sie schüttelte sich bei dem Gedanken an die Wut, das war grauenvoll gewesen, sich so zu fühlen, das wollte sie niemals wieder.
Der Ire hatte eine Tasche nach vorne zum Fahrer, dem Inder geworfen und Leocadia hörte deutlich am Klirren, dass sich darin Flaschen befinden mussten. Sie hatte schrecklichen Durst und wollte unbedingt was trinken. Alistair und Clover gingen gerade zum hinteren Ende des Wagens, so dass sich die Option, die Dose von Ian mit ihrer singenden Freundin zu trinken, gerade verkroch. Riley schlief noch und rutschte langsam gen Boden, deswegen legte sie die Stofftiere behutsam auf ihre Umhängetasche und schlich sich leisen Schrittes nach vorne.
Der Inder war vollkommen konzentriert beschäftigt, auf die Straßen zu achten und ordentlich zu fahren und die Mexikanerin wollte ihn dabei auf gar keinen Fall stören, weswegen sie möglichst lautlos eine der Flaschen aus der Tasche zog. Eine gelbliche Flüssigkeit befand sich darin und die Kleine war sich sicher, dass es eine Art Apfelsaft für Fortgeschrittene war, auf dem Etikett las sie „Scotch“. Onkel Alistair trank nur sowas und meinte, dass er mit Kobolden beim Tanzen trinken würde, und Léo war schließlich ein Kobold, also durfte sie das auch trinken. Schnell presste sie die Flasche an sich, damit sie mein Rumgeruckel nicht runterfallen konnte, als sie ***einen lauten dumpfen Aufprall hörte***
Sie drehte sich um und sah Verursacher Riley, der wohl aufgeschlagen sein musste und nun etwas benommen Wasser trank, sich dann einen Kaugummi schnappte und sich wieder hinsetzte. Genauo leise wie beim Hinweg kam das Mädchen zu dem jungen Mann und setzte sich neben ihn. Ein Strahlen war auf ihr Gesicht gemalt.
Hey, Du bist also wach, Riley! Bist Du jetzt wieder normal? sie erinnerte sich noch daran, wie komisch er sich aufgeführt hatte, als er ihr seinen USB-Gorilla gegeben hatte.
Sie friemelte schnell das Papier um den Flaschenhals ab, und öffnete mit ein wenig Mühe den Verschluss. Der Apfelsaft roch schon extrem alt und ein bisschen wie Tequila. Aber ihre Onkel und Papa haben immer gesagt, dass das böse Zeug, was kleine Mädchen nicht trinken dürfen, farblos ist und so komisch stinkt, aber dieses Gelb war nun eindeutig eine Farbe. Und sie hatte furchtbar Durst. So hob Léo die Flasche mit beiden Händen an, setzte sie an ihren Mund und nahm einen ersten großen Schluck.
Geändert von Mephista (26.08.2012 um 14:43 Uhr)
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