Habe es vorhin durchgespielt. Also zumindest das eine muss man Lightning Returns in jedem Fall lassen: der letzte Bosskampf ist mit seinen mehreren Phasen, dem Gegnerdesign, der Umgebung und der Musik wirklich klasse inszeniert. Nachdem das hier geschrieben wurde wollte ich es erst nicht glauben, aber es stimmt. Erinnerte mich an den Endkampf von XIII, nur irgendwie besser. Eigentlich hat Lightning Returns sowas gar nicht verdient :P
Nachdem ich schon an Tag 3 nahezu alles fertig hatte, bestand der Rest meiner Spielzeit im Wesentlichen darin, in Gasthäusern zu übernachten und ab und zu die Wunschtafel zu checken Manches schaltet sich ja erst an Tag 7 bzw. 9 frei. Habe alle Wunschtafel Quests und alle Nebenmissionen bis auf die zwei fiesen in der Wüste erledigt (alle Monster ausrotten geht ja erst beim zweiten Durchgang wegen dem finalen Dungeon, und den Flunderdrachen habe ich auch nicht klein gekriegt, der fliegt immer weg und ich mache kaum Schaden und schocke ihn kaum).
Nuja, und dann dieses Ende. Der Abspann ging eigentlich klar und ich fragte mich, warum sich alle so aufregen. Kitschig, ja, aber darauf war ich gefasst denn das sind wir ja gewohnt. Aber dann die letzten ~20 Sekunden sowie die Post-Credits-Szene... Alter, geht mal gar nicht!
Die Idee ist nicht neu aber passt so überhaupt gar nicht zu Final Fantasy. Würde mich nicht wundern wenn sich Toriyama höchstpersönlich diese grandiose Wendung ausgedacht hätte. Autsch.
Und überhaupt diese ganze Thematik mit den Göttern usw. Ich hab wirklich nichts gegen religiöse Bezüge in den Spielen, aber wenn man sich schon so komplizierte Pseudo-Weltbilder mit eigenen Gesetzmäßigkeiten ausdenkt, dann sollte das auch deutlich gemacht und klar gezeigt werden. FFVII war da ganz gut drin mit dem Lebensstrom und Bugenhagen. Aber das was die uns diesmal vorgesetzt haben bleibt viel, viel zu abstrakt um es noch gänzlich nachvollziehen zu können. Chaos, Seelen, bla.
Und selbst das hätte ich unter anderen Umständen gar nicht so schlimm gefunden. Womit ich nur so ein großes Problem habe ist, dass sich das Spiel und auch die Geschichte dazu meilenweit von FFXIII und dessen Konzept entfernt. Denn dort war von alledem nie die Rede. Kaum noch was erinnert an die dort vorgestellte Spielwelt, die so viel Potential gehabt hätte. XIII-2 ging in der Hinsicht ja noch irgendwie einigermaßen. Aber Lightning Returns? Das ganze Fal' Cie und L'Cie Thema wurde zum Beispiel fast komplett unter den Tisch gekehrt und wird höchstens mal in ein paar Nebensätzen erwähnt.
Immerhin ein paar der kleineren Enthüllungen fand ich durchaus gelungen. Zum Beispiel wer Lumina wirklich ist. Das leuchtet sogar ein, und dabei bin ich wirklich nicht drauf gekommen da man ja geschickt auf die falsche Fährte gelockt wurde
Und was Gott eigentlich mit Lightning vorhatte war zwar vorherzusehen (die Idee kam mir gleich am Anfang), aber trotzdem nett, dass Lightning das selbst klar war und das nochmal so deutlich gesagt wird.
Insgesamt bin ich aber doch ziemlich enttäuscht von dem Spiel. Beim Soundtrack und den Gegnerarten wurde zu viel aus den Vorgängern übernommen. Die neuen Gebiete fand ich zunächst ganz nett, aber nachdem man im Laufe des Spiels immer wieder die gleichen vier Gegenden sieht und mit den gleichen NPCs redet, wird es doch schnell langweilig. Weiß nicht ob sich ein neuer Durchgang auf normal oder hart noch lohnt, denn abgesehen vom Schmieden gibts ja kaum Neues zu entdecken.
Anstatt die Shortcomings von XIII nach den guten Ansätzen aus der Fortsetzung weiter richtig zu stellen, haben sie es imho noch weiter vergeigt und in ne völlig andere Richtung gelenkt. Schade, schade. Ich hoffe, damit wird dieses Kapitel der Serie endgültig begraben.