Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
Also es gibt definitiv ne Menge erinnerungswürdiger Szenen.
Wie schon angesprochen die Stelle mit dem Bruder von Wakka. Zu kompliziert das zu erklären muss man sich angesehen haben und mit den Charakteren mitfühlen.
Aber es war sehr überraschend wie nach dem Ansehen des Späroiden seines toten Bruders, ihm ein Name für sein Kind eingefallen ist: "Vidina" was Zukunft in Al-Bhed Sprache heißt. (In japanisch auch inami, für Frieden) Und das von Wakka, der früher der größte Al-Bhed Hasser war.
Beim ersten Durchspielen ist ihm bis zum Ende nichts eingefallen.
Ich glaube das Problem bei dem Spiel ist, dass ne Menge Szenen extrem gut versteckt sind und häufiges Backtracken erfordern. Da hängt der Eindruck vom Spiel wirklich davon ab, wie ausgiebig der jeweilige Spieler das Game gezockt hat. Habe nach jedem Durchspielen was neues entdeckt.
Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
Ach, ein paar memorable Szenen gab's da doch. Einige waren optional, wie zum Beispiel die Szene, in der sich Baralai, Gippel und Nooj plötzlich gegenseitige eine Pistole an den Kopf gehalten haben. Die hab ich glaube ich erst bei meinem dritten Durchgang getriggert. Gelungen fand ich auch Yunas Gefühle bzgl. der Bestia und der Schmerz, den ihr die Entscheidung, die sie im letzten Kampf von Final Fantasy X getroffen hat, nachträglich bereitet hat.
Das sind ja alles schöne Kleinigkeiten, aber wie ihr schon sagtet größtenteils optionale Event-Szenen, bei der man oft willkürliche Dinge tun muss, um sie auszulösen, auf die man ohne Lösungsbuch kaum kommen kann. Was ich meinte war aber die Haupthandlung und wesentliche Momente daraus. Die Story von FFX-2 setzt sich da fast nur aus so Kleinigkeiten zusammen, kaum was Spektakuläres dabei. Da hat echt ein roter Faden gefehlt, aus dem Spiel hätte man so viel mehr machen können.
War storymäßig auch deshalb so enttäuscht, weil die offenen Fragen aus FFX weitgehend unbeantwortet bleiben und das ganze mit der Hintergrundgeschichte so wenig zu tun hat. Ich weiß noch, wie positiv ich es fand, als damals vor Release Shuyin enthüllt wurde, da ich davon ausging, dass es sich um das Vorbild der träumenden Fayth für Tidus gehandelt hätte, das in der Vergangenheit einst wirklich gelebt haben muss zu der Zeit des Untergangs von Zanarkand, und der nun wie-auch-immer in die Gegenwart des Spiels geholt wurde. Das erschien mir naheliegend und cool. Aber Pustekuchen, es war soweit ich mich erinnere hinterher nur irgendein Random-Guy, der zufällig etwas Ähnlichkeit mit Tidus hatte. Autoren im Urlaub oder was?

Naja und davon abgesehen wurde mir der vordergründige FFX-Bezug auf der anderen Seite wie gesagt völlig überzogen. Klar, es ist eine Fortsetzung in der selben Welt (auch wenn sie sich vom Ton ganz anders anfühlt), und da ist es auch in Ordnung, an den Vorgänger durch mehr als nur Umgebung & Charaktere erinnert zu werden. Aber wie Yuna alle paar Spielminuten (afair besonders wenn man einen "neuen alten" Ort betritt) in ihren Erinnerungen an FFX schwelgt und BÄM! ins Gesicht des Spielers mit Nachdruck betont, was für ein bewegendes Abenteuer das doch gewesen sei... ja, dankeschön. Ich hab X-2 eingelegt, um ein neues Abenteuer zu erleben. Wenn es nur um Erinnerungen an den Vorgänger geht, dann kann ich ebensogut das richtige FFX selbst spielen. Wenn ihr versteht was ich meine. Sie hätten stattdessen viel mehr mit Baralai, Gippel und Nooj und meinetwegen auch Paine oder Leblanc (oder wie die hießen) machen sollen.
Zitat Zitat
Ich denke was ihr sagt ist grundlegend richtig, aber es ist auch sehr einfach, gute Dinge zu übersehen bzw. nicht zu sehen oder sie sich schlechter zu reden als sie sind , sobald man einmal keine hohe Meinung von einem Spiel hat. Das trifft auf sehr viele Bereiche zu. Gibt auch Leute, die finden den Soundtrack furchtbar und argumentieren dann mit den poppigen Stücken, obwohl die doch nicht alles sind und es einige wirklich tolle und besondere Stücke gibt.
Tatsächlich ist der Soundtrack das, was ich neben der Story an dem Spiel so überhaupt gar nicht gemocht habe. Stiländerung hin oder her, im Kontext mag die ja noch passen. Aber so unmelodisch, so elektronisches Gedüdel, die schwächsten Kampfthemen der gesamten Serie usw. Die "einigen wirklich tollen Stücke" kann ich an einer Hand abzählen, und selbst bei 1000 Words kann ich die Begeisterung von manchen nicht nachvollziehen. Keineswegs schlecht, aber es verblasst wenn man Suteki da ne daneben stellt. Das einzige, was ich so richtig gemocht habe war glaube ich "Eternity - Memory of Lightwaves".
Vielleicht weiß der ein oder andere hier, dass ich mir nur die Sachen aus den Soundtracks raussuche und behalte, die mir gefallen. Bei dem OST von FFX sind das zum Beispiel 43, bei IX sind es 52, bei VIII sind es 49 und so weiter, das bewegt sich alles in diesem Rahmen. Bei XIII sinds 38 und bei XIII-2 immerhin noch 27. Sicher spielen auch noch andere Faktoren wie Nostalgie bei den älteren teilweise mit rein, aber unterm Strich fand ich aus dem gesamten und ohnehin so viel kleineren FFX-2 Soundtrack lediglich zwölf Stücke so gut, dass ich sie behalten und noch mehrfach anhören wollte. Für die großen Titel der Reihe ist das ein Minusrekord bei mir, und das liegt vor allem daran, dass Matsueda und Eguchi meilenweit von Größen wie Uematsu, Sakimoto, Shimomura oder Hamauzu entfernt sind. Ich habs zwar lieber klassisch, aber talentierte Komponisten könnten auch mit dem Stil aus X-2 etwas besseres machen als das, was da abgeliefert wurde.

Grafik ist zwar noch sehr gut (besonders die Gesichtsanimation in Nahaufnahmen ist verbessert worden gegenüber FFX), aber insgesamt dennoch unter dem vorherigen Niveau, da nicht nur viel mit minimalen Veränderungen lazy recycelt wurde, sondern auch, weil manche der neuen Orte (besonders Dungeons) von sichtbar minderwertiger Qualität waren. Das Gameplay halten auch viele für großartig und den besten Aspekt des Spiels. Das Kampfsystem war wirklich gut, der Rest hingegen... uhm, nö. Besonders das eingeschränkte Abilitysystem oder die wenig durchdachten Dress-Spheres (warum sollte ich mir die Mühe machen, den Weg auf diesen Mini-Spheregrids zurückzulegen und Boni freizuschalten, wenn sie a) nach dem Kampf eh verschwinden und b) so ziemlich jedes Monster nicht mehr als ein oder zwei Schläge aushält und lange vorher erledigt sein wird?). Und die vielen Minispiele von sehr unterschiedlicher Qualität, die einen viel zu hohen Anteil an der Spielzeit ausmachen, wenn man sich auch nur ansatzweise darum kümmert.

Ich gebe Narcissu durchaus recht, dass sich einzelne Aspekte eines Spiels gegenseitig herunterziehen können, wenn man als Spieler einmal einen relativ schlechten Eindruck gewonnen hat. Aber im Falle von X-2 halte ich das irgendwie für einigermaßen berechtigt. An XIII-2 hatte ich trotz all der Fehler zum Beispiel viel mehr Spaß, weil es nicht ganz so krass wie ein Revival gewirkt hat, und weil es eine fortlaufende und weniger vor sich hinplätschernde Handlung gab in der auch mal was passiert ist. Wenn ich an X-2 zurückdenke, denke ich an sehr viel Langeweile, so fies das auch klingt. Ich war froh, als ich es durch hatte.