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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 4 - Das Crown-Luxushotel

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Tess wendete sich ein wenig frustriert von dem Zahlenschloss ab und setzte einen Funkspruch ab. „Wenn jemand einen 5 stelligen Code auf ner Liste oder nem Zettel findet der mit den zwei Zahlen 8 und 3 anfängt, gebt mir ne Durchsage. Ich hab hier im Foyer ein Schloss zu öffnen und vielleicht gibt’s noch mehr gesicherte Türen... und ich hab auf dem Pager noch eine weitere Nummer gefunden, an die der asiatisch wirkende Wissenschaftler schreiben wollte – das ist eine Nummer aus Sydney, könnte interessant sein. Tess over.“

    Nachdem ihr Grübeln ihr nur noch schlechtere Laune beschehrt hatte, lief sie zurück in die Lobby. Sie war froh das sie nicht neben Dob schlafen musste und die beiden Wände des kleinen Zimmers auch sonst nicht an jemanden angrenzten, der würde sich wohl die ganze Nacht Pornos reinziehen, jetzt wo der Strom wieder lief. Und allein in der Präsidentensuite...? War ja noch gruseliger als sich Dob beim wichsen vorzustellen. Sie nahm dem Sunnyboy, als der grade wieder oben ohne in die Lobby lief die Schlüssel zum Dach wieder ab. „Hast du wenigstens abgeschlossen? Nein? War ja klar...wieso machst du nicht gleich den Bauzaun auf, dann ersparen wir uns die Wartezeit...“ Was Dob nur mit einem "Scheiße, die Dinger können nich nur Leder durchkauen wie'n Twix, sondern auch noch fliegen?", kommentierte.

    Aber bevor sie zum Dach hochgehen konnte... Fawyer lag immer noch vor der Bar herum, neben ihm die Überreste des Barstuhls. „Scheiß Arztehre, verdammte. Aber vielleicht würde er, wenn er sich nach dem Suff noch erinnerte wer er war, auch an den Türcode erinnern. Tess blieb nichts andres übrig als den Helden des gestrigen Abends alleine die Treppen hoch zu schleifen (wobei er immer wieder gegen die Geländer krachte und sie aus dem Mauerwerk etwas Putz bröckelte - sein Schädel schien das aber gut auszuhalten und er würde denken das käme vom Kater) und ihn dann in sein Zimmer Nummer 10 zu schleifen. Er sah schon etwas angestaubt aus ausserdem würde sein Rücken mit Sicherheit nach dem Barstuhl und der Treppentour nicht besser beinander sein. Also zog sie ihm die Fummel bis auf die Short aus und rieb ihm in bester Krankenpflegermanier das stinkende Parfümzeug mit einem der neutralen Seifenmischungen, die sie in der Dusche fand, vom Leib.

    Immerhin schien er sich nichts gebrochen zu haben... aber blaue Flecken und eine ordentliche Prellung und einen sehr sehr sehr üblen Kater würde er morgen sicher haben. Besser sie ließ sich hier nicht mehr blicken... sie sammelte die Klamotten ein in der Absicht sie irgendwo in eine Waschmaschine zu stecken, in einen Trockner zu packen und später in sein Zimmer zu legen. Jetzt war sie hochzufrieden mit sich und glaubte, ihr Patient könne seinen Rausch unbedarft von dem grässlichen Stinkzeug ausschlafen. Ja, es war wirklich gut das sie hier war. Es gab einfach zu viele, die in die Nähe des Iren kamen und die danach versorgt werden mussten. Vielleicht machte er sich irgendwann mal die Mühe, die Leute nicht nur umzuhauen, sondern gleich unter die Erde zu bringen - dann musste sie die Scheiße nicht hinter ihm herräumen und... sie fluchte leise,"Wah... ich stinke jetzt selber nach dem Dreckszeug". Also nochmal duschen...

    Dann erklang ein leises *kling* im Funkgerät und sie hatte sich in die Kirche begeben. Vor der Messe trat sie zu Isabelle und bat sie um ihren Stadtplan – den sie versprach spätestens nach einem Tag zurückzubringen.

    Bei der Messe betete sie nicht mit der Gruppe mit – grade das beichten wäre in ihren Augen zu nahe an dem gewesen, was man tun würde wenn man wirklich vorhatte drauf zu gehen. Und sie würde das nicht machen. Nicht wenn sie es verhindern konnte. Aber der Leib Christi spendete ihr Trost. Und so... sie würde sich an die guten Momente mit den Toten erinnern. Sie zündete im Eingangsbereich der Kapelle kleine Kerzen an. Für jeden der Toten unruhigen Seelen eine. Noch bevor die Messe zuende war, ging sie wieder aus dem Raum. Sie brauchte keine Wände aus Stein um den Toten zu gedenken und die anderen Anwesenden waren ihr so fern … so unendlich fern.

    Ich verstehe einen Gott nicht, der zulässt, dass wir uns sehen, wenn wir doch nie zusammen sein können. Sie hatte nichts darauf gesagt, als ihr Bruder ihr so sein Beileid für ihren Verlust ausgesprochen hatte. Aber ihr Mann hatte sich immer gewünscht das jemand den Song von Dave Matthews auf seiner Beerdigung singen würde – und das hatte sie getan. Und sie tat es auch jetzt, während sie aus der Kapelle trat und leise mit dunkler Stimme sang „A hundred and three is forever when you're just a little kid; So he lived forever...“ Bei einer späteren Stelle stockte sie, „I mean, you never have to bury you own babies...“und ihre Stimme verklang krächzend, als sie wie von selber den Weg zur Bar und dann in den Garten einschlug.

    Beten war gut, aber sie hatte es von ihrer bunică (Großmama) anders gelernt. Sie kniete sich neben das frisch zugeschüttete Grab, das allem Anschein nach der Ire ausgehoben hatte, und stellte das Glas mit dem Alkohol und eine der Zigarettenschachteln, die sie an der Bar unterm Tresen gefunden hatte, neben die Engelsstatue an Abbys Grab. Abby hatte entspannt ausgesehen, wenn sie geraucht hatte. Abby. ... Zumindest hatte der Priester sie so genannt... sie hatte bisher nichtmal den Namen der Frau gewusst. Und der Ire sah halbtot aus und ließ impulsiv und betrunken wie er war mal wieder den Highländer heraus. Der Ire, der Abby angesehen hatte, wie auch Tess einst angesehen worden war... aber das war unendlich lange her. Und dem Iren würde ihr Beileid nicht weiterhelfen.

    Sie ging aus dem Garten die Treppen nach oben um auf dem Dach ihren Gedanken nachzuhängen und die Lage weiter zu sondieren. Vielleicht konnte sie mit viel Mühe und mit Isabellas Stadtplanvorlage einen einfacheren Stadtplan der Umgebung zeichnen um dort auch ihre Fluchtroute einzuzeichnen, damit sie wussten wohin die Reise gehen würde. Einfach nur um auf andre Gedanken zu kommen.

    Geändert von Viviane (20.08.2012 um 17:29 Uhr)

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