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Ehrengarde
Cyrillus blickte sich in der Eingangshalle staunend um. "Ein solcher Ort; In solch einer Situation; - Beinahe ein Wunder."
Als er sich etwas umsah, sah er Fawyer wie er sich gerade einen kräftigen Schluck Scotch genehmigte. Cyrillus lehnte sich neben ihn an die Bar und lächelte.
Er hatte nie viel davon gehalten sich zu betrinken; Einem Edlen Tropfen aber war er dennoch nicht abgeneigt. Und sein Auge erblickte einen solchen. Direkt neben
der Bar stand eine Verschlossene Glasvitrine. Darin drei einsame Falschen. Cyrillus umwickelte seinen Stab mit einem der Handtücher die auf dem Tresen lagen,
und schlug erst sacht gegen die Scheibe - dann immer etwas härter; bis sie schließlich brach. Die beiden Colos Erasmus schob er gleich unachtsam zur Seite, und
griff zielstrebig nach der mittleren Flasche. "Château Pétrus" Er grinste breit, und fing an den Staub die Staubschicht die sich auf dem
Etikett gebildet hatte herunter zu blasen. Ein Schriftzug offenbarte sich: Jahrgang 1961. "Jackpot."
Cyrillus sandte ein schnelles Dankesgebet zum Himmel, lies seinen Stock fallen, und humpelte so schnell er konnte zum Tresen zurück.
Geschwind fand er zwei Gläser; stellte je eines vor sich, und eines vor Fawyer, öffnete die Flasche, und schenkte in beide Gläser einen kräftigen Schluck ein.
"Das mein Sohn, ist ein Château Pétrus, Jahrgang 1961 - Der wohl Teuerste Wein der Welt. Einzelne, besonders gute, Flaschen dieses Weines wurden bei bis
zu fünfzehn-tausend US-Dollar gehandelt", sagte er, "Und das nicht ohne Grund ..."
Cyrillus hob das Glas und begann zu trinken. Ihm war als schwebte er auf Wolken. Als würden Himmel und Erde plötzlich auf seiner Zunge eins. Als wäre er für ein paar Sekunden entrückt.
Dann endete es wieder.
Langsam - ja fast ehrfurchtsvoll drückte er den Korken zurück auf die Flasche. Es wäre eine Schande sie hier stehen zu lassen.
Sein Blick fiel auf das Glas von "Fawyer". Er hatte es nicht angerührt. "Nun probiert schon. Es ist wirklich gut"
Cyrillus bückte sich, um die Flasche sicher in seinem Rucksack zu verstauen. Da sah er die Schachtel Oblaten. Hatte sie einer der Mitarbeiter des Hotels dort einst aus
einem Versehen heraus fallen gelassen? War sie durch göttliche Fügung dort hin gelangt? - Er wusste es nicht. Doch eines wusste er: Er hatte wieder eine Aufgabe!
Hastig ergriff Cyrillus die Oblaten, und packte sie mit dem Wein in seinen Rucksack. Außerdem schnappte er sich aus dem Arsenal der Bar ein größeres, kelchartiges
Glas, aus rosanem Kristallglas, und packte dieses ebenso ein. Dann hob er seinen Stab auf, nickte Fawyer nochmals kurz zu, und hastete ohne weitere Worte den Gang hinab,
sich um zusehen, ob es in diesem Hotel das gäbe, was er suchte:
Eine hauseigene Kapelle. - Oder einen Meditationsraum; Einen Raum der Kontemplation; Der Stille. - Oder zumindest einen angemessenen Versammlungsraum.
Geändert von BIT (20.08.2012 um 10:30 Uhr)
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