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Young Imperial Combo
Es war wirklich eine große Überraschung wie gut Alistair mit der kleinen Léo umgehen konnte. Das Mädchen holte eben nur das Beste in allen hervor, und Clover lauschte glücklich den Geschichten über die Kobolde. ""Und du, meine Kleine, bist ein Kobold. Du grinst anscheinend den ganzen Tag, und ich wette, du würdest auch den ganzen Tag tanzen wenn ich neben dir her laufen würde und Musik machen würde. Weißt du was, nachher hol ich mein Banjo und wir tanzen nen bisschen auf die irische Art." Meine Güte, das Banjo! Es lag noch in ihrem und Léos Zimmer, gemeinsam mit dem Pullover, der hoffentlich schnell trocknen würde. Da sie sowieso vorgehabt hatte, das Zeug später noch zu holen versprach sie Alistair, ihm das Banjo bald zu bringen.
Die Stimmung wurde wieder ernster, während Léo wahrscheinlich gerade darüber nachdachte, was sie mit einem eigenen Goldtopf machen könnte (was wünschen sich Kinder eigentlich? Süßigkeiten?).
Alistair verkündete, dass er Clover und auch Léo heil wieder aus alledem hier rausbringen würde, und dass er auch Abby ein Versprechen gegeben hatte. Clover wollte einwerfen, dass er nichts für ihren Tod konnte, Versprechen hin oder her, und dass Abby bestimmt froh gewesen war, dass er in ihren letzten Momenten bei ihr gewesen war, aber ihre Worte wurden geschluckt von dem, was der Ire als nächstes sagte: "Naja, ich bin nicht wirklich der perfekte Kerl der sich um nen Kind kümmern sollte. Ich dachte mir, vielleicht könntest du mir da nen paar Tricks zeigen, oder mir helfen, zumindest für eine Zeit lang. Ich sehe ja, wie du dich um Leo kümmerst, und wie gut das funktioniert."
Clover sah ihn überrascht an. Eine Weile lang sagte sie nichts.
Sie hatte nie gewusst, ob sie mit Kindern umgehen konnte oder nicht, sie hatte sich mit sowas nie beschäftigt. Geschwister gab es auch keine, höchstens eine kleine Cousine, die sie nur bei seltenen Besuchen ihrer Tante gesehen hatte - und da hatten sich alle anderen um die Kleine gekümmert.
Wenn sie aber Léo ansah und daran dachte, wie heilend ihre Gegenwart war und wie leicht es ihr fiel, das Mädchen einfach nur lieb zu haben, wusste sie, dass irgendwo tief in ihr wohl eine Fähigkeit lag, die sie bis dahin noch nicht gefunden hatte.
Abgesehen davon war das die Chance, eine Aufgabe zu haben. Für die Zeit nach der Katastrophe. Léo würde dann bestimmt in den Armen ihres Papas nach Hause zurückkehren, aber Clover war sich nicht sicher, was sie dann machen sollte. Alte Träume schienen ihr momentan wertlos.
"Ich werde dir gerne helfen, aber..." Aber was? Es gab kein Aber. "Aber du solltest aufhören, so viele Versprechen zu geben." Sie lächelte Alistair an. "Du darfst dir selbst nicht zu viel Druck machen, vor allem nicht, wenn du nicht alles selbst in der Hand hast. Du hast nicht versagt. Und irgendwann wird auch jemand kommen und dich retten... also, wirklich retten, und nicht einfach aus einem Brunnen zerren, in dem du entspannst." Sie lachte und in dem Moment erschien Tess im Garten. Offenbar hatten sie den Funkspruch überhört, den Isa abgegeben hatte - aber kein Wunder, sie hatte ihren Ohrstecker für das Gespräch kurz abgenommen. Erfreut über die Nachricht, dass es eine warme, üppige Mahlzeit geben würde, machten sich die drei - Tess verschwand in eine andere Richtung - auf den Weg in den Speisesaal.
"Iaaan, Riiiley! Ich bin ein Kobold!", rief Léo begeistert, als sie in den Raum kamen, der sie schon vom Gang aus mit schmackhaften Gerüchen begrüßt hatte. Sie stürmte auf den Tisch zu, an dem Ian, Riley und Niki saßen. Einige andere hatten sich auch schon eingefunden und ihren Gesichtsausdrücken nach zu urteilen, war das Mahl ein wahrer Gaumenschmaus.
Geändert von Lynx (21.08.2012 um 09:21 Uhr)
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