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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! ] Station 4 - Das Crown-Luxushotel

  1. #41
    Alistairs Schlaf wurde immer noch von Albträumen geplagt. Immer wieder sah er den zombifizierten Jack, der ihn packte, und Abby wie sie starb. Sich schüttelnd schaute er sich um. Für den Bruchteil einer Sekunde war er verwirrt. Doch fand er sich schnell auf einem der Sofas aus der Eingangshalle wieder.
    [Was war ...]
    Er erinnerte sich an die Prügelei, die keine zwei Stunden zurücklag.
    [Aye, der hat seine Abreibung dafür bekommen.]
    Ein lautstarker Rülpser entwich ihm, dann richtete der Ire sich auf.
    [Schon wieder kein Oberteil...]
    Er streckte sich.
    [Jetzt nen Morgenwhisky!]
    Die Flaschen, die vor ihm lagen, stellte er enttäuscht fest, waren jedoch schon alle leer.
    [Was für'n lasches Gesöff.]
    Wieder hinter dem Tresen zündete er sich zuerst eine Zigarette an und durchwühlte dann wieder die Alkoholvorräte der Bar. Eine Flasche fiel ihm nach kurzem Suchen ins Auge. Die warme orange Flüssigkeit schwappte sachte hin und her, als er den edlen aufgemachten Behälter aus den hinteren Reihen hervor zog. Nachdem er sie geöffnet hatte, roch er daran.
    [Schon eher ein Whisky nach meinem Geschmack.]
    Einen großen Schluck nehmend trat er wieder hinter dem Tresen vor und ging dann zur Rezeption hinüber. Noch eine ganze Menge Schlüssel hingen am Brett an der hinteren Wand.
    [Ach, so nen nobel Scheiß brauch ich nicht.]
    Er winkte ab und trat dann hinaus in die heiße Mittagssonne.
    [Scheiße!]
    Alistair wankte, als ihm eine fast undurchdringliche Wand aus heißer Luft entgegen kam.
    [Beschissenes Land, ich hät nach Russland oder so gehen sollen.]
    Er rülpste ein weiteres Mal und stapfte dann zurück in den Garten. Zu seiner Überraschung waren die Brunnen in Betrieb, er erinnerte sich dunkel daran, dass irgendwann der Strom wieder zu funktionieren schien. Mit einem erleichterten Seufzer setzte sich der Ire inmitten in das kühle Nass des Brunnens, legte zuvor jedoch den Tabak auf den Rand.
    [So lässt es sich jedenfalls irgendwie hier draußen aushalten.]
    Den Whisky auf der Kante abgestellt spritzte er sich mit der freien Hand Wasser ins Gesicht, dass zumindest grobe Teile des getrockneten Blutes entfernte. Wirklich sauber würde er aber wohl nur unter einer Dusche werden. Aber das war das letzte an das er jetzt dachte. So lag er da, das kühle Wasser des Brunnens genießend, seine Zigarette rauchend und Whisky saufend.

    Geändert von Streicher (20.08.2012 um 08:54 Uhr)

  2. #42
    Robert duschte gerade, das kalte Wasser machte ihm nichts aus, immerhin gab es hier eine Dusche, da konnte er nach der Kanalisation schlecht meckern, als dann sogar noch warmes Wasser hinzu kam, irgendjemand schienj da Reparaturen durchgeführt zu haben, wahrscheinlich Andris der dieses mal erfolgreicher als beim letzten mal gewesen war. Besser konnte es nun wirklich kaum noch werden. Als Robert mit dem duschen fertig war, sich einen Bademantel anzog und das Radio anstellte, hörte er was sich ereignet hatte. Er hörte wie Willy ein paar echte Filmstars an die Strippe bekommen hatte und konnte sich ein lachen einfach nicht verkneifen, als dann jedoch dieser STreit zwischen Will und seiner Kollegin losging, verging ihm das lachen, Willy hatte sie wohl in der Hitze des Streits umgebracht, ausversehen.
    Robert versuchte so gut wie möglich das ganze herunter zu schlucken und machte seine Kleidung so gut wie möglich sauber, nebenbei lud er Handy und Laptop wieder auf. Als er fertig mit allem war und seine Kleidung wieder halbwegs annehmbar war und er selbst gekämmt und rasiert, bediente er sich aus der Minibar und stillte Hunger und Durst etwas.
    Er machte sich schließlich wieder auf den Weg und suchte das Büro des Hotelchefs das er schließlich auch fand, er schaute ob er es mit Hilfe dessen was sie vom Empfang hatten öffnen konnte, wenn nicht suchte er nach einer Möglichkeit und wenn ja, durchsuchte er das Büro

    Geändert von BIT (20.08.2012 um 11:32 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  3. #43
    Tess nahm das Radio mit sich, aber derzeit war nur ein bisschen inhaltsloses Gedudel zu hören und nicht die Stimme des Moderators und seiner Co-Moderatorin.

    Als Tess sich schließlich daran machte den Tür-Code zu knacken, konnte sie zwar die ersten 2 Ziffern problemlos erkennen da auf dem nagelneuen Panel die Fettflecken gut zu erkennen waren, doch viel zu schnell verloren sich dann die Hinweise und die restlichen Zahlen waren nicht zu erkennen. Sie würde wohl mit Fawyer selbst sprechen müssen.

    Da sie derzeit nichts ausrichten konnte, versuchte sie sich an den Patienten 0 zu erinnern.

    Tess: Probe Intelligenz
    Unbekannt.


    Sie war sich eigentlich ziemlich sicher dass die Einstiche nicht geblutet hatten und auch sonst mehr den Eindruck erweckten, als wäre ein Stück Brotteig gepiekst worden und kein menschliches Wesen. Wie sie die Wunde vor Augen hatte, gab es da kein BLut, keine Rötungen und auch sonst keine Zeichen die dafür sprechen könnten, dass eine Flüssigkeit injiziert worden war.


    Als sie Ellens Pager genauer untersuchte, konnte sie in der Tat eine Nummer finden und die letzte Nachricht des asiatisch wirkenden Wissenschaftlers.
    Die Nummer hatte die Ortskennziffern Sydneys.


    Zitat Zitat
    Aufgabe Iota
    Mögliche Teilnehmer: 1
    Erledigt durch:
    Probe auf Charisma
    Hintergrund: Wenn der Strom wieder vorhanden ist und ein Empfänger bekannt ist, kann das bis einmalig aufzuladende Mobilgerät des Japaners für einen einzigen Funkspruch benutzt werden.
    Mögliche Empfänger:
    - Militär
    - Chemiewerke
    - Kanalarbeiter HQ
    - Willy Stern FM
    - unbekannte Nummer aus Sydney die der japanische Wissenschaftler im Kanal ansteuern wollte
    Erfolg: ?
    Misserfolg: variabel
    Ergebnis:


    Als Robert das Büro des Managers durchsuchte und nicht umhin kam die wirklich edle Einrichtung zu bewundern, die da unbenutzt und stellenweise noch originalverpackt herumstand, konnte er es sich fast schon denken, dass er nichts finden würde.
    Zu neu waren das Büro, auf dem riesigen Ledersessel hatte wahrscheinlich noch nie Jemand gesessen.

    Lediglich eine kleine Mappe lag auf dem Schreibtisch, diese zeigte die Blaupausen des Gebäudes, dann einige Wartungsrechnungen und eine längere Liste mit verschiedenen Zahlen. Möglicherweise oder vielleicht Tür-Codes?

    Geändert von Daen vom Clan (20.08.2012 um 11:09 Uhr)

  4. #44
    Endlich hatte es Entwarnung gegeben. Rileys USB-Gorilla hatte sein Möglichstes getan, um Léo ein bisschen abzulenken, aber lange hätten sie nicht mehr erklären können, warum man denn nicht zum üppigen Buffet gehen wollte und stattdessen mit den Snacks im Zimmer Vorlieb nahm.
    Sie verließen nun zu dritt das Zimmer. Léo hatte inzwischen vom anstehenden Gottesdienst erfahren und wollte unbedingt hin - Clover und Riley nahmen das beide als Grund, ebenfalls dort zu erscheinen. "Ob Ian sehr beschäftigt ist?", fragte Léo als sie sich auf den Weg zurück in die Hotelhalle machten. "Für dich hat er bestimmt immer Zeit.", antwortete Clover lächelnd. "Du kannst ruhig zu ihm gehen. Richte ihm dann bitte aus, dass...dass..." Ja was denn eigentlich? "Dass wir später noch seinen Mangosaft trinken müssen!" "Dass er die Sache in der Kanalisation wirklich gut organisiert hat" "Dass er ein guter Anführer ist" ? All das kam ihr läppisch vor, angesichts der Tatsache, dass sie jemanden da unten verloren hatten. Hoffentlich hatte Ian keine Gewissensbisse.
    "Kommst du denn nicht mit?", riss Léo sie nun aus den Gedanken. "Oh, wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne den Priester aufsuchen. Ich möchte gerne ein Lied während der Messe spielen und... mich entschuldigen." Sie hatte ihn schließlich als erstes dazu verdammt, aus dem Gulli zu sehen. "Ich bleibe bei dir, wenn du magst.", sagte Riley zu dem kleinen Mädchen. Clover formte mit ihren Lippen ein stummes "Danke" und rauschte dann davon.

    In der letzten Zeit waren einige Funksprüche durch den Empfänger in ihrem Ohr gegangen, doch bisher hatte sie noch nicht richtig darauf reagieren können. Isa, Tess, der Russe und dieser komische Dob hatten sich eine Weile lang unterhalten, was ein wenig nervig war, jedoch nicht uninteressant. Clover konnte die ganzen Infos allerdings schlecht verarbeiten - sie war es nicht gewohnt, irgendwie Zusammenhänge herzustellen oder gar taktisch zu planen. Sie erinnerte sich aber zumindest an eines:
    "Das heißt, wir könnten sie überrumpeln? Gebt mir nen kleinen Trupp, dann überfallen wir die während sie schlafen. Holen uns ihre Waffen und ihre Autos."
    "Das machen wir ganz bestimmt NICHT!"

    "Mit etwas Verspätung möchte ich nochmal auf die Straßenbande zu sprechen kommen-", sagte sie etwas scheu in ihr Funkgerät. "Ich bin auch strikt dagegen, gewaltsam gegen die Straßengangs hier vorzugehen. Ich kenne das Viertel hier zumindest ein bisschen und naja... die Banden hier geben sich gerne gefährlich, sind es aber gar nicht so sehr. Also... sie sind mehr Aufschneider als Menschen, die Taten sprechen lassen. Natürlich wird sich einiges geändert haben, aber ich denke, die würden auch mit sich reden lassen." Clovers Herz klopfte ein bisschen vor Aufregung, weil sie zu allen hatte sprechen müssen. Singen war kein Problem, am liebsten würde sie das vor der ganzen Welt noch machen, aber reden...

    Oh, richtig, der Priester. Clover durchquerte gerade die Halle und machte sich Gedanken, welches Lied sie spielen könnte, das auch Cyrillus passte - ohne Frage musste sie das mit ihm vorher natürlich absprechen, als Dob gerade in Bermudashorts an ihr vorbei stolzierte wie ein aufgeblasener Hahn. Er schien irgendwem zuzuzwinkern - vielleicht auch einfach nur seinem Spiegelbild - und Clover wollte ihm gerade lieber nicht begegnen. Sie huschte also aus der nächste Tür und stand im Garten.
    "Ach du meine Güte!", rief sie entsetzt, als sie Alistair im Wasser treiben sah. Todesmutig sprang sie in den Brunnen (ja, für sie war das tatsächlich todesmutig) und begann, an dem Iren herumzuzerren, um ihn aus dem Wasser zu bekommen. "Hey. Hey! HEY!", brüllte er schließlich entnervt. Clover hielt inne und sah ihn mit großen Augen an - sie war von oben bis unten durchnässt. "Ich dachte, du wärst vielleicht... ich meine, du sahst so leblos aus...." Der Ire murrte. "Ich kratz doch in keinem bescheuerten Brunnen ab. Wenn dann unter Pauken und Trompeten, so dass kein Stein mehr auf dem andern steht, müsstest du dir doch denken können." Alistair war eindeutig betrunken, aber Clover ignorierte die Alkoholfahne des Iren einfach. Es war wohl einfach seine Art, mit allem umzugehen.
    "Tut... tut mir leid.", sagte die junge Frau zu Alistair und stieg nun endlich aus dem Brunnen. "Ich hoffe der Tabak ist trocken geblieben.", murmelte der Ire nur und machte keine Anstalten, sich sonst irgendwie weiter zu äußern. Clover sah ihn eine Weile lang an. Sie wollte ihm Trost spenden, doch sie merkte, dass dies nicht der Moment war, in dem er gerade irgendwelche Gefühle zeigen oder zulassen wollte. Außer welchen, die er mit Fäkalwörtern unterstreichen konnte.
    "Ich werde jetzt dann zur Messe gehen, die Cyrillus abhält. Ich bin ziemlich sicher, dass du nicht mitkommen willst aber... wenn du irgendwas brauchst - auch wenn es nur jemand zum Abreagieren ist - dann ruf einfach und ich bin sofort da."

    Sie kam sich nutzlos vor, aber es gab momentan einfach nicht mehr, was sie für ihn tun konnte. So kehrte sie wieder ins Hotel zurück und machte sich daran, Cyrillus aufzusuchen. Clover selbst war nie besonders gläubig gewesen, weil sie ja schon eine Sache hatte, an die sie mit voller Leidenschaft glaubte - die Musik. Aber sie wusste, dass Léo gläubig war und dass es bestimmt viele Menschen gab, die auf diese höhere Macht vertrauten. Sie würde alles tun, um den Gottesdienst und den Priester mit ihrem Beitrag so gut wie möglich zu unterstützen.

    Geändert von Lynx (20.08.2012 um 13:16 Uhr)

  5. #45
    Álvaro sah endlich wieder aus wie ein Orang-Utan und nicht mehr wie dieses lustige Faultier aus dem Eiszeit-Trickfilm. Aus irgendeinem Grund meinten Clover und Riley, dass sie erstmal hier drinnen bleiben sollten, anstatt runter zum Buffett zu gehen. Léo kam das etwas komisch vor, doch wahrscheinlich lag es an etwas, was durch das Sprechding gesagt wurde- ihr eigenes hatte sie in der Kanalisation aus dem Ohr genommen, weil es fürchterlich gezwackt hatte und vorsorglich in ihren Affenkumpel verstaut.
    Rileys lustiger Wackelgorilla war ein netter Zeitvertreib, doch war es nach einer kleiner Weile eher für Álvaro und die beiden Großen, als für sie, da sie sich aufmachte, ihre Geheimnisse vom Boden aufzusammeln und den Bauch ihres besten imaginär-materiellen Kumpels wieder dick und rund zu machen. Das Knallspielzeug ihres Papas samt der Auffüllteile legte sie behutsam zum Rubicon Mango in die Umhängetasche, die restlichen Schätze packte sie vorerst dazu. Als sie zurück bei ihren großen Freunden war, fiel ihr das Buch auf dem Nachtischchen auf, sie eilte interessiert herüber und stellte begeistert fest, das es sich dabei um eine Heilige Schrift handelte- zwar nicht in spanisch, aber immerhin.. Sie hatte mitbekommen, dass der Priester, der als erstes aus dem Gulli geklettert war, eine echte katholische Messe abhalten wollte und dies ließ Léos Herz irgendwie höher schlagen. Zwischen all den merkwüridigen, lustigen, traurigen Ereignissen, die ihr alle neu waren, aber deswegen auch zumeist einfach unheimlich spannend, verhieß diese Messe etwas, was das Mädchen an ihren normalen Alltag erinnerte- sofern ihr Alltag jemals normal war. Sie nahm die Bibel an sich, und teilte den Beiden anderen beim Umpacken ihrer Schätze in Álvaro mit, dass sie unbedingt zu dieser Messer wolle. Freudigerweise wollten Clover und Riley auch da hin, und da sie nun, warum auch immer, wie raus konnten, begaben sich die Drei auf den Weg zur Hotelhalle.
    Léo fiel dabei wieder ein, dass sie ja noch dringend zu Ian gehen wollte, aber hatte das Gefühl, dass er gerade genug mit anderen Sachen zu tun hatte. "Ob Ian sehr beschäftigt ist?" erkundigte sie sich deswegen bei Clover, die meinte, dass er für sie sicherlich Zeit hätte. Das beruhigte die Kleine, und nachdem geklärt wurde, dass Clover direkt zum Priester gehen wollte, da sie bei der Messe wieder etwas irre Tolles singen wollte, und Riley mit dem Mädchen gehen würde, trennten sich die Wege der Drei entsprechend. Andris war irgendwie weg, aber das Kind war sich sicher, dass sie ihn bald wiedersehen würde.
    Léo wollte zunächst im Keller nach Ian sehen, weil sie irgendwie das Gefühl hatte, dass der Grund, warum sie nicht aus dem Zimmer sollte, das zu finden war und Ian irgendwie immer da war, wo was Wichtiges vor sich ging. Im Keller war allerdings kein Toter oder das böse Duschmonster, sondern lediglich ein Schwimmbecken, tolle andere Wellnessdinger und die Beiden, die sie im Sumpf in der Dusche gestört hatte. Riley bestaunte die Einrichtung mit offenem Mund. Bei Helenas Anblick musste die Mexikanerin an Machete denken, und irgendwie gab ihr der Gedanke einen kleinen Stich. Sie hoffte wirklich, dass die D53er ihn gut behandelten. Die Zollbeamtin wollte ebenfalls zur Messe, ihr Kumpel allerdings nicht, und so nahmen sie sie kurzerhand mit zur Kapelle, da sie den Weg nicht kannte, Clover hingegen ihn Léo noch schnell erklärt hatte.
    So ging es also wieder nach oben und auf dem Weg in den Garten, um zum Kapelleneingang zu gelangen, begegneten die Drei dann auch Ian, der gerade eifrig an einem Laptop rumwerkelte. Das Mädchen rannte zu ihm hin und knuddelte ihn fast um. Sie war überglücklich, ihn gefunden zu haben und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus: Endlich haben wir Dich gefunden, ich habe dich vermisst, aber du warst so viel bechäftigt und ich wollte dich nicht stören und in der Kanalisation war sowieso alles irgendwie blöd und Clover hat mir diese Dose gegeben von Dir, das ist total lieb, daaaaaaaaaaaaaaaaanke! Sie wollte noch was austichten lassen, hat dann aber nicht gesagt was, und naja, keine Ahnung, aber die Dose werde ich irgendwann auf jeden Fall trinken! Und deswegen wollte ich zu dir und weil ich dich eben so lange nicht mehr wirklich gesprochen habe und jetzt wollen Riley, Helena und ich gerade zur Messe und vielleicht willst Du ja da auch hin und- ach ja, Du bist ja grad auch total beschäftigt, ich hoffe ich störe nicht? Und da-
    Ian legte ihr lachend einen Finger auf die Lippen, um den Wasserfall zu stoppen.
    "Ganz ruhig, Léo! Ich freue mich riesig, dass Du mich gesucht hast und es ist schön, dass Du Dir mein Geschenk so gefällt, es wird Dir bestimmt gut schmecken. Und ich will auch zu der Messe, ich soll von Cyrillus aus eine CD dafür zum Laufen bringen, aber lass uns doch gleich hingehen…" Er hatte kaum den Laptop unter den Arm gepackt, da wurde er auch schon von der Kleinen zum Garten hinaus gezogen, denn sie wollte auf keinen Fall zu spät zur Messe kommen. Riley und Helena folgten ihnen auf den Fuß.
    Sie hatten fast den geamten Garten durchquert, als Léo etwas im Brunnen auffiel. Bei näherer Betrachtung stellte es sich als der Ire heraus, der ziemlich lustig drauf war, zumindest aus der Ferne. Ihr brannte ein Frage heiß auf den Lippen, die sie ihm schon seit einer Weile stellen wollte, doch drängte die Zeit und sie würde gleich nach der Messe zurückkehren und ihn dann richtig kennen lernen. Doch zuerst traten sie und die drei Großen ein in die Kapelle, um der Messe beizuwohnen.

    Geändert von Mephista (20.08.2012 um 16:03 Uhr)

  6. #46
    Cyrillus erhob sich aus dem Gebet, schaltete sein Headset ein, und legte es neben den rosanen Glaskelch, der mittlerweile am Fenster stand.
    Er schlug mit einem Löffel dagegen. "Kling" Fast so gut wie eine echte Glocke. Er nahm wieder das Headset auf.
    "Kommet herbei - Es ist alles bereit. Sehet und schmecket wie freundlich der Herr ist ..." Zufrieden schaltete er
    sein Headset wieder aus, und setzte sich auf die vorderste der Bänke.

    Nach und nach trudelten einige der anderen Überlebenden ein.
    Er wartete eine weitere Weile, und trat dann nach vorne.

    "Werte Mitstreiter. Werte Freunde. Werte Schwestern und Brüder. Ich heiße euch herzlich willkommen.
    Lasst uns diesen Gottesdienst feiern; Feiern zur Ehre Gottes; Feiern zur Ehre derer die vor uns abberufen wurden.
    Und so feiern wir diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, und des Sohnes; Und des Heiligen Geistes..."


    Amen.

    Cyrillus blickte in die Runde. Sowohl Léo als auch Clover schauten ihn gespannt an. Ian hingegen schien abwesend; Ja beinahe skeptisch.
    Riley beachtete Cyrillus offenbar nicht, sondern sah Léo an. Helena und Isabelle saßen ein gutes Stück abseits, und waren schwer einzuschätzen.

    Cyrillus räusperte sich. "Wir wissen, dass wir in den letzten Tagen häufig energischer für die Gruppe hätten eintreten gekonnt. Uns ist bewusst, dass beinahe jeder von
    uns durch sein tun" - er machte eine kurze Pause - "oder sein Unterlassen andere in Gefahr brachte. Wir wissen um unsere Schuld. Und so bekennen wir gemeinsam:"


    "Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen,
    und allen Brüdern und Schwestern,
    dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.
    Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken
    durch meine Schuld,


    Cyrillus dachte an die beiden Priester die er erschlagen hatte.

    durch meine Schuld,
    durch meine große Schuld.
    "


    Er blickte abermals in die Runde. Besonders Ian blickte er etwas besorgt an.

    "Darum bitte ich
    die selige Jungfrau Maria,
    alle Engel und Heiligen,
    und Euch, Brüder und Schwestern,
    für mich zu beten bei Gott, unserem Herrn."
    "


    "Und so wir rufen dich an Herr Vater im Himmel, und rufen zu dir: Herr, erbarme dich!"
    "Christus, erbarme dich!"
    "Herr, erbarme dich!"

    "Wir sind gewiss, dass Gott sich unser erbarmt, und preisen ihn dafür. Ehre sei Gott in den Höhen
    und Friede auf Erden unter uns Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat.“


    Cyrillus schwieg kurz, und setzte dann wieder an. "Aufgrund der besonderen Umstände möchte ich heute die beiden Lesungstexte und die Lesung des Evangeliums
    in einer einzigen Lesung zusammen führen, so daran niemand Anstoß nimmt."
    Er blickte in die Runde. Niemand schien daran Antstoß zu nehmen.
    Er hob die schwere Bibel vom Altar, und legte sie dann Clover in den Schoß. Diese zögerte kurz, und begann dann die Stelle vor zu lesen, auf die er deutete.

    "Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe! Ihr bleibt darin, wenn ihr meine Gebote haltet. Auch ich habe immer die
    Gebote meines Vaters gehalten und bin so in seiner Liebe geblieben. Ich habe euch das gesagt, damit auch ihr von meiner Freude erfüllt werdet. Ja, eure Freude soll vollkommen sein!
    Mein Gebot an euch lautet: 'Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe!' Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt."


    "Mein Gebot an euch lautet: Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe! - Das spricht der Herr - Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt.
    In Trauer, Dankbarkeit, Ehrfurcht, und Andenken gedenken wir jenen, die an uns diese Liebestat erwiesen; Jenen, die sich für uns aufopferten.

    Nikita
    Mike.
    Travis.
    Kekoa.
    Ryan.
    Abby.

    Wir bitten dich Herr: Nimm sie tröstend auf, in dein himmlisches Jerusalem, und lass ihre Tat uns ein brennend Vorbild sein, zu Dienern zu werden. Dienern deiner Liebe.
    Wir glauben, dass du uns zu Werkzeugen deiner Liebe machen kannst, und bekennen unseren Glauben an dich.


    Ich glaube an Gott,
    den Vater, den Allmächtigen,
    den Schöpfer des Himmels und der Erde.

    Und an Jesus Christus,
    seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
    empfangen durch den Heiligen Geist,
    geboren von der Jungfrau Maria,
    gelitten unter Pontius Pilatus,
    gekreuzigt, gestorben und begraben,
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,
    aufgefahren in den Himmel;
    er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
    von dort wird er kommen,
    zu richten die Lebenden und die Toten.

    Ich glaube an den Heiligen Geist,
    die heilige katholische Kirche,
    Gemeinschaft der Heiligen,
    Vergebung der Sünden,
    Auferstehung der Toten
    und das ewige Leben.
    Amen.


    Und nun beten wir zu dir Herr: Sei mit uns. Begegne uns in deiner heiligen Kommunion.
    Allmächtiger Gott und Vater, du hast deinen Sohn zum Licht der Welt gemacht: Wir bitten dich, erfülle den ganzen Erdkreis mit dem Glanz, der von ihm ausgeht, damit alle Menschen deine Herrlichkeit erfahren.
    Durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit.


    Der Herr sei mit euch.
    Und mit deinem Geiste.
    Erhebet eure Herzen!
    Wir erheben sie zum Herren.
    Lasset uns Dank sagen dem Herren, unserm Gotte.
    Das ist würdig und recht.

    Heilig, heilig, heilig Gott,
    Herr aller Mächte und Gewalten.
    Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit.
    Hosanna in der Höhe.
    Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn.
    Hosanna in der Höhe.


    „Darum, gütiger Vater, feiern wir das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung deines Sohnes und bringen dir so das Brot des Lebens und den Kelch des Heiles dar.
    Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen. Wir bitten dich: Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut, und lass uns eins werden durch den Heiligen Geist.“


    Cyrillus nahm die Tücher von den Kelchen und dem Gabenteller.

    "Heilige unsere Gaben durch deinen Geist, damit sie uns werden Leib" Cyrillus schlug ein Kreuzzeichen "und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgetragen hat, dieses Geheimnis zu feiern."
    Er hob den Gabenteller hoch. "Denn in der Nacht, da er verraten wurde, nahm er das Brot und sagte Dank, brach es, reichte es seinen Jüngern und sprach: Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird." Er setzte den Teller wieder ab, und hob einen der Kelche. "Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch, dankte wiederum, reichte ihn seinen Jüngern und sprach: Nehmet und trinket alle daraus: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle. Vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis." Und er setzte auch diesen wieder ab. Er wandelte Leib und Blut, und wandte sich wider zu seiner "Gemeinde".

    "Lasst uns beten, wie es uns der Herr lehrte!"

    "Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen."


    "Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unser.
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, gib uns deinen Frieden.

    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unserer Toten
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, erbarme dich unserer Toten
    Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt, gib ihnen die ewige Ruhe."







    Und nun kommt alle herbei. Alles ist bereit. Seht und schmeckt wie freundlich der Herr ist.

    Cyrillus nickte Clover zu, und sie begann ein Lied zu spielen.
    Nach und nach kamen alle Gottesdienstbesucher zu Cyrillus nach vorne, und bekamen die Kommunion in beiderlei Gestalten; Brot und Wein; Leib und Blut Christi.



    Als sich alle wieder gesetzt hatten blickte Cyrillus sie freundlich an, und sprach:
    "Und so segne euch der dreieinige Gott. Der Vater. Der Sohn. Der Heilige Geist.
    Gehet hin in Frieden."










    Nach und nach verließen alle wieder die Kapelle. Nur einer Tauchte jetzt erst auf: Dob.
    Verwundert blickte Cyrillus ihn an. Dob druckste erst herum. Doch redete dann frei heraus.


    "Okay, Priester, ich weiß nicht wie man das hier macht oder was alles gebeichtet werden muss und was nicht... ich will einfach nur bereit sein, falls diese Dinger da draußen mich erwischen, verstehst du?"
    "Ach. Nur keine Angst. Beichten ist gar nicht so schwer. Sprecht einfach gerade heraus, als sprächet Ihr mit einem Freund."
    "Also, womit fang ich an... naja, ich war ziemlich scheiße zu meiner Mutter, aber gottverdammt, sie war auch ziemlich scheiße zu mir. Hat mich windelweich geprügelt, weißte? Also hab ich ihr Geld geklaut, Löcher in ihre Kondome gestochen, die Reifen vom Pickup durchschlitzt... so Streiche eben. Da war ich ein Kind. Zählt das überhaupt, wenn ich ein Kind war?"
    "Natürlich zählt es, dass Ihr noch ein Kind ward. Insbesondere wenn sie euch tatsächlich schlug." Cyrillus überlegte kurz, und grinste Dob dann an. "Die Sache mit den Kondomen wird dir von dem da oben vielleicht sogar positiv angerechnet."
    "Naja - Mit ungefähr 16 hab ich angefangen, Autos zu knacken. Radios zu klauen, später auch die Autos selbst zu verscherbeln. Nicht, dass die Halsabschneider mir nen guten Deal gemacht hätten. Das ging mindestens 3 Jahre so, aber irgendwann wurd ich erwischt, landete im Knast und alles. Nja aber du willst nich meine Lebensgeschichte hören, also... ich hab während der Schulzeit im Liquor Store geklaut, jede Woche sicherlich. Und verdammt, ich war so notgeil, weißt du? Ich hab mich ständig in die Mädchenumkleiden geschlichen beim Sportplatz, und bin rausgesprungen und hab einfach alles begrabscht, was ich in die Finger kam... hab mir dafür so manche Backpfeife eingeheimst. Hätt ich heute alles nich mehr nötig, aber das ist bei ner Beichte wohl egal, oder? Ob mans heut noch machen würd?"
    "Hoffentlich nicht! - Aber was diese Jugendsünden angeht: Ein paar Ave-Maria, und die Sache ist wieder gerichtet. Mach dir da nur nicht so viele Sorgen. Unser Gott ist ein liebender Gott"
    "Gibt schon ein paar Sachen, die ich aber immer noch tu... ich lüge, um ein Mädchen ins Bett zu kriegen. Verdammt, erst letzte Woche hab ich ner Tussi erzählt, ich sei ein australischer Hollywoodstar und ich könnte sie mit Hugh Jackman bekannt machen, sie müsste mir nur zeigen, wie wichtig ihr die Sache wär... wenn ein Mädchen heiß ist, mach ich sowas halt. Hab auch letztes Jahr mit der Dame von meinem Kumpel Andrew geschlafen, 2 Monate lang, der weiß das bis heute nicht... wenn ich ehrlich bin, gab's so ne ähnliche Situation schonmal vor fünf Jahren mit Ralph... naja wie gesagt, wenn eine Braut scharf ist, dann schmeiß ich mich an sie ran. Und es gab mal eine Zeit... naja sagen wir, wenn sie Titten hatte und geil auf mich war, hab ich einfach nicht nach ihrem Alter gefragt. Warn sicher ein paar Minderjährige dabei, scheiße. Kann's nicht ändern. Der Mann wurde von Gott so gebaut, weißte? Bin nicht stolz drauf. Naja, auf die Eroberungen, ich schätze auf die bin ich schon stolz..."

    Minderjährige? Cyrillus war außer sich vor Wut. Außer sich, und angewidert. Er spürte wie wieder diese Kälte in seine Arme stieg. Diese Kälte die er einst in dieser Kirche gespürt hatte.
    Nein!, sträubte sich Cyrillus innerlich, Nein, ich kann nicht schon wieder einen Menschen Töten! Es ist vorerst genug!
    Er riss sich aus seiner Starre los, und zog hastig Dob zu sich heran. "Bereust du?" "Ähhhh ... Ja ...", stammelte dieser.
    Cyrillus zeichnete ihm mit dem Finger ein Kreuz auf die Stirne. "Ego Te Absolvo! - Ich spreche dich frei von allen deinen Sünden! Gehe, und sündige hinfort nicht mehr!"

    Einen kurzen Moment hielt Cyrillus inne, dann ergriff er seinen Stock und eilte hastig aus der Kapelle. Als er sie verlies warf er einen wütenden Blick gen Himmel.

    "SCHENKE GERECHTIGKEIT, HERR!"

    Geändert von BIT (20.08.2012 um 17:02 Uhr) Grund: Sig aus! ~ BIT

  7. #47
    Ians Laune hatte sich erheblich gebessert, seit er beim Untersuchen der CD von Lèo unterbrochen wurde. Er hatte kein Problem damit, sich von ihr mitziehen zu lassen. Das Grinsen wich erst wieder aus seinem Gesicht, als sie die Kapelle erreichten. Der leichte Geruch nach Weihrauch erinnerte ihn an die Begräbniszeremonie seiner Mutter. Ruhig und nachdenklich setzte er sich zusammen mit Lèo, Helena und Riley auf eine der Bänke. Reiß dich zusammen, Ian!, befahl er sich noch, als er auf das vorfreudige Lächeln der kleinen Halbmexikanerin blickte. Sie soll das hier genießen.

    Die Messe begann. Und wie er erwartet hatte, kam es ihm anfangs so schrecklich billig und austauschbar vor. Aber wenigstens erspart er uns Einiges. Ian versuchte, seine Skepsis zu verstecken. Dies gelang ihm zumindest vor Lèo. Ob der Priester nicht doch hin und wieder einen seiner zweifelnden Blicke wahrnahm, konnte er nicht sagen. Die CD hatte er inzwischen schon ganz vergessen.

    "Mein Gebot an euch lautet: Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe! - Das spricht der Herr - Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt." Dieser Satz blieb dann doch fest in seinen Gedanken hängen. War das nur eine leere Phrase, um die Opfer der ehemaligen Mitstreiter zu ehren? Liebe. Was für ein Wort. Ein missbrauchtes Wort. Jeder benutzte es. Jeder beanspruchte dieses Gefühl für sich. Wer wusste schon, was es wirklich heißt? Hätte Jesus geliebt, wäre er dann bereit gewesen, sich zu opfern? Wäre er bereit gewesen, die geliebten Menschen zurückzulassen? Liebe hieß, das Beste für geliebte Menschen zu tun. Und das Beste war nicht immer, sein Leben zu geben, die anderen im Stich zu lassen.

    In seinem Kopf vermischten sich alle Gedanken. Würde er sich opfern? Wäre er bereit sein Leben zu geben? Es gibt drei Menschen auf der Welt, für die ich notfalls sterben würde. Drei Menschen. Nicht viel. Aber es reichte aus. Vor wenigen Tagen noch war es nur ein Mensch gewesen.

    Die Zeremonie war beendet. Er stand auf, ging hinaus. Keinen der Gedanken hatte er abschütteln können. Die Messe gefiel ihm nicht. Aber sie hatte ihn zum Nachdenken gebracht. Er würde sich im Notfall opfern - egal, was das hieß, egal, was sein eigentlicher Beweggrund war. Er würde nicht zusehen, wie geliebte Menschen starben. Er würde noch im Tod diejenigen verfolgen, die seinen Liebsten Schaden zufügten oder ihnen nicht halfen. "Tzz - im Tod!", spottete er über sich selbst und seine Gedanken. "Es gibt nichts im Tod!"

  8. #48
    Tess wendete sich ein wenig frustriert von dem Zahlenschloss ab und setzte einen Funkspruch ab. „Wenn jemand einen 5 stelligen Code auf ner Liste oder nem Zettel findet der mit den zwei Zahlen 8 und 3 anfängt, gebt mir ne Durchsage. Ich hab hier im Foyer ein Schloss zu öffnen und vielleicht gibt’s noch mehr gesicherte Türen... und ich hab auf dem Pager noch eine weitere Nummer gefunden, an die der asiatisch wirkende Wissenschaftler schreiben wollte – das ist eine Nummer aus Sydney, könnte interessant sein. Tess over.“

    Nachdem ihr Grübeln ihr nur noch schlechtere Laune beschehrt hatte, lief sie zurück in die Lobby. Sie war froh das sie nicht neben Dob schlafen musste und die beiden Wände des kleinen Zimmers auch sonst nicht an jemanden angrenzten, der würde sich wohl die ganze Nacht Pornos reinziehen, jetzt wo der Strom wieder lief. Und allein in der Präsidentensuite...? War ja noch gruseliger als sich Dob beim wichsen vorzustellen. Sie nahm dem Sunnyboy, als der grade wieder oben ohne in die Lobby lief die Schlüssel zum Dach wieder ab. „Hast du wenigstens abgeschlossen? Nein? War ja klar...wieso machst du nicht gleich den Bauzaun auf, dann ersparen wir uns die Wartezeit...“ Was Dob nur mit einem "Scheiße, die Dinger können nich nur Leder durchkauen wie'n Twix, sondern auch noch fliegen?", kommentierte.

    Aber bevor sie zum Dach hochgehen konnte... Fawyer lag immer noch vor der Bar herum, neben ihm die Überreste des Barstuhls. „Scheiß Arztehre, verdammte. Aber vielleicht würde er, wenn er sich nach dem Suff noch erinnerte wer er war, auch an den Türcode erinnern. Tess blieb nichts andres übrig als den Helden des gestrigen Abends alleine die Treppen hoch zu schleifen (wobei er immer wieder gegen die Geländer krachte und sie aus dem Mauerwerk etwas Putz bröckelte - sein Schädel schien das aber gut auszuhalten und er würde denken das käme vom Kater) und ihn dann in sein Zimmer Nummer 10 zu schleifen. Er sah schon etwas angestaubt aus ausserdem würde sein Rücken mit Sicherheit nach dem Barstuhl und der Treppentour nicht besser beinander sein. Also zog sie ihm die Fummel bis auf die Short aus und rieb ihm in bester Krankenpflegermanier das stinkende Parfümzeug mit einem der neutralen Seifenmischungen, die sie in der Dusche fand, vom Leib.

    Immerhin schien er sich nichts gebrochen zu haben... aber blaue Flecken und eine ordentliche Prellung und einen sehr sehr sehr üblen Kater würde er morgen sicher haben. Besser sie ließ sich hier nicht mehr blicken... sie sammelte die Klamotten ein in der Absicht sie irgendwo in eine Waschmaschine zu stecken, in einen Trockner zu packen und später in sein Zimmer zu legen. Jetzt war sie hochzufrieden mit sich und glaubte, ihr Patient könne seinen Rausch unbedarft von dem grässlichen Stinkzeug ausschlafen. Ja, es war wirklich gut das sie hier war. Es gab einfach zu viele, die in die Nähe des Iren kamen und die danach versorgt werden mussten. Vielleicht machte er sich irgendwann mal die Mühe, die Leute nicht nur umzuhauen, sondern gleich unter die Erde zu bringen - dann musste sie die Scheiße nicht hinter ihm herräumen und... sie fluchte leise,"Wah... ich stinke jetzt selber nach dem Dreckszeug". Also nochmal duschen...

    Dann erklang ein leises *kling* im Funkgerät und sie hatte sich in die Kirche begeben. Vor der Messe trat sie zu Isabelle und bat sie um ihren Stadtplan – den sie versprach spätestens nach einem Tag zurückzubringen.

    Bei der Messe betete sie nicht mit der Gruppe mit – grade das beichten wäre in ihren Augen zu nahe an dem gewesen, was man tun würde wenn man wirklich vorhatte drauf zu gehen. Und sie würde das nicht machen. Nicht wenn sie es verhindern konnte. Aber der Leib Christi spendete ihr Trost. Und so... sie würde sich an die guten Momente mit den Toten erinnern. Sie zündete im Eingangsbereich der Kapelle kleine Kerzen an. Für jeden der Toten unruhigen Seelen eine. Noch bevor die Messe zuende war, ging sie wieder aus dem Raum. Sie brauchte keine Wände aus Stein um den Toten zu gedenken und die anderen Anwesenden waren ihr so fern … so unendlich fern.

    Ich verstehe einen Gott nicht, der zulässt, dass wir uns sehen, wenn wir doch nie zusammen sein können. Sie hatte nichts darauf gesagt, als ihr Bruder ihr so sein Beileid für ihren Verlust ausgesprochen hatte. Aber ihr Mann hatte sich immer gewünscht das jemand den Song von Dave Matthews auf seiner Beerdigung singen würde – und das hatte sie getan. Und sie tat es auch jetzt, während sie aus der Kapelle trat und leise mit dunkler Stimme sang „A hundred and three is forever when you're just a little kid; So he lived forever...“ Bei einer späteren Stelle stockte sie, „I mean, you never have to bury you own babies...“und ihre Stimme verklang krächzend, als sie wie von selber den Weg zur Bar und dann in den Garten einschlug.

    Beten war gut, aber sie hatte es von ihrer bunică (Großmama) anders gelernt. Sie kniete sich neben das frisch zugeschüttete Grab, das allem Anschein nach der Ire ausgehoben hatte, und stellte das Glas mit dem Alkohol und eine der Zigarettenschachteln, die sie an der Bar unterm Tresen gefunden hatte, neben die Engelsstatue an Abbys Grab. Abby hatte entspannt ausgesehen, wenn sie geraucht hatte. Abby. ... Zumindest hatte der Priester sie so genannt... sie hatte bisher nichtmal den Namen der Frau gewusst. Und der Ire sah halbtot aus und ließ impulsiv und betrunken wie er war mal wieder den Highländer heraus. Der Ire, der Abby angesehen hatte, wie auch Tess einst angesehen worden war... aber das war unendlich lange her. Und dem Iren würde ihr Beileid nicht weiterhelfen.

    Sie ging aus dem Garten die Treppen nach oben um auf dem Dach ihren Gedanken nachzuhängen und die Lage weiter zu sondieren. Vielleicht konnte sie mit viel Mühe und mit Isabellas Stadtplanvorlage einen einfacheren Stadtplan der Umgebung zeichnen um dort auch ihre Fluchtroute einzuzeichnen, damit sie wussten wohin die Reise gehen würde. Einfach nur um auf andre Gedanken zu kommen.

    Geändert von Viviane (20.08.2012 um 18:29 Uhr)

  9. #49
    Alistair dümpelte vor sich hin. Clover hatte ihn wirklich erschrocken, als sie ihn aufeinmal aus dem Brunnen ziehen wollte und schien dann auch recht verwirrt als er sich lautstark beschwerte. Besorgt betrachtete er die leere Flasche Whisky in seiner Hand.
    [Das sollte für die nächsten Stunden erst mal genug gewesen sein.]
    Mit deutlich Schwung schleuderte die Glasflasche über den Zaun, sodass nicht mal das Klirren des Aufschlages zu hören war.
    [Ich hätte sie nicht so anflaumen sollen. Allerdings hat sie mich ganz schön erschreckt.]
    Als er aus dem Brunnen stieg schmatzte seine Hose. Sie war vollkommen durchnässt, ebenso seine Mütze. Und er stank vielleicht. Der Geruch nach Alkohol störte ihn nicht mal so sehr, den war er gewöhnt und mochte ihn auch irgendwie, aber ansonsten ...
    [Vielleicht sollte ich doch in Erwägung ziehen irgendwie zu duschen.]
    Den Tabak packte er endlich in seine Tasche und ging dann zurück ins Hotel, eine nasse Spur hinter sich herziehend. Ohne besonders darauf zu achten griff er sich einen der Schlüssel und betrachtete die Nummer darauf beim hochsteigen der Treppe. Das Zimmer war schnell gefunden und zu seiner Überraschung äußerst geräumig, mit einem breiten Bett und viel Platz und sogar einem Balkon.
    Für eine Sekunde dachte er daran sich doch ein anderes Zimmer zu holen, doch im Prinzip war es ihm egal. Alistair schob die Balkontür auf und ließ auch die zu seinem Zimmer offen, damit der frische Wind hindurch ziehen konnte. Dann betrat er das Badezimmer. Wobei, Badezimmer war deutlich untertrieben. Es glich eher einem ganzen Wellnesbereich. Seine verdreckten Kleider, bis auf seine Mütze, warf er einfach aus dem Balkon hinaus auf die Straße, die würde er nie wieder sauber kriegen. Unter der Dusche angekommen drehte er lediglich den Hahn für das kalte Wasser auf, und zwar so weit er konnte. Sofort schossen die harten Strahlen aus dem Duschkopf auf seine Haut und ihm stockte kurz der Atem bei der plötzlichen Kälte, er gewöhnte sich aber recht schnell daran. Auf einer Ablage fand er auch eine Auswahl an verschiedenen Shampoos und Duschgels, das meiste klang unheimlich teuer und sah mehr als nur seltsam für den Iren aus. Also schnappte er sich einfach das Pfirsischzeug und benutzte reichlich davon um den ganzen Dreck von sich abzuspülen. Nachdem er fertig war, zog er eines der großen Handtüscher von der Halterung und wickelte es um seinen Unterkörper. Vor dem Spiegel stehend fuhr er sic über die Wangen.
    [Quatsch, ne Rasur ist vollkommen unnötig.]
    Die Zähne putzte er sich trotz allem, denn auch wenn ihn der Alkoholgeruch nicht störte, andere schien es anders zu gehen.
    [Jetzt fängst du schon an darüber nachzudenken, was andere davon halten könnten.]
    Dann klatschte er sich noch etwas von dem teuren Rasierwasser auf die Wangen, irgendwie gefiel ihm der herbe Geruch.
    Frisch gewaschen fühlte er sich schon deutlich besser als zuvor, lies das Handtuch auf den Boden fallen und ging zurück ins Hauptzimmer um dort Unterwäsche, eine Hose, ein Hemd und, zu seiner Überraschung, nur eine Socke aus seiner Tasche zu kramen. Nachdenklich hielt er das Kleidungsstück in den Händen, da fiel ihm wieder ein, was er damit getan hatte.
    [Na toll, daran hätte ich wohl frühe denken sollen.]
    Dann zog er sich an und warf seine Tasche neben das Bett. Die Tür hinter sich schließend ging er wieder in den Eingangsbereich hinunter.
    [Irgendwo hier ... ah]
    Er hob einen der kleinen Ohrstöpsel auf, die sie zur Kommunikation benutzten. Hatte ihn wohl am gestrigen Abend bei der Prügelei verloren.
    [Apropo Prügelei.]
    Durch die Tür zur Bar, konnte er Fawyer auf dem Boden liegend erkennen, wie es schien, war er immer noch weggetreten. Alistair grinste breit.
    [Aye, den hab ich voll erwischt. Wird schon wieder aufstehen.]
    Mit dem Funkgerät wieder im Ohr ging er wieder nach draußen und pflanzte sich auf eine der Bänke.
    "Öhm", begann er dann in das Mikro zu sprechen, "Clover? Ich wollte mich nur bei dir für vorhin entschuldigen."
    Dann herrschte kurz Stille.
    "Ich sitz draußen auf ner Bank, nur falls du nichts zu tun hast."

    Geändert von Streicher (20.08.2012 um 16:14 Uhr)

  10. #50
    "Gottesdienste. Wie langweilig!" dachte sich Suparman, während er sich mit Neugierde der Bar zuwandte. Nachdem er Fawyer beiseite geschoben hatte ("Warum ist dieser alte Penner auf einmal so fein angezogen und riecht besser als ich?"), deckte er sich mit so viel Hochprozentigem, wie er in seinem Handgepäck tragen konnte, ein und machte sich auf den Weg, um das Hotel ein wenig zu erkunden.

    Auf dem Weg zu den Swimming-Pool-Anlagen entdeckte er Dob, welcher sich im Whirlpool breitgemacht hatte. "Nah, mit dem will ich mich jetzt nicht abgeben." dachte er sich und ging weiter zur Sauna, in der er sich halbnackt und unter feuchter Hitze der Vernichtung seiner neu gewonnenen Getränke zuwandte.

    Ausgeschwitzt und angetrunken verließ er auch bald wieder die Sauna und verspürte die plötzliche Lust, sein Glück im Kasino zu versuchen. Er ging, nein, er rannte voller Vorfreude durch die Flure in das Kasino und blickte sich um. Ein plötzliches Unwohlsein erpackte Suparman und verleitete ihn dazu, an die Decke zu blicken. Kameras. Überall im Kasino. Wurde er beobachtet? Der Gedanke daran missfiel ihm sehr. Schnell versuchte er dem scharfen Blick der Überwachungskameras wieder zu entkommen, indem er raus aus dem Hotel lief. "Scheint hier sicher zu sein." Ein paar ziellos umherirrende Zombies verteilten sich auf den Straßen außerhalb des Hotels und schienen seiner jüngst ihnen zugekommenen Aufmerksamkeit mit gegenseitiger Aufmerksamkeit ihm gegenüber zu antworten bereit zu sein. Aber das schien kein Problem. Er fühlte sich ja unbesiegbar. Und zu einem kurzen Spaziergang um die Häuser bereit.
    Aufgabe Zeta, Kampf

  11. #51
    Fawyer wusste nicht wirklich wie ihm geschah.
    Er hatte den Eindruck zu schweben und zu fliegen und damm empfing ihn die sanfte Geborgenheit frisch gewaschener Laken.

    Und so wunderbar geborgen bekam er auch nichts davon mit wie ein gar diebischer Dieb seine Sachen durchwühlte...


    Als Ellen, Leo und Ian im Laufe der nächsten Stunden zu ihren wenigen Habseligkeiten zurück kamen, konnten sie sehen, dass eine gute Seele etwas hineingeschmuggelt hatte.
    Leo fand ein wirklich zuckersüßes Prinzessinnen-Diadem, Ellen einen halben Flakon Damenparfum und Ian ein edles, weißes Hemd für Herren dessen Markennamen mit Goldfaden eingestickt war.
    Ellen, Leo und Ian: Charisma +1 durch dunkle Sonderfertigkeit einer unbekannten Person.
    Fawyer Charisma -3

  12. #52
    Suparman: Probe gelingt automatisch.

    Es war ein gruseliger Anblick, wie die Gestalt schlurfend durch die Straßen Sydneys torkelte, das Fehlen jeglicher motorischer Sensorik war offenbar.
    Das Gesicht war kaum mehr als menschlich zu erkennen und was aus den Tiefen des Bauches ermporblubberte, hätte die meisten Überlebenden in die Flucht geschlagen.
    Steif und ungelenk staksend setzte die Gestalt einen Fuß vor den anderen, langsam, mechanisch und ohne große Koordination zu dem die Kreatur auch nicht mehr in der Lage war. Aber irgendwie gelang es dem sturzbetrunkenen Suparman dann doch, bis zur Warrenfield Garage zu laufen und schnell hatte er auch die richtige Nummer gefunden.

    Mit der Entschlussfreude und Rechtschaffenheit des Betrunkenen riss Suparman die Tür zu Nummer 9 auf und während er sich noch wunderte was da auf ihn zugeschossen kam wurde es auch schnell dunkel um den Inder...


    Als Suparman wenige Stunden später wieder mit schmerzenden Kopf aufwachte, wusste er nicht was er mehr verfluchen sollte. Die verdammte Falle die ihm den Hammer an den Kopf geschleudert hatte oder den Alkohol den er sich großzügig genehmigt hatte.
    Ächzend stand er auf, glücklich, dass die Tür sich hinter ihm automatisch durch ein Scharnier geschlossen hatte.

    Als er sich umsah, konnte er erkennen, dass er in einem kleinen Lagerraum stand in dme sich alte Reifen befanden und Motorteile und in dem es durchdringend nach Öl roch.
    An der Wand vor ihm befand sich eine weitere Tür, doch konnte er sich nicht vorstellen, dass der alte Jay Wellerson sich nur mit einer Falle begnügt hätte...

    Zitat Zitat
    Aufgabe Zeta (freigespielt in Station 2)
    Mögliche Teilnehmer: variabel
    erledigt durch:
    Probe auf Agilität oder Kampf -1 (Probe ist erleichtert, der Würfelwurf wird um 1 verringert)
    Hintergrund: Noch sind wenige Zombies auf den Straßen. Es wäre möglich zur Warrenfield Garage zu laufen.

    Part II
    Mögliche Teilnehmer: variabel
    erledigt durch:
    Probe auf Geschick oder Agilität.
    Hintergrund: Jay Wellerson hat seine Zuflucht wahrscheinlich mit weiteren Fallen gesichert. Mit genug Agilität oder Geschick ließen sich diese entweder finden und entschärfen oder kontrolliert auslösen.
    Erfolg: ?
    Misserfolg: Tod durch eine verdammte Falle!

    Geändert von Daen vom Clan (20.08.2012 um 16:47 Uhr)

  13. #53
    Einen kurzen Augenblick saß Léo einfach nur da und lächelte selig. Die Messe war grandios gewesen. Nicht unbedingt vom sprachlichen her, da hatte die Kleine wenn es hochkam die Hälfte verstanden, spanisch war ihr bei solchen Anlässen einfach lieber. Aber die Atmosphäre hatte einfach gestimmt. Der Weihrauch, die Kapelle, die Kerzen und die starke Stimme des Priesters Cyrillus- sie empfingen sogar das Blut und den Leib Christi. Das alles war einfach katholisch gewesen. Sie hatte ihr Rosenkranzarmband abgenommen und auf die mitgenommen Heilige Schrift gelegt, welche sie während der gesamten Messe fest in Händen gehalten hatte. Ihr Blick war einzig und allein auf Cyrillus gerichtet gewesen und sie fühlte sich in dieser kleinen Zeitspanne direkt mit dem Herren und der heiligen Jungfrau verbunden. Es war auch sehr schön gewesen, dass der Übergegangenen gedacht wurde, und das Glaubensbekenntnis murmelte die Halbmexikanerin inbrünstig auf spanisch mit. Und nun war es vorbei und sie ließ dieses wunderbare Ereignis in sich nachhallen. Sie fühlte sich unglaublich bestärkt und wollte so bald es geht etwas wirklich Wichtiges für alle tun- sie wollte helfen. Sie wusste zwar noch nicht wie, aber der Herr und seine Mutter würden ihr den Weg weisen, ganz sicher.
    Als sie sich ihr Rosenkranzarmband behutsam wieder überstreifte, erinnerte sie sich an den Iren, welcher im Garten im Brunnen getrieben war. Zu ihm wollte sie jetzt unbedingt hin, doch vielleicht lieber nicht ganz allein. Abuela und Papa haben ihr immer eingebläut, dass kleine Mädchen nicht alleine zu komisch aussehenden Männern gehen sollen. Obwohl die kleine Arellano-Felix nicht dachte, dass er ein böser Mann war- aber sicher ist sicher.
    Sie ließ die Heilige Schrift an ihrem Platz liegen, da sie ihrer Meinung nach in die Kapelle gehörte, und ging auf Clover zu. Mit einem Strahlen klopfte sie ihr liebevoll auf die Schulter:
    Du hast wieder wunderschön gesungen. Como un angelita! (Wie ein Engelchen!) lobte sie ihre rothaarige Freundin. Sie hatte noch nie Jemand mit solch einer wundervollen Stimme gehört, und überhaupt noch nie Jemand so Liebes getroffen. Léo konnte sich irgendwie schon kaum mehr vorstellen, irgendwann Clover vielleicht nicht mehr zu sehen. Wollte sie auch gar nicht. Stattdessen fragte sie schmunzelnd:
    Draußen im Garten schwimmt der lustige Ire im Brunnen und ich würde ihn gerne kennen lernen, aber ich fände es ganz toll, wenn Du mitkommen könntest, weil Du ihn ja schon kennst und dann muss er keine Angst haben, dass ich frech zu ihm sein will oder so…

    Geändert von Mephista (20.08.2012 um 16:59 Uhr)

  14. #54
    Die Messer war... interessant gewesen. Erst hatte sich alles ziemlich befremdend angefühlt, sie hatte ganz vergessen, dass Priester so redeten. Aber Léo hatte es sichtlich gefallen, und auch Clovers Gefühl hatte sich mit der Zeit von verhaltener Neugier zu Interesse gewandelt. Und immerhin hatte sie einmal wieder für alle singen können.
    Das Lesen hatte ihr nicht ganz so behagt, aber eigentlich war es ja bloß ein Text gewesen, und nichts, was sie selbst irgendwie rechtfertigen musste. Wobei sie gerade Ja, eure Freude soll vollkommen sein! mit deutlich lauterer und überzeugenderer Stimme vorgelesen hatte als den Rest. Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt. war allerdings die Stelle gewesen, wo sie kaum merklich leiser geworden war. Nicht, weil es niemanden gab, für den sie ihr Leben geben konnte - sie selbst wäre zu einigem bereit - aber das Wort "Freunde" war ihr nicht geheuer. Wen durfte sie als "Freund" bezeichnen? Wer wollte denn überhaupt ihre Freundschaft und ihre Liebe?

    Sie summte so in Gedanken immer noch die Melodie von "Amazing Graze" vor sich hin, als sie am Ausgang der Kapelle auf Cyrillus wartete. Sie wollte sich immer noch bei ihm entschuldigen, er schien jedoch nicht so bald Zeit zu haben.
    Etwas knackte in Clovers Ohr. "Clover? Ich wollte mich nur bei dir für vorhin entschuldigen. Ich sitz draußen auf ner Bank, nur falls du nichts zu tun hast." Die junge Frau sah kurz noch einmal zur Kapelle. Auch wenn sie sich wirklich entschuldigen wollte, war es jetzt doch wichtiger, zu Alistair zu gehen. Er hatte ihr geholfen und sie wollte auf jeden Fall auch für ihn da sein. Und ein "ruf einfach und ich bin sofort da" von ihr war schließlich kein leeres Versprechen.

    Gerade als sie sich auf den Weg machen wollte, kam Léo auf sie zu und klopfte ihr auf die Schulter. Clover freute sich riesig über das Lob, vor allem weil die Kleine gerade wirklich strahlte als wäre sie rundum glücklich. Die Messe hatte ihr wirklich gut getan. "Draußen im Garten schwimmt der lustige Ire im Brunnen und ich würde ihn gerne kennen lernen, aber ich fände es ganz toll, wenn Du mitkommen könntest, weil Du ihn ja schon kennst und dann muss er keine Angst haben, dass ich frech zu ihm sein will oder so…" Clover lachte. "Ich glaube der verträgt es schon, wenn du frech zu ihm bist. Trotzdem sollten wir versuchen, ganz lieb zu ihm zu sein."
    Clover nahm Léos Hand und sie gingen Richtung Garten. Das war eigentlich das Beste, was passieren hätte können - Léo konnte einfach jeden aufmuntern. Ihre Art und ihr Lachen hatten es bisher noch bei jedem geschafft, dass er sich besser fühlte - bestimmt mehr als sie selbst es geschafft hätte.

    Alistair saß auf einer Bank und starrte ins Nichts. Er sah zwar ein wenig grimmig drein, machte aber einiges mehr her als noch vorhin. Er hatte sich eindeutig gewaschen, und zwar nicht im Brunnenwasser. Außerdem konnte man schon von weitem eine Duftfahne ausmachen, die statt Alkohol nach Rasierwasser roch - obwohl der Ire nicht rasiert aussah.
    Clover lächelte erfreut. "Ich hab hier noch jemanden mitgebracht. Das ist Léo, und sie wollte dich unbedingt kennen lernen. Léo, das hier ist der lustige Ire. Er heißt Alistair." Die junge Frau kicherte ein wenig, setzte sich neben Alistair auf die Bank, und flüsterte: "Und es gibt nichts zu entschuldigen."

    Geändert von Lynx (20.08.2012 um 17:43 Uhr)

  15. #55
    "Hallo. Könnt ihr mich hören? Ich bin in einer Lagerhalle aufgewacht, die nach den Unterlagen, die ich hier gefunden habe, offenbar dem alten Wellerson gehört hat, kann mich aber nur in Bruchstücken daran erinnern, wie ich überhaupt hier hineingekommen bin. Irgendwas mit einer Menge Zombies, einem fliegenden Hamner und einem brennenden Irish Pub. Oh, da hängt ja ein Hammer. Hat mich wohl am Kopf erwischt. Ich habe Kopfschmerzen und panische Angst, hier etwas anzufassen, da ich mir nicht sicher sein kann, ob mir hier dann nicht noch mehr um die Ohren fliegt. Irgendwie finster alles hier. Und es stinkt nach Benzin. Gefällt mir alles gar nicht. "

    Geändert von Indy (20.08.2012 um 17:39 Uhr)

  16. #56
    Alistair schaute ein wenig verdutzt auf das kleine Mädchen, dass auf Clovers Schoß saß und ihn aus großen, neugierigen Augen anblickte.
    "Und es gibt nichts zu entschuldigen.",flüsterte ihm die junge Frau zu.
    Alistair nickte und schaute aus dem Augenwinkel zu Clover hinüber.
    "Auch ich hab mich irgendwann mal zu entschuldigen, und ich darf mich von all dem hier unter keinen Umständen runterziehen lassen."
    Er lehnte sich nach vorne auf seine Knie und blickte hinüber zu dem Grab, dass er hergerichtet hatte. Dann deutete er dort hin.
    "Da hab ich sie begraben", setzte er an, "ich dachte mir, dass das der beste Ort hier ist, an dem man jemanden beisetzen könnte."
    Er lehnte er sich wieder zurück. Eigentlich wusste Alistair gar nicht was er sagen sollte. Es war seltsam, er war einfach nur froh, dass er nicht alleine sein musste.
    "Ich verwandel mich in nen ganz schönes Weichei", sagte er dann und lachte kurz, "sie mich doch an, ich hab mich sogar gewaschen, weil ich mir dachte, dass den anderen meine Gegenwart sonst unangenehm wäre. Sogar die Zähne hab ich mir geputzt, weil's dich anscheinend stört. Aber, was erzähl ich da schon wieder, wer will schon die Lebensgeschichte eines unfreundlichen Iren hören. Zudem bin ich mir sicher, dass die nicht unbedingt für die Kleine da geeignet ist."
    Leo grinste breit, weil sie gemerkt hatte, dass er damit sie gemeint hatte.
    [Gott verdammt!]
    Er konnte nicht anders und grinste zurück. Dieses warme Lächeln das von ihr und Clover ausging war ansteckend.
    "Du erinnerst mich an Mister Jack", erklärte er dann, "der hat auch den ganzen Tag über breit gegrinst, wie nen kleiner Kobold."
    Er nahm Leo hoch und setzte sie sich auf den Schoß.
    [Irgendwie muss ich ja anfangen mit Kindern umzugehen.]
    "Na du", sagte er und stubste ihre Nase an, "Wie ein kleiner Kobold, würdst selbst meinen alten Herrn zum Grinsen bringen, und das ist nen Kunststück, glaub mir."
    Mit der Leo auf dem Schoß war Alistair doch ein seltsamer Anblick.
    Plötzlich kitzelte er sie und lachte dabei.
    "Na, wo hast du dein Gold versteckt, kleiner Kobold, rück's schon raus."
    Leo prustete und zappelte dabei hin und her. Als er aufhörte, rang sie breit grinsend nach Luft.
    Dann schaute er wieder zu Clover.
    "Du wolltest mir vorhin nur helfen, hast wahrscheinlich gedacht, ich bin ersoffen oder so. Und dafür wollt ich dir ebenfalls danken. Und auch für das hier jetzt. Keiner zwingt dich mit so nem ungehobelten Raufbold wie mir deine Zeit zu verbingen, und schon gar nicht, dass du dir irgendwie Sorgen um so jemanden machst, ich will dich von nichts oder niemandem abhalten."

    Geändert von Streicher (20.08.2012 um 18:18 Uhr)

  17. #57
    Niki suchte eine Stunde vergeblich nach einem Waschraum. Er kannte sich nicht so gut mit Hotels aus, da er noch nicht oft in einem war. Seufzend ging er wieder zurück in den Flur, in welchem sich sein Zimmer befand, als er Isabelle erblickte, die gerade von seiner Tür weggehen wollte. "Niki? Du bist doch Niki?" Im Angesicht einer unbekannten Person errötete er, fast nackt vor einem fremden Mädchen zu stehen und konnte kaum antworten. "Eh... eh... j-j-ja, i-i-ich bin N-Niki..." "Wieso stotterst du denn so?", fragte sie und bemerkte dann die nassen Haare, "ach, dir ist kalt? Warum ziehst du dir nicht etwas an?" "I-ich habe k-keine Kleidung m-mit, die ich w-wechseln könnte... und d-dir hier sind alle... nass...", antwortete er, leicht zur Seite starrend. "Ah, verstehe. Lass mich dich zum Waschraum führen, ich weiß zufälligerweise, wo einer ist. Da gibt es sicher auch Wechselkleidung." Niki nickte mit offenen, wenn auch mit einer schüchternen Geste, Augen und folgte ihr wortlos. Seine Beine zitterten etwas beim Gang, aber da er hinter ihr herlief, bemerkte Isabelle das nicht.

  18. #58
    Ian war nach der Messe wieder auf sein Zimmer gegangen. Dort hatte er sich etwas umgesehen und drei Flaschen, frisches, kaltes Wasser entdeckt. Eine Flasche davon quetschte er sich in seinen Rucksack, während er die anderen vorerst in ihrem kühlen Behältnis ließ. Auf dem Bett lag zudem ein feines Hemd. Er besah sich kurz sein Shirt. Ach, was soll's. Er stieg ein weiteres Mal unter die Dusche und genoss erneut das kühle Nass, ließ es gar nicht erst warm werden. Die Kälte des Wassers ließ ihn beim Erstkontakt etwas zusammenzucken und bescherte ihm auch eine leichte Gänsehaut, doch half sie ihm dabei, den Kopf frei zu bekommen.

    Als er fertig war, zog er sich wieder an - auch mit dem neuen Hemd, dass wunderbar roch. Nach was, das konnte er nicht sagen. Er dachte an die Liste, die er und Shelley geschrieben hatten, bei einem ihrer Besuche. Jeder hatte die fünf schönsten Gerüche aufgeschrieben - und am Ende hatten sie sich ihre Listen präsentiert. Aber Ian war nicht ehrlich gewesen. Wäre er ehrlich gewesen, hätte er den Duft ihrer Haare ganz vorne mit auf die Liste geschrieben. Er würde ihr sagen, dass er gelogen hatte - dann, wenn er sie endlich wiedersah. Für einen Moment verschwand er in der Vergangenheit.

    "Ist das deine Freundin, Alter?" Der glatzköpfige Rassist sah ihn an und grinste breit. Ian schüttelte mit dem Kopf. "Ich sag' dir - schnapp' sie dir. Solche Weiber bleiben nicht lange alleine. Ich schwör' dir - wär' ich nicht hier drin, ich würd' ihr sofort mal zeigen, was..." - "HALT DEINE VERDAMMTE FRESSE!" - "Alter, ruhig! Ich mein' ja nur - wo findest du noch gute, weiße ••••n?" Ian war ihm sofort entgegengesprungen, hatte ihn an der Kehle gepackt und gegen die Wand gedrückt. Wie er das machte, wusste er nicht - der Kerl war um ein vielfaches stärker. "Nenn' sie nie wieder eine ••••, du verfickter Bastard!" Als er den wütenden Griff lockerte, ging der Mörder dieser fünfköpfigen afroamerikanischen Familie von der er erzählte, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

    Ian setzte sich das Headset ins Ohr und öffnete gerade die Zimmertür, da hörte er die Worte des Kanalarbeiters. Fuck, warum gehen die Leute einfach weg? Eine Antwort fand er schnell. Suparmans Stimme klang recht gedrückt. Er hatte wohl getrunken. "Wellersons Garage? Das klang interessant - aber so, wie es sich anhörte war es dort nicht ungefährlich. "Komm sofort da raus!" Er gab sich keine große Mühe, seine Wut zu verbergen. "Wer nicht mit Alkohol umgehen kann, sollte auch keinen trinken. Mach' dich vom Acker und komm' zurück ins Hotel. Wir bleiben zusammen!"

  19. #59
    Léo, Clover und Riley betraten gemeinsam die Poollandschaft, ihre Blicke sprachen Bände als sie diese Oase inmitten der Oase fanden.
    Doch als sie fragten ob sie mit zu einer... Messe kommen wollten hätte er gern gelacht, doch behielt seine wohl gepflegte Ablehnung gegenüber des Glaubens für sich. Helena hingegen entschloss sich mit den Dreien mitzugehen.

    Egal, sie wird ihre Gründe haben... das gab Axel auch genug Zeit endlich seinen Plan zu verfolgen sich das Hotel weiter anzuschauen.
    Auch wenn Axel völlig nass war, so warf er sich wieder in seine Klamotten hinein. Vollkommen egal ob sich seine Kleidung mit dem Wasser vollzog welches er nicht von sich runterbekam, die kühle Frische die er so mit sich rumtrug tat ebenso gut wie das schwimmen in dem Pool.
    Zum Glück hatte Helena ihm seine Pistole dagelassen die er sogleich wieder in sein Holster steckte und sich langsam aber sicher daran machte das Hotel zu erkunden. Immerhin, dank dieser Messe hatte er jetzt etwas mehr Raum... hoffte er zumindest.

    Als Axel durch die große Eingangshalle lief sah er zuerst Dob der... im Bademantel durch die Gegend schlurfte und eher aussah wie der Dude... oder dieser Fritze aus seinem Gebäudeblock. Der Typ, der ständig alles zusammengeschissen hat was lauter als 60 Dezibel war.
    Axel mochte diesen Typen, auch wenn er selbst alle 2 Wochen an ihn geriet.

    Dob machte zwar keine so gute Figur wo dieser Typ, aber immerhin... wenigstens einer hier der hier mal so richtig abschalten konnte.
    Axel hingegen ignorierte ihn vorerst, er schaute sich lieber kurz um bis er die Magnetkarten fand und sich gleich zehn davon einsteckte.
    Die würde er brauchen und es gab bei weitem genug für die anderen.

    Axel fing an die oberen Stockwerke zu erkunden, öffnete die Zimmer mit den jeweiligen Magnetkarten und entwendete aus jedem erstmal auch Bettdeckenbezüge und Bettlaken.
    Auf den Gängen aller Stockwerke schaute er sich zudem stetig nach Personalräumen oder dergleichen um, in der Hoffnung, dass er sie auch öffnen könnte um sie direkt zu inspizieren und wenn er sie nicht öffnen können sollte... würden sich bestimmt Feuerlöscher auf den Gängen finden lassen um die Türen aufbrechen zu können.

    Geändert von Gendrek (20.08.2012 um 19:00 Uhr)

  20. #60
    Léo setzte sich ohne große Umschweife auf Clovers Schoß und schaute den Iren, der ihr als Alistair vorgestellt wurde, interessiert an. Er hatte seine tolle Mütze nicht mehr auf, war aber ganz trocken, also konnte er nicht direkt aus dem Brunnen gekommen sein. Außerdem hatte er auch ganz andere Sachen an und roch total gut nach dem Zeug, was sich Männer immer ins Gesicht machen, nachdem sie ihre Stoppeln weggemacht haben, obwohl Alistair seine immernoch dran hatte. Außerdem roch sie Zahnpasta und einen Hauch von dem Getränk, dass die Großen immerso widerwärtig stinken ließ. Im großen und ganzen roch er also nach ihrem Onkel Rámon, und sie liebte ihren Onkel Rámon. Damit hatte sie den mann von der grünen Insel eigentlich schon halb ins Herz geschlossen.
    Als er das Grab erwähnte, blickte das Mädchen neugierig zu der Stelle, auf die Alistair wohl starrte. Ein sanfter Erdhügel war dort zu sehen, friedlich lag er da, umringt von der Schönheit des Gartens. Ein mildes Lächeln huschte über das runde Gesicht. Das war wirklich ein schöner Ort, um immer drunter zu liegen, und die Handwerkerin würde bestimmt nicht zu einem der rumlaufenden Toten werden, da war sie sich ganz sicher.
    … Sogar die Zähne hab ich mir geputzt, weil's dich anscheinend stört. Aber, was erzähl ich da schon wieder, wer will schon die Lebensgeschichte eines unfreundlichen Iren hören. Zudem bin ich mir sicher, dass die nicht unbedingt für die Kleine da geeignet ist."
    Léo musste grinsen. Zum Einen, über das komische Zeug, was er gerade sagte, den Akzent, mitdem er das komische Zeug sagte, und das er sie meinte als die „Kleine, für die das nicht unbedingt geeignet ist“. Und er erwiderte ihr Grinsen. Er sah noch lustiger aus, wenn er grinste. Und noch ein Stückchen weiter ins Herz geschlossen.
    "Du erinnerst mich an Mister Jack, der hat auch den ganzen Tag über breit gegrinst, wie nen kleiner Kobold."
    Auf diese Worte hin wechselte ihr Standort von Clovers auf Alistairs Schoß. Er hatte einen unglaublich starken Griff, aber tat ihr nicht weh. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern ab und zeigte ihm weitergrinsend ihre weißen Zähnchen, die nur eine kleine Lücke aufweisten.
    Er stubberte ihr Nase und meinte, dass sie selbst seinen Papa ein Grinsen abringen könnte. Und dann kitzelte er sie, nannte sie einen Kobold und wollte wissen, wo das Gold sei.
    Léo war unglaublich kitzlig und so strampelte sie sofort los, lachte schallend und versuchte sich spielerisch aus seinem festen Griff zu befreien. Als er aufhörte, rang sie überglücklich nach Luft. Warum er sich selbst als unfreundlich bezeichnete, konnte sie nun gar nicht verstehen, er war ja mal mindestens genauso freundlich wie Ian. …Na gut, vielleicht fast so freundlich wie Ian. Sie legte ihre Arme um seinen Nacken und zog sich eng an ihn heran. Er war ein echt seltsamer Kerl, dass er die ganze Zeit von Kobolden redete und sie einen Kobold nannte und dann dieser Mister Jack und Gold.
    Er sagte etwas zu Clover, während das Mädchen dem Rätsel nach diesen Dingern auf Grund gehen wollte. Doch irgendwie fand sie absolut keine Erklärung. Kleine Mädchen konnten Kobolde nicht sein, weil dieser Mister Jack wohl auch einer war…Wer war eigentlich der Kerl? Es konnte ja eigentlich nur einer die Antwort darauf kennen.
    Sie stubste Alistairs Nase zurück an, als sie merkte, dass Clover mit ihrer Antwort fertig war und schaute ihn dann groß an:
    Du, Onkel Alistair? Was sind Kobolde? Warum haben die Gold? Und können die auch pink sein?

    Geändert von Mephista (20.08.2012 um 19:01 Uhr)

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